Fantasy & Horror
Abigor (vorläufiger Titel) - Kapitel 3 und 4

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"Abigor (vorläufiger Titel) - Kapitel 3 und 4"
Veröffentlicht am 22. November 2011, 28 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Abigor (vorläufiger Titel) - Kapitel 3 und 4

Abigor (vorläufiger Titel) - Kapitel 3 und 4

Beschreibung

Als ich Montag Kapitel 3 und 4 veröffentlichte, passierte mir ein Fehler, daher gab es keinen Text. Doch hier nun die Geschichte!

Kapitel 3:

 

„Hey....hey Kleiner!“

Kein Mucks.

Seufzend ging eine große Person in schwarzer Uniform und weißen Helm auf jemanden zu.

Auf einer weißen Dienstplakette stand in schwarzer Farbe lackiert NP, die Abkürzung von Neopolice.

Dieser merkte nichts bis ihn mit einen kräftigen Ruck die Kopfhörer aus den Ohren gezogen wurden.

Perplex wachte der junge Mann aus seinem Halbschlaf auf und gab wie auf Kommando die Beine vom Tisch.

„Ich habe dir schon oft genug verboten diese Dinger zu tragen! Nie hörst du jemanden zu wenn er mit dir redet!“

Noch bevor der junge Mann seinen Mund aufbrachte lagen seine neuen Headphones im Mülleimer.

„Und noch dazu hörst du diese schreckliche Musik!“

„Diese schreckliche Musik nennt man Metal, eine Musikrichtung des 20en, 21en Jahrhunderts, Hauptmann.“

„Komm Mike, wir haben einen Einsatz!“

Nickend knöpfte sich sein Untergebener die Uniform zu und setzte sich den Helm über seine schwarzen, etwas längeren Haare.

Sein Hauptmann musterte ihn kurz und deutete mit den Daumen auf die Schiebetüre die vom Büro hinauf auf das Dach führte.

„Darf ich fliegen, Hauptmann?“, fragte Mike lächelnd.

„Wenn ich in Rente bin gerne.“, antwortete der Hauptmann mit ernsten Ton.

 

 

Wie in Trance lag das Mädchen auf den kalten Boden. Ihre Augen waren dunkel. Um ihren verletzten Fuß sammelte sich eine kleine Blutlacke.

Langsam schritt Abigor auf sie zu. Zum Ersten Mal, seit langer Zeit, verspürte er....Mitleid.

„Meister Abigor!“

Der Höllenfürst sah über seine Schulter.

Eine kleine Gestalt lief hastig auf ihm zu. Einige Meter vor ihm warf er sich auf den Boden und schien Abigor anzubeten.

„Erhebe dich, Gnomoiochs.“

Energisch sprang die Gestalt auf und lief näher auf den Höllenfürsten zu um sich ehrfürchtig auf die Knie fallen zu lassen und ihn weiter anbetete.

„Es reicht!“

„Aber ich muss mindestens 3 mal vor euch Knien und sie anbeten, sonst verfalle ich zu Asche wenn ich in eure Nähe komme!“

„Und ich habe dir schon 3000 mal gesagt das es nur erzählt wird damit ihr Sklaven uns Adeligen der Hölle mit euren rußigen Händen nicht beschmutzt! Doch mir ist es egal!“

Misstrauisch wagte Gnomoiochs zögerlich weitere Schritte. Als er bemerkte, dass seine schleimige, hellblaue Haut nicht grauen Staub verfiel, atmete er tief durch. Jedoch verbeugte er sich nochmals vor Abigor, der ihn am liebsten gegen die Wand treten wollte.

„Warum habt ihr dieses erbärmliche Geschöpf vor den Blutfuß gerettet, Meister?“, fragte die kleine Gestalt herabsehend in Hinblick des Mädchens.

„Ich...“

„Ooooh ihr wolltet sie allein für sich. Nunja..... für ein Erdenmädchen ist sie äußerstansehnlich. Ich werde mir die Augen zuhalten während ihr das Mädchen...“

„Idiot! Finde heraus wo sie wohnt und bring sie zurück! Die Neonpolice müsste sogleich eintreffen!“

Verdutzt starrte die froschähnliche Gestalt seinen Meister an als er das Mädchen auf an den Armen packte.

„Würdet ihr jetzt lachen wüsste ich, dass es ein Scherz ist, doch da ihr nie lacht tu ich mir schwer Meister.“, murmelte Gnomoiochs und verschwand mit den Mädchen in den finsteren Gassen.

Über Abigor schallte die Sirene, es war Zeit zu verschwinden.

 

 

Ein Geomatik, ein gänzlich rundes Flugobjekt landete in der Gasse. Aus dem Cockpit stiegen der Hauptmann und Mike.

„Hier riecht es eindeutig nach Schwefel.“, dachte Mike und stieg aus. Mit seinen polierten Stiefeln tratt er in eine Lacke.

„Es hat doch nicht geregnet....“ Mit einen Finger dauchte er in die Pfütze und hob den Finger in das Scheinwerferlicht. Rot....wie Blut.

„Kleiner ich habe mit der Feuerwehr gesprochen, sie müsste gleich hier sein. Siehst du dieses Loch da in der Hausmauer? Geh dort bloß nicht hinein es könnten weitere Explosion folgen!“

„Geht klar,Hauptmann.“

Eigentlich wusste Mike, das dieses Loch nicht infolge einer Explosion zustande kam. Er wischte sich das Blut an der weißen Karosserie des Geomatik.

Er hörte Menschen aufschreien, sie flehten um Erbarmung oder um ihr Leben. Doch übrig blieben nur ihre leergesoffenen Körper ohne Seele. Doch diesmal ist es anders.

Es hieße, ein sadistischer Serienmörder wäre hier in Neo New York unterwegs. Der das Blut seiner Opfer bis auf den letzten Tropfen trank. Das ein Dämon der Täter ist, wusste nur er von der Neonpolice.

Doch nun gab es keine Leiche, nur eine kleine Blutlacke.

„Das Opfer ist noch am Leben!“, murmelte Mike. Seine linke Hand wanderte hinter dem Rücken zur Schwertscheide.

„Was hast du gesagt?“, fragte der Hauptmann.

„Das ich dich nicht mehr brauche.“ Mike zog ein schwarzes Schwert.

 

Kapitel 4:

 

Eine schwarzgekleidete Frau klopfte an der Tür. Nichts zu hören.

Ungeduldig sah sie auf die digitale Handuhr. 8:15 Uhr, eine Viertelstunde Verspätung!

Nochmals, aber etwas heftiger klopfte sie an der Türe doch niemand meldete sich. Ohne zu zögern riss sie die Tür auf und schritt in zügigem Tempo auf ihre noch schlafende Arbeitskollegin.

Diese schlief seelenruhig. „Weist du eigen...“ Ihre Kollegin hielt inne, als sie die Schürfwunden im Gesicht sah und das getrocknete Blut an ihren Haaren.

„Was ist geschehen?“, dachte sie und griff an die Schulter des Mädchens und weckte sie sanft.

Langsam öffnete sie die Augen, sagte jedoch nichts.

„Amity was ist den bitte mit dir passiert?!“

Das Mädchen schloss kurz die Augen, vor ihr stand der Dämon....

„Hmmm?!“

„Ich hatte wohl gestern zu viel und bin hingefallen...“, antwortete Amity und drehte sich zur Seite damit ihre Arbeitskollegin ihre Lüge nicht durschauen konnte. Denn sie hatte die Angewohnheit immer die Nase zu rümpfen wenn sie das tat.

„Du solltest die Ethanolpillen sein lassen wenn du Arbeiten musst! Sei froh, dass ich der Chefin nichts davon erzähle! Und jetzt wasch dich und zieh deine feine Arbeitskleidung an, wir gehen mit den Patienten in die Kirche!“

„Mach ich, Erika.“

 

Amity hatte kaum Zeit mehr sich den Körper zu waschen, obwohl er es nötig hätte. Also nahm sie ein sauberes T-Shirt und wischte sich den gröbsten Schmutz vom Gesicht und Armen ab.

Nach und Nach verfärbte es sich gräulich bis es für das weitere anziehen unbrauchbar wurde.

„Jetzt mach schon!“, rief Amitys Kollegin in ihr Zimmer und schloss gleich wieder die Türe.

Leicht gereizt warf das Mädchen die Wäsche in einen Plastikkorb und schlüpfte in ein schwarzes, bis zum Boden reichendes Kleid. Es lag sehr eng am Körper an, lediglich die Kragenknöpfe konnte man öffnen. Solche Kleider trugen alle Frauen der Weztor-Gemeinschaft, eine neue Art des Christlichen Glaubens.

Rasch kämmte sie sich die Haare durch und eilte sofort in die Klinik, die sich neben dem Wohngebäude für das Personal befand. Über den kleinen, kahlen Hof ohne jegliche Bepflanzungen stieß sie auf Hector, der auf einer Bank saß und in Leere starrte. Mit einen Lächeln ging sie auf ihm zu.

„Guten Morgen Hector, bist du bereit für heutige Lesung?“

Hector war ihr persönlicher Patient, sie bekam die Aufgabe, sich um ihn zu kümmern.

„HalloooAmityyyyyy!“, schrie Hector und sprang auf um sie zu umarmen.

Zwar zuckte sie kurz zurück, ließ sich aber von ihm drücken und betätschelte seinen Rücken das es genug ist. Lachend wandte er sich von ihr ab und lief auf die gläserne, undruchsichtige Schiebetüre zu. Amity eilte ihn mit kurzen Schritten nach, mehr war mit ihrem Kleid nicht möglich. Lachend wartete Hector vor der Eingangstüre auf sie. Mit beiden Armen zeigte er auf ihre Beine. „Das sieht lustig aus wie duuuulaufst!“

„1. Würdest du so ein Kleid tragen lieber Hector, würdest du ständig stolpern! 2. Heißt es „Läufst“ und nicht „Laufst“!“, schimpfte sie, meinte es aber fürsorglich mit ihm. Sie verstand sich gut mit ihm, zwar gab es Zeiten, wo er sie richtig auf die Palme bringen konnte, nahm es ihm aber nicht übel. Er konnte nichts anderes, obwohl er schon 21 Jahre alt war, hatte er den Verstand eines 5 Jährigen. Daher wünschte sich Amity nie Kinder, schließlich musste sie sich um ihn Sorgen.

Lächelnd schritt sie die Treppe hinauf zu Hector. Plötzlich vernahm sie den beißenden Geruch von Schwefel, dachte sich aber nichts dabei. Gemeinsam mit Hector schritt sie in die Klinik, wo die anderen Kolleginnen schon im großen Saal auf sie warteten.

„Da bist du ja endlich! Die Lesung fängt jeden Augenblick an!“, mahnte Erika, die mit ihrem Schützlich sich zu Amity zubewegte.

„Jetzt reg dich nicht so auf Erika!“, seufzte Amity. „Wir sind ja noch rechtzeitig gekommen. Guten Morgen Peter!“

Der etwas ältere Herr neben Erika winkte flüchtig und nahm wieder rasch Erikas Hand.

Sie warf ihm einen bösen Blick zu und sah wieda zu Amity.

„Wo warst du gestern eigentlich?“, fragte Erika.

„Ach nur im P2000…..“

„…warum hast du mich nicht gefragt ob ich mitkommen möchte?!“, unterbrach Erika mit hohen Ton.

„Weil ich mit iiihr dort war!“, lachte Hector laut auf.

Verwirrt sah Erika ihn an, danach warf sie Amity wieder den bösen Blick von vorher zu.

„Ach Erika das stimmt doch nicht! Ich würde meinen Job verlieren wenn ich einen Patienten außerhalb der Klinik bringe!“

„Das weis ich doch Schatz!“, kicherte Erika. „Aber ich bin trotzdem enttäuscht von dir das du mich nicht mitgenommen hast!“ Da wieder dieser böse Blick, Amity bekam es langsam mit der Angst zu tun. Dann läutete eine mechanische Glöcke, die Lesung begann.

 

Immer wieder staunte Amity über den großen Saal, der sich zwar in der Klinik befand, jedoch einen ganz anderen Stil hatte. Die Wände waren weiß, die Sitzbänke mit Blattgold prachtvoll verziehrt. Runde, mit bunten Bildern versehene Fenster schimmerten durch die Sonne farbenträchtig in den Raum. Hauptsächlich stellten sie bekannte Bibelstellen dar, wie z.B. Kreuzigung von Jesus oder aber auch die Erschaffung der Erde durch Gott.

„Wieder dieser Schwefelgeruch….“, dachte Amity.

„Du hast Angst!“, kicherte Hector als er ihren besorgten Gesichtsausdruck sah.

„Ich habe keine Angst, schließlich sitzt Erika nicht neben mir und jetzt leise Hector!“

„Das hab ich gehört!“, sagte Erika, welche eine Reihe vor ihr saß leise, ohne sich umzudrehen.

Ein Gottesdiener läutete 3-mal eine kleine Glocke ganz vorne am Altar. Augenblicklich verstummten die letzten Gespräche und es wurde seelenruhig. Aus einer Seitentüre betrat der Priester in strahlend goldener Robe den Saal und schritt andächtig zum Altar. Hinter ihm begleitete ihn ein etwas jüngerer Mann, jedoch mit silberner Robe. Da der Priester schon ziemlich viele Jahre auf den Buckel hatte, lehrte er bereits seinen Nachfolger.

Mit grimmiger Miene betrachtete der Priester sein Gefolge, wärend sein Nachfolger hinter ihm auf einer purpurnen kleinen Bank Platz nahm.

„Liebe Mitmenschen, wir haben uns heute hier versammelt….“

Amity war zwar körperlich bei der Messe anwesend, doch geistig war sie in der Nacht von Gestern. Nur mehr schleierhaft konnte sie sich an die Gegebenheiten erinnern. Noch immer spürte sie die Zunge des Dämons wie sie sich in die Beinwunde bohrte. Die Hilflosigkeit, wie sie auf den harten Boden gedrückt wurde….

Wieder dieser Schwefelgestank, diesmal noch stärker als zuvor. Amity musste die Nase zuhalten da sie es nicht mehr ertragen konnte. Hector und die anderen hingegen schien der Gestank nicht zu stören.

„Sieh zum Fenster…..“, flüsterte jemand immer wieder.

Anfangs schenke sie der Flüsterstimme keine Beachtung. Sie bildete sich alles nur ein!

„Es ist nichts geschehen! Ich bin betrunken nach Hause gegangen und muss gestolpert sein!

Eine andere Erklärung gibt es dafür nicht, wie bin ich sonst nach Hause gekommen?!“

„Dummes Gör sieh endlich nach oben!“, donnerte es in Amitys Kopf. Sie schrak auf und stieß mit die arme jeweils zu ihre Sitznachbarn. Hector kicherte nur kurz und drückte sich an sie, der Pfleger hingegen sah sie genervt an und schenkte der Predigt weiter seine Aufmerksamkeit.

Amity sah nach oben und musste sich die Hand vor den Mund halten um nicht aufzuschreien.

Gerade auf dem Fenster, wo ein klassischer Teufel mit roten Flammen im Hintergrund abgebildet war, saß ein Mann mit grauen, kurzen Haaren und blitzenden Augen in der Einkerbung des Fensters. Gemütlich ließ er die Beine herabhängen und stützte sein Gesicht mit dem Arm ab, er schien sich lang zuweilen. Neben ihn saß im Schneidersitz eine Art großer Frosch dessen Mundwinkel sich von Ohr zu Ohr zogen.

„Siehst du uns endlich?“, fragte die Stimme in Amitys Kopf weiter.

„Ich bilde mich euch nur ein!“, schrie Amity laut auf.

„Das hätte ich lieber nicht getan!“, kicherte die Stimme.

Der ganze Saal richtete sich auf Amity und sahen sie schockiert an. Vorne brummte der Priester mürrisch ins Mikrophon und zeigte in Amity Richtung. „RAUS AUS MEINEM SAAL!!!!“

Ohne Gegenwehr stand Amity auf und marschierte mit rotem Gesicht und geduckten Blick hinaus.

„Was ist schlimmer, die Peinlichkeit oder die Strafe die dich erwartet?“

Hector sah ihr lange nach, bis sie die Tür hinter sich schloss, seine Mimik wirkte ernst.

 

Schlürfend ging Amity einen langen Gang entlang. Das Licht flackerte. Es war still. Und sie hatte Angst. Hinter ihr hörte sie andauernd Schritte doch immer wenn sie sich umsah konnte sie niemanden erkennen. Wieder war der beißende Geruch von Schwefel zu vernehmen.

Amity wusste ganz genau, die 2 Wesen aus der Kirche beobachteten sie.

Dann blieb sie stehen und sah zur Abbiegung am Ende des Ganges. Eine weitere Pflegerin kam um die Ecke. Ihr Gesicht war im schwachen Licht kaum zu erkennen.

„Zum Glück treffe ich sie! Sie müssen mir.....“

„...Helfen?“, lächelte die Krankenschwester, ihr Gesicht kam der schrecklichen Grimasse des froschähnlichen Wesens gleich.

Amity stockte der Atem. Langsam ging sie um die Pflegerin herum. Sie sah Amity weiter mit einem breiten Lächelnd nach, rührte sich aber nicht.

Ängstlich fing das Mädchen zum Laufen an und bog um die Ecke. Vor ihr stand nun der grauhaarige Mann mit blutroten Brustpanzer und Cape. Sein Blick ließ sie kurz erstarren doch stieß sie ihm im letzten Moment zur Seite und hetzte den Gang weiter. Unsanft rüttelte sie an einer scheinbar abgeschlossenen Türe. Amity sah zurück zum Fremden. Niemand war zu sehen.

Sie ließ den Türknauf los und schlug sich selbst eine Ohrfeige.

„Das bildest dir das nur ein! Die Ethanolpillen wirken noch immer!“, redete sie sich ein. Mit Tränen in den Augen wandte sie sich um.

„Bitte bleib Ruhig.“, sagte der Mann hinter ihr sanft und wollte die Hand auf Amitys Schulter legen. Schreiend schlug sie seine Hand weg und lief abermals davon.

Plötzlich spürte sie einen kurzen, stechenden Schmerz ihn ihrer linken Wade. Nach ein paare Schritten schwand ihre Kraft und sie gegen die Wand zusammen.

„Du wirst dich für ungefähr 3 Minuten nicht bewegen können....“, erzählte der Mann, der auf sie zuging. Auf seinen Bein schlängelte sich eine smaragtfarbene, lange Schlange zu seiner Schulter hinauf und zischte ihm ins Ohr.

„Sie hat dir nur eine kleine Dosis von ihren Gift verabreicht, du kannst also in einer Minute wieder sprechen. Hör mir bitte zu.“

Neben Amity hockte sich die Pflegerin mit dem Froschgesicht und streichelte ihr silbernes Haar.

„Was ich soll dich nicht angreifen?“, flüsterte sie in Amity zu. „Ich wollte doch nur wissen ob diese silberne Farbe zu meiner Haarpracht auch passen!“, lachte der Frosch und verwandelte sich zurück in seine kleine Gestalt.

Amitys Gesicht war wie versteinert, solch ein schreckliches Gefühl hatte sie noch nie. Lediglich ihre Augen drehten sich aufgebracht in alle          Richtungen und wartetevergebens auf Hilfe.

Langsam bekam sie ihr Gefühl für die Zunge wieder, danach für das ganze Gesicht. Vor ihr stand nun der Mann mit der Schlange auf der Schulter.

„Ich wollte dich nicht paralysieren doch du  gabst mir keine andere Wahl....“

„W...wer bist du?“, fragte sie zögerlich.              

„Das du dummes Gör ist der große Höllenfürst Abigor! Herr der Winde! Gebieter über die Schlangen und das aller wichtigste, mein Meister!“, strahlte der Frosch.

„Danke Gnomoiochs aber ich kann für mich alleine sprechen!“, sagte Abigor und kniete sich nieder um auf Augenhöhe mit dem Mädchen zu sein. Sein Blick hatte keinen bestimmten Gesichtsausdruck. Die bernsteinfarbenen Augen sahen bis zu ihrer Seele hindurch. Amity hatte keinerlei schwarze Flecken......kein Wunder das der Blutfuß hinter ihr her war.

„Du bist in großer Gefahr Amity.“

„Ja vor dir!“, sagte das Mädchen laut. Eigentlich wollte sie schreien doch sie hatte noch keine Kraft dazu.

Der Frosch hob seine kleine Hand zum Schlag aus doch Abigor stoppte ihn mit einen wütenden Blick.

„Du hast Angst vor mir, ist auch verständlich. Schon seit Menschen bestehen haben die Menschen Angst vor dem „Bösen“. Und ich gehöre nun mal zu den „Bösen“....“

Amity wusste nicht was das sollte, blieb aber still.

„Siehst du die Schlange auf der Schulter? Du hast bestimmt schon von ihr gelesen.“

„Ich habe schon 1000 Schlangen gesehen und über sie gelesen!“

„Nun ja. Aber sie ist keine normale Schlange. Sie ist die Schlange die Eva verführte und sie und Adam vom Baum der Einsicht naschen ließ.“

„Bist du der Teufel?“, stotterte das Mädchen und schloss dabei die Augen, Tränen rannen ihr über die Wangen.

„Nein, lediglich ein Heerführer. Nun ja, ich war Heerführer bis ich dein Leben vor dem Dämon gestern gerettet habe.“

„Du hast mich gerettet? Ist es also wirklich war?“, fragte Amity bereits lockerer.

„Ja hab ich. Und gleichzeitig auch gegen das 1. Gebot verstoßen. Ein Menschenleben in irgendeine Form beeinflussen....“

„Was passiert jetzt? Und was möchtest du nun von mir?“

„Wie wär es mit einem kurzen Dankeschön?“, scherzte der Frosch und schlug 2 mal leicht auf die Wange mit dem Handrücken.

„Ich verlange kein Dankeschön. Ich möchte....das ich bis zu deinem Todestag....dein treu ergebener Diener und Beschützer sein!“ Abigor verbeugte sich ehrfürchtig vor Amity, der Frosch tat es ihm nach.

„Du hast den Dämon doch besiegt! Vor was willst du mich nun beschützen?!“, fragte Amity unglaubwürdig.

„Vor Belial.....“, antwortete Abigor leise.

 

 

In ferner Zukunft lernte man, mit Hilfe von Vulkanismus Strom zu erzeugen. Auf riesigen, künstlich angelegten Lavafeldern baute man Kraftwerke die den heutigen Ölplattformen nachgeahmt sind. Mit Pipelines wurden gewaltige Wassermassen in die glühende Lavamasse geschüttet, der Dampf betreibt Turbinen die Elektrizität liefern. Halb Amerika wurde somit versorgt. Atomkraftwerke wurden als primitive, gefährliche Relikte der Vergangenheit angesehen und wurden verboten.

Unheil lag über der Anlage bei der Frank arbeitete. Schon ganzen Tag wurde die Anlage von leichten Erdbeben erschüttert. Er wusste es war unmenschlich hier angestellt zu sein. Verbrennungen und beinahe unerträgliche Hitze standen an der Tagesordnung. Seine Aufgabe bestand darin, die Turbinen am Laufen zu halten und der Wasserregelung. Außer ihm gab es nur 5 weitere Personen in diesem Kraftwerk.

 

 Hungrig saß er seiner Mittagspause gemeinsam mit einem anderen Kollegen  in einer kleinen Kabine, die jedoch der einzige Raum war, der mit Frischluft versorgt wurde und gekühlt wurde. „Die Erschütterungen werden immer schlimmer! Eigentlich sollten sie uns längst von hier abholen!“, beschwerte sich ein Arbeiter und wischte sich die klatschnassen Haare mit einem Handtuch und schüttelte den Kopf.

„Du weißt, solange keine direkte Gefahr besteht wird die Arbeit nicht abgebrochen...“, schmatzte Frank und kaute genüsslich an seinem Essen.

Plötzlich musste er sich am Tisch festhalten, die gesamte Anlage bebte, diesmal stärker wie zuvor.

Sein Teller fiel auf den Boden und die Läden der Schränke sprangen heraus. Oberhalb der Türe leuchtete die Alarmleuchte bedrohlich rot.

Außerhalb des Kraftwerkes auf den Feldern brodelte die Lava wild. Säulen aus heißer Manga sprühten bis weit in den Himmel hinauf. Durch die Rußpartikel bildeten sich schwarze Wolken und verdunkelten das Areal.

Frank starrte über ein kleines Fenster mit weit aufgerissenen Mund nach draußen.  Nochmals ein starkes Beben bei der eine Stütze umknickte die die Plattform hielt, eine 2 gab ebenfalls nach. In einen Augenblick würde die Anlage in die Lava stürzen.

„Wo ist unser Hubschrauber!“, schrie sein Kollege und hielt sich am Türrahmen fest. Langsam würden die Stützen endgültig umbiegen und dann wären sie verloren.

„Der kommt nicht mehr.....“

Soeben traf eine Lavasäule den Hubschrauber der brennend in das Meer aus Lava fiel.

Frank drehte sich zu seinem Kollegen um ihn darüber zu informieren doch er war verschwunden.

 

Sein Kollege marschierte zielstrebig auf das  Geländer der Anlage zu, die letzte Absicherung bevor es in den Abgrund ging. Normalerweise war es viel zu heiß für den Aufenthalt außerhalb des Kraftwerkes oder der Kabine.

Daher schmorte sein Haaransatz bereits und Blasenbildung setzte bereits ein.

Frank wusste, das ist Selbstmord.

„Du bist so wunderschön....“, lächelte Franks Kollege, seine Augen waren nur halb geöffnet.

Eine Lavasäule sprühte vor ihm auf.

Auf dem Geländer saß mit verschränkten Beinen eine nackte, grellglühende Frau mit nach hinten stehenden Hörnern die aus ihrer Schläfe wuchsen.

Mit einem anmutigen Lächeln stieg sie herab und ging auf den Arbeiter zu. Dieser spitze seine Lippen und schloss die Augen. Sie beugte sich vor ihm nach vorne und wollte ihn küssen, doch als sich die Lippen trafen, zerfiel er zu glühender Asche den die leichte Brise von ihr fort wehte.

 

Kurz darauf kippte die Plattform samt Kraftwerk in das Meer aus heißem Gestein und versank.

 

 

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