Gedichte
Wird´s ein perfektes Dinner?

Zum Abend wird sich heut fein gemacht,
die Dragqueen läd zum Essen ein,

für weit´re drei Leute ist´s gedacht,
ein Akrostichon muss noch sein.


H ier und heute, liebe Leut´,
E ssen wir, wie mich das freut.
U nser Gang ist gleich am Anfang,
T intenfisch mit frischem Seetang.
I talienisch kommt danach,
G ibt Makkaroni fein wie Rach.
E ine Sauce noch dabei,
S chön mit Knoblauch und Salbei .

M öchtet ihr was hinterher?
A nanas gibt´s zum Dessert,
H at´s gefallen, kommt doch noch mal,
L iebe Leut´ ihr habt die Wahl.
Also geht´s noch in den Supermarkt,
dort gibt es alles was sie braucht,

das Auto stets vor der Haustür parkt,
eine Wand´rung zu Fuß die schlaucht.


Sie steigt ein und dreht den Schlüssel um,
doch kommt sie nicht von der Stelle,

Mist, da war doch was, flucht sie herum,
scheiß kaputte Nockenwelle.


"Jetzt muss ich wohl zu Fuß los laufen",
hat schnell die Türe noch geknallt,

"und dabei muss ich so viel kaufen",
das nennt man wohl Naturgewalt.

Im Markt angekommen, geht´s schon los,
hier ein Wenig und dort Etwas,

und Gott sei Dank hat sie genug Moos,
ja, shoppen macht doch wirklich Spaß.


Ganz schwer bepackt mit vollen Taschen,
geht´s ab nach Hause, Richtung Herd,

die Lebensmittel dann gewaschen,
denn Sauberkeit ist nie verkehrt.


Den Tisch noch gedeckt und Deko drauf,
feinen Tischschmuck mögen alle,

in der Mitte, wie ein großer Knauf,
eine Leopardenkralle.

Zufrieden die Queen ihr Werk anschaut,
zum Schminken schnell ins Bad noch rennt,

als Aperitif nen Cocktail braut,
welch Organisationstalent.


Perfekt, der Abend kann beginnen,
doch kurz braucht sie ein bisschen Ruh´,

sie möcht´sich kurz noch mal besinnen,
und schließt fest ihre Augen zu.


Wie bei einer Seelenwanderung
schweift sie ab der Realität,

dann ein Knall in der Zentralheizung,
sie wacht auf, oh je schon so spät!

Vor der Türe steh´n bald die Gäste,
sie ist nervös, das kann nicht sein.

Zur Beruhigung, das ist das Beste,
kippt sie sich noch Laudanum rein.