Fantasy & Horror
Skyless in Paradise

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"Skyless in Paradise"
Veröffentlicht am 23. Februar 2012, 474 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Skyless in Paradise

Skyless in Paradise

Beschreibung

Was passiert mit einem unschuldigen Mädchen, wenn sie sich in ihren Schutzengel verliebt? Was passiert, wenn sie erfährt, dass sie von einem Dämon geprägt wurde und ihr Leben auf dem Spiel steht? Eine spannende, aufregende und ungewöhnliche Liebesgeschichte, die es so noch nie gab!

Der Sommerflirt

Ich saß auf der Sonnenterasse, die mein Vater  so liebevoll gestaltet hatte. Sie war von Blumen umringt. Jede von ihnen wurde von ihm sorgsam ausgewählt und wie ein Kind behütet und gepflegt. Es war also kein Wunder, dass sie, wie scheinbar zum Dank, in der schönsten Farbpracht blühten. Sie erbrachten so viele Blüten - es war fast so, als ob sie an einem geheimen Wettkampf teilnahmen – nur konnte keiner gewinnen, denn mein Vater liebte sie alle. Er liebte sie wirklich und widmete ihnen all seine kostbare Freizeit. Und genau das war das Problem. Eigentlich sollte er mich, seine Tochter lieben und mir seine ganze kostbare Freizeit schenken. Dies war aber nicht so. Traurig aber wahr.  Dennoch  musste ich über meine witzige Vorstellung schmunzeln.
Ich erinnere mich nur allzu gut daran, wie meine Mutter und ich letzten Frühling, mit aufgerissenen Augen und offenen Mündern vor unserem Eingang standen und unfähig waren etwas zu sagen. Wir waren doch nur ein Wochenende bei Tante Sophie  gewesen… Mein Vater hatte aus unseren kleinen Vorgarten eine Art Hotelauffahrt gezaubert!!! Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen. Ich war beinahe eifersüchtig auf dieses Grünzeug, denn sie waren es, die mit meinem Vater ein schönes Wochenende verbringen durften. Ich dagegen musste mir das nie endende Gequatsche meiner Tante anhören.  Es steckte so viel Liebe in seiner Arbeit, dass es mich fast erschauderte.
Es ging jetzt nicht nur ein gepflasterter Weg zur Garage, sondern es führte auch abzweigend ein Weg bis genau vor unsere Haustür und auf der anderen Seite wieder runter.

Am Rand der Auffahrt standen perfekt zugeschnittene Bonsai-Bäumchen und prahlten nur so vor Schönheit und Antlitz.
 „Und, ist es nicht wundervoll?“- schrie er uns halb entgegen. Naja, „verrückt“ hätte wohl besser gepasst, dachte ich mir und verschwand schnell im Haus. Noch mehr von diesem Wahnsinn konnte ich nicht ertragen. Zumal mich die Leidenschaft meines Vaters für sein Hobby wirklich traurig machte.
Im Grunde mochte ich es, weil es sowas von kitschig war, dass es fast schon wehtat. Und weil diese Pflanzen nichts dafür konnten, dass meine Eltern mich beinahe wie ein Stiefkind behandelten. Oder besser gesagt, sie taten nichts.  Dennoch waren sie meine Eltern und ich liebte sie. Auch wenn auf meine eigene Art.

Ich wollte mir aber nicht meine- noch bis vor kurzem- gute Laune verderben. Wenn ich inzwischen etwas gelernt hatte, dann war es das, dass es nichts bringt traurig, wütend, oder sonst irgendetwas zu sein. Es änderte nichts daran, dass meine Eltern Gefühlskrüppel waren.
Ich hatte gelernt mich sehr gut selbst zu beschäftigen und vor allem zu belustigen. In diesem Punkt war ich echt einfach super.  Es lag vielleicht daran, dass ich von Natur aus ein fröhlicher Mensch war. Zum Glück. Sonst wäre ich mit hoher Wahrscheinlichkeit mittlerweile mindestens depressiv, wenn nicht sogar suizidgefährdet.
Ich hasste Pessimisten. Dies waren meist die Menschen, denen es in Wirklichkeit zu gut ging. Quasi aus Langeweile pessimistisch.
Meine Eltern hatten mich dazu erzogen, in allen Dingen das Positive zu sehen, was nicht heißen soll, das es einfach war. Sie taten es so und ich machte es ihnen nach. Das mochte ich an ihnen.
Das positive Denken war viel eher wie ein Zaubertrick, den man jahrelang üben musste, um ihn richtig zu beherrschen, aber wenn man es einmal konnte, hat man es auch nicht mehr verlernt. Man musste nur stets aufpassen, dass man sich nicht selbst belog, dass man einfach etwas Positives sehen wollte.
Ich muss gestehen, dass mir manchmal genau das nicht gelang. Wie denn auch, wenn man von Gleichgültigkeit umringt wird. Man schafft sich unwillkürlich eine eigene Welt. Eine Luftblase voller Lügen.
Es ist einfacher sich selbst zu belügen, als zuzulassen, dass es jemand anderes tat. Es ist ein instinktiver Schutzmechanismus, würde ich behaupten.
Ich baute ihn ganz besonders gerne bei meinen Eltern ein -  da war das Schutzverlangen am größten. Nicht, dass sie mich anlogen – es war eher das Gefühl, dass sie – erstens kaum für mich da waren, weil sie andauernd arbeiteten und zweitens, wenn sie mal Zeit hatten, dann wurde sie meistens nicht mir gewidmet.
Mein Vater  ging dann seiner ausgeprägten Leidenschaft im Garten nach oder die beiden verbrachten die Zeit miteinander.
Ich fragte mich öfter, wie ich wohl entstanden war, ich mein, ob ich ein Wunschkind gewesen bin, oder nur Etwas, was einfach passiert ist und wofür sie Sorge tragen mussten. Wie auch immer. Der Punkt war, es machte mein Leben ziemlich einsam.
Die einzige Person, die überhaupt Interesse an mir zeigte war Kate, meine beste und einzige Freundin.  Auch das war auf eine Weise eine traurige Gewissheit.
Eigentlich waren wir zu verschieden und ich verstand auch nie so ganz, warum sie gerade mit mir befreundet sein wollte. Ich war so langweilig, wie eine Toastbrotscheibe beim rösten.
Kate war  dagegen eine feine Dame, würde ich fast sagen. Sie war groß, schlank und immer bis ins letzte Detail durchgestylt. Das Make- Up sah immer aus, als ob es Stunden gedauert hatte und da war auch kein Haar, was nicht sorgfältig hingelegt wurde. Ihr koketter blonder Pagenschnitt war immer geradezu perfekt.
Sie redete andauernd auf mich ein, was mein Styling betraf. Das war für mich einfach nur ein nerviges Thema, womit ich mich nicht beschäftigen wollte. Ich mein, ich kleidete mich völlig normal, durchschnittlich so wie Millionen anderer Menschen und das war vollkommen okay. An meinen Haaren wollte und konnte ich nicht viel ändern. Sie waren einfach nur lang, schwarz und lockig, was ich von meiner Mutter geerbt hatte. Ich fand sie so hübsch, wie sie waren. Punkt.
Es gab so einige Dinge, die bei uns total gegensätzlich waren, aber vielleicht waren wir auch deswegen so gut befreundet, weil wir uns einfach bei vielen Sachen nicht in die Quere kamen. So etwas wie Neid gab es einfach nicht. Mir fiel kein einziges Thema ein, wofür es sich hätte lohnen können zu streiten. Außerdem hasste ich Streit. Davon bekam ich nur Bauchschmerzen.

Die Sonne von Florida schien mir weiterhin auf meinen Körper, der sich mittlerweile anfühlte wie ein gegrilltes Würstchen.

Etwas zu heiß und ein bisschen verkohlt. Zeit zum reingehen.
Ich war noch mit Kate verabredet und wie ich sie kannte, war sie schneller hier als ich denken konnte. Sie war immer zu hektisch für meinen Geschmack. Es musste alles immer schnell gehen. Sie überschlug sich halb, bei allem was sie tat und ganz besonders beim reden. Das war ein Punkt, den ich an ihr nicht so gerne mochte. Es strengte mich an, weil ich sowieso nicht so gerne viel redete. Ehrlich gesagt wusste ich auch gar nicht worüber ich reden sollte. Ich hatte noch nichts erleben können, war noch nie aus Jacksonville raus- außer die Pflichtbesuche bei meiner Tante Sophie, aber die wohnte nur ein paar Meilen von Jacksonville entfernt- und mit Jungs hatte ich erst recht nichts am Hut.
 
Wenn Kate einmal anfing zu reden, war alles verloren. Meistens war das aber auch sehr praktisch, weil ich dann nur noch zuhören und nicken musste. Meistens hörte ich ihr nur mit einem halben Ohr zu, es ging meistens sowieso nur um Shoppen, Klammotten oder den neuesten Designer. Meine Klamotten kamen aus dem Einkaufcenter in der Innenstadt. Und „Made in China“ war mir noch nicht als ein trendiger Designer bekannt.
 Es gab nur ein Thema, was mich persönlich aufhören lies und das war das Thema „Jungs“. In diesem Punkt hatte Kate  bereits wesentlich mehr Erfahrungen als ich und ich hoffte, von ihr etwas lernen zu können.
 Ich bin nämlich so ziemlich das schüchternste Mädchen, was es auf meiner Schule- ach, was sag ich, auf dem gesamten Planeten- gibt, zumindest dachte ich das. Nicht, dass es keinen Jungen geben würde, den ich gut fände, es war nur so schwierig… Ich wusste einfach nicht, wie ich es anstellen sollte. Wenn ich Kate´s Rat befolgen sollte, dann müsste ich mich dafür verstellen und genau das wollte und vor allem konnte ich nicht.
Es gab ein paar Jungs, von denen ich wusste, dass sie mich gut fanden, Kate beneidete mich immer deswegen. Ich dagegen hatte eher das Gefühl, dass es nicht direkt an mir lag, sondern einfach nur an der Tatsache, dass es jemanden auf diesem Planeten gab, der nicht ihr zu Füßen lag.
„Ach Lila, mit deinem Aussehen könntest du allen Jungs den Kopf verdrehen“, tadelte sie mich ständig.

“Schau dich doch mal an, schon alleine dein Haar ist eine Sünde, oder kennst du jemanden, der so eine Prachtmähne besitzt? Also ich nicht. Du siehst aus, wie ein schwarzhaariger Engel, meine Liebe.“ – hörte ich sie reden.
Obwohl, ein bisschen Neid hörte ich da doch heraus. Sie würde es natürlich niemals zugeben und ich vergaß es auch wieder ganz schnell, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass sie irgendetwas an mir gut fand.
„Liebes, du bist 19 Jahre alt und hast es gerade einmal geschafft, dass Phil Meyer dir einen Kuss gibt. Lila, er ist bis über beide Ohren in dich verknallt und ich weiß zufällig, dass auch du nicht gerade abgeneigt bist! Lass es zu, sonst stirbst du als alte Jungfer!“ – schallte es immer noch in meinen Ohren.
Amen.
Ja, vielleicht hatte sie nicht gerade Unrecht, ich fand Phil Meyer wirklich ganz süß… Er ging in eine Parallelklasse und er sah wirklich gut aus, wie ich fand. Wir hatten bislang noch nicht so viel miteinander geredet oder gar etwas anderes getan. Wenn ich ehrlich war, wusste ich nur seinen Namen.  Heimlich beobachtete ich ihn, wenn er sich mit den anderen Jungs auf dem Parkplatz vor der Schule traf, oder oberkörperfrei Basketball auf dem Platz hinter der Schule spielte.
Er hatte einen sehr schönen athletischen Körper, der beinahe fehlerfrei zu sein schien. Immer wenn er hochsprang, um den Ball reinzuwerfen, zeichneten sich die einzelnen Muskeln ab. Er hatte eine sehr anziehende Art sich zu bewegen, gestand ich mir ein und  das machte ihn irgendwie älter, als er in Wirklichkeit war. Sein kurzes haselnussbraunes Haar war immer hübsch gestylt, aber am meisten gefielen mir seine braunen Augen.

Sie waren zu kleinen Schlitzen geformt, was ihm einen sehr wachen Blick verlieh. Sie funkelten immer ein wenig… Manchmal, wenn unsere Blicke sich zufällig trafen, schaute er zu mir rüber und winkte. Das reichte schon vollkommen aus, um mich aus der Bahn zu werfen.
Ich konnte mir durchaus vorstellen, mich in ihn zu verlieben. Dieser Gedanke bestätigte mir, dass ich es noch nicht war. Bin ich vielleicht auch ein Gefühlskrüppel, so wie meine Eltern? Oh, bitte nicht. Was mir in dem Moment plötzlich auffiel, war, dass sie nur mir gegenüber so kalt und gleichgültig waren. Untereinander sah es ganz anders aus. Hm. Nicht weiter darüber nachdenken. Das war ein perfekter Augenblick für die Anwendung meines positiven, verdrängenden Denkens.
Meine Gedanken schweiften wieder zurück zu Phil.
 Eines Tages passierte nämlich etwas völlig Unmögliches. Für mich zumindest unmöglich und kaum vorstellbar.
Es war am Anfang der Sommerferien. Phil und ein paar andere Schüler planten einen netten Abend an einem Lagerfeuer, bevor alle in die Ferien gingen.
Kate hatte es mir erzählt, sie wusste immer über alles Bescheid. Für sie kam es natürlich nicht in Frage dahin zu gehen. Nicht ihr Niveau.
Als ich mal wieder bei einem Basketballspiel zuschaute, kam er danach auf mich zu. Lächelnd rieb er sich mit seinem Shirt den schweißgebadeten Körper ab. Ich wusste gar nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte, er raubte mir halb meinen jungfräulichen Verstand. Meine Hände spielten unkontrolliert mit einer Strähne. Er setzte sich einfach zu mir, als ob wir uns seit Ewigkeiten kannten und fragte mich, ob ich Lust hätte ihn zu begleiten.
Oh, Gott ich war so aufgeregt. Er schaute mich schmunzelnd an und sein Blick wurde ein wenig forscher als sonst.
“Also, ich würde mich freuen, wenn du zusagst, Lila. Es wird bestimmt ein sehr schöner Abend werden und ich verspreche dir auf dich aufzupassen“, sein Blick wanderte verlegen auf den Boden.
In dem Moment verriet er mir, dass er mehr empfand, als nur Freundschaft und dass er mit diesem Abend die letzte Möglichkeit nutzen wollte, mit mir vor den Ferien noch ein wenig Zeit zu verbringen.  Er tat mir fast leid, denn er sah auf einmal traurig aus und ich wusste, dass es irgendwie meine Schuld war… Es sah fast so aus, als ob er sich es einfach nicht vorstellen konnte, dass ich ihm zusagen würde. Ihm fehlte es ja offensichtlich nicht an Selbstvertrauen, im Gegensatz zu mir.
Ich nahm all meinen Mut zusammen und berührte zaghaft seine Hand, wobei mein Herz fast aus der Brust hüpfte und meine Knie anfingen Wellen zu schlagen. Er sah mich ein wenig erstaunt an, scheinbar hat er mit meiner Reaktion nicht gerechnet. Schnell, bevor ich es mir anders überlegen konnte, nahm er meine Hand in seine, und die Augen funkelten vor Freude.
„Soll das heißen, dass du mitkommst??“- seine Stimme überschlug sich fast und ich  glaubte sein pochendes Herz hören zu können. Er benahm sich auf einmal wie ein albernes Kind. Dieser Anblick amüsierte mich wirklich, das hätte ich nie von ihm erwartet. Meine Zurückhaltung wich allmälig, denn er gab mir das Gefühl, dass ich ihm vertrauen konnte.
„Ja, ich denke schon…“, antwortete ich und lächelte ihn an.
Er schaute mir ins Gesicht und in seinen Augen spiegelten sich so tiefgründige Gefühle, die er in diesem Moment scheinbar empfand. Sie waren so voller Liebe und Dankbarkeit, dass mir davon schwindelig wurde. War er wirklich dankbar dafür, dass ich ihm zugesagt hatte? Das konnte ich irgendwie nicht begreifen, aber es schien ganz so zu sein.
Seine linke Hand hielt immer noch meine und die  rechte Hand wanderte zu meinem Gesicht und  ich war kurz davor einfach umzukippen.

Er strich mir über meine glühende Wange und legte eine meiner Locken, die mir halb im Gesicht hing, zurecht. Es fühle sich wirklich sehr vertraut und gut an… Ich genoss es und machte unfreiwillig meine Augen zu.
„Schön… Ich meine, ähm schön, dass du Zeit hast“, sagte er schnell und fühlte sich von sich selbst verraten. Ich riss die Augen wieder auf, als ich merkte, dass er mich beobachtete.
Ich kicherte über mich selbst und es tat auch irgendwie gut ihn so verlegen zu sehen. Scheinbar hatte nicht nur ich das Problem. Ich wusste natürlich, was er damit meinte, aber es machte die Sache nicht einfacher. Ich wusste jetzt, was er für mich empfand und jetzt musste ich mir im Klaren werden, ob ich seine Gefühle erwidern konnte, ob ich auch mehr, als nur Freundschaft wollte. Aber dafür wollte ich mir noch die ganzen Sommerferien Zeit nehmen.    
Phil holte mich um Punkt acht Uhr ab. Er schien sichtlich nervös zu sein, was mich ein wenig beruhigte, denn ich lief in der letzte halbe Stunde ununterbrochen in meinem Zimmer auf und ab.
Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Jede nur mögliche Variante dieses Abends bin ich fünfmal in  Gedanken durchgegangen.
Da wäre z.B. die Variante, dass Phil mich küsst und ich mich total dusselig anstelle und dabei ins Lagerfeuer stolpere. Die Vorstellung war wirklich fürchterlich. Ich traute sie mir aber zu.
Ich stieg ohne viele zu sagen in sein Auto ein, lächelte ihn kurz an und hoffe einfach nichts Dummes von mir zu geben.

„Lila, du machst mich wirklich nervös. Entspann dich bitte, ich bin doch kein Ungeheuer, was dich überfallen möchte“, sagte er etwas eingeschnappt.
„Bitte nehm es mir nicht übel. Ich bin einfach nur aufgeregt“, gab ich ehrlich zu.
„Aber das mit dem Ungeheuer, solltest du nochmal überdenken. Ich habe gehofft, dass du heute Abend zu einem wirst“, scherzte ich.
Ein kleiner Funken Wahrheit war in diesen Worten, weil ich es mir wirklich insgeheim erhoffte, dass heute Abend der Bann meiner Jungfräulichkeit auf irgendeine Weise durchbrochen werden würde.
Er schmunzelte nur und parkte sein Auto  auf einem Parkplatz, nahe des Platzes, wo das Lagerfeuer schon zu riechen war.
„Ich freue mich. Es wird sicherlich ein wundervoller Abend“, sagte Phil nochmal, um mich zu beruhigen.
„Ja, das wird er…“, sagte ich und war mir in dem Moment sicher, dass es auch so sein wird.
Er nahm meine Hand, so als ob er in dem Moment gefühlt hat, dass ich sichtlich nervös war und wir gingen in Richtung Lagerfeuer, was die anderen schon angemacht hatten.
 Er sollte Recht behalten. Der Abend war wirklich sehr schön. Es wurde gesungen, gelacht und rumgealbert. Einige knutschten und andere hörten den Gitarrenklängen zu die aus einer Ecke kamen.
Es wehte zwischendurch eine warme Sommerbrise und das Lagerfeuer schaffte eine romantische Atmosphäre. Alles schien so perfekt zu sein.
„Wollen wir ein paar Schritte gehen?“, fragte Phil, der etwas nachdenklich neben mir saß. Das Lagerfeuer spiegelte sich in dem Moment in seinen Augen wieder, was wirklich hübsch aussah. Es sah so harmonisch aus, wie alles an diesem Abend.

Jetzt kamen wir zu dem Abschnitt des Abends, wo es kritisch werden könnte! Ich konnte es kaum glauben, war es wirklich der Abend, am dem ich meinen ersten richtigen Kuss bekam??
„Ja…, es ist eine schöne Idee“, sagte ich mit halb tauber Zunge und trockenen Mund.
Wir gingen eine Weile Hand in Hand einen schmalen, fast unbeleuchteten Weg entlang. Alles war still, man hat nur den Wind ab und zu mit dem Grün der Bäume spielen hören. Phil umfasste meine Hüfte und blieb mitten auf dem Weg stehen. Er drehte sich zu mir um und schaute mich forschend und etwas unsicher an.
„Lila…“, fing er sanft und leise an.“Ähm, darf ich dich etwas fragen?“, stotterte er weiter.
Ich merkte, dass es ihm nicht leicht viel anzufangen. Was auch immer er mich fragen wollte, es war ihm sehr wichtig. Aber es musste warten. Ich wollte nur noch eins, dass er mich küsst. Nicht aus dem Grund, weil ich es sowieso wollte, ich wollte es von ihm. Es schien mir auf einmal sehr wichtig zu sein.
„Nein, Phil…“, sagte ich. „Frag mich gleich, okay?“
Ich schaute ihm in die Augen, er sah etwas verwirrt aus. Als er erkannte, worauf ich hinauswollte, wurde sein Blick etwas verlegen, aber er wollte es scheinbar genauso wie ich.
 Ich konnte trotz der Dunkelheit das funkeln in seinen Augen sehen. Diese warmen, mir so vertrauten Augen, die ich so mochte.
Er zog mich ein wenig fester an sich ran und strich mir über mein Haar. Wieder so voller Liebe und Sehnsucht, dass es mich wieder halb überwältigte.

Jetzt spürte ich seinen durchtrainierten Körper, der auf einmal meinen Busen berührte. Herrgott, was machte er nur mit mir, dieses Verlangen war kaum mehr auszuhalten. Die andere Hand strich mir über meine Wange, die sofort zu pochen begann, obwohl er sie kaum berührte.
Ich konnte mich nicht rühren und starrte ihn nur an. Atme Lila, amte, sagte ich zu mir selbst.
„Du bist so wunderschön, Lila. Ich träume schon so lange davon, genau das zu tun, was ich gerade mache.“ Er sagt es mit so viel Wehmut in seiner sanften Stimme, dass ich eine winzige Ahnung bekam, wie lange es in Wirklichkeit war.
“Ich möchte dich am liebsten für immer in meinen Armen  halten, meine Finger in deinen wunderschönen Locken verwirren und … dich zu küssen… mehr möchte ich nicht, nur das. Und ich mag jetzt noch nicht daran denken, dass dieser Abend  irgendwann mal vorbei gehen wird.“
 Er nahm ganz sanft, als ob es zerbrechen könnte mein Gesicht in seine Hände und zog es näher ran, seine Lippen berührten ganz vorsichtig meine, so als ob er jeden Moment damit rechnete abgewiesen zu werden. Als ob er es noch nicht ganz glauben konnte, dass sein Wunsch, mir so nahe zu sein gerade in Erfüllung ging.
Es kribbelte überall. In meinem Kopf, in meinem Bauch und ein bisschen auch in meinem kleinen Herzen… Plötzlich waren all meine Zweifel, dass etwas schief gehen könnte, wie weggeblasen. Diese Variante war einfach wunderschön und ich genoss den Moment.  
Etwas unerwartet berührte seine Zunge meine Lippen, das Gefühl war mir zwar fremd, aber ich wollte mehr davon.
Es elektrisierte mich förmlich.
Ich liebkoste ganz vorsichtig seine Zunge mit meiner und mein Atem ging auf einmal ganz automatisch schneller. Ich krallte mich mit meinen Händen in seinen Nacken und ein angenehmes, wohliges Gefühl breitete sich in mir aus. Auch das war neu, aber nicht unangenehm.
 Er zog mich noch näher an sich und auch sein Atem war heiß und schnell. Unsere Lippen bewegten sich im Rhythmus und unsere Zungen schmolzen einfach dahin.
 Es war so überwältigend und ich fragte mich ununterbrochen,  wieso ich mir so viel Zeit damit gelassen hatte?
Ich verlor jedes Zeitgefühl. Es war auch egal, von mir aus hätte es ewig so weitergehen können. Und ich glaube ihm ging es nicht anders.
Phil küsste mich noch einmal sanft und beendete

damit unseren wundervollen Kuss.
 Jetzt schaute er mich wieder etwas verlegen und forschend an, so als ob er in meinen Augen nach etwas suchte. Vielleicht einen Funken Hoffnung, dass er mir ein bisschen was von seiner großen Liebe abgeben konnte. Er hoffte es so sehr, ich konnte es ihm ansehen.
„Es war wunderschön…“, sagte ich und schloss die Augen, um die letzten Minuten nochmal Revue passieren zu lassen. Ich wusste nicht, ob es ihm reichte, ich hoffte es.
„Was wolltest du mich vorhin eigentlich fragen?“, fragte ich ihn, als ich wieder zu mir kam.
„Lila, ich…, ich habe mich in dich verliebt… Und was ich dich fragen wollte, kannst du dir sicherlich bereits denken.“, sagte Phil und schaute auf den Boden, so wie er es schon einmal getan hatte. Es war ihm nicht unangenehm, es mir zu sagen. Er schaute auf den Boden, weil er Angst hatte, dass ich seine Gefühle nicht erwidern würde.
Diese Reaktion überraschte mich nicht, ich habe sie schon einmal bei ihm gesehen. Sie gefiel mir nicht, sie tat mir weh.
„Phil…, ich…mag dich wirklich, vielleicht mehr als du glaubst  und der Kuss eben war einfach unbeschreiblich schön…aber lass mir bitte Zeit. Ich  bin mir nicht sicher, ob ich deine Gefühle erwidern kann. Versteh mich bitte nicht falsch…“ Ich hatte Angst, denn ich wusste, dass ich wahrscheinlich nie an seine Gefühle ran kommen würde. Sie waren so gewaltig.
„Nein, Lila, ich verstehe dich nicht falsch, hab keine Angst“, unterbrach er mich.
Ein etwas gequältes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen.
„Du kannst dir alle Zeit der Welt lassen, ich wollte nur, dass du es weißt.“ Er schaute wieder auf den Boden.
„Und übrigens der Kuss war wirklich schön“, er lächelte mich wieder liebevoll an und zog mich wieder näher an sich.
„Und ich finde, wir sollte ihn wiederholen“, sagte er und küsste mich wieder, diesmal noch leidenschaftlicher, als beim ersten Mal.
Der zweite Kuss war genauso wundervoll, aber er änderte nichts daran, dass ich nicht dieselben Gefühle für ihn hatte, wie er für mich… Es machte mich traurig, ich hasste dieses Gefühl.
Und vielleicht aus genau diesem Grund war ich irgendwie an diesem Abend erleichtert gewesen, als ich zuhause war und mein Zimmer betrat. Ich atmete tief durch und schaute mich um.
Die Terracottafarbe, die meine Wände schmückte, erstrahlte heute in einer ganz neuen, unbekannten Tiefe und Wärme.
Hier wirkte alles so vertraut, im Gegensatz zu dem, was ich heute Abend erlebt habe. Hier konnte ich keinen enttäuschen, oder verletzen.
Ich ging zu meinem CD- Player und machte eine CD von Amanda Perez an. Sie konnte mich in meinem Herzen mit ihrer Musik berühren und genau das brauchte ich in diesem Moment.
Ich schmiss meine, mit Strass besetzten Sandaletten in die Ecke, zog mein pfirsichfarbenes Sommerkleid aus und schmiss mich nur noch im BH und Panties auf mein Bett. Ich schloss die Augen und ließ mich von der Musik treiben. Sie sang gerade „God send me an Angel“, es war einer meiner Lieblingslieder.
Das Fenster stand offen und es kam ab und zu ein Hauch von warmer Sommerluft herein. Ab und zu roch es wunderschön nach Blumen und  trotz der späten Stunde war es wirklich noch ziemlich heiß…
Ich habe mich irgendwie ein Stück erwachsener gefühlt. Nicht mehr so ahnungslos, wie ein kleines Mädchen. War es nicht das, was ich wollte?
Phil hat mir eine neue, aufregende Welt eröffnet und ich konnte es fast nicht erwarten einen weiteren Schritt zu wagen.
In meinem Bauch kribbelte es noch ein wenig nach und es war ein gutes, beruhigendes Gefühl, was mich schnell und zufrieden einschlafen lies. Das letzte was  ich mitbekam war ein Hauch einer blumigen Brise, die mir übers Gesicht strich.
Ich wusste, dass ich mich auf den nächsten Kuss in meinem Leben freute und das hatte ich Phil zu verdanken.
Wie es aber mit Phil und mir weiter gehen sollte, wusste ich noch nicht so genau. Vielleicht wird sich das nach den
Sommerferien ganz von allein klären…

 

 

 

 

 

 

Auf den ersten Blick

Es klingelte an der Haustür und ich schrak hoch.
Oh man, ich war ganz in meine Gedanken versunken und hab es beinahe vergessen, warum ich vor meinem Kleiderschrank kniete.
„Lila, mach mal bitte die Tür auf“, hallte es von unten. Kate war da und war nicht zu überhören. Ich eilte schnell die geschwungene Treppe nach unten in die Eingangshalle, bevor sie dazu kam weitere schrille Töne von sich zu geben. Mir war ganz schwindelig, als ich die Tür öffnete.
Sie stand vor mir und hatte Ihre Arme vor ihre Brust geschränkt. Ich sah ihr an, dass sie schon länger hier stand, sie war nämlich fast sauer. Ich musste lachen.
„Hey, meine Liebe, hast du etwa vergessen, dass wir zum Eisessen verabredet waren?“ - sie schaute mich wieder  vorwurfsvoll an.
„Nein, wie könnte ich nur“- ich strahlte sie friedvoll mit meinen weißen, wie ich fand relativ perfekten Zähnen an. Sie quetschte sich an mir vorbei und ging sicheren Schrittes die Treppe zu meinem Zimmer hinauf.
„Ich war nur etwas in Gedanken…“, murmelte ich und trottelte ihr in den ersten Stock hinterher. Ich hatte es immer noch nicht geschafft mir außer meinen Bikini etwas anzuziehen.
 Kaum hatte sie mein Zimmer betreten, schon ging sie geradewegs auf meinen Kleiderschrank zu und wühlte in meinen Sachen herum. Ich war davon wirklich nicht begeistert. Es war respektlos, ich war ihre Freundin und keine Sklavin ihres Design- Wahn´s
„Kate, bitte. Ich kann das schon allein“, sagte ich sarkastisch und schob sie zur Seite. Ich nahm provokativ das Erstbeste heraus und zog es mir über. Sie schnaubte nur, wie ein aufgebrachtes Ross, sagte aber nichts weiter.
Nachdem ich in einem weißen, luftigen Sommerkleid steckte und mir meine langen schwarzen Locken etwas zurecht zupfte, saßen wir auch schon in ihrem schnittigen Cabrio und waren auf dem Weg in ein Café, was direkt am St. Johns River lag. Ich konnte mir kein Auto leisten, aber es war nicht wirklich dramatisch. Es ging auch ohne, schließlich waren wir in Jax und nicht in L.A..
 Die Nachmittagssonne brannte vom Himmel und ich war echt froh, dass Kate ein Cabrio fuhr. Es war schön, den Wind in meinem Haar zu spüren. In ein paar Tagen war das alles erst einmal vorbei und wir mussten uns wieder auf die Schule konzentrieren. Deshalb freute ich mich umso mehr auf ein leckeres Erdbeereis.
Es war eins von diesen „sehen und gesehen werden“ Cafés. Was anderes kam für Kate nicht in Frage. Hauptsache, es gab hier etwas zu trinken und ein anständiges Eis, dachte ich.

Alles andere war nebensächlich.
Wir wählten einen schattigen Platz, direkt an der Promenade, damit auch ganz sicher jeder vorbeigehende uns sehen konnte und bestellten. Kate konnte es wie immer nicht lassen und flirtete heftig den Kellner an.  Der allerdings schien mehr Interesse an mir zu haben, was überhaupt nicht in Frage kam. Anstrengend. Ich genoss lieber mein Erdbeereis und ließ es meine heiße Kehle hinunter fließen.
Kate dagegen stocherte viel zu hastig in ihren Eisbecher herum. Sie machte mich wie immer nervös. Konnte dieses Mädchen, nicht einfach nur da sitzen und ihr verdammtes Eis essen!?
Und dann ging auch noch das Geplapper los…
„Ich bin ja schon sowas von aufgeregt. Irgendwie freue ich mich schon auf Montag, wenn die Schule wieder losgeht, endlich kommt neuer Wind in die alten Gemäuer“, kicherte sie vor sich hin.
Ich verstand nichts. Was meinte sie denn damit? Ich schaute sie etwas fragend an. Warum sprach sie immer in Rätseln? Ich rollte meine Augen, um ihr zu signalisieren, dass mein Maß an Selbstbeherrschung bald erschöpft sein würde.
„Kannst du mir ab und zu übersetzen, was du von dir gibst?“
„Ach Lila… Ist ja wieder typisch für dich, da war wohl dein hübsches, lockiges Köpfchen  mal wieder bei den neuesten Neuigkeiten mit etwas anderen beschäftigt“  sagte sie mit ihrem koketten Stimmchen und schaute mir etwas vorwurfsvoll ins Gesicht.
Ich grinste sie genervt an.
„Hmmhh, wird wohl so gewesen sein.“
Sie rollte nur ihre hübschen, vom Kajalstift umrundeten Augen, die ein wenig roséfarbend schimmerten.
„Ich meine natürlich die „Callahan´s“.
Ja, stimmt, wie konnte ich es nur vergessen. Es war ihr Lieblingsthema in den ganzen Ferien. Mir war es immer noch unbegreiflich, woher sie das immer alles wusste.

„Kate, bitte. Wieso interessieren sie dich? Du hast noch nicht einmal einen von Ihnen gesehen!“
Aber sie tat so, als ob ich überhaupt nicht gesagt habe. Taub. Ich lief vor Wut rot an. 
„Man sagt, dass diese englische Familie sehr reich sein soll“, ihre Augen funkelten etwas auf und ich wusste natürlich, wie Kate zu dem stand. Aha, na wenigstens wusste ich jetzt, woher das ganze her rührte. Geld. Kate. Mir war es egal, wie viel Geld Menschen besaßen, es änderte nichts an ihrer Persönlichkeit.
„Sie sind vor ein paar Wochen in die Villengegen gezogen und es gibt wohl zwei sehr gut aussehende Brüder. Sem und Daniel Callahan. Und beide sollen auf unsere Schule gehen, sind das nicht die tollsten Neuigkeiten des ganzen Sommers?“ – wenn sie nicht aufpasst bekommt sie gleich keine Luft mehr, dachte ich und musste über diese Vorstellung kichern. Sie konnte auch unfreiwillig komisch sein.
Jetzt waren es schon zwei Gründe, warum diese Familie Kate so faszinierte.
Geld und gutaussehend.
„Ja, ich bin auch schon ganz gespannt“, antwortete ich mit gespielter Fröhlichkeit. Ich war es in Wirklichkeit nicht wirklich. Sie langweilte mich damit.  Aber wenn es Kate glücklich machte.
Die Callahan´s beschäftigten sie noch den ganzen Nachmittag. Es war einfach nur faszinierend.
Ich habe beschlossen, mir erst dann ein Urteil zu erlauben, wenn ich die Familie kennengelernt habe.
Das Thema war für mich mit diesem Entschluss abgehackt und das habe ich Kate auch zu spüren gegeben.

Sie hatte für heute sowieso schon den Pegel fast erreicht und ich war froh, als sie mich zuhause wieder absetzte.
Ruhe.
Das letzte Ferien- Wochenende stand vor der Tür und ich beschloss es so ruhig wie möglich zu verbringen. Und das hieß, ohne Kate. Sie war zwar meine Freundin, aber es gab keinen Menschen auf diesem Planeten, der es lange mit ihr aushielt, nicht einmal ich. Also nahm ich mir als erstes vor meinen Kleiderschrank aufzuräumen und dabei eine nette CD zu hören. Musik gehörte zu meinem Leben dazu. Es war wie eine Ersatzbefriedigung die ich brauchte, wenn ich mich allein fühlte. Ich wusste jetzt schon, dass es ein ziemlich einsames Wochenende wird, also suchte ich mir ein paar CD´s mehr heraus. Ich hoffte, dass das Wetter so blieb, denn die Sonnenterasse lud geradezu zu einem Sonnenbad ein und ich wollte dem nicht widerstehen. Ein bisschen Farbe tat mir sicherlich ganz gut.
Ich legte mich auf mein Bett- es war mein Lieblingsplatz in meinem Zimmer- und beschloss es morgen als erstes in Angriff zu nehmen. Und als ich so da lag und diese herrliche Ruhe und Kühle im Haus genoss, musste ich ja zugeben, dass Kate mich ein kleines bisschen neugierig auf die Callahan´s gemacht hat. Ich schloss die Augen und lies meiner Fantasie freien Lauf und überlegte mir, wie die beiden wohl aussehen mochten.
Es war eine Art Hobby, mir Dinge vorzustellen, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Es war jedes Mal verblüffend,  wie weit man manchmal von der Realität entfernt war.

Kate sagte immer das ist eine Macke von Einzelkindern. Es half ihnen, mit der Einsamkeit besser umzugehen. Na danke, also war ich psychisch krank, weil ich ein Einzelkind war. Es machte mich traurig. Vielleicht stimmte es ja, ich war wirklich oft einsam.
 Ich beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken.

Es war inzwischen Sonntagabend und recht spät. Ich schaute in meinen frisch aufgeräumten Kleiderschrank nach, was ich denn morgen anziehen könnte und legte mir ein paar Varianten auf das sandfarbene Sofa-  was gegenüber von meinem Bett stand-  heraus. Ich machte meine Lieblings- CD an- Amanda Perez- und als sie gerade mal wieder „God send me an Angel“ sang,  machte ich mich zufrieden im Bad fertig, flocht meine Haare zu einem langen Zopf  zusammen und schmiss mich ins Bett. Etwas in mir war aufgewühlt, es fühlte sich an, wie die Ruhe vor dem Sturm, oder so ähnlich. Ich konnte es einfach nicht beschreiben, also versuchte ich so schnell wie möglich einzuschlafen. Ich bekam noch mit, wie meine Eltern das Haus betraten, also bin ich wohl erst ziemlich spät eingeschlafen. Dieses eigenartige Gefühl ließ mich einfach nicht los.
Am nächsten Tag ging die Schule wieder los und ich war etwas zu früh dran. Ich wollte nichts verpassen und das ging wohl nicht nur mir so; Kate erwartete mich schon auf der großen Treppe, die zum Eingang hochführte.
Sie lehnte grazil, wie aus einer anderen Zeit,  an einer der vier Säulen, die links und rechts die Eingangstreppe schmückten. Scheinbar hatte sie sich extra in Schale geworfen. Es sah zumindest alles sehr aufwendig aus. Schon allein für das Make- Up hatte sie bestimmt Stunden gebraucht. Ich konnte mir ein kichern wirklich nicht verkneifen. Typisch Kate. Ihr Blick schweifte über den Parkplatz, so als ob sie Ausschau nach einer Beute hielt. Als sie mich sah, kam sie mir schon halb entgegen gesprungen. Naja, was sie mit ihren Pumps so schaffte.
„Guten Morgen Kate.“
Keine Reaktion. Stattdessen Geplapper.
„Oh man, Lila bin ich aufgeregt! Bitte, du musst hier mit mir stehenbleiben, es sind die besten Plätze. Ich möchte nichts verpassen. Vor allem Daniel möchte ich so nah  wie möglich sehen.“
„Und warum, wenn ich fragen darf? Du hast beide noch nicht gesehen, Kate.“ Ich war von ihrer Oberflächlichkeit entsetzt. Sie schaute mich noch nicht einmal an, sondern ließ ihren Blick wieder neugierig über den gegenüber liegenden Parkplatz schweifen. Na das fing ja gut an.
„ Man munkelt, Daniel sei der hübschere von beiden.“ 
Aha. Dann lassen wir uns mal überraschen, dachte ich etwas sarkastisch.
Sie flatterte und fuchtelte mit ihren Händen die ganze Zeit wild umher, als es für einen Augenblick ganz ruhig wurde.
Mich durchfuhr ein ganz seltsames Gefühl, was ich zuvor noch nie gespürt habe. Ich hatte auf einmal Schmetterlinge im Bauch und es roch überall nach den wundervollsten Blumen dieser Erde. So, als ob ich verzaubert wurde. Ich hatte das Gefühl, als ob ich jeden Moment abheben könnte.

Ich schaute in Kate´s versteinertes Gesicht. Es war voller Bewunderung. Sie stand völlig regungslos da und schaute auf den Parkplatz, der sich genau vor der Schule befand.
Ich folgte ihrem Blick und drehte mich um und sah einen schneeweißen Audi. Seinen schneeweißen Audi.  Er gehörte Daniel Callahan, der gerade dabei war auszusteigen. Obwohl ich ihn noch nie zuvor gesehen hatte, wusste ich intuitiv, dass dieser unverschämt gut aussehende Junge, der gerade dabei war aus seinem unverschämt gut aussehenden Auto auszusteigen, Daniel war. Was zum Henker war bloß los mit mir? Mein Körper und vor allem meine Gefühle spielten völlig verrückt. Am meisten machte mir diese extreme Vertrautheit Angst. Warum fühlte ich mich zu Daniel so hingezogen, obwohl ich ihn nie zuvor gesehen hatte? Ich war entsetzt über mich selbst. Und über das, was ich gerade empfand. Ich hätte froh sein müssen, überhaupt etwas empfinden zu können, denn das war doch eindeutig ein Beweis dafür, dass ich kein gefühlskaltes Monster war. Ich versuchte meinen Blick auf etwas anderes zu fixieren- also schaute ich wieder zu Kate.
Ich war mir nicht sicher, ob sie den Audi oder Daniel Callahan bewunderte. Beides wäre möglich gewesen. Ich schaute wieder rüber auf den Parkplatz, es war unmöglich dort nicht hinzuschauen.
Jetzt kam er auf uns zu und schaute mich an, so als ob ich die einzige Person in seinem Blickfeld war, die einzige in seinen Gedanken, die einzige die jemals in seinen Armen liegen würde und die einzige für die es sich lohnen würde zu sterben. Mich traf beinahe ein Schlag. Schwindel breitete sich von dem Adrenalin, was gerade in mein Blut schoss, aus. Wer war dieser Daniel Callahan?
Ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich ihn von irgendwoher kannte. Dieses Gesicht habe ich definitiv schon einmal gesehen, soviel stand fest. Er war mir so vertraut. Ich kannte seine Mimik, seine Art sich zu bewegen und was absolut krank war, ich bildete mir ein, dass ich auch wusste wie seine Stimme klang. Verdammt, er kam mir einfach so unheimlich vertraut vor, aber ich fand in meinem Kopf nichts, was darauf hindeutete. Keine Erinnerung, die ich abrufen konnte. Ich verlor den Verstand, soviel stand fest und je näher er kam, desto mehr verschlimmerte sich dieses eigenartige Gefühl. Jetzt dachte ich tatsächlich, dass ich schwebte. Verrückt… War ich auf einmal verrückt??  Wieso verwirrte er mich so?
Ich war wie in Trance und er ließ mich nicht aus den Augen und als er die Treppenstufe, auf der ich stand erreichte, verzog sich sein  scheinbar vollkommener Mund zu einem liebevollen Lächeln. Es war einfach perfekt. Nicht von dieser Welt. So einen schönen Menschen hatte ich noch nie gesehen. Ich stand einfach nur da und schaute ihn an,- so als ob er es mir befohlen hätte. Es war wie ein Bann, ich konnte mich dem nicht widersetzen.
Und als er mich anlächelte, musste ich zurücklächeln,- so als ob ich es schon immer so getan hätte. Auch diese Situation kam mir so enorm vertraut vor.
Seine ozeanblauen Augen waren warm und so tief, wie der Atlantik an einem Sommertag. Ich musste aufpassen, dass ich nicht darin ertrank.  Was war nur mit mir los? Ich verzweifelte. Es machte mir Angst. Er machte mir Angst, weil er, wie durch einen Zauber irgendwie fähig war, mich so in seinen Bann zu ziehen.
Hör auf ihn anzustarren Lila!-  befahl ich mir.
Oh bitte, lieber Gott, lass  nicht zu, dass ich den Verstand verlor!
Daraufhin kicherte er leise, so als ob er in diesem Moment meine wirren Gedanken gelesen hätte.
Er war schon ein paar Stufen weiter, als ich ein leises, fast flüsterndes „Hallo Lila“ vernahm. Die Worte wehten zu mir rüber, wie eine süßlich riechende Sommerbrise. Jetzt war ich mir aus tiefsten Herzen sicher, dass ich seine Stimme kannte. Und das ich verrückt geworden bin. Es klang in meinen Ohren, wie eine lang ersehnte Begrüßung nach langen Jahren. Es klang wie ein lang ersehntes Wiedersehen. Und so sicher ich mir in diesem Punkt war, so sicher war ich mir auch gleichzeitig, dass es nicht sein konnte. Ich kannte Daniel nicht, das sagte mir mein Verstand. Mein Herz dagegen schmachtete nach ihm.
Ich wurde wieder etwas klarer, als es läutete.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ungewöhnliche Ängste

Der Unterricht begann in wenigen Minuten. Dass Kate noch neben mir stand hatte ich völlig vergessen. Mich wunderte es, dass sie ihn nicht gleich zugetextet hatte, wie sie es mit jedem tat. Hatte sie vielleicht genau dasselbe gespürt, wie ich? Ich schaute sie forschend an und suchte Beweise für meine gerade erstellte Theorie. Sie sah in der Tat verwirrt aus. Sie versuchte diese Verwirrung gerade  hinter ihr bezauberndes Lächeln zu verstecken, was mir sagte, dass es ihr unangenehm war.
„Und wie findest du ihn? Ist er nicht total süß? So ein richtiger Frauenschwarm, nicht wahr Lila…“- sagte sie in einem Atemzug.
„Hä…was…ach so, Daniel, ja, er scheint wirklich nett zu sein. Wir sehen uns später Kate, viel Spaß.“
Ich wollte so schnell wie möglich alleine sein. Naja zumindest in meinem Kopf.
Glücklicherweise war sie nicht in meiner Klasse. Das machte den Schulalltag etwas angenehmer. Vertieft in meine Gedanken, schlenderte ich in die Richtung meines Klassenraumes, der  sich nicht geändert hatte. Ich musste ziemlich lange dafür gebraucht haben, denn als ich den Klassenraum betrat, saßen schon fast alle auf ihren Plätzen.
Oh, es war mir unangenehm, weil alle mich natürlich anstarrten. Ich blickte schnell in die Runde, bevor ich mit gesenktem Kopf zu meinem Platz huschte. Ich hatte einen direkt am Fenster, wofür ich sehr dankbar war.
Hier und da unterhielten sich einige über ihre Erlebnisse, die sie in den Ferien gemacht hatten. Ich nahm es nur mit einem halben Ohr war. Mit meinen Mitschülern hatte ich noch nie viel zu tun. Daher interessierte es mich einfach nicht, worüber sie redeten.
Wie gewohnt, schaute ich automatisch aus dem Fenster und musste auf einmal an Phil denken, der vorhin auf dem Parkplatz stand. Er schaute gelegentlich zu mir rüber, als wollte er damit sagen, dass meine Bedenkzeit abgelaufen wäre und ich mich nun entscheiden sollte.

Er machte es mir nicht einfach. Ich versuchte dieses Thema so lange wie möglich vor mich hin zu schieben. Aber es war klar, dass es nicht mehr lange gehen konnte.

 Zum Glück durchbrach die Stimme von Mr. Brown, dem Mathelehrer, meine Gedanken und ich musste aufschauen. Er war ein kleiner, schmächtiger Mann, Mitte vierzig und hatte eine Halbglatze. Man sah ihm an, dass er nie richtig gutaussehend war. Vielleicht sah sein Gesicht genau aus diesem Grund immer etwas grimmig aus.

„Guten Morgen ihr Lieben, ich hoffe ihr hattet schöne Ferien. Aber jetzt geht die Schule wieder los und ich bitte euch eure Mathematiksachen rauszuholen“, sagte er mit seinem etwas quietschigen Stimmchen.

Ich kramte meine Sachen gerade heraus, als sich die Klassentür öffnete und eine Gestalt sichtbar wurde. Und als die Tür wieder von innen zuging, hätte ich  schreiend weglaufen  können. Es war Daniel- wer auch sonst. Dass er in meine Klasse kommen könnte, war mir bislang nicht bewusst gewesen. Aber es musste ja so kommen, dachte ich sarkastisch. Er drehte sich zu mir um und schaute mir enttäuscht und auch ein bisschen verärgert in die Augen. Wieder so, als ob er hörte, was ich gerade eben gedacht hatte. Ich schaute schnell weg, herrgott, was war denn nur mit mir los. Oder vielmehr- was war mit ihm los?  Das konnte doch alles nicht wahr sein. Es musste auch ausgerechnet mich treffen. Mich, die nie Interesse an solchen Liebeseskapaden hatte.  Jetzt bemerkte Mr. Brown ihn auch.

„Ach ja, bevor wir anfangen, habe ich noch etwas zu verkünden. Wir bekommen für unser letztes Schuljahr einen neuen Mitschüler. Meine Lieben, das ist Daniel Callahan.“
Eigentlich war diese Ansprache völlig überflüssig gewesen. Denn alle- ohne Ausnahme, starrten Daniel bereits an. Es herrschte ein Totenstille, obwohl es hier gerade noch vorging wie auf einem Bahnhof.

Na super, das fing ja echt gut an, dachte ich. Ich verschränkte die Arme vor meine Brust und schaute aus dem Fenster. Mittlerweile war ich sauer und zwar auf mich selbst. Lila, du bist ein Dummerchen, schimpfte ich mich selbst aus. Ich schaute wieder provokativ nach vorne. Ich lass mich doch nicht einschüchtern, was glaubt er den, wer er ist, dass er mich so verwirren kann. Jetzt war ich sauer.

Daniel stand völlig entspannt neben Mr. Brown, bis er mich wieder eindringlich anschaute und seine Augenbrauen zusammenzog, als wolle er mir sagen, dass ich es lassen soll. Ich musste in mich hinein lächeln, es war so absurd, aber ich hatte das Gefühl, ein Degavue zu erleben.

„Mr. Callahan ist mit seiner Familie aus England hierhergezogen und ich hoffe, dass er sich gut einlebt.“

Da stand er nun in seiner ganzen Schönheit. An ihm schien alles perfekt zu sein… Sogar die Knitterfalten in seinem Hemd, die aussahen wie rein gemeißelt. Es fehlte lediglich der Heiligenschein. Seine Ausstrahlung war so extrem und auch gleichzeitig wunderschön. Es war so, als ob etwas so wunderschön war, dass man es unwillkürlich bestaunen und bewundern musste. Man war gefangen und hatte keine andere Chance. Diese Bewunderung sah ich auch in den anderen Gesichtern und sie war fast unheimlich.

Er wirkte immer noch völlig gelassen, als ob ihm diese Reaktion nicht neu wäre. Als ob er schon immer, völlig automatisch so behandelt wurde, als ob er der Diamant unter den Menschen war.

Eine leise Unruhe entwickelte sich unter meinen…unseren weiblichen Mitschülerinnen. Einigen flüsterten sich gegenseitig etwas zu und andere starrte ihn einfach nur an. Okay, es ging nicht nur mir so und ich war erleichtert. Wenigstens etwas. In diesem Punkt war ich nicht verrückt.

Sah ich vorhin auch so daneben aus, wie meine Mitschülerinnen gerade? Oh mein Gott.. Was sollte er nur von mir denken… Mr. Brown schien über diese Entwicklung nicht besonders begeistert zu sein. Er sah verärgert aus und wollte Daniel schnell wieder los werden.

„Bitte, suchen sie sich doch einen freien Platz aus Mr. Callahan, wir möchten mit dem Unterricht beginnen.“

„Ja, selbstverständlich, Mr. Brown. Entschuldigung, es war nicht meine Absicht, ihren Unterricht zu stören“ – sagte er mit einer Stimme, die mich zusammenzucken lies. Sie war so unglaublich weich und sanft. Wie eine Engelszunge. Es war das erste Mal, dass ich sie hörte und dennoch war ich nicht überrascht über ihren Klang, sondern lediglich über die Sanftheit und Schönheit. Und genau diese Tatsache- von vielen- machte mir wirklich Angst. Ich zweifelte wieder ernsthaft an meinem Verstand.

 Daher hoffte ich als ich den freien Platz neben mir sah, er setze sich nicht neben mich, da ich es wahrscheinlich nicht überstehen könnte! Mein Instinkt sagte mir, ich solle ihm aus dem Weg gehen. Es sei zu gefährlich, sich mit ihm einzulassen. Womit es ja auch nicht Unrecht hatte. Daniel schaffte es, mich völlig aus der Bahn zu werfen. Das war nicht gut. Und es war gefährlich. Für meinen Verstand.

Als er an mir vorbei ging, hielt er kurz inne und schaute mir in die Augen, als wollte er damit sagen, dass er meiner Bitte, die ich in meinen Gedanken an ihn richtete, folgen würde. Ich schaute schnell weg, es war unerträglich. Ich fühlte mich in seiner Gegenwart so durchschaubar. Grauenhaft.

Daniel setzte sich in die hintere Reihe, zu Mike Stone und holte seine Sachen heraus.

„Bitte, gern geschehen“ – flüsterte wieder diese…seine Stimme. Ich wusste, dass nur ich es wahrnahm, es spielte sich scheinbar in meinem Kopf ab, so als ob er dieses Flüstern da rein pflanzte.

Es war so unheimlich und noch unheimlicher war-  ich  fühlte mich zu ihm hingezogen. Darüber kam ich nicht hinweg. Ich verstand es nicht.  Ich war doch normalerweise ein wirklich objektiver- und wenn es sein musste auch ein oberflächlicher- Mensch, der immer erst das Pro und Contra abwog. Und jetzt dachte ich auf einmal völlig irrational, wie ein Teenie, der gerade sein Idol kennenlernte. Ich bekam Kopfschmerzen.

Kate konnte so etwas gut, aber ich… ich dachte das ich anders wäre. Aber Daniel löste in mir etwas völlig Unbekanntes aus. Und ich sag es noch einmal- es jagte mir wirklich eine Höllenangst ein.

Den ganzen Tag dachte ich darüber nach, konnte dem Unterricht nicht folgen und fand trotzdem keine Lösung.

Unsere Blicke trafen sich ab und zu und ich hatte jedes Mal das Gefühl, dass seine Augen meine Gedanken und meine Seele widerspiegelten. So, als ob sie mir sagen wollten: „Hey,  ich verstehe das du verwirrt bist.“

Es beruhigte mich ein bisschen, dass er scheinbar wusste, wie es mir ging. Und ich wusste, dass er es wusste. Andererseits war es so abschreckend, dass ich versuchte so schnell wie möglich wieder wegzuschauen.  Natürlich war das nicht normal so zu denken, aber es fühlte sich so vertraut an, als ob es nie anders zwischen uns gewesen war.

Als es klingelte und somit für heute Schulschluss war, trottelte ich langsam die große Treppe runter, als Daniel plötzlich neben mir herging. Ich atmete tief durch und schaute ihn an. Seine Anwesenheit kostete mich Kraft.

„Es ist schön, dich kennengelernt zu haben. Ich hoffe, dass wir mal gemeinsam etwas unternehmen Lila,“ sagte er mit einer Leichtigkeit. Was sollte denn das schon wieder?  Tut mir leid, aber ich war wirklich nicht scharf darauf Smalltalk zu führen. Und am ehesten mit ihn.

Sein Atem wehte in dem Moment zu mir rüber und liebkoste mein Gesicht, und es roch wieder nach Blumen. Es war eine Droge, eindeutig.

„Ja… das freut mich auch“, sagte ich obwohl ich es nicht wollte.  Am liebsten hätte ich mir in dem Moment den Mund zugehalten. Aber das wäre mehr als peinlich.

Ich musste mich zwingen, nicht noch mehr von mir zu geben.  Es war zum Verzweifeln. Denk an deinen angekratzten Verstand, erinnerte ich mich.

„Na, dann bis morgen.“- Er schenkte mir noch ein  Lächeln und ging in schnellen Schritten  zu seinem Audi. Abrupt blieben meine Füße stehen und ich schaute ihm schmachtend hinterher. Dieser Mensch war so wunderschön. Am liebsten hätte ich ihn eingefangen, wie einen schönen Schmetterling. Danach hätte ich ihn in ein Marmeladenglas gesteckt und  endlos bewundert.

Aber da dies nicht ging, musste ich diesem Jungen aus dem Weg gehen. Zumindest solange, bis ich mit mir selbst klar kam.  Ich musste diese für mich fremden Gefühle sortieren. Kate  holte mich wieder in die Gegenwart. Sie schrie mich halb an.

„Lila, nun warte doch mal einen Augenblick. Was ist denn nur los mit dir?“- sie lief mir wohl schon etwas länger hinterher, denn ihre Stimme hörte sich abgequält an.

 Ich ging einen Schritt schneller und Kate hastete mir weiter hinterher. Bitte  Kate, lass mich einfach in Ruhe, dachte ich.

„Soll ich dich nach Hause fahren?“ schrie sie halb.

„Nein, danke ich gehe zu Fuß. Irgendwie fühle ich mich nicht so gut. Wir telefonieren, okay.“

Mit diesen Worten habe ich sie auf dem Parkplatz stehen gelassen. Es war mir in dem  Moment egal, ich musste meine Gedanken und vor allen meine Gefühle ordnen. Wie lange ich bis nachhause gebraucht hatte, wusste ich nicht. So verwirrt war ich noch nie in meinem ganzen Leben.

Meine Eltern waren zuhause. Es kam selten vor, dass sie mitten am Tag da waren.

Dieser Job im Hotel,  war wirklich anstrengend. Aber es änderte nichts daran, dass sie immer sehr liebevoll miteinander umgingen. Die beiden saßen an dem kleinen Tresen, der in einer Ecke der Küche stand. Es roch lecker nach frischem Kaffee.

Es war schön, sie so zu sehen, wie sie miteinander witzelten, lachten, so klang ein verliebtes Paar. Und ich war mir sicher, dass sie es nach fast zwanzig Jahren immer noch wie am ersten Tag waren.

„Hey Liebes“ – meine Mutter schaute in meine Richtung, als ich in die Küche schlenderte.
„Hey Mom. So früh zuhause?“- sagte ich etwas sarkastisch. Sie tat so, als ob sie es überhörte hatte.

„Wie war der erste Schultag? Ich habe gehört, dass ihr zwei neue Schüler bekommen habt. Weißt du, auf der Arbeit spricht man im Moment nur noch von den Callahan´s und noch mehr über ihr Vermögen…“ - das letztere hat sie wohl eher zu sich selbst gesagt. Worüber sollte man auch in einem Hotel reden, wo die Übernachtung ein halbes Vermögen kostete. Aber schön, dass sie tatsächlich etwas Interesse an meinem Leben zeigte.

„Ja… das stimmt, Daniel geht sogar in meine Klasse“.- versuchte ich ihr so beiläufig wie möglich zu antworten.
 Zum ersten Mal ist mir bewusst geworden, dass ich Sem,- also dem angeblichen Bruder, den Kate erwähnte- gar nicht gesehen hatte. Ich war mir nicht sicher, ob er überhaupt da gewesen war. Oder ob es ihn überhaupt gab. Egal.  Es reichte, dass es in meinem Kopf nur noch  für ihn Platz gab.

Ich hatte keinen Appetit, also schüttete ich mir  einen Schluck Limo ein und schlürfte Richtung Treppe. Die beiden kicherten wieder vor sich hin, als Dad eine scheinbar witzige Bemerkung in meine Richtung machte. Wie es schien, sah ich tatsächlich etwas durch den Wind aus.

Es ist wohl besser, wenn ich mich heute in meinem Zimmer einsperre.

Ich schmiss mich auf mein Bett und starrte die Decke an. Blöd, Lila du bist einfach nur blöd. In meinen Gedanken ging ich das erlebte durch und fasste zusammen. Erstens, Daniel hatte eine Ausstrahlung, die eigentlich nicht in Worte zu fassen war. Ich versuchte es trotzdem. Atemberaubend, überirdisch, wunderschön, elektrisierend. Eigentlich hätte ich ewig so weiter machen können. Zweitens, er kannte offensichtlich meine Gedanken, das hatte er mehrmals bewiesen. Konnte er wirklich meine Gedanken lesen? Ich fasste es nicht. Und drittens,-  das schlimmste von allem, ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich ihn kannte. Egal wie ich es drehte, es war eindeutig, dass alle drei Punkte  mir Angst machten und es gab anscheinend nur eine Lösung- ich musste ihm aus den Weg gehen. Ich bedeckte mein Gesicht mit den Händen und atmete tief ein. Ich brauchte Ablenkung. Also beschloss ich meine Hausaufgaben zu machen. Es würde mir vielleicht helfen, mal ein paar Minuten nicht über Daniel nachzudenken.

Immer wieder überschlugen sich meine Gedanken und Gefühle, aber das stärkste war wohl Sehnsucht.
Oh mein Gott. Ich haute den Kopf mehrmals auf die Tischplatte und verschmierte somit den eben frisch geschriebenen Satz. Ach Mist! Mit einer Hand schmiss ich das Heft in die Ecke.

Es war fast unerträglich, noch bis morgen zu warten, bis ich ihn wiedersehen würde. Das Verlangen überstieg jede Grenzen…

An diesem Abend bin ich früh ins Bett gegangen. So wie ich es als kleines Kind immer am Abend vor Weihnachten getan hatte. Voller ungewollter Vorfreude.

Ich fühlte mich nicht allein, fühlte, dass es ihn irgendwo in meiner Nähe gab und das war ein schönes und gleichzeitig beängstigendes Gefühl.

Mein Tag begann mit einem Gedanken an Daniel. Ich hätte mich gleich sofort dafür ohrfeigen können. Zum Teufel, gab es denn keine anderen wichtigen Dinge mehr auf dieser Welt.  Ich zog mich zügig an, band meine Locken zusammen und saß in der Küche, über einem Glas Milch. Etwas anderes bekam ich nicht runter. Ich schaute aus dem Fenster, aus dem ich die Straße und unsere Auffahrt überblicken konnte.

Es war ein herrlich sonniger Tag, wie es in Florida um diese Jahreszeit nicht anders zu erwarten wäre. Na dann, auf geht’s.

Auf dem Parkplatz, vor der Schule erwartete mich Kate. Sie saß in ihrem Cabrio und schien noch ein wenig verärgert zu sein, dass ich sie gestern stehen gelassen hatte.

„Es tut mir leid und ich werde es wieder gut machen“, sagte ich ohne sie zu begrüßen.

Sie war meine Freundin und ich wusste ganz genau, wie ich sie besänftigen konnte. Auch diesmal hatte ich es scheinbar geschafft, denn es bildete sich ein kleines Lächeln auf ihren Lippen.

„Mach das nicht nochmal, okay? – sie schaute mich wie ein schmollendes Kind an, was kurz davor war, seinen Willen durchzusetzen.

„Versprochen“-  antwortete ich und lächelte sie an.

Ich hörte ein Auto hinter uns und ich hätte schwören können, dass es Daniel war. Eine Blumenbrise umnebelte mich wieder,- gegen meinen Willen-  und raubte mir halb den Verstand. Das waren bestimmt irgendwelche englischen Superdrogen, die er in meiner Gegenwart versprühte um mich fügig zu machen. Aber was es auch war, es wirkte bestens.

Wie automatisch drehte ich mich um und sah seinen weißen Audi. In dem Moment stieg Daniel aus und sah einfach nur umwerfend aus. Sein blondes kurzes Haar leuchtete ganz eigenartig im Sonnenlicht, sein Körper bewegte sich, als ob jede Bewegung schon lange vorher einstudiert wurde. Man konnte jeden seiner scheinbar gut trainierten Muskeln unter seinem Hemd erahnen und es brachte einfach den Puls jeder Frau zum rasen.

Er schaute hoch und sah mir wieder direkt in die Augen. Könnte er das mal bitte sein lassen. Er machte es mir echt nicht einfach. Dieser blaue Ozean in seinen Augen… Sie strahlten eine ganz unheimliche Art von Unschuld und Weisheit aus. Wieder tat er so, als ob ich die einzige Person auf dem Parkplatz war. Und wieder hatte ich das Gefühl schweben zu können. Er lächelte mich mit seinem schönsten Lächeln an und kam direkt auf mich zu.

„Guten Morgen Lila, ich hoffe du hast gut geschlafen“- sagte er mit seiner halb flüsternden, engelsgleichen Stimme. Sein Atem preschte mir ins Gesicht und ich schwebte wieder auf dieser blumigen Wolke.

„Ja, ich denke schon.“ – stieß ich halb hervor und drehte mein Gesicht weg. Na super, Lila, das hat ja gut geklappt, dachte ich sarkastisch. Ich hatte mir doch vorgenommen, ihm aus dem Weg zu gehen. So gut es möglich war, natürlich. Es war besser für mich und meinen angegriffenen Verstand. Ich wollte nicht irre werden. Nicht mit neunzehn.

 Zum Glück schob Kate sich auf einmal an mir vorbei, bevor er sich weiter mit mir unterhalten konnte.

„Hey, ich bin Kate.“ Sie versuchte verführerisch zu klingen, was ihr nicht so ganz gelang.

Auch Daniel ist dies nicht entgangen. Er kicherte vor sich hin und sagte nur: „Ich weiß, schön dich kennenzulernen“. Wer er war, brauchte er wohl nicht zu erwähnen. Was er auch nicht tat.

„Wir sehen uns in der Klasse, Lila“, rief er mir halb hinterher. Ich hatte meine Chance genutzt und war bereits auf dem Weg zur Treppe. Nicht umdrehen, einfach weitergehen, egal was passiert. Mist, ich hatte Kate schon wieder stehen gelassen. Das ist mir erst jetzt aufgefallen. Dafür muss ich mir nachher bestimmt wieder so einiges anhören. Aber das war es mir wert. Besser, als sich ihm auszusetzen.

Auf der großen Treppe kam mir Sem Callahan entgegen. Ich hatte noch nicht die Gelegenheit ihn kennenzulernen. Dennoch wusste ich auch bei ihm ganz automatisch, dass er es war. Sem war etwas kleiner als Daniel. Seine Haare waren etwas dunkler, aber er hatte dieselben tiefblauen Augen. Er lächelte mich an, als ich an ihm vorbei ging. Auch er hatte eine ganz enorme Ausstrahlung, aber bei weitem nicht dieselbe, die Daniel hatte. Bei ihm war es anders. Er hatte mich nicht umgehauen, wie Daniel dem Tag zuvor. Offensichtlich war es kein grundsätzliches Problem, was ich mit den Callahan´s hatte. Es lag ausschließlich nur an Daniel.

Bevor ich den Klassenraum betrat öffnete ich meine Haare und sortierte meine Locken ein wenig. Das tat ich öfter, denn dadurch vermied ich Kopfschmerzen. Ich betrat den Raum und das erste was ich sah, war Daniels Gesicht. War das denn so unmöglich meinen Plan durchzusetzen? Ich fühlte Wut auf mich selbst. Konsequenz gehörte wohl nicht zu meinen Stärken. Er lächelte mich mit seinen wunderschönen Augen an. Ich schaute schnell weg, um seinem Blick nicht wieder zu verfallen. Er war eine Droge. Man wusste, dass man süchtig war, aber man nahm sie trotzdem.

Ich packte schnell meine Sachen raus und kramte länger als nötig in meiner Tasche herum. Jede Minute, die ich anders verbringen konnte, als in die Versuchung zu kommen, ihn wieder anzustarren, nutzte ich ganz bewusst.

„Macht es dir etwas aus, wenn ich heute neben dir Platz nehme?“ – sagte wie aus dem Nichts eine vornehm klingende Stimme. Ich schrak hoch und schaute in seine Augen, die mir für einen Augenblick die Luft wegnahmen.

„Was ist denn mit dem alten passiert?- fragte ich mit einer belegten, schnippischen Stimme. Im gleichen Moment hätte ich mich selbst ohrfeigen können. Dumm, wie dumm. Aber was hätte ich denn machen sollen? Ihn etwa stehen lassen? „Ja“, schrie mein Verstand. Doch der hatte bereits verloren.

„Lila bitte, ich fass es nicht, dass wir jetzt darüber diskutieren müssen“, erwiderte er etwas verärgert, aber seine Augen strahlten etwas anderes aus. Er war enttäuscht.

Damit hatte ich nicht gerechnet. Weder dass er auf einmal neben mir sitzen wollte, noch dass er so reagiert. Die Wut auf mich selbst stieg wieder  hoch.

„Der Platz neben Mike war nur vorrübergehend frei. Falls du dich daran erinnerst, sitzt da bereits jemand“, sagte er vollkommen trocken.

„Tut mir leid, daran habe ich nicht mehr gedacht“, gab ich leise zu.

Ich schaute mich in der Klasse um, vielleicht war irgendwo anders noch etwas frei, aber ich musste schnell feststellen, dass neben mir der einzige frei Platz war.

„Lila, kann ich mich jetzt bitte hinsetzen, du machst mich gerade vor der ganzen Klasse lächerlich.“

In seinem Gesichtsausdruck spiegelte sich Ärger und Traurigkeit. Ich musste aufgeben. Es gab keine andere Möglichkeit. Also zog ich meinen Stuhl soweit wie möglich an das Tischende und nahm meine Tasche von dem anderen Stuhl runter. Das war meine wortlose unfreiwillige Einwilligung. Ich schaute aus dem Fenster um nicht ihn ansehen zu müssen.

Der ganze Tag verlief ähnlich. Ich versuchte ihn zu ignorieren und als ich mich unbeobachtet fühlte starrte ich ihn an. Er erfüllte mit seinem Dasein den ganzen Klassenraum. Es gab so etwas Vollkommenes in seinem Wesen, was ihn von Anderen unterschied.  Ich konnte einfach nicht anders. Daniel fühlte sich in dieser Lage sichtlich unwohl. Ab und zu schaute er verlegen zu mir rüber.  Ich sah es und es tat mir leid. Er hatte mir nichts getan, und ich bestrafte ihn so sehr mit dem, was ich tat. Und noch mehr bestrafte ich mich selbst. Die ganzen Mädchen in der Klasse, mit denen ich noch nie großen Kontakt hatte, schielten  voller Neid zu mir rüber. Ich konnte es vollkommen nachvollziehen. Daniel war fast schon umwerfend hübsch. Jedes Mädchen, wäre gerne mit ihm zusammen gewesen, nur ich wollte es unbedingt vermeiden. Ich war schon immer anders, tröstete ich mich.

Es läutete und der Unterricht war für heute zu Ende. Er schaute zu mir rüber und packte seine Tasche.

Ohne ein Wort stand er auf und ging. Ich saß da und kämpfte mit den Tränen. Jetzt zweifelte ich an meiner Entscheidung ihn zu ignorieren. Ich tat mir selbst damit weh. Das wusste ich, aber ich traute mich nicht es zuzulassen. Die Gefühle, die er in mir auslöste waren so gewaltig, dass ich Angst hatte einfach umzukippen. Diese Vertrautheit zwischen uns. Obwohl wir kaum miteinander sprachen, wussten wir instinktiv, wie es dem anderen ging. Wir hatten auch irgendwie das Talent, uns über unsere Gedanken auszutauschen. Wir sprachen auf diese Weise fast ungewollt miteinander.

Daniel gehörte schon immer zu mir und zu meinem Leben, dessen war ich mir sicher. Das konnte ich nicht leugnen, woher auch immer diese Sicherheit her kam.  Tatsache war aber auch, ich habe ihn vor ein paar Tagen das erste Mal gesehen. Das konnte ich au

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