Kurzgeschichte
Vertrauensbruch

Es ist Abend und ich schlendere durch die dunklen Straßen.

Weit und breit ist niemand zu sehen.

Eigendlich ist es still.

Nur hier und da ist das Gebell einiger Straßenhunde und wildes Gerufe aus der ferne zu hören.

Nach ein paar Minuten bin ich da.

Da wo wir uns immer treffen.

Wir wollten zum See gehen, was trinken, einfach nur mal wieder Zeit miteinander verbringen.

Noch bist du nicht da.

Langsam lasse ich mich zu Boden sinken und warte auf dich.

Ich Versinke in Gedanken über das was wir zusammen erlebt haben, alles Schöne und alles Schlechte.

Ich bemerke nicht, wie du dich vor mich stellst und anstarrst.

Doch anstatt mich zu begrüßen, als ich aufzustehen versuche,

packst du meine Arme und flüsterst: „je mehr du dich wehrst, je schlimmer wird es für dich. Glaub mir...“

...Ich bekomme Angst...

Du ziehst mich mit und...

Ich kann mich nicht bewegen.

Liege starr vor Angst auf dem Boden.

Ich sehe deine Blicke, spüre deinen Atem.

Du widerst mich an!

Ich schließe die Augen und denk mich weg.

Hoffentlich ist es bald vorbei...

Als du weg warst wollte ich am liebsten gehen.

Weg von diesem grausamen Ort.

Aber ich kann nichts weiter mehr als daliegen und weinen.

Wir kennen uns schon so lange,

du warst wie ein Bruder für mich!

Aber wenn ich jetzt an dich denke,

empfinde ich nur Ekel, Hass und Verachtung.

Als es Hell wird, ziehe ich meine Jacke über das zerrissene Shirt und gehe langsam mit zitternden Knien nach hause.

Stundenlang steh ich unter der Dusche, bevor ich dann schlafen gehe.

Jede Nacht träume ich davon...

Egal wie sehr ich es versuche, ich kann es nicht vergessen...

Warum...?

Warum hast du mir das angetan!?