Kapitel 1
Es war 7h
morgens an einem sommerlichen Sonntagmorgen, als Jenny von ihrem Wecker aus dem
Schlaf gerissen wurde. Sie hasste das frühe Aufstehen, doch sie liebte das
Leben auf dem Reiterhof, für welches sie viel in Kauf nahm. Sie stand auf und
zog sich an. Kurz darauf stürmten ihre beiden kleinen Brüder, Tim und Leon, in
ihr Zimmer. Gemeinsam gingen sie runter in die Küche, wo sie durch den leckeren
Duft von Pfannkuchen begrüßt wurden. Ihr älterer Bruder Ben stand am Herd und
strahlte die drei an. „Guten Morgen ihr drei!“, sagte er. „Morgen“, antworteten
Tim und Leon wie aus einem Mund und stürzten sich auf die Pfannkuchen. Jenny
vermutete ihre Eltern bereits bei den Pferden im Stall. Seit 3 Jahren lebten
sie nun in Bayern auf einem Reiterhof mit insgesamt 28 Pferden, 5 Hunden und 7
Katzen. Ein kleiner See auf dem Grundstück diente zur Abkühlung an heißen
Sommertagen. „Jenny, träum nicht so viel und beeil dich!“, sagte Ben und
verließ bereits die gemütliche Wohnküche. Nachdem Jenny den Tisch abgeräumt und
ihre Reitstiefel angezogen hatte folgte sie den Anderen in den Stall. Sie
begrüßte ihr Pferd Star und ging weiter um ihre Eltern zu suchen.
„Guten Morgen Liebling“, sagte ihr Mutter und drückte ihr einen Kuss auf die
Wange.
 „Morgen Mum“, antwortete Jenny, „wo ist
Dad?“.
„Er ist im Büro und führt ein wichtiges Gespräch. Ich glaube es geht um die
Schulklasse die morgen aus Hamburg kommt.“
„Schulklasse?“, fragte Jenny verwirrt, „davon weiß ich ja gar nichts.“
„Dein Vater hat es mir auch erst vor ein paar Tagen gesagt. Hilfst du mir
später, die Zimmer herzurichten?“
„Mhmm ja klar“, meinte Jenny abwesend und verließ die Box.
Ben stand auf dem Hof und striegelte sein Pferd.
„Ben, wusstest du, dass morgen eine Schulklasse aus Hamburg kommt? Mum hat es
mir eben gesagt.“
„Klar wusste ich das! Dad hat es mir gesagt. Er meinte es wär eine gute Chance
Werbung für unseren Reiterhof zu machen“
„Ich freu
mich ja schon soo auf die! Bestimmt alles so spießige Stadtmenschen, die nichts
von Pferden verstehen!“
„Jetzt sei doch nicht so. Gib ihnen doch eine Chance!“, sagte Ben, doch Jenny
hatte sich schon umgedreht und rannte zum Stall. Wenige Minuten darauf führte
sie den gesattelten Star aus der Box. „Mum, ich reite mit Star aus!“
Sie schwang sich in Sattel und trabte vom Hof.
Sie ritt
über die Wiesen und genoss die frische Luft. Sie spürte den Wind in ihrem
Gesicht und fühlte sich frei. Frei wie ein Vogel der seine Kreise flog.
Nach einer guten halben Stunde
hielt sie an und sprang aus dem Sattel. Star schnaubte und fing an, Gras zu
fressen. Jenny lief über die Wiese und pflügte ein paar Blümchen, die sie
später in ihr Zimmer stellen wollte.
Als sie
zurück auf den Hof kam, war es schon kurz nach 12h. Sie sattelte Star ab und
brachte ihn auf die Weide. Als sie das Haus betrat, konnte sie nicht
wiederstehen in die Küche zu gehen, und nach zu schauen, was ihre Mutter
kochte. Ihr stieg ein wunderbarer Duft von Schweinebraten in die Nase.
„Kannst du
bitte den Tisch decken und dann deine Brüder und deinen Vater rein rufen? Wir
essen gleich.“, sagte ihre Mutter. „Klar, mach ich“, antwortete Jenny.
10 Minuten später saß die gesamte Familie am Tisch und genoss den leckeren
Sonntagsbraten.
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Der
Nachmittag verging ziemlich schnell. Jenny und Ben fütterten die Pferde und
gingen im See schwimmen. Um 22h schliefen alle tief und fest. Es war ein
anstrengender Tag gewesen.