Fantasy & Horror
Bittere Kost

Einleitung

Da ist er ja wieder, der schwarze Mann mit den "reim dich, oder ich freß dich" Tendenzen - wie von einem geschätzten Mitglied einmal so treffend bemerkt.

HW - exp.

Es ist die Nacht,

in der ein alter Mann einen  toten Hund bewacht,

in der ein trauriges Raunen durch die dunklen Reihen geht,

in der ein wahrlich eisiger Wind durch ebensolche Strassen fegt.

Doch ist es auch die unwirkliche Zeit,

in der man gezwungen wird, zu leiden, wie es den Seelenschatten beliebt,

man sich erinnert, was nicht mehr da, ...das man einmal geliebt,

wenn man Dämonen freiwillig ein düsteres Zuhause gibt.

Das Kinderlachen klingt verloren,

das kleine Menschlein, zum schreien wohl erkoren,

es rennt von Haus zu Haus, denn scheinbar kennt es sich aus,

wer dort wohnt, und wen man denn da noch fragen kann, wer tut noch was Süßes raus.

Der alte Greis in seinem Hause sitzt,

sein Blick entleert, nicht so wie damals sehr verschmitzt,

und in der Ecke liegt ein toter Hund, der immer stellte einen Freund für ihn dar,

er wurde nicht sehr alt, vielleicht so sieben Jahr, dann fraß er was im Garten, das mit Gift versetzt war.

Er wußte ja, der kleine dicke Junge von drüben,

der, der immer Tiere und Gleichaltrige quälte mit Vergnügen,

das rothaarige kleine Monster, wie ihn der alte Mann auch gern nannte,

das´ hinter dem Haus mal zwei arme Igel  aus Schadenfreude verbrannte.

Doch heute ist ja diese besondere Nacht,

für sein Vorhaben wie geschaffen, wie gemacht,

er schaut noch einmal wehleidig zu seinem Hund,

den er nicht mehr retten konnte, er weint um ihn, und...

Das feiste Kind, in Monstermanier,

klingelt an der rossbraunen Tür,

es wird ihm aufgetan, und gefragt wird es, was es denn will;

°Ich will was Süßes° antwortet es schrill!

Eisig wie der Wind gibt die kalte Hand,

zittrig ein braunes Stück mit Mandelbrand,

das Kind quietscht, es steckt es ein, das kleine Stückchen,

entsetzlicher Seelenpein.

Dann nimmt die selbe Hand,

auf den Schoß den toten schwarz-weißen Hund,

und dann noch vom alten verzierten Tellerrand,

ein Stückchen Mandelschokolade und steckt es sich in den Mund.

Und draussen in der Strasse, im einsetzenden Regen, da sieht man eine Schwarze Gestalt mit Hut sich bewegen.

(c) DGL 2011