Romane & Erzählungen
Vom Selbstsein im Supermarkt

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"Vom Selbstsein im Supermarkt"
Veröffentlicht am 26. Februar 2012, 8 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Hi, ich bin ein laufendes Paradox. Ich war hier schonmal angemeldet, war nun aber einige Monate inaktiv und habe deshalb beschlossen, mich einfach nochmal neu anzumelden. Vielleicht werde ich auch etwas meiner alten Sachen hochladen, deshalb nicht wundern, falls euch etwas bekannt vorkommt. Soviel zu mir. Adios.
Vom Selbstsein im Supermarkt

Vom Selbstsein im Supermarkt

Beschreibung

Da ich mir mit diesem Text absolut nicht sicher bin, weil ich ihn innerhalb einer halben Stunde einfach so heruntergeschrieben habe, wäre ich froh über jede Kritik, denn ich denke, in diesem.. nennen wir es %u201CVersuch%u201D, steckt Potenzial. Wenn ihr anderer Meinung seid, lasst es mich wissen. Lasst mich einfach alles wissen, was ihr denkt.

Sich selbst kennenlernen. Jemanden kennenlernen. Wie lernt man sich, wie lernt man einen anderen Menschen kennen? Mal überlegen, wie das so bei zwei Menschen läuft, die sich nicht kennen.
 

Die ersten Fragen eines angehenden Gesprächs beginnen mit Fragen wie “Wie lautet dein Name?” und “Wie alt bist du?”. Sie lernen dich kennen mit einem Namen aus Buchstaben. Sie wollen Buchstaben und Zahlen hören, die rein gar nichts mit dir oder deinem Leben zu tun haben. Und schon haben sie ihre Waffen beisammen. Sie können das Gespräch jederzeit ganz schnell beenden, indem sie sagen “Du bist noch zu jung, deine Meinung besteht doch nur aus jugendlichem Leichtsinn.” Dabei benutzen sie ungefähr siebenunddreißig Mal deinen Namen, damit diese Nachricht auch ganz bestimmt bei dir ankommt. Schließlich bist du noch zu jung. Wer weiß, wo du mit deinem Kopf gerade wieder bist. Nun bist du abgeschüttelt. Und abgestempelt. Man kennt dich nun.
 

Wenden wir dieses Prinzip nun einmal bei uns selbst an. 


Wie heiße ich? (Chanty)

Wie alt bin ich? (16)


Woooow.
 Also, jetzt ist mir wirklich so einiges bewusst geworden! Wir haben gar kein “Selbst”. Das ist alles bloß eine dämliche Erfindung von Menschen, die tatsächlich nachgedacht haben. Die "sich selbst" als etwas Besonderes angesehen haben und nach Unterschieden zu anderen Menschen gesucht haben. Tz. Kaum zu fassen, dass sich jemand solch ein Recht herausnimmt, wenn 'die Menschen doch alle gleich sind', wie uns so oft gepredigt wird.

Unsere Gesellschaft funktioniert nun einmal ähnlich, wie ein Supermarkt. Wir sind bloß ein Produkt dieses Systems. Wir werden alle zusammen in ein Regal gestellt und als ein und dasselbe Produkt verkauft. Das Einzige, was sich zwischen uns unterscheidet, sind unsere Marken und Erscheinungsjahre. Wir könnten uns also das nächste Mal in einer Unterhaltung so vorstellen: "Hallo, ich bin Produkt xy aus dem Baujahr 19xx." Oder wir erfinden uns einfach selbst neu; ähnlich, wie bei neuen Elektronikprodukten erstellen wir uns einen “Namen”, der aus wild zusammengewürfelten Buchstaben und Zahlen besteht: "Ich bin EGKI87."


Das Einzige, was im "Supermarkt Gesellschaft" nicht bedacht wurde, sind die Preise. Wie bestimmt man bitte einen einheitlichen Preis für ein Produkt, das so viele Namen trägt? Wie bestimmt man einen Preis für ein Produkt, das von Name zu Name unterschiedliche Talente hat? Wie bestimmt man einen Preis für ein Produkt, das jeden Tag neu erscheint? Werden die alten Produkte nun einfach billiger? Dabei sind es doch die Älteren, die es besser können. Die neuen Produkte sind halt einfach noch zu jung und ihr einziges Talent besteht darin, ihre wirren Gedanken des jugendlichen Leichtsinns zu äußern.


Fragen über Fragen. Doch letztendlich lassen sie alle auf eins schließen: Das System unserer Gesellschaft ist nicht durchdacht. Vielleicht sind wir alle Menschen, aber das heißt nicht, dass man uns in ein einziges Regal packen kann. Es heißt auch nicht, dass man Produkte unterteilen soll in Alter, Rasse, Schulabschluss, Reichtum, Sexualität oder sonst etwas. Auch bedeutet es nicht, dass wir uns für einen bestimmten Preis anbieten sollen. Schließlich sind wir doch alle einzigartig und bei all unseren Talenten können wir auch nicht sagen “Das ist aber mehr wert, als das andere”. Aber wir befinden uns nun einmal in einem Supermarkt. Hier geht es nicht nach unseren Wünschen. Wir werden schließlich nur verkauft.


Damit schließe ich diesen Gedankengang ab, da er sonst unendlich wird und knüpfe gleichzeitig wieder an das eigentliche Thema an. Sich selbst kennenlernen. Wie findet man denn nun heraus, wer und was man ist, ohne sich selbst in eines der Regale zu den anderen Produkten zu stellen? Nun, so leid es mir tut, darauf weiß ich leider auch keine Antwort. Das Einzige, was ich ganz sicher weiß: Orientiert euch nicht am "Supermarkt Gesellschaft" und seinen Produkten, sondern verlasst diesen beschissenen Laden, seid frei und lasst euch nicht irgendwelchen anderen Gruppen zuordnen. So verallgemeinert und klischeehaft es auch klingt, es ist der einzige Weg. Umgeben von Idioten bekommt man nie die Chance, sich selbst kennenzulernen. Weil man sich, genau, wie alle anderen Idioten, einfach selbst irgendwo zuordnet und nie herausfindet, wer wirklich in einem steckt.


Damit beende ich diesen Text. Gestatten, ich.

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aspirati0n
Hi, ich bin ein laufendes Paradox.

Ich war hier schonmal angemeldet, war nun aber einige Monate inaktiv und habe deshalb beschlossen, mich einfach nochmal neu anzumelden. Vielleicht werde ich auch etwas meiner alten Sachen hochladen, deshalb nicht wundern, falls euch etwas bekannt vorkommt.

Soviel zu mir. Adios.

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aspirati0n Re: Oho! - Dankeschön! Ich hatte den Text schon aufgegeben, weil die Meinungen sich gewaltig gespalten haben, was ihn anbelangt und ich durch die negative Kritik, dass es der Text nicht wert sei, ihn weiter zu bearbeiten, auch die Lust daran verloren. Aber vielen Dank!

Bis wohin ist der Text denn "schleppend" und was würdest du eventuell besser finden?

Ich spiele mit dem Gedanken, doch nochmal den Text zu überarbeiten, haha.

Liebe Grüße,
Chanty
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aspirati0n Kommentar vom Buch-Autor gelöscht.
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aspirati0n Re: Hallo "ICH" - Dankeschön!
Vor langer Zeit - Antworten
pyrmonter Hallo "ICH" - Dass der Text mit heißer Feder gestrickt ist, das sieht man ihm an.
Aber egal.
Er wirft die Frage des Lebens auf. Diese Frage wird sicher nie ganz beantwortet werden.
Aber sie zu stellen, das ist bemerkenswert
meint
p.
Vor langer Zeit - Antworten
aspirati0n Re: Re: Re: Dein Text - Es geht ja nicht darum, dass man einkaufen gehen will und man nach diesen beiden Dingen gefragt wird. Aber ich verstehe, was du meinst. Auch wenn es nicht nur spezifisch darum geht, dass man jemandem nach Namen und Alter fragt, sondern dass man sich nur für diese wirklich oberflächlichen Dinge interessiert und generell nach oberflächlichen Dingen wertet, nicht nur am Anfang eines Gespräches sondern generell. Aber ich denke, du hast trotzdem recht. Danke!
Vor langer Zeit - Antworten
Montag Re: Re: Dein Text - Danke für deine Antwort.

Nun der einzige Kontakt den ich im Supermarkt hatte, bei dem ich nach Name und Alter fragte, war, als ein kleines Kind verloren nach seiner Mutter suchte.

Die Frage nach dem Namen dient ja dazu zu wissen, lautet die Antwort "verpiss dich" oder bekomme ich einen Namen genannt. Wird der Name genannt, lohnt sich ein weiteres Gespräch.

Die Art der Kontaktaufnahme, sich über den anderen zu erkundigen um so zu sehen, ist überhaupt ein weiteres Gespräch gewünscht oder wünsche ich es noch, halte ich schon für richtig.

Man muss ja am Anfang oberflächlich bleiben, weil ein eindringen in die Privatsphäre ja noch gar nicht gewollt ist.

Wenn ich so darüber nachdenke, halte ich anfängliche Oberflächlichkeit für richtig. Nur darf es nicht dazu führen einen Menschen abzuwerten, man möchte halt weiter keinen Kontakt, was zu akzeptieren ist, obwohl die Ablehnung natürlich oberflächlich ist.

ich meine es lohn sich nicht, dies weiter zu analysieren.

LG Montag
Vor langer Zeit - Antworten
aspirati0n Re: Dein Text - Danke für dein Feedback!

Der Text war auch eher nur eine Gedankenansammlung. Bei meinem Blog kam der Text gut bei meinen Lesern an und ich habe viel positive Rückmeldung gehört, auch, dass der Text sie zum Nachdenken gebracht habe. Hast du vielleicht Tipps, wie ich den Text gestalten könnte, damit ich mehr Lesern vermitteln könnte, mehr über sich selbst bzw. unsere Gesellschaft nachzudenken? Oder meinst du, dass es sich gar nicht lohnen würde?

Liebe Grüße und danke nochmal!
Vor langer Zeit - Antworten
Montag Dein Text - Dein Text hat schon mal das Potential von mir bis zu Ende gelesen worden zu sein. Nun, dass ist nichts besonderes, ich lese fast alle Text zu Ende.

Der Text ist für mich eine Ansammlung von Gedanken, aber keine Diskussionsgrundlage und auch kein Buch, bei dem ich mich als Leser angesprochen fühle, mich über mich und oder unsere Gesellschaft Gedanken zu machen.

Eine erste einfache Kontaktaufnahme zwischen zwei Menschen ist nunmal nur eine erste einfache Kontaktaufnahme. Was daraus wird, wird sich ergeben.

LG Montag
Vor langer Zeit - Antworten
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