Krimis & Thriller
John Astrim - Kugelsicher (Entwurf)

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"John Astrim - Kugelsicher (Entwurf)"
Veröffentlicht am 21. November 2011, 12 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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John Astrim - Kugelsicher (Entwurf)

John Astrim - Kugelsicher (Entwurf)

Beschreibung

Ein von Neurosen geplagter ehemaliger Detektiv löst in NY viele Fälle. Auf einer Müllhalde wird eine Leiche gefunden, aber wer ist der Mörder??

„Halten Sie sich bitte von dieser Müllhalde fern!“ schrie Detektiv Schmidt, noch neben der Bühne stehend, in die Menge der versammelten Journalisten. Wenn ihn zu diesem Zeitpunkt jemand gesehen hätte, würde man nicht glauben, dass diese volle und kräftige Stimme zu einem übergewichtigen Bürohengst gehören würde. Doch sein Auftritt ist, wie immer, überzeugend und selbstsicher, als er auf die aus Pressholz provisorisch gezimmerte Bühne trat, die bei jedem seiner Schritte knirschte, als ob sie sofort zusammenbrechen möchte. Leicht nervös zupfte er an seinem Schnurrbart. Endlich am Pult mit Mikrophon angekommen, informierte er die Versammelten: „Die gesamte Müllhalde ist in zwei Bereiche unterteilt: Den äußeren und den inneren Ring“, während er dies sagte, hob er einen DIN A4 Zettel, der das ganze wohl veranschaulichen sollte, aber für die Versammelten hat es den Anschein, es sei eine Briefmarke. Auch näher zu Detektiv Schmidt konnten die Reporter nicht, denn fünf Meter vor der Bühne hat sich eine Abordnung der Polizei in voller Montur aufgestellt. „Der innere Ring ist für alle Sperrzone, außer natürlich der Polizei, unseren Beratern und dem Militär. Von uns überprüfte und nicht vorbestrafte Mitarbeiter dürfen unter strengster Kontrolle und Bewachung unsererseits den Betrieb der Müllhalde am Laufen halten.“ Bei einem solchen Mordfall, bei dem auf den ersten Blick kein Motiv erkennbar ist, zieht Detektiv Schmidt meist einen besonderen Berater zu: Seinen früheren Arbeitskollegen John Astrim, der den Polizeidienst wegen seiner Phobien und Neurosen an den Nagel hängen musste. Auch er hatte ein adrettes Auftreten, ein bis zur Perfektion gebügeltes kariertes Hemd und eine nachtschwarze Hose und eine rote Krawatte. Auch seine Haare ließen keine Kritik zu, denn auch die waren immer perfekt frisiert. Aber im Moment war er noch nicht bereit auf die Bühne zu treten und vor den versammelten Journalisten vorgestellt zu werden, wie es inzwischen üblich war, wenn er in einem Fall mitermittelte, denn seine Assistentin Sarah musste noch einen Knopf an seinem Anzug annähen. Sie hatte es, während Schmidt die Rede hielt, schon mehrmals versucht, aber Astrim war noch immer nicht zufrieden. Nicht dass Sarah unfähig wäre, nein, sie war sogar sehr begabt, aber sie schaffte es nicht den Knopf in genau gleicher Entfernung, wie die restlichen zu platzieren. Auch hatte sie bei den ersten Versuchen einen etwas zu dicken Faden verwendet oder einen anderen Stich, jedenfalls unterschied sich dieser Knopf leicht von den anderen. Sarah wusste aus Erfahrung, wann Astrim auf die Bühne musste, sodass sie nach dem achten Versuch zu Astrim sagte, dass es jetzt passen müsse und dass keiner außer ihm den Unterschied merken würde. Doch Astrim antwortete: “Sarah, sie können doch nicht im Ernst glauben, dass ich mit diesem Anzug irgendwo hin gehe!“ „Warum nicht, er ist perfekt. Was wollen sie?“ „Sehen Sie das nicht, die Falte - genau dort!“ Er zeigte auf eine Stelle, die wirklich eine kleine Erhebung hatte, doch keiner, wirklich keiner, würde so ein kleines Detail erkennen, geschweige denn auf diese Entfernung sehen. „Astrim, stellen Sie sich doch nicht so an.“, sagte Sarah mit einem deutlichen Nachdruck in der Stimme, sodass Astrim sich langsam in Richtung Bühne bewegte. Auch er wusste bereits aus Erfahrung, dass er nur den Journalisten und den Anrainern präsentiert werden soll, denn auch wenn John Astrim viele Phobien hat, wussten fast alle seine detektivischen Fähigkeiten zu schätzen. „Meine Damen und Herren. Mir ist bewusst wie heikel dieser Fall ist, darum habe ich einen unserer Top-Berater für diesen Fall engagiert. Bitte begrüßen Sie mit mir John Astrim!“ Unter Applaus stieg Astrim die Stufen der Bühne hinauf, eine nach der anderen und auch manchmal eine Stufe zurück, denn er versuchte den Kontakt mit den dreckigen Fußabdrücken zu vermeiden, die aber fast die ganze Treppe zur provisorischen Bühne bedeckten und brauchte so erheblich mehr Zeit, um auf die Bühne zu gelangen. Doch dort begann führ Astrim der schwierigere Teil, denn er hasste es auch auf Fugen zu steigen, sogar fast mehr als auf dreckige Fußabdrücke zu steigen oder dreckige Sohlen zu haben. Auch als Astrim einen Schritt nach dem anderen auf den Bühnenboden setzte, knarrte es, wenn auch um einiges länger und leiser als bei Detektiv Schmidt. Eines war Schmidt schon klar, als er hörte, dass ein Toter auf der Müllhalde liegt: Er hatte schon sieben Paar Schuhschoner bestellt, damit sich Astrim wenigstens ein bisschen auf der Müllhalde aufhalten kann. Endlich neben Schmidt angekommen verbeugt sich Astrim kurz, nur um dann schnell in seine rechte Jackentasche zu greifen und mit einem noch unbenutzten Taschentuch einen winzigen Schlammspritzer auf seinem rechten Schuh zu beseitigen. „In den nächsten drei Tagen werde ich eine Pressekonferenz einberufen, die über die Fortschritte der Ermittlungen handeln wird. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.“, schloss Schmidt seine Ansprache und drehte sich, genauso wie Astrim, um und ging langsam mit ihm in Richtung Treppe. Schmidt raunzte dabei zu Astrim: „Werden Sie sich den Tatort noch heute anschauen?“ „Heute? Das kann doch nicht Ihr Ernst sein Detektiv?? Die Luft hier ist so dreckig, ich muss mich erst einmal gründlich waschen!“

„Hey Josh“, sagte Tim, „der Metalldetektor hat wieder angeschlagen!“ „Schaffst du es alleine?“, fragte Josh laut schreiend. „Ja“, antwortete Tim. So wandte sich Tim wieder dem Klumpen Biomüll zu, den der Metalldetektor ausgespuckt hatte, bevor der ganze Biomüll kurz und klein geschnitten wird. Dieser Metalldetektor war zwar am neusten Stand der Technik, aber er war sicherlich nicht gerade der kompakteste Typ. Dieser Apparat schaut von außen so aus, wie der Metallhaufen fünfzig Meter weiter. Einzig die Höhe von 1,2 m unterschied diesen Apparat von seinem 50 m großen Ebenbild. Tim begann den ein Meter breiten und ungefähr genauso langen Haufen mit einer Mistgabel zu durchsuchen. Als er in diesem, nach Verrottenden aller Art stinkenden Haufen, sich mit einer Mistgabel auf die Suche nach dem Metallstück machte, stieß er plötzlich auf etwas Hartes. Wenn auch seine Erfahrung, wie sich Metall anfühlt, wenn man diese mit einer Mistgabel durchbohrt, nicht sehr groß waren, rief er doch Josh: „Hey Josh, da passt was nicht. Egal was es ist, nach Metall fühlt es sich nicht wirklich an. „Josh sprang sofort von seinem erhöhten Plateau herunter und begab sich auf den saubersten Weg, der inmitten des teils sehr warmen und dadurch flüssigen Biomülls war, zu seinem Arbeitskollegen, nicht ohne dabei zu fluchen, wenn er wieder in eine Lacke der stinkender Abfälle trat. Endlich bei Tim angekommen packte er zwei Paar Handschuhe aus und reichte eins Tim. Nachdem sie den Müll, der am Rand des stinkenden Klotzes war, genau durchsucht hatten, steckte Tim seine Hand etwas tiefer in die teils feste, teils schleimige Masse. „Da ist was.“, brummte Tim, „Ich ziehe es raus“. Mit ganzer Kraft lehnte sich Tim gegen die geballte Masse des Biomüllhaufens. Unsanft auf den Boden geschleudert merkte er, dass er das Stück endlich aus dem gierigen Rachen der Müllbestie entwenden konnte. Josh konnte seinen Augen nicht trauen, denn Tim fasste mit beiden Händen an einen menschlichen Arm, der noch nicht vollständig die Konsistenz des umliegenden Materials aufgenommen hat, aber schon wie die Umgebung roch. Als dies wenige hundertstel Sekunden später auch Tim merkte, warf er den Arm so weit weg wie möglich, aber der Arm schaffte nur wenige Dezimeter, doch der Müllberg entblößte sein ganzes Grauen: Auch der restliche männliche Körper kam zum Vorschein! 

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