Krimis & Thriller
Mit Pfeil und Bogen (Kapitel 2) - In den Schatten der Wildnis

0
"Mit Pfeil und Bogen (Kapitel 2) - In den Schatten der Wildnis"
Veröffentlicht am 20. Februar 2012, 6 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Tut mir Leid, wenn von mir nur selten oder wenn dann in unregelmäßigen Abständen kommt. Mache kommendes Jahr Abi, dafür bitte ich um Verständnis ;D Ist echt viel Arbeit.
Mit Pfeil und Bogen (Kapitel 2) - In den Schatten der Wildnis

Mit Pfeil und Bogen (Kapitel 2) - In den Schatten der Wildnis

2

Es wäre sicher einer der schönsten Sommertage Kanadas für Davis gewesen, wenn er ihn wahrgenommen hätte. Gedankenverloren saß er in einem der stickigen, nach Rauch stinkenden Taxis, die immer vor den Flughäfen bereit standen und wartete darauf, dass sein Fahrer seine Mittagspause beendete. Eilig hatte es Davis jedoch nicht. Er war viel zu erschöpft, um über irgendetwas groß nachzudenken. Woran das lag, wusste er nicht. Es könnte an dem langen Flug gelegen haben, dachte er, oder.... oder an der Tablette. Erst gestern hatte er das neue Neuroleptikum von Tom bekommen. Danach war er schnurstracks zum nächsten Reisebüro gelaufen und hatte einen Last-Minute-Flug ("Aber hallo, aber sowas von letzte Minute!", wie der dümmlich wirkende Angestellte lachend gesagt hatte) nach Kanada gebucht hatte. Daraufhin hatte Davis, ohne darauf zu achten, was er in die Hand nahm, einfach alles in seinen alten, zerschlissenen Koffer geworfen und war früh am nächsten Morgen zum Flughafen gefahren. Nun war er hier, in Toronto, Kanada. Das alles kam ihm vor, als wäre es Jahre her.  Auf dem Flug war er noch so unruhig gewesen, und jetzt war er so entspannt - was eine Seltenheit war. Eigentlich war er immer unruhig. Meist lag das an der Frauenstimme in seinem Kopf. Tom hatte er nie etwas von ihr erzählt, doch sie plagte ihn schon seit mehr als fünf Jahren. Er hatte ihr den Namen Tory gegeben. Das hatte keine tiefere Bedeutung, er war ihm einfach so in den Sinn gekommen. Er hatte sie nie leiden können. Sie war sein Gegenpol. Wenn er eine Entscheidung traf, sich Sorgen machte, sich eine Meinung bildete - immer dann, ganz leise, gleich einem Zischen, meldete sich Tory zu Wort. Sie zweifelte seine Entscheidungen an, verschlimmerte seine Sorgen und verspottete ihn. Je länger sie sprach, desto lauter wurde sie. Wenn das passierte, presste er sich die Hände auf die Ohren, summte laut und schloss die Augen. Oft machten die Leute dann einen Bogen um ihn. Im Flugzeug war Tory wieder da gewesen, hatte wieder gesprochen. Sie hatte ihm gesagt, das Flugzeug würde abstürzen und er würde einsam, ohne Hoffnung auf Hilfe, im Ozean ertrinken. Da hatte Davis wieder gesummt. Der dicke, glatzköpfige Mann neben ihm war kaum merklich von ihm weggerückt. Und während er gesummt hatte und Tory wie immer lauter und lauter wurde, war ihm die Tablette eingefallen. Mit zitternden Fingern hatte er die Packung aus seiner Hosentasche gezogen und die erste schmale Kapsel trocken geschluckt. Er hatte es zuerst gar nicht bemerkt, doch schon nach wenigen Minuten war Torys Stimme verstummt unbd er war in einen traumslosen Schlaf versunken. Nach einer gefühlten Minute hatte ihn eine dunkelhaarige Stewardess geweckt. Er hatte einen Augenblick ihre Schönheit bewundert, das gelockte Haar und die grauen Augen - dann war er zur Tür geeilt, die Beine vom Schlaf bleischwer.  Wie im Koma hatte er seinen Koffer genommen und war auf das nächst beste Taxi zu gestolpert. Und nun saß er hier - Tom unendlich dankbar für dieses Wundermittel. Seufzend ließ er seinen Kopf gegen die Rücklehne sinken und spürte zufrieden den leichten Druck der Packung auf seinem rechten Oberschenkel - als die Tür aufsprang. Davis schrie auf und duckte sich. Eine junge Frau stand vor ihm, das brünette Haar gelockt, mit grauen Augen. Es war die Stewardess. Sie sah einen Moment überrascht, dann leicht beschämt aus. "Ich...ähm... wollte sie nicht erschrecken.", sagte sie zaghaft. "Zu spät.", antwortete er schwer atmend und versuchte zu Lächeln. Tom hatte gemeint, dass würde in solchen Situationen helfen. Sie verzog ihren Mund ebenfalls zu so etwas wie einem Lächeln, aber es sah eher mitleidig aus. "Tut mir Leid. Ich bin Tory.". Sie streckte die Hand aus, jetzt mit einem hübscheren Lächeln, ihre Wangen waren leicht gerötet. Davis fühlte sich wie damals, als er sich in die Badewanne gelegt und anschließend den Föhn ins Wasser getaucht hatte. Tausend kleine elektrische Impulse durchströmten seinen Körper. Ängstlich sah er zu der schönen Frau auf. Zu Tory. Der Verkörperung des Wesens, das ihm diese gräßlichen Alpträume bescherte. Und das nicht nur, wenn er schlief...

http://www.mscdn.de/ms/karten/v_629584.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_629585.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_629586.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_629587.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_629588.png
0

Hörbuch

Über den Autor

Berry96
Tut mir Leid, wenn von mir nur selten oder wenn dann in unregelmäßigen Abständen kommt. Mache kommendes Jahr Abi, dafür bitte ich um Verständnis ;D Ist echt viel Arbeit.

Leser-Statistik
26

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Zeige mehr Kommentare
10
0
0
Senden

67234
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung