Kapitel 7 Geschichststunde
Nachdem sie sich auf der anderen Seite von Derian getrennt hatten wusste er nicht mehr viel. Sie waren so schien es ihm stundenlang durch den Nebel gelaufen nur um irgendwann eine Treppe hinabzustolpern. Direkt vor den Augen eines überraschten Carrens.
Als er sich wieder halbwegs gefangen hatte stellte er fest das die Treppe die er eben hinab gekommen war nirgendwo hin führte. Das Gebäude zu dem sie einst gehört haben musste war schon lange abgerissen. Nur diese Treppe stand noch, von der Zeit fast unbeschädigt.
Wenige Augenblicke später kam auch Derian die Treppe hinab. Der Mann tauchte einfach aus der Luft auf. Es gab kein langsames erscheinen oder eine Zwischenstufe. Nur da und nicht da.
Im Gegensatz zu den anderen stolperte er die Treppe aber nicht hinab sondern lief sie mit sicheren Schritten hinab.
Als er Carren sah sprang er die letzten drei Stufen hinab. ,, Kleiner Ausflug.“ , meinte er nur als er auf den Durchgang hinter ihm deutete. ,, Ich hoffe ihr habt es auch ohne mich geschafft ?“
,, Nein.“ , erwiderte Carren , ,, der Engel ist uns entkommen.“
,, Hach alles muss man selber machen. Also gut. Ich vermute mal solange wir nicht wissen wo er ist hat sich die Sache erledigt. Aber das hat auch was gutes.“ Er sah einen Moment auf seine Armbanduhr die Elias bisher nicht aufgefallen war und die über 4 Zeiger statt der üblichen 3 oder 2 verfügte , wobei der 4 ohne sich zu bewegen auf der Zwölf stand und die anderen manchmal vorwärts und manchmal rückwärts liefen , ,, Ich bin pünktlich zu Abendessen wieder daheim.“
Uns so waren sie mit den Fahrzeugen und der Ausrüstung wieder zurückgefahren. Elias war vor allem erleichtert. Aber ein kleiner Teil von ihm war auch enttäuscht das die Jagd vorbei war. Der eine Tag hatte sein Leben vollkommen auf den kopf gestellt. Aber hatte es ihm nicht auch gefallen ? Da draußen wartete eine völlig neue Welt auf ihn wie er sie noch nicht gesehen hatte. Auf der Fahrt zurück bildete er sich zum ersten mal ein die Gedankensplitter der Personen auf der Straße sehen zu können. Einige waren durchaus Interessant oder Schön. Wieder andere Erschreckend. Ein Mann der gut gelaunt durch die Sonne schlenderte wurde von einem Wesen begleitete das ein wenig wie eine riesige Ente wirkte. Wieder ein anderer wurde von etwas begleitet das Elias fast zu Tode erschreckte. Eine Gestalt in Schwarzen Mantel die mit einer Knochenhand eine Sense umklammerte. Und er ging auf eine hohe Brücke zu.
Derian musste bemerkt haben was ihn so erschreckte. ,, Manches kann man nicht ändern.“ , sagte er nur.
Letztlich nahm die Fahrt ihr Ende dort wo sie begonnen hatte. Vor dem verborgenen Eingang der Schattenwache.
,,Ich denke sie sind uns einiges an Erklärungen schuldig.“ , meinte Elias während er Derian , Carren und den anderen die Treppe hinab in die Gebäude der Schattenwache folgte.
,, Ach ja ? Nun ich denke sie haben möglicherweise recht. Die Frage ist nur was sie davon wirklich wissen wollen. Aber wenn sie wollen kommen sie mit.“
Derian verschwand im inneren des Gebäudes in dem kleinen verglasten Seitenraum in dem immer noch die Bilder verstreut auf dem Tisch lagen die Per und Amy ihm gezeigt hatten.
Derian setze sich ruhig an eben diesen Tisch und wartete bis Elias ihm folgte.
,, Das hier ist so ziemlich das älteste Bild das die Schattenwache von mir gefunden hat.“ , sagte er und suchte das Foto de ägyptischen Darstellung heraus. ,, Ich denke aber ich bin wesentlich Älter.“
,, Was genau sind sie ?“ , fragte Elias. ,, Und wieso glauben sie Älter zu sein ?“
Derian wartete mit der Antwort einen Moment. ,, Ein Mensch wie sie. Na ja nicht ganz wie sie. Die Schattenwache hat einen Namen für Wesen wie mich. Former. Ich habe ihnen bereist erklärt was Menschen mit ihren Erinnerungen ihren Gedanken anrichten können. Stellen sie sich einen Menschen vor der dazu nicht ohne die Unterstützung anderer in der Lage wäre. Jemanden der mit einem Gedanken Welten erschaffen und Einreißen kann. Dan haben sie eine ungefähre Vorstellung davon was ich bin. Und ich weiß nicht wie alt ich bin weil ich seit einer ganzen Weile die Jahre nicht mehr zähle.“ , sagte er schließlich mit einer Spur des alten seltsamen Humors oder Wahnsinns. Elias Harper war sich immer noch nicht sicher was von beiden die schlechtere Möglichkeit war. Das der Mann vor ihm tatsächlich verrückt war oder nur ein wenig seltsam.
,, Ich altere, nicht im eigentlichen Sinne. Und nun ja... was Verletzungen angeht. Er zog ein Messer mit einer Klinge die von seltsamen schwarzen Einschlüssen durchzogen war. Der Griff bestand aus weiß schimmernden Elfenbein.
,, Keine Sorge dafür musste kein Elefant sterben.“ , meinte er als er Elias Blick bemerkte und zog die Waffe einmal quer über seine eigene Handfläche.
Dann hielt der die Hand hoch. Die Haut war unverletzt. ,, Mich haben auch schon Kugeln , Schwerter und geworfene Steine getroffen. Ach und ein Papst Urban III wollte mich mal verbrennen. Offenbar hat das alles nichts genützt.“
Elias hatte aufmerksam zugehört. Aber er fragte sich langsam ob er sich das überhaupt vorstellen wollte. So lange zu leben. ,, Wieso wollte man sie verbrennen ?“ , fragte er deshalb nur. Wie sich herausstellte war es genau die falsche Frage.
,, Ich war nicht immer wie jetzt. In über 5000 Jahren kann man sich wirklich stark verändert. Stellen sie sich das doch vor. Zu Entdecken das ein einziger Gedanke ausreicht um ein Weltreich zu stürzen oder zu errichten. Das ein Moment genügt eine Armee auszulöschen. So was hat eine Erschreckende Faszination. Und wenn sie letztlich erkennen das sie einen Fehler gemacht haben ist es zu spät. Ich durchwanderte diese Welt und auch andere. Unter vielen Namen. Derian ist nur der letzte einer langen Liste. „ und mit einem plötzlichen Stimmungswechsel. ,, Ich ändere ihn alle 100 Jahre. So bleibt es interessant.“
Derian stand auf oder besser er sprang grade zu auf. ,, Aber jetzt genug der Geschichtsstunde. Wir müssen immer noch einen Engel fangen.“