Gedichte
Danke

Amor hat mich einst besucht?
Noch nicht so lange her.
Tief steckt‘ sein Pfeil in meiner Brust,
die Narbe brennt jetzt sehr.

Ein Pfeil getaucht in Glücksgefühl
traf gleichermaßen Herz und Sinn
Genoss den Schmerz in meiner Brust.
Sie war mein Hauptgewinn

Sie war, denn ich warf alles weg
durch leichtsinnige Sachen.
Steh‘ nun mit leeren Händen da.
Wie konnte ich das machen?

Ich sehe meine Hände an,
die ihre Wärme spürten.
Sie glitten ihren Rücken lang,
dadurch ihr Herz verführten.

Das Loch ist so unendlich tief,
in das ich sehen muss.
Nur Hoffnung hält mich noch vom Sprung.
Doch wär‘ dann endlich Schluss.

Schluss mit dem Schmerz, der nicht mehr süß.
Beklemmung macht sich breit.
Sie schnürt mich zu, bekomm kaum Luft.
Ich denk, es ist soweit.

Die Zeit ist da für mich zu geh'n.
Kein Sinn mehr noch zu leben.
Ich hatte sie und damit alles.
Warf fort, was mir gegeben.

Ich gönn‘ von Herzen ihr das Glück,
das ich nicht geben kann.
Ein Glück, das sie so sehr verdient
Es kommt schon irgendwann.

Nun Amor, such ein neues Ziel,
erwähl den Ritter auf dem Pferd,
der ihre Augen strahlen lässt.
Sie ist es wirklich wert.

Sie war mein Inhalt, war mein Leben
und so enorm begnadet.
Von oben passe ich jetzt auf,
das niemand ihr mehr schadet.