Romane & Erzählungen
Teenymum - Zwischen Partys und Windeln - Kapitel 2

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"Teenymum - Zwischen Partys und Windeln - Kapitel 2"
Veröffentlicht am 25. Oktober 2011, 14 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Teenymum - Zwischen Partys und Windeln - Kapitel 2

Teenymum - Zwischen Partys und Windeln - Kapitel 2

Beschreibung

July ist alles andere als eine gute Schülerin und ein anständiges Mädchen. Innerhalb eines Jahres veränderte sie sich von der Einserschülerin zur Schulschwänzerin. Nachdem sie ihr letztes Pflichtschuljahr beendet, erfährt sie dass sie schwanger ist. Und das mit 15. Nun stolpert sie von wichtiger Entscheidung, die ihr Leben verändert, in die nächste.

Alkohol lockert bekanntlich die Zunge

"Und Sophie, von wo kommst du her?", fragte Dominik.

Sophie streichte sich eine Strähne aus dem Gesicht und lächelte. "Aus Braunau, und du?", antwortete sie.

Dominik kratzte sich am Kopf und zuckte mit den Schultern. "Naja, schon etwas weiter weg, aber hauptsächlich bin ich hier aufzufinden. Und hast du einen Freund?"

"Wie man es nimmt. So eine Gelegenheitsbeziehung, weil der Kerl wohnt in einem anderen Bundesland und hat nie wirklich Zeit."

Neugierig wandte ich mich den beiden zu. "Der Typ ist doch sowieso ein Arsch! Ich sage es ihr ja immer, sie soll Schluss machen, denn der Kerl behandelt sie nicht annähernd so, wie sie es verdient! Da bist du noch besser,Dominik!" Ich verkniff mir ein Grinsen.

Nun zündete sich auch Dominik eine Zigarette an. "Magst auch eine?", fragte er mich. Lächelnd zündete ich mir auch eine an. Als ich mich etwas umsah, fiel mein Blick gleich in Richtung Fred, welcher langsam mit einer Zigarette im Mund und einer Kiste Bier im Arm zurückkam.

"Hier Mädels, nehmt euch mal eine Flasche.", sagte er. Ehe wir noch zugreifen konnten, reichte uns schon Dominik je eine Flasche.

Nachdem alle mit Bier ausgestattet waren, stießen wir an. Einige Minuten später bemerkte ich, dass neben mir jemand Platz genommen hat. Ein mir vertraues Gesicht, wie ich schnell bemerkte.

"Hallo Luke! Was machst du denn hier?", fragte ich überrascht.

Lukas, genannt Luke, war ein alter Bekannter von mir. Ich kannte ihn schon länger als Sophie, jedoch wusste ich nicht viel über ihn, da er mich eines Tages am Bahnhof aus heiterem Himmel angesprochen hat. Seitdem sind wir uns schon öfters zufällig über den Weg gerannt.

Grinsend antwortete er: "Na July, schön dich zu sehen! Ich hänge hier öfters ab mit meinen Freunden. Meist wenn ich frei habe oder nach Feierabend. Und was führt dich nach Wels?"

"Na hallo Lukas! Wie geht es dir denn?", wie eigentlich immer mischte sich Sophie in ein Gespräch ein.

Lukas begrüßte Sophie mit einem Küsschen. Aber von wo sollten sich denn die beiden kennen?

Er zündete sich zuerst eine Zigarette an, ehe er antwortete: "Ja jetzt wo ich wieder mal im Krankenstand bin, bestens. Und dir? Wie ist der Kurs so? Hat sich viel verändert, seit ich rausgeflogen bin?"

Sophie nickte. "Jaja, doch einiges. Aber eines ist gleich geblieben: die Langeweile!"

Plötzlich klatschte mir Fred auf die Schulter. "Los, wir gehen zu den Garagen."

Bevor ich noch fragen konnte, was er denn dort tun möchte, standen alle schon auf und gingen Fred nach. Da nun meine Interesse geweckt war, folgte ich ihnen.

Nach nur wenigen Metern, war etwas versteckt ein kleines, längerliches Gebäude wo einige Garagen untergebracht waren. Vor der ersten Garage stand ein älterer Mann und daneben ein kleiner Heavy-Metal-Typ. Der ältere Mann trug ein gelbes T-Shirt, eine braune Baumwollhose und dazu passende Flip Flops. Der andere Mann trug eine schwarze Hose, die etwas zu weit war, dazu ein schwarzes T-Shirt einer Band und schwarze Schuhe. Seine Haare gingen bis zur Hüfte und durch den Bart, sah er genauso aus, wie an sich immer einen Schlagzeuger vorstellte.

"Dominik, hol einmal die ganzen Stühle raus!", befahl Fred.

Nach einigen Minuten war der leere Platz vor der Garage vollgeräumt mit Sitzmöglichkeiten und Bierkisten. Währenddessen finger in der Garage die zwei Typen -übrigens sie hießen Manuel und Andre- mit ihrer Bandprobe an. Sind wir uns einmal ehrlich, soviel Krach kann kein Mensch nur mit Bier aushalten. Daher beschlossen Sophie und ich selbst in den Supermarkt zu gehen; um uns etwas zu kaufen, dass unserem Geschmack mehr entsprach.

Sophie blickte etwas verwirrt herum. "Lukas, gehst du mit?"

Da Lukas nicht alleine mitgehen wollte, begleitete uns Kevin ebenfalls. Während er und Sophie einige Meter vor uns gingen, suchte ich das Gespräch mit Lukas.

"Sag einmal, wielange kennst du Kevin schon?", fragte ich.

Lukas zuckte mit den Schultern und nuschelte: "Hmm, keine Ahnung aber schon etwas länger. Er ist so wie ein Bruder für mich. Mein Bro eben!"

"Bitte spar dir dieses Grinsen. Dieses Bro-Getue ist ja sowas von peinlich. Aber weißt du was?"

Luke schaute mich mit großen Augen und einem fragwürdigen Blick an.

"Er ist ja ganz schön süß.", ich kicherte.

Lukas gab mir zwar keine Antwort, aber ich wusste genau er würde es Kevin erzählen. Wer weiß, vielleicht wird ja was draus? Aber wenn nicht ist es ja auch egal, weil den Typen werde ich niemals wiedersehen. Das hab ich so im Gefühl...

Als wir den Supermarkt betraten, verschwand Lukas gleich in Richtung Getränkeabteilung, während Sophie auf einmal vor mir auftauchte.

"War nicht so ganz gesprächig, dieser Kevin. Aber naja, wann willst du denn wieder nach Hause fahren?", sagte sie.

Ich zuckte mit den Schultern und ging auch in Richtung Getränkeabteilung. Manchmal war Sophie einfach so nervig. Normalerweise war sie einfach das Mädchen, die im Mittelpunkt stehen wollte, jedoch war sie total abhängig von mir. Alles was ich sagte, sollte gemacht werden. Und so eine als beste Freundin haben ist verdammt schwer, weil ich hasse es, wenn einer immer nur Ja sagt. Aber an so Tagen wie heute, da glaubte sie, sie müsse auf die Erwachsene spielen. Wenn interessiert es, wann wir zu Hause sind? Ich meine, ich habe nun nicht wirklich Ferien und werde auf die Uhr sehen um pünktlich zu Hause zu sein? Niemals! 

Als ich bei der Alkoholabteilung stand, bemerkte ich schnell, dass Sophie mir auf Schritt und Tritt gefolgt war. Ich nahm einige Flaschen und drückte sie ihr in die Hand. Anschließend nahm ich auch noch zwei Flaschen und machte mich auf in Richtung Kasse. Nachdem ich brav bezahlt hatte, machte ich mich gemeinsam mit Sophie wieder auf in Richtung zu den anderen.

"Na Mädels, wo habts ihr denn die Männer hingeschleppt?", fragte Fred lachend.

Sophie zündete sich -wieder einmal- eine Zigarette an. "Sind noch im Supermarkt.", antwortete sie leise.

Da alle Stühle besetzt waren, setzte ich mich auf den Boden und starrte gedankenlos meine Schuhe an. Als ich den Blick von meinen Schuhen abwandte, bemerkte ich, dass es sich Fred, gemeinsam mit einer Flasche Bier, neben mir bequem gemacht hatte.

Er blickte mich an und fragte grinsend: "Na July, was los?"

Ich zuckte mit den Schultern. "Naja nicht wirklich viel, außer..", ich sah ihm direkt in die Augen, "dass ich mich mehr oder weniger verliebt habe. Das ist alles!"

Verwirrt sah er mich an. "In wen?"

Tja, in diesem Augenblick konnte ich mir kein Grinsen verkneifen. "Kevin.", flüsterte ich.

Ehe er mir eine Antwort gab, trank Fred erstmal von seinem Bier. Wütend meinte er: "Sag mal, wieso ausgerechnet ihn? Guck mich doch mal an, ich wäre doch viel besser. Kevin ist kein guter Umgang."

Mir hatte es die Sprache verschlagen. Fred war ja wirklich gutaussehend und die Vorstellung war ja doch sehr interessant, aber er war doch ungefähr im selben Alter wie mein Vater. Alleine dieser Gedanke daran war so ekelhaft für mich!

"Du July, wann fahren wir denn heim?", Sophie kniete sich vor mir nieder und stützte ihre Hände auf meinem Knie ab.

 Hinter Sophie tauchten plötzlich Lukas und Kevin wieder auf. "Auch schon wieder da?", fragte Sophie abfällig.

Kevin nickte und öffnete eine Dose Bier. "Hast du etwa ein Problem damit?"

Stumm schüttelte Sophie ihren Kopf und blickte mich fragwürdig an.

Langsam stand ich auf und stellte mich, mit den Armen verschränkt, vor Kevin auf.

"Ich muss mit dir reden.", sagte ich und ging einige Meter von den anderen weg.

Kevin machte es nir nach und fragte: "Was ist denn?"

Ich lächelte und trank von seinem Bier erstmal einen Ermutigungsschluck.

"Ich hab dich lieb!", sagte ich und umarmte anschließend ihn.

Was in aller Welt war soeben passiert? Ich kenne Kevin gerade mal und dann springe ich ihm um den Hals und sagte, dass ich ihn lieb habe? Wieviel habe ich heute schon getrunken oder was ist mit mir los, dass dies geschah? Normalerweise sagte ich nie zu jemanden so etwas hoffnungsvolles gleich nach kurzer Zeit. Ich meine, ich war ja noch nicht bereit, dass ich mich fest binde. Eine feste Beziehung? Nicht dass tun, was man gern möchte? Ich könnte nicht mehr in meinen Lieblingsklamotten fortgehen, da der Ausschnitt zu viel ist? Ich könnte nicht mehr jeden Mann, denn ich hübsch finde ohne Konsequenzen ansprechen? Ich könnte einfach nicht mehr das tun, was ich in meinem Alter gerne tue? Ach July, was war nur mit dir los? Während es für mich doch schon so qualvoll war, Sophie und ihre Liebesprobleme anzuhören, war ich ja noch um einen Grad schlimmer. Aber na gut, beruhige dich erst einmal und rede dich auf den Alkohol aus. Du hast heute noch fast nichts gegessen, deshalb verträgst du nicht soviel. Eine gute Ausrede, oder etwa nicht?

Leicht erötet blickte ich in Kevin's Gesicht. "Gehen wir wieder zu den anderen, oder?", fragte ich.

Stumm nickte er nur und maschierte schnell zurück. Bei den Anderen wieder angekommen, wartete Sophie schon ungeduldig.

"July, wann fahren wir denn?", fragte sie und deutete nervös auf ihre Armbanduhr.

Ich warf selbst einen Blick auf die Uhr und meinte: "Unser Zug fährt in einer halben Stunde. Das heißt, wir können noch zwanzig, höchstens fünfundzwanzig Minuten hier bleiben."

Sophie nickte erleichtert und wandte sich wieder von mir ab, um mit Luke etwas zu plaudern.

 Währenddessen nahm ich neben Kevin Platz. Ohne einen Ton von sich zu geben, legte er stumm seine Hand um mich.

Hoffnungsvoll blickte ich ihm in sein Gesicht. "Und, was ist jetzt?", fragte ich.

"Was jetzt ist? Ganz einfach, ich tue dass, was ich nicht tun sollte."

Ehe ich mich versah, küsste er mich schon.

Dieser Kuss kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit. So voller Gefühle und endlich hatte ich es wieder, dieses Kribbeln im Bauch. Dieses Gefühl kannte ich nur von meiner ersten großen Liebe. Obwohl ich Kevin nicht wirklich kannte, war es wieder da. Dieses wunderschöne Gefühl.

Am liebsten hätte ich die Zeit angehalten, denn es war so ein wahnsinnig schönes Gefühl. Klingt zwar total kitschig und nach einem Liebesfilm, der natürlich in 99% der Fälle ein Happy End hat, aber es fühlte sich genauso an. Leider war ich keine Hauptdarstellerin in einer Schnulze, sondern wurde von der knallharten Realität, in Form von Sophie, wieder zurück auf den Boden der Tatsachen geknallt.

"July, wir müssen los."

Traurig wandte ich mich von Kevin ab und bemerkte, dass Sophie vor lauter Stress auch schon meine Handtasche im Arm hielt. 

"Wir müssen jetzt los. Aber wir können gerne morgen wiederkommen.", sagte ich.

Kevin nickte. "Warte, ich gebe dir noch meine Nummer."

"Ich habe deine Nummer schon.", sagte ich. Zum Abschied winkte ich noch allen und machte mich lächelnd gemeinsam mit Sophie auf, in Richtung Bahnhof.

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Lydiaa

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