Biografien & Erinnerungen
Ein Weihnachtsmärchen

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"Ein Weihnachtsmärchen "
Veröffentlicht am 14. Dezember 2011, 8 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Ein Weihnachtsmärchen

Ein Weihnachtsmärchen

Beschreibung

Kinder einen Herzenswunsch zu erfüllen, ist für Eltern das Schönste der Welt. Unsere Kinder danken uns mit strahlenden Augen.

   

Ein Weihnachtsmärchen

 

 

Es war am 24. Dezember vor vielen Jahren.

Heute sollte Heiligabend sein. Ich wollte dieses Jahr nicht an Weihnachten erinnert werden. So tief waren noch die Wunden. Knapp zwei Monate war es her, als ich von dem Mann geschieden wurde, den ich bedingungslos liebte.

Ich kann es bis heute nicht begreifen. Eine „Musterehe“, wie sie von Freunden oft genannt wurde, zerbrach wegen meiner besten Freundin.

Mein Mann und ich waren fast fünf Jahre verheiratet. Es war Liebe auf den ersten Blick. Wir hatten eine drei jährige Tochter. Sie war unser ein und alles. Unsere Tochter war mit ihren schönen blonden Locken sehr hübsch.

Mein Mann und ich waren berufstätig. Wir arbeiteten in Schichte. Da unsere Kind nicht alleine sein sollte wechselten wir in den Schichten.

Gemeinsam freuten wir uns die Woche über aufs Wochenende. Zu dritt waren wir sehr glücklich.

Befreundet waren wir mit einem Ehepaar. Die Frau war meine Arbeitskollegin. Ich konnte sie sehr gut leiden. Es entstand eine tiefe Freundschaft.

Zu spät hatte ich gemerkt, dass sich meine Freundin mehr für meinen Mann interessierte. Da sie immer Tagsschicht hatte, trafen sich die Beiden in unsere Wohnung. Als mich eine Arbeitskollegin darauf aufmerksam machte, war es leider schon zu spät.

Ein paar Tage später, hielt ich die Scheidungspapiere in den Händen. Ich behielt die Fassung. Immerhin musste ich an meiner kleinen Tochter denken. Denn auch mein Mann wollte unsere Tochter haben.    

Das Gericht sprach mir unser Kind zu. Ich war überglücklich.

Mein Mann zog zu seinen Bruder. Dieser wohnte mit seiner Familie in einer anderen Stadt.  Die Sachen von meinen geschiedenen Mann, waren noch im Kinderzimmer. Er konnte noch nicht zu seiner Freundin ziehen, da sie noch nicht geschieden war. Das Ehepaar hatte zwei Kinder. Es war alles sehr traurig. Unter einer Scheidung leiden vor allem die Kinder.

Im Betrieb arbeitete mein Mann  nicht mehr. Ich wechselte im Betrieb die Abteilung, um meine frühere Freundin nicht immer zu sehen.

Die Wochen vergingen. Nun war endlich Heiligabend. Meine Eltern luden uns zu Weihnachten ein. Ich fuhr nicht nach Hause. Meine Mutter hätte bestimmt mich immer wieder an die vergangenen glücklichen Jahre erinnert. Für meinen inneren Frieden, wäre das nicht gut gewesen.

Weihnachten wollte ich auch nicht feiern. So hatte ich noch keinen Baum. Mein Gewissen sagte mir, dass es falsch wäre, keinen Baum zu schmücken. Es ist sehr schön, wenn Kinderaugen vor Freude strahlen.

Am Morgen gingen meine Tochter und ich in die Stadt. Ich bekam noch einen Baum. Dann machten wir noch ein paar Besorgungen.

Anschließend gingen meine Tochter und ich nach Hause. Es hatte ein wenig geschneit. Ein Bus fuhr an uns vorbei. Ich hatte das Gefühl, als hätte ich meinen Mann in dem Bus gesehen. Das konnte nicht sein. Er war bestimmt zu seinen Eltern gefahren.

Die Ehe von dem befreundeten Ehepaar war bereits geschieden. Aber seine Freundin wollte, mit ihren früheren Mann, zu den Eltern fahren. Diese waren über die Scheidung nichts informiert. Das war mir alles egal.

Am Nachmittag, als meine Tochter schlief, schmückte ich den Baum. Ich hörte Weihnachtsmusik. Dabei erinnerte ich mich an die Jahre zuvor. Wir waren so glücklich. Immer wieder kamen mir die Tränen. Das Fest der Liebe und wir so alleine. Warum nur warum, fragte ich mich immer wieder. Eine Antwort fand ich nicht.

Als meine Tochter ausgeschlafen hatte, freute sie sich, dass der Weihnachtsmann so einen schönen Baum gebracht hatte. Ihre Augen strahlten. Darüber war ich sehr glücklich. Abends läuteten die Glocken. Weihnachtsmusik  kam aus dem Radio. Ich hätte am liebsten losgeheult. Das durfte ich nicht.

Meine Kleine hätte das sicherlich nicht verstanden. Nun war die Zeit gekommen, meiner Tochter, die Geschenke vom Weihnachtsmann zu geben. Ihr Wunschzettel war nicht groß.

Sie wünschte sich ihren Papa. Diesen Wunsch konnte ich leider nicht erfüllen. Ich hoffe ihr gefallen auch die anderen Geschenke. Plötzlich ging die Tür auf. Herein kam der Weihnachtsmann. Natürlich erkannte ich sofort ihren Vater.

Unsere Kleine freute sich sehr über die Geschenke. Ich hatte Tränen in den Augen. Die Kraft, ihn zu bitten zu bleiben, hatte ich nicht, Ich gab ihn nur den gemalten Wunschzettel unsere Tochter.

Mein geschiedener Mann fragte mich, ob er Weihnachten mit uns feiern kann. Ich willigte ein. Ich wusste, das dass eine Ausnahme war.

 

Unsere Tochter war so glücklich, als abends ihr Papa kam. Ihre Augen strahlten.

Für meine Tochter ging ihr größter Wunsch in Erfüllung.

 

 © Tscherry 2011-12-14

 

 

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tscherry Re: -
Zitat: (Original von Gast am 04.01.2013 - 08:39 Uhr) Tja, Du hast schon so einiges mitgemacht. Da sind die Familienfeste immer sehr schwierig zu meistern. Aber als Mutter ist man immer glücklich, wenn sein Kind glücklich ist. Da nimmt man alles in Kauf, auch en geschiedenen Ehemann zum Weihnachtsfest.
LG Gabi

Weil man eben immer den kindern verzeiht. Sie sind für uns das Schönste auf der Welt. LG Ursel
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Tja, Du hast schon so einiges mitgemacht. Da sind die Familienfeste immer sehr schwierig zu meistern. Aber als Mutter ist man immer glücklich, wenn sein Kind glücklich ist. Da nimmt man alles in Kauf, auch en geschiedenen Ehemann zum Weihnachtsfest.
LG Gabi
Vor langer Zeit - Antworten
Ursula52 Kommentar vom Buch-Autor gelöscht.
Vor langer Zeit - Antworten
tscherry Re: -
Zitat: (Original von Ursula52 am 16.12.2011 - 10:51 Uhr) Eine she schöne Geschichte. Mir kamen die Tränen. Für Kinder tut man eben alles LG Ursula

Vielen Dank. LG Ursel
Vor langer Zeit - Antworten
Ursula52 Kommentar vom Buch-Autor gelöscht.
Vor langer Zeit - Antworten
tscherry Re: *** -
Zitat: (Original von SaenaPJ am 14.12.2011 - 13:28 Uhr) wer sein Herz offen hält
kann auch liebe empfangen
und wenn es nur für gewisse
jedoch bedeutungsvolle Momente sind

Das Leben schreibt immer wiedr
seine eigene Geschichten

liebe Grüße Petra-Josie

Vielen Dank. LG Ursel
Vor langer Zeit - Antworten
tscherry Re: -
Zitat: (Original von ulla am 14.12.2011 - 13:23 Uhr) Eine sehr berührende Weihnachtsgeschichte,
für die Freude deiner Tochter bist du über deinen Schatten gesprungen,
so sind eben Mütter...

ja, die lieben Freundinnen...habe da auch so meine Erfahrungen
glg
ulla

Vielen Dank. Heute bin ich schlauer. Aber das Leben ist oft nicht einfach. LG Ursel
Vor langer Zeit - Antworten
tscherry Re: -
Zitat: (Original von Gast am 14.12.2011 - 15:01 Uhr) Du schreibst sicher aus Deinem Leben, ich wußte nicht, was Du alles schon durchgemacht hast. Ich wünsche Dir alles Glück der Welt.
Herzlichst - Gabi

Du hast Recht. Ich danke Dir. LG Ursel
Vor langer Zeit - Antworten
tscherry Re: -
Zitat: (Original von KleinerFalke am 15.12.2011 - 00:32 Uhr) Mit Tränen in den Augen gelesen. Mutter können so stark sein, weil ihre Kinder ihnen die Kraft dazu geben, auch, wenn es nicht immer leicht ist.

LG
Melanie


Ja das stimmt. Es war auch das letzte Mal. LG Ursel
Vor langer Zeit - Antworten
tscherry Re: Sehr bewegend ... -
Zitat: (Original von Harzhexe am 14.12.2011 - 15:42 Uhr) ... deine persönlichen Erinnerungen.
Ich drück dich mal ganz fest und wünsche dir
viel Glück und Liebe,
Harzhexe

Ich danke Dir liebe Harzhexe. Wie heißt Du mit Vordernamen? Aber dieser Name ist auch ganz süß. LG Ursel
Vor langer Zeit - Antworten
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