Beschreibung
Alle Figuren und Ereignisse in diesem Text - auch die, die sich auf lebende Personen beziehen - sind gänzlich frei erfunden. Der Text enthält viele schlimme Wörter und Aufgrund seines Inhalts sollte er von niemandem gelesen werden. (Angepasst von Southpark)
Alle Figuren und Ereignisse in diesem Text - auch die, die sich auf lebende Personen beziehen - sind gänzlich frei erfunden. Der Text enthält viele schlimme Wörter und Aufgrund seines Inhalts sollte er von niemandem gelesen werden. (Angepasst von „Southpark“)
Die graugrüne Grabbelgemse Gargamel
Dieses phänomenale, noch nie veröffentlichte Märchen schildert die schier unglaublichen Abenteuer der kleinen Grabbelgemse Gargamel, die erst lernen muss, wie man denkt. Gargamel ist nicht gerade sehr intelligent. Er fällt dauernd von den Felsen und ist ein Problemkind. Die Mutter Greti regt sich deshalb immer sehr darüber auf. Dauernd muss sie Blutflecken am Grund von Abgründen aufwischen, obwohl sie nicht einmal Bounty, die tolle-super-saugweg-wischkraft-Rolle hat. So ist die Mutter der Grabbelgemse Gargamel immer in Aktion. Sie ist nämlich Mitglied im “Landschaftsschutzverein für blutfleckenfreie und mit schönen Giftblumen übersähte Alpen, kurz “LafbumsGuA genannt, und welche Figur würde sie denn machen, wenn ihr eigenes Kind der Hauptverschmutzer der Alpen wäre?
Nun aber zurück zu der lieben kleinen Grabbelgemse Gargamel, die, aufgrund ihrer nicht gerade seltenen und dazu noch peinlich ungeschickten Ausrutscher, graugrün ist und nicht mehr schon kac....äh goldbraun ist, wie es die anderen kleine Gemsen sind. Gestern erlebte Gargamel ein bahnbrechendes Ereignis, das sein zukünftiges Leben entscheidend verändern würde:
Es war ein schöner, sonniger und klarer Alpenmorgen. Doch da Gargamel stockblind ist, sah er nicht, wie er -wieder einmal- auf einen Abgrund zuging, über den der Yeti-Reinhold gerade erst eine spektakulären und etwas mit zuviel Phantasie angereicherten Artikel geschrieben, der über seine abnorme Begegnung mit seinem Yeti ( Vielleicht ist der Yeti ja ein Erfindung seines Geistes, eine Verkörperung von seiner persönlichen Traumvorstellung eines Mannes, die er einmal in seinem Leben erreichen will: behaarte Brust, ein funktionierendes Gehirn, ein Sprechvolumen von über drei verschiedenen Brülllauten und sogar ein Pfeiflaut, der, laut Reini, ein Warnsignal für einen ungebetenen Eindringling ist und eine aggressive Gemütslage des Yetis ist -ah.........! Deshalb höre ich Reiniboy immer am Abend in seinem Schlafzimmer laut pfeifen, wenn ein romantischer Sonnenuntergang ist und seine Frau frei hat..).
Fortsetzung folgt...
Doch nun zurück zu dem tollen aber auch katastrophalen Ereignis, das sich zutrug: Er, der Held der Geschichte, erblickte ein nicht gerade schönes Bild. Seine Freunde Pippo und Baudo wurden von ihm hinter einem gut versteckten Busch bei einer Schandtat ertappt, wie sie größer nicht sein könnte!
Pippo und Baudo -jedes Mal lacht Garga, so nennen ihn sein Kumpanen, heimlich ins Hüfchen, wenn er ihren Namen aussprach, aber das tat er ja nicht so oft, da er sie ja nur flüchtig kennt. Deren Eltern und seine eigene Mutter treffen sich nämlich jeden Montag beim Quellwasserkränzchen, um ihren Tratsch zu machen. Aus diesem Grund kennt er diese beiden jungen Gemsen- machten was, das er von diesen Beiden, eigentlich von allen als anständig angesehenen Gesellen nicht gewohnt war.
Sie übten eine verbotene Tat aus und taten dies auch noch mit Wonne, sie genossen es förmlich! Pippo zupfte Enziane, diese vom “Verein für blutfleckenfreie....... als naturgeschützt eingestuften Giftblumen, die schon in geringen Mengen tödlich wirkenden und anschließend schmerzhafte Krämpfe hervorrufenden Exzentriker der Alpen, und stopfte sie Baudo in das Maul.
“Oh Gott!, rief Garga, “was machst du da?! Bist du verrückt! Weißt du eigentlich, was du da tust! Er starrte Pippo mit schreckverzerrtem Gesicht an, seine Adern pulsierten an seiner Stirn, alle Muskeln seines Körpers verkrampften sich, als wäre ein Blitz ihn gefahren und möchte ihn nicht wieder so schnell verlassen. Seine
Augäpfel drohten aus den Höhlen zu fallen; diese waren noch blau umrandet, von seinem letzten Sturz.
“Spinnst du? Weißt du eigentlich, wie gefährlich das ist! Diese Blumen sind vom Aussterben bedroht! Er holte sich seine neue Kampfausrüstung heraus, die er beim Alpi-Markt geholt hatte und stopfte sie dem Umweltverbrecher in den A... Darauf wurden Pippo und Baudo äußerst wütend und stellten sich der Herausforderung. Sie wußten, sie waren im Vorteil, da Garga ja nicht gerade mit Adleraugen ausgestattet war. Deshalb würde es zum gerechten Kampf unter Amateur-Ninjas kommen, der für Garga katastrophale Folgen haben würde.
Garga nahm seinen bio-Kampfanzug aus seinem Ninja-Streitrucksack und streifte ihn in einem eleganten Schwung über seinen durchtrainierten Körper, der vom vielen Fall-Training muskulös und straff war, erwürgte sich fast an ihm und stellte sich todesmutig seinen beiden Kontrahenten, die die moosübersähte Kampfmaschine mit abschätzenden und beinahe gierigen Blicken , wie ein Falke, der ein hilfloses Kaninchen unter sich erhascht hat und sich nun der leichten Beute sicher ist, musterten.
Garga wirbelte herum, streckte seine Beine zu einem allesvernichtendem Stoß aus und schoss mit rasender Geschwindigkeit auf Pippo und Baudo zu. Tausende heldenhafte Gedanken über seinen potentiellen Sieg und die anschließenden Lobesworte seiner Mutter, seine Siegerehrung, das Begräbnis seiner beiden Opfer, die durch ihn in einem ehrenhaften Kampf durch seine gefürchteten Todesstoß ins Nirwana katapultiert wurden, gingen ihm durch den Kopf, als er in einem großen Bogen über eine Klippe hinuntersprang.
Dort kam er zum Glück auf einem seiner Pubertätspickel auf und verletzte sich so nur seinen besch.... Hufträger, der bei der Kampfausrüstung gratis dabei war.
“Puh!, keuchte Garga, “zum Glück nehme ich nie Clerasil, sonst wäre ich jetzt so ziemlich tot.
Überglücklich und sehr mit sich selbst zufrieden, machte sich Garga wieder auf den Weg nach Hause, wo seine liebe Mutter wieder auf ihn warten würde. Doch Garga würde eine Überraschung erleben und sich noch lange den Kopf darüber zerbrechen!
Als er zu Hause bei seiner geliebten Mutter ankam, schaute ihn diese ganz und gar nicht stolz an. Im Gegenteil ! Sie schmierte ihm eine und schickte ihn ohne Essen und Trinken ins Bett. Das verstand Garga nicht. Er war doch bei einem ehrenhaften Kampf mit zwei überlegenen Gegnern mit dem Leben davongekommen und hatte seine Ehre nicht verletzt! Seine Mutter müsste doch stolz auf ihren Jungen sein! Und überhaupt! Wieso bekam er Schläge, obwohl sie eigentlich nichts von diesem Vorfall wissen konnte? So viele Fragen waren unbeantwortet! Und Garga wusste: Die Wahrheit liegt da draußen! So beschloss er, sich auf die Suche zu machen.
Auf die Suche nach den unergründlichen Geschehnissen des geheimnisvollen Universums.
Er nahm seine Ausrüstung, die aus einem Kampfrucksack bestand, mit und sagte seiner geliebten Heimat mit tränenunterlaufenen Augen auf Wiedersehen. Als er hinter dem ersten Hügel angekommen war und seine Wohnhöle nicht mehr sah, überkam ihn jedoch ein noch nie dagewesene Sehnsucht nach seiner Heimat, dass er sofort umdrehte und sich auf den Weg in sein kleines, warmes Bettchen machte, wo er dann bis zehn Uhr morgens schlief. Seine Mutter riss ihn abrupt aus dem Schlaf. “Du elender Faulpelz! Mach, dass du in die Küche kommst, ein paar Erdäpfel schälen und den Felsen schrubben! Schau nicht so blöd drein! Ab, marsch,marsch! Während sie dies sagte, riss sie Garga die Bettdecke runter und klatschte befehlend in die Hände.
Garga war schon seit Längerem aufgefallen, dass sich seine Mutter etwas eigenartig benahm, doch so extrem war es schon lange nicht mehr gewesen! Er war doch noch ein kleines Kind! “Ja, seufzte er und machte sich schlaftrunken auf den Weg in die Küche, die sein neues Gefängnis werden sollte.
Tag um Tag verstrich, während Garga Kartoffeln schälte, den Boden schrubbte, seiner Mutter bedingungslos gehorchte. Seine Wut staute sich mehr und mehr, schon bald würde er sich nicht mehr kontrollieren können. Wie vom Wahnsinn getrieben, begann er sich am Boden auszulassen; er schrubbte wie verrückt und schnaubte und tobte dabei wie ein wild gewordenes, tollwütiges Tier. Doch als er mit der Zeit Reibblasen bekam, ließ er von dieser Art der Abreaktion ab. Wiederum steigerte er sich in seine Wut hinein, er wurde langsam, aber sicher, wahnsinnig. Doch der Auslöser für seine gestauten Aggressionen war noch nicht gegeben. Zum Glück. Denn das würde kein gutes Ende nehmen, das wusste er ganz genau.
So verrichtete er Sekunde für Sekunde, Minute für Minute, Stunde um Stunde, Tag für Tag, Woche um Woche, Monat um Monat, Jahreszeit um Jahreszeit, Äonen umd Äonen seine Sklavendienste und fixierte seine Wut, seinen grenzenlosen Hass auf seine Mutter. Wie oft hatte er schon geträumt, wie er sie von hinten erwürgte, wie sie dann erbärmlich um Hilfe rief, während seine Hände sich tief in ihr weiches, fettes Fleisch gruben und jedes Mal war er mit einem befriedigendem Kribbeln im Bauch aufgewacht und mit jedem Traum wuchs in ihm die Gewissheit dass sich diese Träume bald erfüllen würden -außer seine Mutter würde die Grenze nicht überschreiten.
Doch sie tat es.
Am 389. Tag seiner Sklaverei -Garga hatte jeden Tag krankhaft genau gezählt um seine Rache auch im rechten Maße walten lassen zu können, vorausgesetzt es würde einmal so weit kommen. Jeder dieser Tage war wie ein Scheit, das in ihm das Feuer seiner Wut mehr und mehr entfachte. Dann trat Greti, das war der Name seiner Peinigerin, wutentbrannt vor ihren Sohn und schrie ihn an, während ihr der Speichel aus dem Mund floss: Du verdammter Hurensohn! Du hast einen Fleck übersehen!
“Ha! Du hast dich gerade selbst als Hure bezeichnet, schrie ihr Garga entgegen, der spürte, dass die Stunde seiner Rebellion gekommen war und stellte sich ihr herausfordernd mit eingezogenem Bauch entgegen, dessen Muskeln vom vielen Schrubben zu einem Waschbrett geworden waren.
“Was willst du denn, du kleiner Wichser! Seit wann bin denn ich deine Mutter du miese Ratte! Nur weil ich dich aufgenommen habe, als deine gestorben ist, bin ich noch lange nicht dein Mamilein!
Garga traute seine Ohren nicht.
Er war nicht ihr Sohn? Das konnte nicht möglich sein. All diese Jahre hinweg hatte sie ihn getäuscht und betrogen. Und er war dagesessen und hatte sie geliebt, wie eine richtige Mutter, während Greti ihn missachtete und schmähte. Nun waren die Hemmungen bei Garga gebrochen. Er würde sich ja nicht an einem Familienmitglied vergreifen, sondern nur an einem wildfremden Wesen, das ihn über schier endlose Monate hinweg gepeinigt und misshandelt hatte.
In einer blitzschnellen Bewegung, die ihm später noch hunderte Male in Zeitlupe durch den Kopf ging, griff er zum Küchenmesser, das er so oft zum Kartoffelschälen genommen hatte, sprang seine Pseudo-Mutter an und rammte ihr das Werkzeug eines Koches in den Bauch und rührte ihre Eingeweide kräftig um.
Da ihn das sehr an Rührei erinnerte, bekam er Hunger und ging in die Küche. Dort wusch er sich das Blut von den Händen und reinigte das Mordinstrument peinlichst genau. Als er aber bemerkte, dass er kein Salz mehr für sein Ei hatte, wurde er müde und beschloss ins Bett zu steigen. Da er aber so blöd und so blind war, wie ein Maulwurf, der über hundert Jahre alt ist, stieß er an fast jeder Kante an und kam so saumüde ins Bett. Erst jetzt wurde ihm klar, dass er eigentlich eine Schandtat begangen hatte, und dass es eigentlich ein bisschen auffällig war, wenn er eine Leiche in der Küche liegen hatte. Aber der Weg dorthin war lang-und gefährlich. So lag er dann im Bett und dachte nicht mehr länger über seine Tat nach.
Unsanft wurde er aus einem Traum gerissen. Er lag wach im Bett und starrte an die Felsendecke. Der Mond warf sein silbernes Licht in das Zimmer und erweckte tausende Schatten zum Leben. Der moosbedeckte Vorhang wehte in einer saftigen Brise. Das Fenster, das er nie schloss, damit er in der Nacht auch genügend Luft bekam und dann am Morgen auch ja ausgerastet war, quietschte ein bisschen vor sich herum. Er erklärte dies zur Ursache seines Aufwachens und dachte sich nichts weiter dabei-
bis plötzlich etwas an seinem Arm zog.
Blitzschnell riss er den Kopf herum und gaffte in das grausige, überall mit geronnenem Blut verschmierte, tote Gesicht seiner “Mutter. Speichel rann ihr aus dem schreckverzerrten Mund und ihre Augen starrten willenlos leer in die Luft. Ein Auge hing nur mehr am Sehnerv und drohte aus der Höhle zu fallen. Das Fell auf ihrem Gesicht war blutverklebt und tausende Fliegen tummelten sich darauf herum, um ihr den Eiter aus den Wunden zu saugen. Ein Käfer legte gerade gemächlich ein paar Eier in die Stirn, um so seiner Nachkommenschaft ein sicheres Überleben sichern zu können, in dem es an Nahrung nicht fehlen sollte.
Die mit schwarzem, getrockneten schleimigen Blut verklebte Hand, bei der ein Knochen aus dem verfaulten Fleisch herausragte, wie der Stiel bei einem halb fertig gegessenen Eis, umklammerte seine Hand mit einem eisernen Griff, das man unter anderem auch daran sehen konnte, dass eine Sehne, die freigelegt wurde, weil das verweste Fleisch aufgrund der Spannung, wie eine faule Tomate aufgeplatzt war , gespannt war, wie eine unpassend komisch wirkende Gitarrensaite. Als Garga dieser absurde Gedanken durch den Kopf schoss, stieß er ein total nicht zur Situation passendes und daher auch sehr komisch ausfallendes Lachen aus, das in ein Krächzen ausartete. In diesem Moment wurde Garga sein schleichender Wahnsinn zum ersten Mal wirklich bewusst.
Er riss die Hand mit einem kräftigen Ruck weg- und nicht nur von seinem Arm, nein auch vom Körper seiner Mutter, der darauf zusammensackte, wie ein Mehlsack-ein grausiger, bestialisch stinkender Mehlsack.
Garga verschwendete keinen einzigen Gedanken an den Sinn dieses Vorfalls und beschloss, aufzubrechen.
Er brach auf. Sein Arm brach auf. An der Stelle, an der ihn kurze Zeit zuvor das Mutter-Ding berührt hatte, trat eine übel riechende, eiterige Flüssigkeit aus, die in einem miniaturisierten, grausigen Strom über seinen Arm hinunterfloss. Überall, wo diese Flüssigkeit seine Haut berührte, entstanden neue Blasen, die wiederum aufplatzten und einen neuen Strom entspringen ließen, wie Quellen, die Grauen sprudeln ließen und den Tod über ihr Flussbett schwemmen. Sein ganzer Unterarm troff von dieser undefinierten gelblichen, dünnflüssigen Substanz. Sein Arm war wie ein Meer von Pusteln und Blasen, bräunlich aufgeplatzt und die oberste Hautschicht löste sich in großen, unregelmäßigen Schuppen.
Plötzlich schoss ihm eine Erinnerung in den Kopf. Sie kam ihm wie eine Erkenntnis, eine Eingabe, die ihm alles erklärte.
Diese Erinnerung entstammte aus den Tagen seiner Kindheit, die für ihn mit den Jahren der Sklaverei seiner Peinigerin ein jähes Ende genommen hatte. Er konnte sich noch genau an dieses Ereignis erinnern, dessen Tragweite er damals mit seinen wenigen Jahren nicht erkannt hatte.
Er war damals mit Bippo und Baudo unterwegs gewesen. Dies war eine Ausnahme für ihn, denn er war höchst selten mit diesen für ihn eher unheimlichen Individuen zusammen. Vielleicht waren sie ihm immer unheimlich gewesen, weil Ein Jahr jünger war als sie. Vielleicht war auch dieser Altersunterschied der Grund dafür, das er diesen beiden Exzentrikern folgte. Wahrscheinlich wollte er sie beeindrucken, indem er ihr Vorhaben unterstützte: Bippo und Baudo hatten vorgeschlagen, das verbotene Gebiet zu erkunden. Dieses verbotene Gebiet bestand aus einem felsigen Areal, das deshalb verboten war, weil der “LafbumsGuA es mit der Begründung von dem Vorhanden sein gefährdeter Blumen unter Naturschutz gestellt hatte. Da konnten B+P natürlich nicht widerstehen. Sie waren beinahe berühmt-berüchtigt wegen ihrer Vorliebe unter Naturschutz gestellte Gebiete mit ihren unreifen Gedanken zu zerstören, indem sie sie in die Tat umsetzten.
Das Areal, das sie damals betraten, als die Gedanken Gargas noch nicht mit dem matten Schleier des Wahnsinns bedeckt wurden und seine Gehirnströme noch wie klare Gebirgsbächlein in seinen Hirnrinden vor sich hinplätscherten, war in ihrem späteren Leben viel wichtiger, als sie es mit ihrem damaligen Gedankenpotential noch erfassen konnten.
Garga fühlte sich wahrlich nicht wohl in seiner Haut, als er mit seinen ungewohnten Spielkameraden den natürlichen Zaun aus Unterholz und in sich verflochtenen Dornen unter Entstehung von zahlreichen Schürfwunden durchbrachen. Er dachte an seinen unbescholtenen Ruf in seinen Verwandtschaftskreisen, der mit einem Fehlschlagen dieser von ihm aus eher sinnlosen Aktion sicherlich ruiniert wäre. Er dachte an den Zorn seiner Mutter, die ja ein sehr engagiertes Mitglied des “LafbumsGuA war.
Er verdrängte diesen Gedanken gewaltsam, als ihn B ansprach und ihn auf seine laue Gesichtsfarbe hinwies. Dies geschah mit einem ihm derartig unsympathisch erscheinendem Unterton, der die Angst Gargas bloßstellen und verspotten sollte, dass ihm die blutrote Farbe des Zorns in das Gesicht schoss, die die Lösung seines damaligen Bleicheproblems darstellte und in heutiger Zeit die Lösung für all seine Probleme ist.
So schritten sie also, drei unwichtige Kreaturen im unendlichen Raum des Universums, auf die von dem besagten Verein so verteidigte, mit viel Sorgfalt und Mühe geschützte Aushöhlung im Felsen zu.
Wie ein Blitz traf Garga die Erkenntnis. Es erklärte sich plötzlich ein Problem, das ihn jahrelang quälte, besser gesagt, das die jahrelangen Qualen verkörperte, die er seitens seiner Mutter erleiden musste. Plötzlich konnte er sich den Sinneswechsel seiner Mutter, ein Sinneswechsel von tiefster Liebe in abgrundtiefen, scheinbar sinnlosen, krankhaften kalten Hass leichtestens erklären.
Der Film seiner Gedanken spulte sich, fast wie von selbst, an diesen Tag zurück, der, so erkannte es Garga zu diesem Zeitpunkt, wie ein Amokläufer, der zu spät erkennt, dass er derjenige ist, der den Tod der Leichen um ihn herum verursacht hat, der Tag war, der sein Leben zu einem Leben machte, das verschieden zu dem der 6 Milliarden anderen unwichtigen Kreaturen seiner Welt machte. Dieser Tag machte sein Leben verschieden, jedoch nicht besser von dem der anderen:
Alle drei näherten sich langsam dem Eingang der Höhle. Ihr Gemüt war aufgeregt, der glatte unschuldige kindliche See der Gedanken kräuselte sich und die sanften Wogen der Unruhe bäumten sich allmählich auf zu Sturmwellen der Furcht, doch waren dies Wellen einer Furcht, die sie suchten, eine Furcht, deren Erreichen für sie das Ziel darstellte. Derartige Gefühle waren Pippo und Baudo schon bekannt; sie waren daher in der Lage, besser mit ihnen umzugehen, als Garga, der sich unwohl in dieser für seine braven Verhältnisse abnorme Situation fühlte und dauernd den Spott seiner Gefährten fürchtete und dass sie in der Lage seien, seine uncoole Furcht durch die unbewusste Sprache seiner Mimik verstehen zu können.
Moos und verschiedene Garga bekannte Gewächse schmückten den hohen Eingang der Aushöhlung im Felsen und verliehen ihr einen traumähnlichen Charakter, irgendwie zu perfekt, um realistisch zu sein, geradezu wie in einem Naturfilm, der nur die schönsten Seiten einer Landschaft zeigt, um den Zuschauer zu Hause nicht enttäuschen zu müssen und die Einschaltquoten zu erhöhen.
An diesem Tage geschah etwas Trauriges. Es geschah etwas mit seinem Verstand. All das, was er sich aufbaute, wofür er sich bemüht hatte , brach zusammen. Es wurde zerstört und vernichtet und gab den Weg frei, für ein trostloses Trauerspiel fernab von Sinn und Zeit. Garga wurde zum Sohn des Grotesken:
Er sprang auf allen Vieren alle beide Kameraden an und schlüpfte in ihren Arsch. Da wurden beide zugleich schwul und fickten sich in die Eier hinein. Als dieses Spektakel zu Ende war, liefen sie mit Tellern in den Arschlöchern heraus, als wären sie im Gefängnis gewesen.
Garga wollte nur mehr ficken, aber als dies seine Mutter erfuhr, erlaubte sie es ihm nicht, denn sie war gegen Schwule und wollte nicht, dass ihr Sohn zu dieser Brut gehörte und beschimpfte ihn deshalb und lies ihn wieder einmal den Boden spülen, bis sich Warzen auf seinen kleinen schwulen Fingern bildeten.
Doch nach diesem eher einmaligen schwulen Erlebnis wollte er wieder hetero sein und stieg wieder anderen, weiblichen Gemsen nach, bei denen er sowieso keine geringste Chance hatte. Armer Garga ohne Ficken.
Dann traf er einmal eine Scharfe Sau und fickte sie beinahe zu Tode. Das gefiel beiden und sie wiederholten es die Woche ein paar mal.
Aber all dies war zu diesem Zeitpunkt, in dem er sich befand unwichtig.
Jetzt wollte er nur noch morden , bis das Blut spritzte, er wollte sich durch den Tod anderer in deren Gehirnen verewigen, als Massenmörder und Psycho in die Geschichte eingehen und zugleich noch ficken.
Doch das war alles nicht so einfach wie es schien. Zuerst brauchte er einmal Waffen, wie es sich gehörte, Denn: No arms no blood! Also stieg er ins Tal hinunter zu dem Waffenschieber Erich, der immer etwas für Psychos parat hatte. Dieser empfahl ihm eine abgesägte Pumpgun, eine Uzi und noch ein paar kleinere handliche Waffen. Die Bezahlung erfolgte durch Blasen. Das war Garga so egal, er wollte nur mehr schlachten und nahm beinahe alles dafür hin.
Und das Blut spritzte, wie im Rausch. Gelber Schleim spritzte auf sein Gesicht, zähes, geronnenes Blut faulte und gärte auf seinem Hemd, das über seine schmächtigen, hageren Körper gespannt war, wie ein spröder Luftballon über einen Drahtgestell. Sein Unterschlupf war ein Winkel zwischen zwei Häusern, die komplett verlassen waren, es war die Behausung einer Bestie die den Wahnsinn spürte, die ihn in sich trug und ihn durch ihre Taten nährte, wie eine Mutter, die ihr behindertes Kind liebevoll liebkost, obwohl sie sich innerlich vor ihm graust und Abneigung spürt.
Und der Wahnsinn hatte Hunger. Die Nahrung war abnorm. Sie war nichts Bestimmtes, sondern bestand in der bloßen Handlung, die in dem Moment zur Nahrung wurde, in dem sie ein abstrakter, krankhafter Bestandteil seines Leben wurde.
Er fickte sie alle. Fickte sie auf, fickte sie ab, machte sie an und lachte sie dabei aus. Doch die Tage seiner Lust hatten ein Ende. Ein beschissen abruptes und beschissen normales, viel zu unspektakuläres scheiß Ende.
Er hatte keine Lust mehr, zu ficken, seinen Hunger zu stillen, weil er keinen Hunger mehr hatte und weil hungern zu geil für in war, um es zu unterlassen.
Ficken ist mein Lebenstraum
Ich ficke einen Birnenbaum
Ficken ja das ist so schön
Ich werde jetzt nach Hause gehn.
Nachdem er zwei tage lang so herumgeknubbelt hatte, tat ihm sein Schwanz weh, weil er ihn verkühlt hatte, als er eine voll coole Gemsin vermöbelt hatte.
Er schwor sich höchst feierlich: „Nie wieder werde ich möbeln, sonst bau ich mir noch ein Haus.“
Es begann ein Leben der Askese, eine Enthaltsamkeit, die ihn seine Seele reinigte, leider aber auch seinen Körper. So kam es, dass er wieder einmal über eine Klippe hinunterfiel, weil ihm gerade eine Mücke ins Auge geflogen war, die ihm die Sicht versperrte. Als er auf dem harten Felsboden aufschlug wurde ihm sein Fehler bewusst! Oh welch Grauen, welch endlose Pein! Kein Pickel war da, der seinen Sturz bremste, kein Dreckpatzen vermochte es, seinen Sturz abzufedern. So kam es wie es kommen musste: Unter lautem Verfluchen der Askese schlug Garga mit den Augen voraus auf dem steinharten Fels auf.
Zu seiner Überraschung passierte aber nichts Besonderes. Garga richtete sich schön gemütlich auf seine vier Hüfchen, und hoffte ihnsgeheim, dass die Askese nicht allzu gute Ohren habe, dass sie seine Verwünschungen ja nicht mitbekommen habe.
Gemsenglücklich suchte er sich einen Schlafplatz in einer Waldhöhle und schlief eng and sich selbst gekuschelt ein.
Am morgen erhob er sich gut ausgerastet, und flog zum nächsten Honigbaum, um Honig zu saugen. „Was?!?“, versuchte er laut zu schreien, doch es ging nicht. Sein Hirn gab ihm den Befehl zum Sprechen, doch sein Maul wollte ihm nicht dienen.
„Seit wann kann ich flieg- ?“ , fragte sich Garga.
In diesem Moment erwachte er.
Er konnte es nicht fassen. Er lag in seinem kleinen, warmen Bettchen. Seine Hüfchen wurden von seiner heißgeliebten Bettflasche gewärmt und am Boden befanden sich seine Hufwärmer in Häschendesign. Rosa.
Am Nachtkästchen stand eine Tasse Kamillentee. Der Dampf zeichnete zauberhafte Formen in die Luft und schlüpfte in seine Nüstern um seine Sinneszellen zu entzücken.
Seine noch müden Äugelchen blinzelten in das Sonnenlicht, dass durch die Ritzen des moosbewachsenen Fensters hereinbrach. Er schlüpfte in seine wohligen Wärmer und fasste die Tasse Tee an.
Doch der Tee war kalt. Eiskalt. Stahlkalt. Er setzte seine Lippen an die Tasse und fror fest. Plöltzlich wandelte sich das Sonnenlicht. Rote, blutrote Lichtfluten quollen durch die Fensterspalten herein und umspülten Garga. Es wurde warm. Seine Zunge taute auf. Der Tee erwärmte sich und wie von Geisterhand setze Garga zum Trinken an. Glühende Lava floss seinen Schlund hinunter und verdampfte seine Magensäure, die in einer Dampfwolke aus seinem Maul und Nüstern schoss.
Gebadet in kaltem Schweiß, mit rasendem Puls erwachte er. Nun bestand kein Zweifel mehr. Er war endgültig wach.
Sein Schädel war unsanft auf einem Felsbrocken gebettet und als er sich an den Kopf fasste, musste er feststellen, dass sein Fell blutverschmiert war. Außerdem meldete sein vereiterter Unterarm, dass unser kleiner Protagonist die ganze Zeit auf ihm gelgen war und war nicht so recht glücklich darüber.
Unterarm! Vereitert! Ein Flahsback seines Muttermonsters schoss in sein Hirn, und die Wirkung hätte Garga beinahe zu Boden gestoßen, wäre er nicht schon dort gelgen.
Es war also wahr. Seine Mutter: ein Monster. Seine Jugend: verdorben. Sein Inneres: ein Schlachtfeld. Seine Seele: ein Scherbenhaufen.
Doch bei näherer Bertrachtung war seine Mutter gar nicht seine leibliche, nur ein Jahr seiner Jugend verdorben und sein Inneres, seine Seele zwar angeknackst, wer sagt aber, mann könnte das nicht wieder hinbiegen?
Er konnte sich erinnern, wie er aufbrach von zu Hause, weg von seiner Peinigerin und wie er sich and ein Schlüsselereignis mit Pippo und Baudo erinnerte. Er musste, in Gedanken versunken, in diese Mulde gefallen sein, sich den Kopf gestoßen haben und bis jetzt hier gelegen sein.
Er war erleichtert. All diese Fürchterlichen Ereignisse in der Höhle mit Pippo und Baudo und all die unaussprechlichen, ja abartigen Geschenhnisse, die darauf folgten, waren nichts als Hirngespinste, nichts als kranke Phantasien eines von traumatischen Erlebnissen und einem Stoß auf den Kopf gebeutelten Hirnes.
Er konnte sich jedoch nicht an das Schlüsselereignis erinnen. Was war damals in der Höhle geschehen?
Zu seiner Verwunderung war es Garga egal. Was nützten ihm schon Erklärungen für seine Lage? Tatsache war, dass er sich nicht um Erklärungen, sondern um das Jetzt kümmern musste.
„Ich will dies als eine Warnung sehen“, flüsterte Garga zu sich, während er sich langsam aufrichtete. „Niemals will ich ein Leben führen, wie ich es in meiner ohnmächtigen Vision gesehen habe! Niemals!“, murmelte Garga. Er keuchte, als er sich auf die Knie schwang. „Ich werde den Wahn, der in mich gepflanzt wurde nicht nähren, ich werden ihn aktiv ersticken!“ verkündete er laustark der Gebirgslandschaft.
Mit einem Schrei schwang er sich auf die Hufe und brüllte: „Ich bin Gargamel, die graugrüne Grabbelgemse. Ich bin ein Ninja, so wahr ich meinen Kampfrucksack trage!“
Fröhlich katapultierte er sich von Fels zu Fels auf welche die untergehende Sonne Gemälde in rosa zauberte. Voller unerschütterlichem Tatendrang hopste er weiter, äußerst intelligent und blind wie eh und je, immer vorwärts in die nächste Schlucht hinein.
Doch Garga wäre nicht graugrün und hätte diesen Namen auch nicht verdient, würde er nicht mindestens alle paar Augenblicke in Abgründe stürzen. Er war darin ein Profi, wenn nicht Weltmeister.
So endet das phänomenale Märchen über Gargamel, die graugrüne Grabbelgemse.
Doch ist nicht jedes Ende ein neuer Anfang?
Garga würde dem bestimmt zustimmen …
© Anton Nemo Dues