Kapitel 1 Ein ganz Normaler Tag
Elias Harper hatten eigentlich auf einen ruhigen Abend gehofft. Stattdessen stand er seit Stunden hier in der Kälte und bewachte ein scheinbar leeres Gebäude am Stadtrand . aber so lief es doch immer wenn die ,, Speziellen Kunden“ anriefen . Sein Chef und Besitzer der Sicherheitsfirma bei der er arbeitete erzählte ihm nie mehr über den Auftraggeber als das was er wissen musste. Die Adresse des Ortes. Und irgendwann tauchte dann jemand auf.
Es stand ihm eigentlich nicht zu sich zu beschweren. Gut zahlen taten sie allemal. Es war lediglich verdächtig.
Er lies den blick über das menschenleere Gelände schweifen. Hinter ihm erhob sich eine leere Lagerhalle. Sämtliche Fenster waren eingeschlagen und vermutlich war der Ort seit Jahren verlassen. Das bisschen Gras das auf dem Betonparkplatz vor dem Gebäude lag wuchs wirkte merkwürdig fehl am Platz und war ein sicheres Zeichen für Verfall.
Endlich hörte er über den geschotterten Zufahrtsweg reifen knirschen.
Ein schwarz lackierter Wagen kam in Sichtweite und hielt ein paar Meter von ihm entfernt an. Die zwei Männer die ausstiegen waren mal wieder nicht die selben wie letztes mal. Es waren nie die selben. Zumindest beschrieb jeder seiner Kollegen sie anders.
Der eine war einen guten Kopf kürzer als der andere und ging ihm nur bis zur Schulter. Er trug ein einfaches Hemd und blaue Jeans . Das einzige ungewöhnliche an ihm war die schere Maschinenpistole die er in einem Hohlster an der Hüfte trug. Über dem Hemd trug er eine einfache dunkle Lederjacke. Normallanges schwarzes Haar das etwas ungekämmt Aussah. Er wirkte als hätte man ihn grade erste geweckt und schnell mal durch einen Kleiderschrank geschickt , dachte Harper. Bis auf die Waffe so weit nichts ungewöhnliches. Und auch die war bei den Speziellen Kunden Routine. Diese Leute erschienen nie unbewaffnet. Außer möglicherweise Kandidat Nummer zwei. Was der Mann trug ließ sich nur als bunt bezeichnen. Ein Jackett in allen Farben und Mustern bestickt und gefärbt und darunter ein Hemd mit ähnlich Wirren Mustern. Bewaffnet schien er nicht zu sein. Die Haare waren blond und die Augen stechend blau. Obwohl der Mann in der bunten Kleidung mehr wie ein Clown wirkte war seine Mine todernst und Elias verkniff sich einen Kommentar zu seinem Kleidungsstil.
Der Kunde ist König , dachte er ruhig.
Der gewöhnlich wenn auch müde aussehende Mann war es der Harper schließlich ansprach :
,, Ist jemand hier gewesen oder aus dem Gebäude herausgekommen ?“
Die Frage verwirrte ihn ,, Wieso sollte jemand aus dem Lage rauskommen ? Das steht seit Jahren leer.“
,, Vergessen sie.“ , erwiderte der andere. ,, Die Bezahlung finden sie wie immer abgezählt auf dem Sitz des Wagens. Nehmen sie das Geld und dann verschwinden sie.“
Als Harper sich auf dem Weg zum Auto machte blieb er nah genug dran um ein paar Fetzen des Gesprächs der beiden Aufzufangen
,, Wider einer ?“ , fragte der bunt gekleidete Mann.
,, Es werden offenbar mehr. Verdammt würden sie sich an unsere Regeln halten.“ Der andere Mann lud die Maschinenpistole durch und entsicherte die Waffe.
,, Sie haben sich nie daran gehalten. Verdammt ich mach den Job schon Siebzig Jahre länger als du.“ , erwiderte der Mann in Bunt.
Siebzig Jahre ? Der Mann sah wenn Harper genauer überlegte nicht mal wie dreißig aus. Was immer da vorging es ging ihn nichts an. Oder doch ?
Bisher hatten diese Leute immer gewartet bis der jeweilige Wachmann weg war. Jetzt jedoch hatte er zum ersten mal etwas mitbekommen. Hatten diese Leute vor jemanden umzubringen ? Und wenn ja konnte er dann einfach danebenstehen und zusehen ?
Als die beiden Männer in dem nicht weit vom Parkplatz entfernten Gebäude verschwunden waren entschloss er sich hinterherzulaufen. Seine eigene Dienstwaffe hatte er dabei, aber wenn es hier wirklich um eine Straftat ging dann würde er damit gegen die automatische Waffen der beiden nicht viel ausrichten können.
Als er bei der Mauer angekommen war welche die Vorderseite des Gebäudes bildete sah er durch eines der gesprungenen Fenster. Im inneren war es stockdunkel bis die Tür aufging und die beiden Männer vom Parkplatz eintraten. Der unbewaffnete schwenkte eine Taschenlampe hin und her während der andere Nervös alles mit den Augen absuchte und die Waffe im Anschlag hielt.
,, Glaubst du er ist vielleicht weg ?“ , fragte der Mann mit der Waffe.
,, Vergiss es. Die kehren immer zu ihrem Unterschlupf zurück wenn sie merken das wir hinter ihnen her sind.“
,, Ich wünschte wirklich du hättest unrecht.“
,, Glaubst du ich freu mich drauf ? Verlier nicht die Nerven. Die anderen drei haben’s getan. Und ich will nicht das ich Morgen eine Nummer fünf brauche. Konzentriert bleiben“
Er konnte aus dem Gespräch nicht wirklich viel schließen nur das sie offensichtlich hinter jemanden her waren.
In der Dunkelheit jenseits des Strahl der Taschenlampe bewegte sich etwas. Der Mann mit dem Maschinengeher sah die Bewegung und feuerte sofort in die Richtung bis Herr Regenbogen wie Harper den Mann für sich getauft hatte eine Hand auf die Waffe legte.
,, Tolle Arbeit. Jetzt weis er ganz sicher das wir hier sind.“ Er trat etwas weiter vom Lichtstrahl der Tür weg. ,, Jetzt komm schon raus. Wir wissend das du hier bist. Ergib dich einfach und wir bringen dich irgendwohin wo es sicherer ist. Für dich und für andere.“ , fügte er schließlich noch hinzu.
Irgendetwas trat aus der Dunkelheit ins schwache Licht. Elias konnte nicht viel erkennen außer die umrisse eines Menschen.
,, Und wer sagt mir das ihr mich nicht einfach tötet ?“ , fragte der weiterhin im Schatten stehende Mann.
,, Du wirst uns schon ein wenig vertrauen müssen. Außerdem wenn du nicht mitkommst glaub mir dann bekommst du hier richtig ärger. Du weißt genau wie die Behörde ist. Sei froh das ich erst mal mit die Reden wollte.“
,, Ich gehe das Risiko ein euch nicht zu glauben.“ , sagte der Mann im Schatten und bewegte sich so schnell das Harper ihm mit den Augen kaum folgen konnte. Der Mann mit der dunklen Jacke eröffnete das Feuer wurde jedoch von dem Mann umgerannt gepackt und verschwand schreiend in der Dunkelheit.
Der Mann in dem bunten Jackett dagegen blieb ganz ruhig. ,, Jetzt wird ich aber sauer. Lass meinen Freund sofort gehen. Da ist der Fünfte diese Woche.“
Statt einer Antwort hörte man das Knacken von Knochen und etwas schwerem das auf dem boden fiel.
Der Mann in bunt schüttelte den kopf so als würde er seinen nächsten Schritt bedauern. ,, Na gut. Du hast es nicht anders gewollt.“ Und dann schnellte sein blick zu Harper herüber der immer noch am Fenster stand. ,, Weg da !“ , rief er ihm zu.
Das innere der Halle explodierte in einem Lichtblitz und das was von den Fensterscheiben noch übrig gewesen war regnete auf Harper hinab.
Irgendetwas schwarzes sprang durch eines der Fenster gefolgt von etwas das mehr an einen lebenden Regenbogen erinnerte.
,, Sie bleiben wo sie sind.“ ,wies ihn der Mann mit dem bunten Jackett an. Dann rannte er dem Mann aus der Halle hinterher um die Ecke des Gebäudes.
Nach einem Moment des Schweigens folgten einige Worte in einer Sprache die Elias nicht kannte. Die eine Stimme klang fast flehend die andere eher beschuldigend.
Ein Aufschrei gefolgt von einem weiteren Lichtblitz dann stille.
Harper dachte gar nicht mehr daran hier zu warten. Das wurde ihm alles zu merkwürdig. Er rannte so schnell er konnte zu seinem Fahrzeug und verließ den Hof des alten Lagerhauses im Eiltempo
Als er Zuhause ankam achtete er zum ersten mal seit Jahren wieder darauf das die Tür verschlossen war bevor er sich aufs Bett fallen lies. Am besten alles vergessen , dachte er. Das war heute wirklich zu verrückt gewesen.
Er wohnte allein und das merkte man auch sobald man die Wohnung betrat. Er war nicht oft hier. Einige Teller in der Spüle und mehrere Kleidungsstücke auf dem Boden verteilt. Zusammen mit Bett Couch und Spüle bildete das die gesamte Einrichtung. Die Wohnung selbst befand sich im dritten Stock des Gebäudes in dem er lebte. Ein einfaches Mietshaus wie man es überall finden konnte.
Am nächsten Morgen traute er allerdings seinen Augen nicht.
Ein Mann in einem markanten bunten Jackett saß am Küchentisch und jonglierte mit einem Küchemesser auf der Fingerspitze.
Elias hatte eigentlich vor dem Mann die Meinung zu sagen was er hier zu suchen hatte oder etwas ähnlich ,,freundliches“. Stattdessen sagte er nur . ,, Passen sie auf das sie sich nicht schneiden.“
Statt einer Antwort schleuderte der Mann das Messer durch den Raum. Es hielt wenige Zentimeter vor Harpers Gesicht an und schwebte einfach in der Luft.
,, Passen sie auf wo sie ihre Nase reinstecken. Setzten sie sich.“ Das Messer landete laut klirrend auf dem boden.
Harper wiedersprach erst gar nicht. Was er grade gesehen habe war unmöglich. Oder ? Vielleicht hatte er sich geirrt und der Mann das Messer vorbeigeworfen ß Eine optische Täuschung ? Das Messer lag immer noch dort wo er eben noch gestanden hatte.
,, Setzten.“ , wiederholte der Mann etwas weniger freundlich.
Nachdem er sich gesetzt hatte fragte er den Mann : ,, Zu aller erst . Wer sind sie und wie sind sie hier reingekommen ?“
,, Wissen sie.. was ist schon eine Tür. Doch nur zugeschnittenes Holz. Und zu dem Punkt wer ich bin. Wenn sie unbedingt einen Namen brauchen Ich bin Derian. Momentan zumindest. Das ändert sich manchmal. Und allein das ich hier bin um ihnen das zu sagen bedeutet das sie Glück haben. Normalerweise sind die meisten an diesem Punkt schon tot. Ich jedoch bin für die erfreulichen Besuche verantwortlich.“
Elias überhörte die Drohung. ,, Wer sind sie ? Was war das gestern und wie haben sie mich gefunden ?“
Derian lehnte sich einen Moment zurück und sagte dann . eine Berechtigte frage nicht wahr. Ich sag ihnen was.“ Er warf ein kleines Plastikkärtchen auf den Tisch. Als Elias es hochhielt sah er das es vollkommen weiß war bis auf die Adresse die darauf stand.
,, Kommen sie heute dorthin. Und ich rate ihnen sich nicht zu viel Zeit damit zu lassen. Sonst kommt womöglich doch noch der falsche Besuch.“
Der Man stand auf Schnappte sich seine Jacke und sagte noch bevor er zur Tür hinaus verschwand, die nicht mehr verschlossen war : ,, Ach und zur Arbeit brauchen sie heute ganz sicher nicht. Ihr Chef hat grade eine Kündigung unterzeichnet von ihnen auf seinem Schreibtisch liegen. Man sieht sich.“