Romane & Erzählungen
Zirkusprinzessin Teil 4

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"Zirkusprinzessin Teil 4"
Veröffentlicht am 11. März 2012, 12 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Bin Mitte 40, habe in Bonn Theologie studiert, arbeite aber jetzt was ganz anderes :-) Verheiratet ohne Kinder, habe aber trotzdem weniger Zeit zum Schreiben, als ich möchte. Trotzdem habe ich es geschafft, ein ganzes Buch zu schreiben, DIN A4 doppelseitig bedruckt immerhin 240 Seiten. Und jetzt habe ich den Schritt gewagt und es als reines E-Book auf Amazon veröffentlicht ( ...
Zirkusprinzessin Teil 4

Zirkusprinzessin Teil 4

Beschreibung

Konkurrenz belebt das Geschäft, das ist Rays Motto. Sein verbrecherischer Geschäftsführer war da wohl anderer Meinung! Also muss Ray nun bei der jungen Frau, die sich selber als Zirkusprinzesssin bezeichnet,zu Kreuze kriechen. Kann er vielleicht auch wieder gut machen, was ihr angetan wurde? Oder hatte sie eigentlich von vornherein nie die Absicht, seßhaft zu werden?!

 

Kurz vor der Mittagszeit beschloss er, im Restaurant und in der Küche nach dem Rechten zu sehen. Der erste Schwung Gäste würde bald kommen und er wollte sicher sein, dass alles bereit war. Er sprach kurz mit dem Service-Team und anschließend mit dem Küchenchef. Auch hier stellte er kurz klar, dass Crunners Aktionen nicht von ihm autorisiert gewesen waren. Das Personal zeigte sich sehr erleichtert, aber auch nicht sonderlich überrascht.

 

Erleichtert fügte Ray noch an: „Ich habe auch gestern mit Miss Zanzini persönlich gesprochen und mich offiziell entschuldigt. Sie schien mir auch verziehen zu haben...“

 

Das wissen wir schon, Chef.“

 

Aha? Nun, eigentlich wollte sie sogar heute vorbei kommen und ein wenig aushelfen, aber sie hat sich wohl anders entschieden.“

 

Sein Koch runzelte die Stirn. „Aber sie ist doch seit heute Morgen in der Spülküche beschäftigt?!“

 

Was? Wieso.... In der Spülküche?!!“

 

Ähm ja, es sind noch nicht alle wieder da und Carl ist krank geworden und-“ Ray winkte ab.

 

Ja schon gut, das habe ich leider nicht mitbekommen. Ein paar Leute werden im Lauf des Tages noch zu uns stoßen, dann sind wir wieder komplett.“

 

Dann drehte er sich verwirrt um und verließ die Hauptküche. Sie war also doch gekommen, aber sie arbeitete in der Spülküche? Eigentlich hatte er gemeint, sie würde ihn im Büro unterstützen können, nicht dass sie irgendwelche niederen Tätigkeiten für ihn verrichtete.

 

Angespannt ging er in den Bereich der hinteren Küche. Jetzt würde er sie also gleich mal bei Tageslicht sehen. Ob sie wohl hübsch war? Oder eher hässlich, aber mit Charisma?

 

Er stieß die Schwingtür auf und sein Blick wanderte durch den Raum und blieb an der großen Spülmaschine hängen. Der Anblick raubte ihm beinahe den Atem.

 

Dort stand sie, bekleidet mit einer bequemen Latzhose und einem ärmellosen Top, was bei ihr eine unglaublich sexy Mischung ergab. Ãœberrumpelt schnappte Ray nach Luft. Sie war ihm ja gestern Nacht schon ungemein sympathisch gewesen, obwohl – oder grade weil? - er sie nicht sehen konnte. Plötzlich war er froh darüber, denn wer weiß, wie er reagiert hätte, wenn er sie gleich so kennengelernt hätte?

 

Die Frau, die sich selber als Zirkusprinzessin bezeichnete und einen A-Grade-Abschluss aus Harvard hatte, stand nun an seiner Spülmaschine und bearbeitete schmutziges Geschirr vom Vortag mit der großen Spritzdüse. Dabei schwang sie den Körper gut gelaunt im Takt der Musik, die sie über ihre Kopfhörer hörte.

 

Langsam, um sie nicht zu erschrecken, kam Ray näher und räusperte sich laut. Sie hörte ihn tatsächlich, nahm die Kopfhörer ab und strahlte ihn an. „Ah, Rayleigh Gotha Lornton III, I pressume?“, stellte sie fest und lachte.

 

Miss Zanzini, was-“

 

Cassie, Sie erinnern sich?! Oder gilt das nicht mehr?“

 

Doch doch, natürlich! Es ist nur, also..“ Er holte tief Luft. „Um Gottes Willen, Sie müssen doch nicht als Spülkraft bei mir arbeiten!“

 

Sie stoppte das Band. „Ach Gott, das weiß ich! Aber ich kam hier heute Morgen an und fragte, was es zu tun gäbe. Und da sagte man mir, dass Carl sich krank gemeldet hätte.“ Jetzt senkte sie verlegen den Blick. „Und na ja, ich wollte halt verhindern, dass er gefeuert wird.“

 

Genervt schloss Ray die Augen und rieb mit den Händen darüber. Das war alles ein wenig viel... „Moment, wie meinen Sie das, Cassie, gefeuert? Ich würde doch nie einen Mann sofort feuern, nur weil er sich krank meldet!“ Ihr Gesichtsausdruck sprach Bände. „Ach so, aber Crunner hätte. Oder hat, stimmt's?“ Sie nickte nur leicht und er sah resigniert zu Boden.

 

Cassie spürte seine Aufrichtigkeit. Und das lag nicht nur daran, dass es sich bei ihm um einen sehr attraktiven jungen Mann handelte, groß gewachsen, athletisch gebaut und mit einer süßen blonden Stehhaarfrisur, die seinem korrekten Anzug die Strenge nahmen. Vorsichtig berührte sie seinen Arm.

 

Jetzt nehmen Sie es nicht so schwer. Wenn Sie es anders machen, Ray, dann ist es doch gut! Hier wird sich schon alles einpendeln.“

 

Das hoffe ich sehr. Aber das bringt mich wieder zu Ihnen. Ich hatte im Büro auf Sie gewartet, ich wollte doch nicht, dass Sie...“, hilflos beschrieb er mit den Armen einen Bogen durch die Spülküche,

 

...dass ich hier solche Drecksarbeit verrichte, wo ich doch aus Harvard komme?“, nahm sie den Faden für ihn auf. „Also, für mich gehört es dazu, alles in seinem Laden wenigstens ein Mal ausprobiert zu haben, sofern es möglich ist. Da weiß man wenigstens, wovon die Leute sprechen.“

 

Skeptisch beäugte er das glänzende Ungetüm vor sich. „Ehrlich?“ Er hatte sich eigentlich nie sonderlich für die Abläufe hinter den Kulissen interessiert. Hauptsache, es funktionierte! Cassies Philosophie war da wohl etwas anders gelagert, aber er konnte ihr einen gewissen Sinn nicht absprechen.

 

Der Mann vor ihr sah so verwirrt und zerknirscht aus, dass sie beinahe lachen musste. Zeit für eine Ablenkung, dachte sie und zog ihn näher an die Maschine. „Dann wird es Zeit, dass Sie es heute mal ausprobieren! Sie werden sehen, wenn man es mal raus hat, macht es sogar Spaß.“

 

Etwas widerstrebend ließ er sich in Position bringen, dann stellte sich Cassie hinter ihn. Mit den Worten: „Hier, da schalten Sie an, und dann nehmen Sie die große Brause in die Hand und legen los“, stellte sie sich hinter ihn und griff um ihn herum, legte seine Hände an die richtigen Stellen der Geräte und führte ihn die ersten Momente.

 

Der Stoff seines Anzugs war überraschend weich, sein Körper dagegen wie erwartet muskulös. Während Cassie hinter ihm stand, konnte sie auch sein Rasierwasser riechen, unerwarteterweise 'Cool Water' von Davidoff. Ein Mann aus seinen Kreisen konnte sich bestimmt ein teureres leisten, aber es gab nun mal nur eines, das so gut roch. Ein Punkt für ihn, dass er das einfach durchzog.

 

Ray fühlte irritiert, wie sie hinter ihm stand und ihn führte, aber eigentlich fühlte es sich gar nicht schlecht an. Fast schon bedauerte er, als sie schon kurz danach losließ und meinte: „Sehen Sie, jetzt haben Sie schon kapiert, wie es geht.“

 

Tatsächlich hatte er schnell einen Rhythmus gefunden, aber ihm war auch schnell klar, dass er diese Arbeit nicht lange machen wollte. Aber in einem hatte sie Recht: Es war gut gewesen, das auszuprobieren. Denn so wusste er schon jetzt, an dieser Maschine mussten sich die Mitarbeiter häufiger abwechseln.

 

Hinter sich hörte er Cassie sagen: „Wunderbar, gleich ist die erste Marge durch. Das einzig Schlimme ist nur, dass man hier mit der Zeit dicke Beine bekommt. Sie entschuldigen mich...“

 

Wollte sie gehen? Er warf einen Blick über seine Schulter und wurde wieder einmal maßlos von ihr überrascht. Gerade war sie dabei, sich in einem makellosen Kopfstand an die Wand zu lehnen! Nicht nur, dass sie in dieser Haltung scheinbar mühelos eine Zeit lang verharrte, nein, sie sah auch verdammt sexy aus. Das Top bot gerade genug Halt, wobei ihr Busen – echt und reine Natur, soviel konnte man sehen – gar keine besondere Tendenz zeigte, sich der Schwerkraft zu ergeben.

 

Ray musste schlucken. Er war schließlich auch nur ein Mann! Vorsichtshalber wandte er sich ab und schaltete die Maschine ab. Als er wieder zu ihr schaute, war sie gerade im Begriff, sich wieder aufrecht hin zu stellen. „Ah, es gibt doch nichts besseres, um einen klaren Kopf zu bekommen“, grinste sie.

 

Äh, aber das werden Sie mir jetzt nicht beibringen wollen, oder?“ Mittlerweile hielt er vieles für möglich bei dieser interessanten jungen Frau. Die prustete jetzt vor Lachen laut auf, dann musterte sie ihn einmal von oben nach unten. Auf eine stimulierende Art und Weise ließ dieser Blick ihn nicht kalt.

 

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Hörbuch

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QueenMaud
Bin Mitte 40, habe in Bonn Theologie studiert, arbeite aber jetzt was ganz anderes :-) Verheiratet ohne Kinder, habe aber trotzdem weniger Zeit zum Schreiben, als ich möchte.

Trotzdem habe ich es geschafft, ein ganzes Buch zu schreiben, DIN A4 doppelseitig bedruckt immerhin 240 Seiten. Und jetzt habe ich den Schritt gewagt und es als reines E-Book auf Amazon veröffentlicht ( http://www.amazon.de/Verrat-und-Vertrauen-ebook/dp/B007OH3DXI/ref=sr_1_1?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1332863393&sr=1-1 ), vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen ... Eine Leseprobe von "Verrat und Vertrauen" findet ihr auch in meiner Bücherliste.

Ansonsten gebe ich zu, eher einen Hang zum Happy-Ending zu haben, aber auch nicht immer, wie die Leser meines "Klassentreffen" sicher bestätigen können :-)

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QueenMaud Re: -
Zitat: (Original von Honeymoon88 am 12.03.2012 - 12:11 Uhr) Also diesen Teil hier konnte ich mir grad richtig gut bildlich vorstellen!;)

Liebe Grüße !!!:)


Hehe, das freut mich! Yoga für Fortgeschrittene sozusagen...
LG
QueenMaud
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