Fantasy & Horror
Guardians of Fortezza (Kapitel17)

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"Guardians of Fortezza (Kapitel17)"
Veröffentlicht am 01. Dezember 2011, 40 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Ich -neuerdings 18Jahre alt- schreibe am liebsten Fantasygeschichten (wobei es keine Kurzgeschichten sind, sondern RICHTIG lange Texte) und eben zu den Geschichten auch Gedichte, die mehr über die Story & die Gefühle der Personen ausdrücken sollen :) Dazu zeichne ich auch Bilder, damit man sich die betreffenden Perosnen besser vorstellen kann, & lade die hoch :o
Guardians of Fortezza (Kapitel17)

Guardians of Fortezza (Kapitel17)

Beschreibung

das kapitel is etwas langweilig, aber im nächsten wirds spannender; ------------------achtung spoiler----------- (auf der nächsten seite :) ) guardians of fortezza 2- kapitel 1 :) Plötzlich stieß Nikita mich in eine kleine Gasse und drückte mich gegen die Hauswand. 'Du darfst es niemandem verraten. Bitte.' 'Nicki, du weißt, dass ich es nie jemandem erzählen würde', sagte ich leise. Er nahm meine Hand und sah mir tief in die Augen. 'Danke, Lolo....' Er beugte sich langsam zu mir herunter und legte vorsichtig seine Lippen auf meine. Ich war wie erstarrt und schaffte es nicht, mich zu rühren, als er mich küsste. Nikita schloss die Augen und drückte mich fester an sich, während auch sein Kuss drängender wurde. Erst, als einer seiner Freunde am Ende der Gasse erschien und seinen Namen rief, stieß ich ihn von mir. Nikita stolperte einige Schritte nach hinten und erwiderte meinen erschrockenen Blick. Geistesabwesend fuhr er sich mit den Fingern über die Lippen und sah schließlich wieder zu mir.

Kapitel 17

 

„Ich liebe dich, Aljoscha…“, flüsterte ich zwischen einem unserer Küsse. Alexej lag auf mir und riss mir hektisch das Kleid vom Leib, während ich ihm seinen Anzug abstreifte.

„Ich liebe dich auch…“ Er richtete sich auf und lächelte mich glücklich an. Schließlich beugte er sich wieder zu mir und küsste mich zärtlich. Vorsichtig streichelte er mich überall, wanderte mit seinen Händen hinunter bis zu meinem Oberschenkel oder umfasste meine Arme, um mich fest auf die Matratze zu drücken.

Ich schloss glücklich die Augen und krallte mich in seinen Rücken, während er mich sanft in den Hals biss und mir leise meinen Namen ins Ohr flüsterte.

Das war es also… das erste Mal, dass wir richtig miteinander schliefen…

 

Erschrocken setzte ich mich auf und sah mich um. Okay, ich hatte mein Sachen noch alle an, und Alexej lag auch nur neben mir und schlief…

Ich legte mich vorsichtig wieder hin und dachte über meinen Traum nach. Es hatte sich wirklich so angefühlt, als wäre das alles echt gewesen, als hätte Alexej mich geküsst und gestreichelt…

„Hey, was ist denn los?“ Alexej drehte sich zu mir und öffnete leicht die Augen.

„Ach, nichts…“ Ich rückte näher an ihn und legte einen Arm um seine Hüfte.

„Hast du wieder irgendwas geträumt?“

„Ja, aber diesmal nichts Schlimmes…“ Vorsichtig küsste ich ihn auf die Brust und drückte ihn fester an mich.

 

Irgendwann am Abend standen wir schließlich auf und machten uns auf den Rückweg nach Fortezza.

Es war bereits dunkel und nicht gerade die beste Zeit für unseren Aufbruch, doch wir wollten endlich raus aus Frankreich und zurück nach Venedig, wo mein kuscheliges Bett und das bekannte, italienische Fernsehprogramm auf uns warteten.

Wir nutzten die ganze Fahrt über den Van, den Marius uns zur Verfügung gestellt hatte, doch meine Kreditkarten konnten wir nicht mehr gebrauchen, da mein Vater sie bereits gesperrt hatte. Wenigstens hatte ich vor unserer Abfahrt noch das ganze Geld von meinem Konto abgehoben, bevor mein Vater mir das auch noch wegnahm.

Als wir unterwegs waren versuchte Alexej nicht nur, sich auf die Straße zu konzentrieren, sondern hielt auch nach anderen Gefahren wie zum Beispiel den Wächtern meines Vaters oder Sukkuben Ausschau. Es passierte zwar öfters, dass er etwas auf die andere Spur geriet, doch so war es mir lieber, als dass wir doch von irgendjemandem überrascht wurden und man mich wieder zu meinem Vater schleppte.

Nach einigen Stunden kramte ich schließlich die Landkarte hervor und versuchte herauszufinden, wo wir uns gerade befanden. Irgendwie sah alles gleich aus, und mittlerweile wusste ich nicht einmal mehr, ob wir überhaupt noch in Frankreich waren.

„Sind wir schon in Italien?“, fragte ich neugierig.

„Nein, aber ich denke, dass wir gleich da sind. Hier, die Ausfahrt zur Grenze.“ Er fuhr von der Autobahn und hielt an einer der Stationen.

„Namen?“, fragte der Wachmann steif.

„Alexej und… Lilly Nowakow.“

„Sie dürfen durch.“ Er ließ die Schranke hoch und sah uns noch hinterher, bis wir auf die nächste Straße fuhren.

„Wieso hast du…“

„Dein Vater hat sicher an alle eine Meldung rausgeschickt, dass du weggelaufen bist. Hätte die Wache auch noch ein Bild zu deinem Namen gehabt, wären wir aufgeflogen.“

„Ja, zum Glück denkt mein Vater nie mit, wenn er irgendetwas überstürzt tut.“

„Jetzt weiß ich wenigstens, woher du das hast“, sagte er lachend. „Was hast du letzte Nacht eigentlich geträumt?“

„Ach, es war eigentlich nichts Besonderes…“

„Ging es um mich?“, fragte er grinsend.

„Wie kommst du darauf?“ Ich spürte, wie ich rot wurde und wandte mich von ihm ab.

„Weil du nicht lächelnd im Bett liegst, wenn du wieder von der Sukkubus träumst.“

„Hm, wahrscheinlich nicht.“ Ich sah aus dem Fenster und entdeckte rechts von uns eine riesige Rauchwolke, die aus dem Wald aufstieg. „Sieh mal, dort drüben! Fahr da mal rein!“

Alexej bog sofort auf den Pfad und fuhr direkt in den Wald hinein. Es dauerte zwar einige Minuten, doch schließlich standen wir vor einer kleinen Landhütte. Wir sprangen aus dem Auto und starrten auf einen riesigen Scheiterhaufen, der vor dem Haus aufgestellt war. Als ich genauer hinsah bemerkte ich, dass sogar ein Mensch an den Pfahl gebunden war. Erschrocken hielt ich mir die Hände vors Gesicht und versuchte, den Geruch von verbranntem Fleisch und Haar zu verdrängen.

„Lilly, geh wieder ins Auto und warte dort.“

„Ich lasse dich ganz sicher nicht allein, Aljoscha…“

„Das war mein Ernst, geh, sofort.“

„Ich bin kein Kind mehr!“, sagte ich leise. Falls noch irgendein Angreifer im Haus seien sollte, dürfte er uns nicht hören.

Er seufzte, nahm meine Hand und zog mich vorsichtig hinter sich her. Das Haus selber schien nicht beschädigt zu sein, abgesehen von einer Fensterscheibe, durch die ein Stein geworfen wurde und der nun im Wohnzimmer vor dem Kamin lag. Wir gingen vorsichtig an der zerbrochenen Scheibe vorbei und befanden uns schließlich an der Stirnseite des Hauses. Die Haustür stand weit offen, anscheinend hatte sie jemand eingetreten und so die Bewohner überrascht. Als Alexej leise das Haus betrat, blieb ich zögernd vor der Tür stehen und sah mich noch einmal um. Das Feuer brannte immer noch, vielleicht würden noch einige Anwohner die Feuerwehr oder Polizei rufen. Doch egal, wer dieses Chaos angerichtet hatte, er war verschwunden. Ich wollte gerade das erste Zimmer betreten, als ich nach einigen Schritten bereits gegen Alexej stieß. Er stand mitten im Raum und hatte die Augen fest auf die Wand gerichtet.

„Was ist denn los…“ Ich trat vorsichtig um ihn herum und war ebenfalls wie gebannt, als ich den Mann erblickte. Jemand hatte ihn gekreuzigt und über das Sofa gehangen, als wäre er irgendeine sonderbare Antiquität. Doch es war nicht nur der Mann, auch auf dem Sofa lagen einige Leichen. Es waren größtenteils ältere Leute, aber an Alexejs Blick sah ich, dass er sie kannte. Sie mussten also alle Hüter gewesen sein.

In der Küche, die direkt an das Wohnzimmer angrenzte, befanden sich zwar keine Leichen, dennoch war alles voller Blut. Anscheinend hatten sie hier gekämpft und dabei den gesamten Räum verwüstet.

„Lilly, bitte lass uns gehen“, flüsterte Alexej.

„Nein, warte…“ Vorsichtig ging ich zurück ins Wohnzimmer und öffnete eine der Türen, die sich dort befanden. Sie führte in ein Schlafzimmer, wahrscheinlich war der größte Teil der Menschen hier nur zu Besuch gewesen, denn es gab nur ein großes Ehebett. Und das war auch das einzige, was in dem Zimmer noch heil geblieben war. Der Rest war ein einziges Durcheinander, als hätten die Angreifer irgendetwas gesucht und in ihrem Zorn einfach alles zerstört. Besonders am Schreibtisch schienen sie sich lange aufgehalten zu haben, denn dort standen alle Schubladen offen und waren bis auf den letzten Zettel ausgeräumt.

„Hier, siehst du? Die haben etwas gesucht, sie haben die ganzen Leute nicht ohne Grund…“

„Sie waren alle meine Freunde…“ Alexej stand erneut im Wohnzimmer und sah sich um, immer noch in der Hoffnung, irgendeinen Hinweis zu finden.

„Aljoscha, wenn wir herausfinden, was sie gesucht haben…“

„Und wie willst du das bitte anstellen?“

„Ich weiß doch auch nicht…“ Mein Blick schweifte durch den Raum. „Da ist noch eine Tür!“ Sofort rannte ich los und riss sie auf, bevor Alexej mich aufhalten konnte. Vor mir lag eine lange Treppe, die tief in den Keller hineinführte. Ohne zu zögern lief ich also herunter und versuchte, in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Ich tastete mich vorsichtig voran und fand schließlich einen Lichtschalter. Die Lampe spendete zwar nur ein wenig Licht, doch es war genug, um die Aufschriften der riesigen Aktenordner lesen zu können. „Aljoscha, du musst sofort runterkommen!“

„Was ist denn?“

„Sieh dir das an. Hier sind tausende von Unterlagen über jeden Hüter in Italien. Die Leute, die hier waren, haben aus einigen Akten ein paar Seiten herausgerissen, unter anderem…“

„Bei mir. Sie haben meinen derzeitigen Aufenthaltsort und meinen Lebenslauf.“

„Aber das heißt…“

„Die Familie hier war nicht die einzige. Es werden noch mehr Hüter sterben. Los, notier dir die Namen.“

Eilig kritzelte ich eine Liste der Personen, von denen Informationen entnommen wurden, auf ein Stück Papier und fummelte es in meine Tasche.

„Verschwinden wir lieber, wer weiß, ob sie nicht noch einmal zurückkommen.“ Erneut nahm er meine Hand und zog mich zurück zum Auto. Er stieg sofort ein und wollte losfahren, doch ich stand noch immer neben meiner Tür und starrte zum Haus. All das Blut, die Leichen und Verwüstung, so etwas hatte ich noch nie gesehen… Vorsichtig sah ich zu dem Scheiterhaufen, dessen Feuer fast erloschen war. Von den Ästen, die um den Pfahl aufgestellt waren sowie dem Menschen, der vorher noch daran gefesselt war, war nun nichts mehr zu erkennen.

Falls ich wirklich ein Hüter werden wollte, würde ich mich an so einen Anblick gewöhnen müssen.

 

Den Rest der Fahrt saßen wir nur schweigend da. Ich versuchte weiterhin, diese schrecklichen Bilder aus meinem Kopf zu verdrängen und war mir beinahe sicher, dass es Alexej genauso ging. Für ihn war die Sache nur noch schlimmer, da er all diese Personen kannte.

„Also… hast du mit den Leuten dort zusammengearbeitet?“

„Ja, sie waren mit mir im Hauptquartier, auf dem Festland. Sie waren zwar manchmal etwas kompliziert, aber trotzdem wirklich sehr nett…“

„Niemand hätte so etwas verdient. Wir müssen nur Zanolla Bescheid sagen und…“

„Lilly, sie darf von der Liste nichts erfahren.“

„Aber es geht um dein Leben!“, schrie ich ihn an.

Er sah kurz zu mir herüber, aber es war trotzdem lang genug, um die Angst in seinen Augen zu erkennen. „Lilly, was ist, wenn sie Informationen über mich gesucht haben, um deinen Aufenthaltsort herauszufinden? Was ist, wenn sie dich wollen?“, fragte er leise.

Ich starrte ihn erschrocken an und ging noch einmal alles in Gedanken durch. Wir wussten zwar nicht, von wem sie getötet wurden, doch dafür wussten wir, dass sie alle Hüter waren. Alexej hatte sie alle gekannt und mit ihnen zusammengearbeitet. Im Keller wurden nur einige der Ordner durchwühlt, sie hatten es also nur auf bestimmte Hüter abgesehen… „Aljoscha, ich… ich glaube nicht, dass sie es auf mich abgesehen haben. Überleg doch mal, sie haben wirklich alle Hüter dort umgebracht, sogar die Frauen, und auch nur Informationen über irgendwelche Hüter mitgenommen. Für mich oder sonst wen interessieren sie sich gar nicht.“

„Wenn du meinst… Ich würde es trotzdem vorziehen, Zanolla erst einmal nichts zu sagen. Ich werde heute Abend noch im Hauptquartier anrufen, um Informationen über die anderen Leute zu bekommen, deren Akte sie geplündert haben.“

„Meinst du, jemand hat den Vorfall gemeldet?“, flüsterte ich traurig. „Jemand muss die Menschen doch von dort wegbringen…“

„Als wir wieder auf die Hauptstraße gefahren sind, bogen mehrere Polizeiwagen auf den Pfad ab, also wird sicher jemand angerufen haben. Lilly, wir müssen uns jetzt erst einmal darum kümmern, dass wir ohne weitere Probleme in Fortezza ankommen. Leg dich am besten hin und schlaf noch ein wenig.“

„Wie soll ich denn jetzt noch schlafen können…“ Ich lehnte den Kopf gegen das Fenster und versuchte, mich wenigstens ein bisschen zu entspannen, wenn ich schon nicht schlafen konnte.

 

Nach wenigen Stunden hatten wir endlich Venedig erreicht. Ich sprang erfreut aus dem Wagen, holte mein Gepäck aus dem Kofferraum und warf es in das große Motorboot am Ende des Stegs.

„Hey, warte doch mal.“ Alexej kam angerannt und half mir auf das Boot. Sofort schaltete er den Motor an und fuhr uns zurück nach Fortezza.

Als wir auf der kleinen Insel ankamen, ging gerade die Sonne auf. Sie tauchte die Schule in ein warmes, orange-rotes Licht und glitzerte leicht auf dem Wasser.

„Wollen wir nicht noch kurz hier bleiben?“, fragte ich Alexej, als wir auf dem Weg zum Schultor waren. „Die Schule hat sowieso noch nicht angefangen, und hier wären wir noch eine Weile allein…“

„Klar.“ Er grinste mich an, stellte seine Sachen ab und ließ sich mit mir auf die Wiese fallen. „Dein Vater wird sich sicher bald melden.“

„Solange er nicht herkommt, ist mir das egal. Ich komme auch gut ohne sein Geld klar.“

„Ich gehe ja auch nicht umsonst arbeiten“, sagte er lächelnd.

„Aber du brauchst das Geld für dich.“

„Lilly, ich würde dir alles kaufen was du willst, auch, wenn ich dann verhungern müsste.“

„Das brauchst du aber nicht.“ Ich drehte mich zu ihm und küsste ihn zärtlich. „Ich liebe dich, Aljoscha, egal ob du viel Geld hast oder nicht.“

„Ich liebe dich auch, Lilly.“

Wir lagen noch etwa eine Stunde dort und beobachteten den Sonnenaufgang, bis wir schließlich das Schulgelände betraten. Ab hier müssten wir uns wieder verstellen, dürften uns nicht vor allen anderen umarmen oder die Hand halten, geschweige denn küssen. Auch, wenn alle unsere Beziehung vermuteten, musste es immer noch bei diesem Gerücht bleiben.

„Ich gehe erst mal auf mein Zimmer und packe meine Sachen aus…“, sagte ich leise, als wir unter der riesigen Eiche standen.

„Und ich werde Zanolla meinen Vertrag mit deinem Vater bringen, bevor er es sich anders überlegt…“ Er nahm mein Gesicht zwischen seine Hände, beugte sich weit zu mir herunter und küsste mich liebevoll. Ich sah noch einmal tief in diese blauen Augen, prägte mir jedes Detail seines Gesichtes ein und ließ ihn schließlich gehen.

 

Als ich anschließend in meinen Klassenraum ging, war jedoch alles leer. Die Stühle standen noch auf den Bänken und es waren weder Lehrer noch Schüler zu sehen.

„Eve, da bist du ja! Komm, wir sollen alle in die Aula, Zanolla muss wohl irgendetwas zu sagen haben.“ Felicia kam aus der Mädchentoilette und führte mich in den Keller, wo sich die riesige Aula der Schule befand. Allerdings war es eher als Festsaal zu sehen, denn überall an den Wänden hingen riesige, rote Wandteppiche und Kronleuchter, die den gesamten Raum erhellten. Vor einem riesigen Pult, das am anderen Ende des Raumes stand, waren etliche Bänke und Stühle aufgestellt. Auf den Tischen befanden sich dutzende Kerzenständer, die in regelmäßigen Abständen aufgestellt waren.

In den ersten Reihen saßen alle Hüter, die sich derzeit in der Schule aufhielten. Aufgeregt hielt ich nach Alexej Ausschau und entdeckte ihn schließlich, er saß genau in der Mitte, zwischen all den anderen Hütern.

„Kommst du mit zu den anderen?“, fragte Felicia und zeigte dabei auf Christoph und Celina.

„Nein danke, ich muss erst mal nach vorn und… etwas klären.“ So unauffällig wie möglich zwängte ich mich zwischen den anderen hindurch und versuchte, bis zur dritten Reihe zu kommen. Ich rempelte zahlreiche Schüler und Lehrer an, entschuldigte mich jedoch nicht und setzte meinen Weg zwischen den Sitzen fort. Nach einigen Minuten hatte ich es schließlich geschafft und stand endlich vor ihm.

„Alexej, weißt du, was hier los ist?“

Er sah erschrocken auf und lächelte, als er mich erkannte. „Nein, Zanolla hat mir nichts gesagt. Ich vermute aber, dass es um uns Hüter, sonst hätte sie nicht alle hergerufen.“ Er senkte die Stimme und zog mich zu sich herunter. „Vielleicht hat es ja auch etwas mit dem zu tun, was in der Landhütte geschehen ist“, sagte er leise.

„Ja… vielleicht…“ Ich ließ mich langsam auf den Stuhl neben ihm fallen und seufzte. „Ich hoffe, es sind keine schlechten Nachrichten.“

„Nicht nur du, Lilly…“ Vorsichtig griff er nach meiner Hand und fädelte seine Finger in meine.

Als Zanollas laute Stimme ertönte, verstummte plötzlich das Getuschel der anderen. „Ich bitte um Eure Aufmerksamkeit.“ Sie sah sich aufmerksam im Saal um und sprach schließlich weiter. „Ich habe Euch alle hierhergerufen, um Euch etwas Wichtiges mitzuteilen. Es betrifft alle, vor allem aber die Hüter an unserer Einrichtung und die Schüler der Oberstufe. Vor einiger Zeit gab es hier bereits diverse Angriffe der Sukkuben, durch die unsere Wachsamkeit in Alarmbereitschaft versetzt wurde. Fortezza ist die am besten gesicherte Schule für angehende Hüter, doch trotzdem schafften sie es immer wieder, uns anzugreifen. Nachdem diese Gefahr nun endlich gebannt wurde, droht uns jedoch ein neuer Feind. Es tut mir Leid, dies zu sagen, vor allem für unsere Kollegen, doch dieser Feind stammt aus den eigenen Reihen. Es ist nun schon öfters vorgekommen, dass die sogenannten „freien“ Hüter, also diejenigen, die nicht dem Staat dienen sondern die Jagd nach Sukkuben auf eigene Faust angehen, unsere Hüter angegriffen und sogar ermordet haben. Erst letzte Nacht wurde wieder eine Gruppe von Hütern ermordet, als sie gerade eine Versammlung auf ihrem privaten Landsitz verrichteten.“

Ich sah kurz zu Alexej und bemerkte seine  Anspannung. Sie durchzog seinen gesamten Körper, straffte seine kerzengerade Haltung und die Aufmerksamkeit, mit der er an Zanollas Lippen hang. Ich drückte kurz seine Hand und lächelte ihn an, doch sein Blick blieb so ernst wie vorher.

„Es ist eine Tragödie, dass so viele Menschen grundlos sterben mussten, vor allem, da es unsere besten Hüter betrifft. Bisher kennen wir nicht den Grund für dieses Handeln, doch wahrscheinlich liegt es daran, dass die staatlichen Hüter beliebter sind und die freien deshalb keine Aufträge mehr erhalten. Wir werden die Sache jedenfalls genau im Auge behalten und unsere Sicherheitsmaßnahmen weiter verschärfen, falls sie auch auf die Idee kommen sollten, Fortezza anzugreifen. Nun kommen wir jedoch zum eigentlichen Grund für unsere Zusammenkunft. An anderen Schulen Italiens wurden bereits Schüler der Oberstufen angegriffen, sie wurden teilweise schwer verletzt und sogar getötet. Diese Angriffe haben uns letztendlich die Augen geöffnet, sodass wir auch unseren Schülern die Möglichkeit geben müssen, sich zu verteidigen, sollte es auch hier solche Vorfälle geben. Also habe ich mit den Schulräten beschlossen, jedem Schüler der Oberstufe Waffen zu seiner Verteidigung bereitzustellen.“

Zwischen den Schülern und Hütern entstand ein aufgeregtes Gemurmel, das jedoch erneut von Zanolla unterbrochen wurde.

„Ich halte es für die beste Möglichkeit, meine Schüler zu schützen, auch wenn es im ersten Moment etwas übertrieben klingen mag.“

„Und was ist, wenn die Schüler die Waffen nicht nur zu ihrer Verteidigung einsetzen?“ Einer der Lehrer, der für die Oberstufen zuständig war, sprang entsetzt auf.

„Diejenigen, die dies betreffen sollte, werden sofort der Schule verwiesen. Außerhalb eines Kampfes möchte ich die Waffen nicht sehen, sie sollten von jedem Schüler in seinem Zimmer aufbewahrt werden.“

„Meinen Sie nicht, dass es dennoch einige Schüler geben wird, die sich nicht daran halten?“

„Stellen Sie sich vor, die Schüler nutzen die Waffen für irgendwelche Wettkämpfe, so können wir nicht mehr für die Sicherheit der anderen garantieren!“

„Seien Sie ruhig!“, rief Zanolla durch die Aula, sodass alle verstummten. „Mein Beschluss steht bereits fest!“

„Sie handeln genau richtig. Ich habe gesehen, was die freien Hüter angestellt haben und möchte nicht, dass so ein Blutbad in Fortezza angerichtet wird.“ Alexej war langsam aufgestanden und starrte nun ernst zu Zanolla, während alle Blicke auf ihm ruhten.

„Sie… Sie haben es gesehen?“, fragte sie fassungslos.

„Ja. Ich war zusammen mit Lady Eveline auf dem Landsitz von Tremante und seiner Frau.“

Zanolla suchte mich vergeblich in der Menge, bis ich schließlich aufstand.

„Das stimmt. Ich habe es auch gesehen.“ Mein Herz raste, als ich mich vorsichtig umsah und bemerkte, wie mich alle anstarrten. Noch nie hatte ich vor so vielen Leuten etwas sagen müssen, schon gar nicht über so ein Thema.

Alexej nahm zögernd meine Hand und zog mich ein Stück an sich. „Schon gut, Lilly“, sagte er leise, ohne den Blick von Zanolla abzuwenden.

„Sie haben Miss Ledoux mit dorthin genommen?“, rief sie entrüstet.

„Wir befanden uns gerade auf dem Rückweg aus Frankreich, als sie den Rauch am Horizont bemerkte. Also sind wir zu der Landhütte gefahren und haben das Gebiet nach den Angreifern abgesucht.“

„Nowakow, warum zum Teufel haben Sie nichts davon erzählt? Ich habe selber Bilder von der Landhütte gesehen, und glauben Sie mir, sogar mir fällt es schwer, diese Bilder einfach so zu vergessen“, zischte sie.

„Sie wollte unbedingt mitkommen, und ich konnte ihr diesen Wunsch nicht ausschlagen. Nachdem ich bemerkt hatte, dass die Angreifer fort waren, hielt ich es für eine gute Übungsaufgabe.“

Zanollas Augen weiteten sich vor Zorn, während sie langsam von der Tribüne trat und zwischen den Sitzen hindurchdrängte, um zu Alexejs Platz zu gelangen. „Eine Übungsaufgabe? Sind Sie sich eigentlich klar, was Sie ihr damit zugemutet haben?“

„Direktorin Zanolla, ich… kann auch gut auf mich selber aufpassen. Wie Sie sicher wissen, bin ich schließlich Klassenbeste im Kampfsport, also…“

Sie wandte sich an mich, wobei ihr Gesichtsausdruck deutlich sanfter wurde. „Miss Ledoux, es geht nicht nur um ihre kämpferischen Leistungen, diese sind ohne Frage großartig. Allerdings mache ich mir mehr Sorgen um Ihre Psyche, denn auch wenn Sie nur das Ausmaß eines Angriffes sehen mussten, so wird es eine Weile dauern, bis Sie diese Bilder wieder vergessen können.“

„Ich bin mir sicher, dass dies kein Problem sein wird, Direktorin Zanolla“, sagte ich ernst, obwohl ich selber wusste, dass ich schon während der Autofahrt Probleme damit hatte.

„Nun gut.“ Sie drehte sich wieder um und stellte sich vor das Podest. Alle anderen hatten unser Gespräch interessiert beobachtet, man spürte förmlich, wie sich all die Anspannung löste. „Ich bitte alle Schüler der Oberstufe, heute Abend erneut hier einzutreffen, um die entsprechenden Waffen entgegenzunehmen. Nowakow und Miss Ledoux, folgen Sie mir bitte.“

Ich schaute erschrocken auf und sah mich um. Die anderen verließen schon die Aula, nur Alexej und ich saßen noch auf unseren Plätzen.

Er riss mich eilig nach oben und zog mich hinter den Vorhang, der die Tribüne von dem dahinterliegenden Vorbereitungsraum abgrenzte.

„Ah, da sind Sie ja schon.“ Zanolla verabschiedete sich von einem der Lehrer, der ihrer Entscheidung zugestimmt hatte, und kam zu uns. „Miss Ledoux, ich hoffe, Sie haben mir gerade aufmerksam zugehört.“

„Ja, klar, hab ich“, sagte ich aufgeregt.

„Auch dabei, dass nur Oberstufenschüler Waffen bekommen würden, oder?“

„Ja Direktorin Zanolla, was ist denn nun?“ Ich wurde immer hibbeliger und wollte endlich erfahren, was sie nun zu sagen hatte.

„Nun, es ist so, dass ich auch Ihnen Waffen geben werde.“

Ich hielt kurz inne und starrte sie verwirrt an. „Was… Ich bekomme auch eine Waffe? Wieso das?”

„Nicht nur eine. Los, bringt es her.“

Aus dem Lagerraum kamen zwei Hüter angerannt und überreichten mir eine lange, vergoldete Sense und meine eigene, gravierte Waffe. Noch dazu gab sie mir einen Patronengürtel, der genau auf meine Größe abgestimmt war, und einen geschwungenen Dolch, den ich ebenfalls am Gürtel tragen konnte.

„Aber wofür? Ich bin weder in der Oberstufe noch…“

„Ich halte es einfach für richtig, Sie bereits damit auszurüsten, vor allem, da Sie auch im Blickpunkt der Sukkuben stehen. Falls sie also erneut angreifen, können Sie sich selber verteidigen.“

Ich starrte sie, vor allem aber meine Waffen fassungslos an. „Danke, ich weiß gar nicht, was…“

„Schon gut.“ Sie lächelte mich kurz an und verließ schließlich die Aula.

Ich wandte mich an Alexej, der bis dahin nur neben mir gestanden und unser Gespräch aufmerksam verfolgt hatte. „Also… was jetzt?“

Er lächelte mich glücklich an und nahm meine Hand. „Jetzt bringen wir erst mal deine neuen Waffen auf dein Zimmer und danach gehst du wieder zum Unterricht.“

 

Als ich später im Klassenraum ankam, wollten sofort alle wissen, was Zanolla von mir wollte. Da ich jedoch nicht wusste, ob ich ihnen davon erzählen dürfte, behielt ich es erst mal für mich und sagte stattdessen, dass wir über den Angriff im Landhaus gesprochen hatten. Sie gaben sich auch relativ schnell mit dieser Lüge zufrieden und hakten selber nicht weiter nach, was dort eigentlich passiert war.

Das eigentliche Thema war nämlich der Schulball, der –wie ich von den anderen erfuhr- am Samstag stattfand. Zum Anfang war es mir relativ egal, sodass ich mich auch aus den Gesprächen heraushielt, doch sobald ich daran dachte, dass ich diesen Abend zusammen mit Alexej verbringen konnte, stieg die Aufregung auch in mir.

In den nächsten zwei Tagen machte ich mir schon mit Alexej aus, wann er mich am Samstagabend abholen sollte, und freute mich mit jedem Tag mehr. Anscheinend ging es ihm genauso, denn ständig starrte er auf seine silberne Armbanduhr und wartete wie ich darauf, dass die Zeit verging.

 

Und als es schließlich soweit war, kam ich vor lauter Aufregung überhaupt nicht mehr klar. Ich bekam meine Haare nicht so eingedreht, wie ich es wollte, und mein Make-Up ließ auch zu wünschen übrig. Schließlich ging ich zu Felicia, die bereits vorher angeboten hatte, mir zu helfen, und ließ mir von ihr die Haare hochstecken.

„Mit wem gehst du eigentlich zum Ball?“, fragte ich aufgeregt.

„Ich habe Dominik gefragt, er holt mich in etwa einer Stunde hier ab.“

Ich sah im Spiegel, wie sie rot wurde und grinste sie an.

„Und mit wem gehst du?“

„Oh. Naja, eigentlich mit niemandem so wirklich…“ Ich blickte verlegen zu Boden und fummelte nervös an einer Haarspange herum.

„Und für niemanden soll ich dir die Haare extra hochstecken und dich schminken?“ Sie fing an zu lachen und sprühte mir eine ordentliche Schicht Haarspray auf meine Frisur. Als sie fertig war, drehte sie mich zu sich und fing an, das Make-Up auf meinem Gesicht zu verteilen. „Weißt du, ich glaube dir auch nicht wirklich, dass Zanolla mit dir nur über den Vorfall in der Landhütte reden wollte…“ Sie kramte aus ihrer Kosmetiktasche eine Palette mit vielen verschiedenen Farbtönen für meinen Lidschatten. „Welches willst du?“

„Flieder.“

Sie lächelte mich kurz an und holte schließlich einen winzigen Applikator heraus.

„Weißt du… Zanolla hat mir auch einige Waffen gegeben. Sie meinte es sei besser, da mich die Sukkuben früher schon angegriffen haben…“

„Ach so, cool. Darf ich die später mal sehen?“

„Ja, klar.“

Nach etwa einer halben Stunde war ich schließlich fertig. Ich zwängte mich nur noch schnell in das Korsett rein, ließ es mir von Felicia so eng wie möglich zuschnüren und streifte schließlich das eigentliche Kleid über.

„Du siehst echt toll aus“, sagte sie zufrieden.

„Danke… Wann machst du dich eigentlich für den Ball fertig?“

„Ich werde auch gleich anfangen, Dominik müsste ja bald hier sein.“

„Okay, ich geh erst mal wieder rüber, wir sehen uns ja sicher noch auf dem Schulball.“

„Klar. Bis später, Eveline.“

Vorsichtig öffnete ich ihre Zimmertür und sah mich auf dem Flur um. Anscheinend war niemand da.

So schnell wie möglich lief ich die Treppen hinauf und stürzte in mein Zimmer. Vor Alexej sollte mich –natürlich abgesehen von Felicia- niemand in meinem Kleid sehen. Es sollte eine Überraschung für ihn sein, und ich war mir ziemlich sicher, dass es ihm gefallen würde.

Ich wartete zwar die ganze Zeit nur auf ihn, dennoch erschrak ich, als es plötzlich an meiner Tür klopfte. Eilig lief ich zur Tür, öffnete und blickte in Alexejs Gesicht. Er lächelte mich vorsichtig an und musterte mich aufmerksam von Kopf bis Fuß, brachte jedoch kein Wort heraus.

Ich tat es ihm gleich und beäugte ihn aufmerksam. Er trug einen maßgeschneiderten, schwarzen Anzug, dazu elegante Schuhe und –natürlich- eine wunderschöne, rote Rose an der Brusttasche.

„Lilly, du siehst… großartig aus…“, sagte er leise.

„Du auch, Aljoscha…“

Er umfasste mich leicht an der Hüfte und zog mich langsam an sich, um mich zu küssen.

„Du bist die schönste Frau, die ich je gesehen habe“, hauchte er mir ins Ohr.

Ich drückte mich leicht von ihm, gab ihm noch einen kurzen Kuss auf den Mund und ging schließlich mit ihm zum Schulball.

Die Aula, die nun zu einem festlichen Saal um dekoriert wurde, bot genug Platz für alle Schüler, die sich in Pärchen zusammengefunden und hier versammelt hatten. Ich sah mich kurz um, konnte Felicia und Dominik jedoch nicht entdecken.

Dafür fand ich aber jemand anderen.

Celina und Christoph standen zusammen bei einigen Schülern aus der Oberstufe und unterhielten sich mit ihnen. Nun, anscheinend waren die beiden jetzt zusammen.

Eigentlich interessierte es mich nicht, da die beiden eh nicht mehr meine Freunde waren, doch irgendwie störte es mich schon. Celina war einmal meine beste Freundin gewesen, doch sie hatte wahrscheinlich nur so getan, um besser an Christoph heranzukommen.

Kein Wunder, dass er früher keine Zeit mehr für mich hatte.

„Lilly, was ist denn?“ Er folgte meinem Blick und sah sie schließlich auch. „Hey, lass die beiden einfach in Ruhe.“ Er legte einen Arm um meine Hüfte und ging mit mir zu dem Tisch, auf dem die Cocktails standen. Ich wollte gerade einen Schluck nehmen, als ich Felicia und Dominik sah. Aufgeregt rannte ich zu ihnen und nahm die beiden in die Arme.

„Ihr seht toll zusammen aus“, sagte ich lachend.

Alexej stand plötzlich wieder neben mir und reichte mir mein Glas. „Das hast du vergessen.“ Er lächelte mich an und zog mich wieder an sich.

„Oh, und das ist dann wohl deine Begleitung.“ Sie grinste mich an als hätte sie bereits vorher gewusst, dass ich mit Alexej kommen würde.

„Ja, also… Wollen wir tanzen gehen?“

„Klar, warum nicht“, erwiderte Dominik und ging mit uns auf die Tanzfläche. Bisher hatte sich kaum jemand getraut zu tanzen, und für mich war es durch das schwere Kleid auch nicht besonders leicht, doch wir hatten trotzdem jede Menge Spaß.

Erst spät am Abend nahmen wir uns erneut etwas zu trinken und setzten uns auf eine der Bänke.

Mittlerweile war sicher schon die Hälfte der Schüler verschwunden, obwohl es gerade erst um neun war. Wahrscheinlich gingen sie alle wieder zu irgendeiner Party, die im Wohngebäude stattfand.

Irgendwann verabschiedeten sich auch Felicia und Dominik, wir blieben jedoch noch eine Weile und gingen schließlich auch hinaus auf das Schulgelände. Auf der großen Wiese vor dem Schulgebäude befanden sich ebenfalls riesige Boxen, aus denen laute Musik tönte. Alexej zog mich ganz nah an sich und legte seine Hände um meine Taille, während wir langsam zur Musik tanzten.

„Ich liebe dich, Lilly“, flüsterte er mir ins Ohr.

Ich sah kurz zu ihm auf und lächelte ihn an. „Ich dich auch, Aljoscha.“

Er beugte sich weit zu mir herunter und küsste mich, während wir immer noch eng umschlungen dastanden und tanzten. Es war, als wären all die Probleme der letzten Monate vergessen, als gäbe es nur uns zwei, wie wir hier standen und uns küssten. Keiner konnte uns etwas anhaben oder verurteilen, weil wir uns liebten und zusammen waren…

Wir blieben noch eine Weile unten, bis wir uns gegen Mitternacht auf den Weg in mein Zimmer machten. Alexej trug mich den gesamten Weg da er fürchtete, dass ich nicht länger mit den High-Heels laufen konnte. Ich lehnte meinen Kopf erschöpft gegen seine Schulter und starrte ihn einfach nur an. Er sah so wunderschön aus bei allem, was er tat, dass es mir beinahe den Atem raubte…

Als wir schließlich in meinem Zimmer ankamen, setzte Alexej mich vorsichtig auf meinem Bett ab und lief eilig zur Tür, um sie zu schließen.

Doch als er sich wieder zu mir wandte, hatte sich irgendetwas an ihm verändert. Er kam auf mich zugestürmt, warf sich auf mich und begann,  mich an jeder freien Stelle zu küssen.

„Aljoscha, was…“ Ich konnte meinen Satz jedoch nicht beenden, da er seine Lippen fest auf meine presste und mich küsste. Langsam schloss ich die Augen, während Alexej mir hastig das Kleid auszog.

Das war es also… Es war genau wie in meinem Traum, Alexejs Küsse und Berührungen waren genau dieselben, an den gleichen Stellen, nur, dass ich es intensiver als je zuvor spürte.

„Ich liebe dich, Aljoscha…“

„Ich liebe dich auch…“ Er richtete sich auf und lächelte mich an. Nein, er lächelte nicht, er strahlte förmlich, und ich war mir sicher, dass ich es nun ebenso tat, während er sich wieder zu mir herunter beugte und mich zärtlich küsste.

Seine Hände waren praktisch überall, er berührte mich zuerst an meiner Hüfte, dann am Bauch und schließlich an meinen Brüsten. Dabei küsste er mich zuerst sanft, wurde jedoch immer wilder. Er biss mir leicht in die Lippen und in den Hals, strich mir leicht mit den Zähnen über die Haut, sodass ich erregt aufstöhnte.

Er sah mich fragend an, doch ich brauchte nichts mehr zu sagen. Er erkannte bereits an meinem Lächeln, dass ich heute wirklich mit ihm schlafen wollte, dass ich endlich bereit dafür war.

Während er mich weiter küsste und mit seinen Händen jede Stelle meines Körpers erforschte, drang er vorsichtig in mich ein. Ich schloss die Augen und genoss diesen Moment, in dem es nur uns beide gab. Ich hatte mich so lange danach gesehnt, so lange auf ihn warten müssen, doch nun war es endlich soweit.

Ich zog ihn enger an mich und spürte seinen warmen Atem an meinem Ohr. Er sagte meinen Namen, immer und immer wieder, küsste mich und presste seinen Körper fester gegen meinen.

Ich krallte meine Fingernägel in seinen Rücken und stöhnte schließlich laut auf, als wir beide zum Höhepunkt kamen.

„Und… hat es dir wenigstens gefallen?“, fragte er vorsichtig, als wir danach zusammen im Bett lagen.

„Natürlich…“ Ich legte vorsichtig meinen Kopf auf seine Brust und lauschte seinem Herzschlag. Er wirkte so beruhigend auf mich wie sonst nichts auf der Welt. Ich wüsste nicht, was ich tun würde, sollte dieses Herz je aufhören zu schlagen. „Aljoscha… hast du eigentlich gewusst, was damals in der Nacht an meinem Geburtstag passiert ist?“, fragte ich leise.

„Kommt darauf an, was du meinst…“

„Ich meine damit, dass wir in dieser Nacht bereits miteinander geschlafen haben.“ Ich setzte mich auf ihn und durchbohrte ihn förmlich mit meinem Blick. „Du hast es die ganze Zeit gewusst, oder?“

Er seufzte und zog mich wieder zu sich herunter. „Tut mir Leid, dass ich es dir nicht gesagt habe.“ Er brachte das schönste Lächeln zustande, das ich je gesehen hatte, sodass ich ihm einfach vergeben musste.

„Schon gut.“

Alexej küsste mich noch einmal liebevoll, bevor wir schließlich zusammen einschliefen.

Dies war der schönste Tag meines Lebens gewesen, und ich hätte nie gedacht, dass der darauffolgende so schrecklich werden würde…

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Über den Autor

kruemelkeks
Ich -neuerdings 18Jahre alt- schreibe am liebsten Fantasygeschichten (wobei es keine Kurzgeschichten sind, sondern RICHTIG lange Texte) und eben zu den Geschichten auch Gedichte, die mehr über die Story & die Gefühle der Personen ausdrücken sollen :)
Dazu zeichne ich auch Bilder, damit man sich die betreffenden Perosnen besser vorstellen kann, & lade die hoch :o

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xXMiaXx Re: Re: -
Zitat: (Original von kruemelkeks am 05.12.2011 - 17:22 Uhr)
Zitat: (Original von xXMiaXx am 05.12.2011 - 14:18 Uhr) mal wieder sehr gut :)
nur wie oft sagen die denn das se sich lieben? :D


so lange bis se die schnauze voll habn :D



naja müssten se ja bald mal :D
Vor langer Zeit - Antworten
kruemelkeks Re: -
Zitat: (Original von xXMiaXx am 05.12.2011 - 14:18 Uhr) mal wieder sehr gut :)
nur wie oft sagen die denn das se sich lieben? :D


so lange bis se die schnauze voll habn :D
Vor langer Zeit - Antworten
xXMiaXx mal wieder sehr gut :)
nur wie oft sagen die denn das se sich lieben? :D
Vor langer Zeit - Antworten
kruemelkeks Re: -
Zitat: (Original von xXFlameXx am 01.12.2011 - 23:30 Uhr) Okay frage beantwortet ;)

38 seiten sind schon viel :) Meine Kapitel werden irgendwie immer kürzer :D

ja hab ich ;)


meine sind irgendwie immer länger geworden :D

cooool. :D
Vor langer Zeit - Antworten
FindYourselF Okay frage beantwortet ;)

38 seiten sind schon viel :) Meine Kapitel werden irgendwie immer kürzer :D

ja hab ich ;)
Vor langer Zeit - Antworten
kruemelkeks Re: -
Zitat: (Original von xXFlameXx am 01.12.2011 - 23:20 Uhr) Naja aber hatte sie nicht allle Freunde im internat vergrault? Hm sorry wenn man so viele verschiedene Sachen liest ist es schwer sich an alle kleinen details zu erinnern ;)

Achso ok ;) kann mich vage erinnern ;)

und ellenlang was? ;)



jaaa aber abgesehen von der celina hat se sich ja mit keinem persönlich verstritten :)

hmm weiß nich, kann sein ... :DD
glaubs aber eher nich^^

und hast den text ausm 2.teil gelesn? :D
Vor langer Zeit - Antworten
FindYourselF Naja aber hatte sie nicht allle Freunde im internat vergrault? Hm sorry wenn man so viele verschiedene Sachen liest ist es schwer sich an alle kleinen details zu erinnern ;)

Achso ok ;) kann mich vage erinnern ;)

und ellenlang was? ;)
Vor langer Zeit - Antworten
kruemelkeks Re: -
Zitat: (Original von xXFlameXx am 01.12.2011 - 23:04 Uhr) Seid wann ist sie wieder mit Felicia befreundet? ;) Was war zu ihrem Geburtstag? Kann mich grad nicht mehr genau erinnern? Die haben da miteinander geschlafen??

Und warum ist das Kapitel Langweilig? Fand ich nicht ;)


die waren doch immer befreundet o.o
celina war die, mit der se dann garnich mehr befreundet war. :D
jaaaa das war das wo er aufm festland war, wo er wiedergekomm is u nathan da war (wo er den erdbeerwein angeschleppt hat) xD
vorher konnte se sich do nichmehr dran erinnern was passiert war^^

das nächste wird besser^^
Vor langer Zeit - Antworten
FindYourselF Seid wann ist sie wieder mit Felicia befreundet? ;)

Was war zu ihrem Geburtstag? Kann mich grad nicht mehr genau erinnern? Die haben da miteinander geschlafen??

Und warum ist das Kapitel Langweilig? Fand ich nicht ;)
Vor langer Zeit - Antworten
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