Krimis & Thriller
Das Geisterhaus - Ein mysteriöser und unheimlicher Specht Fall (8)

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"Das Geisterhaus - Ein mysteriöser und unheimlicher Specht Fall (8)"
Veröffentlicht am 04. September 2011, 10 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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Über den Autor:

Die Pflicht des Menschen ist seine stetige Vervollkommnung. Ich versuche dies jeden Tag ein klein bisschen, zumindest wenn es durch Bücher geschieht.
Das Geisterhaus - Ein mysteriöser und unheimlicher Specht Fall (8)

Das Geisterhaus - Ein mysteriöser und unheimlicher Specht Fall (8)

Beschreibung

Schluck Specht und Victor von Schnösel begeben sich auf den Friedhof um eine These zu überprüfen. Schwingende Schaufeln mit einbegiffen. Viel Spaß! Titelbild:www.pixelio.de/©Stefan Bayer/PIXELIO

Kapitel 7 - Willkommen in der Rue Cimetière

Mit gewaltigem Schädelbrummen erwachte ich. Die Sixpacks waren leer, wie nicht anders zu erwarten. Draußen prasselte Regen in gewaltigen Tropfen gegen das dünne Glas meiner Fensterscheiben. Ich glaubte, das Wetter wolle gewaltsam eindringen und mich verprügeln. Meine zerkratzte Uhr sagte mir, dass es Nachmittag war, aber das Wetter ließ keinen direkten Schluss darauf zu. Neben den höllischen Kopfschmerzen hatte sich ein Gedanke ganz fest in mein Hirn eingebrannt. Ich musste zum Friedhof und die Familiengruft der Thyssens stürmen.

Ich rief erst einmal meinen sogenannten Assistenten an und verklickerte ihm zum Promifriedhof zu fahren, der in einer der teuersten Gegenden der Stadt lag.

Danach sammelte ich den Kram zusammen, den mir Harald, ein ehemaliger Kumpel, in doppelter Hinsicht, mitgegeben hatte. Nachdem seine Zeche geschlossen worden war hatte er widerrechtlich ein paar Andenken mitgehen lassen und zur Sicherheit bei mir versteckt. Bei einem Bullen würden die nie suchen, war seine Begründung und es stimmte. Allerdings starb der Gute kurz darauf an seiner Staublunge und so gingen die Dinger in meinen Besitz über. Eine Spitzhacke, ein Grubenhelm mit elektrischer Lampe, zwei Spaten und zwei Brecheisen.

Bewaffnet mit diesen Dingen fuhr ich ebenfalls zum Friedhof.

Die Rue Cimetière, schon allein der Name verriet, dass hier nicht jeder einfach so liegen durfte. Allein die Erde in denen die Toten lagen war teurer als manches Grundstück in der Stadt. Überall standen, hockten und beteten riesige Engelsstatuen, die mindestens aus Granit gehauen waren, alles darunter war einfach zu schäbig.

Natürlich hat es etwas Perverses, wenn da vergebende Engel, die absolute Unschuld und Reinheit repräsentieren auf den Gräbern von Leuten hockten, die mehr Blut an ihren Händen kleben hatten als die meisten Metzger. Mein Gott war das jetzt tiefsinnig! Auf meine alten Tage werde ich noch zum Philosophen, oder wie sagte schon dieser Rene, der Franzose, komme jetzt nicht auf seinen Nachnamen, „Ich trinke, also bin ich!“.

„Wieso sind wir hier?“, fragte von Schnösel gereizt. Immer noch regnete es in Strömen. Die sonst so fleißigen Friedhofsgärtner hatten sich heute spontan frei genommen. Eigentlich besaß jedes Grab hier einen eigenen Gärtner, denn für die Hinterbliebenen war die Anstellung eines solchen Menschen kein Problem. Sie scherten sich nicht darum, dass ihr Anverwandter jetzt von mehreren Kubikmetern Erde sicher festgehalten wurde. Aber das Grab sollte doch immer gut aussehen, dem Prestige zu Liebe.

Als sie eine Ewigkeit gegangen waren erspähten sie den Bereich mit den Grüften. Die der Thyssens zu finden war kein Problem, denn sie war mit Abstand die Größte und teuerste. Sie schien direkt aus dem antiken Griechenland eingeflogen worden zu sein. Die Tür zeigte viele Verzierungen, die hart arbeitende Stahlarbeiter zeigten, sie sahen fast wie sozialistische Arbeiterbilder aus.

„Die Antwort auf deine Frage wirst du gleich hier drinnen finden“, antwortete ich über die Schulter hinweg. Flink zog ich mein Dietrichset, eines meiner Andenken an die Polizei, und öffnete damit Problemlos die mächtige Tür.

„Bitte einzutreten.“ „He, da ist jemand!“, zischte mir Victor zu. Schnell drehte ich mich um du sah nichts außer Grüften. „Einbildung. Wahrscheinlich bist du immer noch ausgelaugt von gestern“, stichelte ich. Er errötete leicht. „Bringt sie’s denn im Bett?“ „Was?!“ „Na geht sie richtig ab, oder ist sie bloß so eine lahme Nummer?“ Der reiche Stecher schwieg. „Dann muss es ja toll gewesen sein bei einer verheirateten Frau einen Ölwechsel vorzunehmen.“ Der Adelsspross schnappte empört nach Luft, das konnten sie alle gut. „Erstens weiß ich nicht was Sie das angeht und zweitens hat sie mich dazu genötigt!“ „Hast bestimmt lange Widerstand geleistet“, spekulierte ich und trat ein.

„Kommst du jetzt endlich! Du musst auch mit anpacken!“ Mit meiner entfachten Grubenlampe und allem anderen Firlefanz stiegen wir die Treppe zur Gruft hinab. Überall waren Steinsarkophage in Nischen über denen die Namen ihrer Besitzer prangten. „Sieh mal, ob du Heinrich Thyssen findest.“ „Ich will mich ja nicht wiederholen, aber was machen wir eigentlich hier?“ „Mal feucht durchwischen.“ Er verstand den Witz nicht, undankbarer Wichser. „Müssen eine Theorie überprüfen. Ich muss wissen ob Heinrich Thyssen tot ist.“

Entsetzen machte sich auf dem Gesicht dieses Greenhorns breit. „Nein, das mache ich bestimmt nicht!“ „Doch, du bist mein Assistent.“ Er ruderte mit den Armen, als würde er versuchen in unsichtbarem Wasser zu schwimmen. „Wie kommt der Herr überhaupt zu dieser hanebüchenen Idee?!“

Ich wollte ihm nicht erzählen wie ich darauf gekommen war, denn allein schon der Beginn würde ihn zum Zweifeln anregen. Deshalb entschied ich mich zu lügen.

„Ich habe die Theorie in langer, harter Arbeit gestern ausgebrütet, während du…anderweitig beschäftigt warst. Ah, hier ist er ja!“

Wir standen vor dem Neuesten Modell in der Reihe schmucker Leichenkästen. „Los, stemm dich gegen die Platte oben, vielleicht können wir sie bewegen!“ Und tatsächlich, die verfluchte Platte bewegte sich und gab den Blick frei auf einen edlen Holzsarg.

Fluchend nahm ich eines der langen Brecheisen und konnte so den Sargdeckel leicht anheben, während Victor in ihn hineinleuchtete.

„Unfassbar!“, rief er. „Was?!“ Ich ließ das Teil wieder zuknallen, was ein beeindruckendes Echo erzeigte. „Da befinden sich nur…“, begann er, gefolgt von einem dumpfen Knall. Metall hatte meinen Assistenten getroffen, das hörte man am Pling.

Hinter dem Betäubten baute sich eine Gestalt, gehüllt in einen wasserdichten Regenmantel in Tarnfarbe, auf. „Wer sind Sie?!“ „Dein schlimmster Alptraum!“ „Mutter?“ Er war kurzzeitig verwirrt, der Kerl mit dem Glasauge und dem wilden Bart.

„Das ist dafür, dass ihr die Totenruhe der Thyssens stört!“ Er schwang die Schaufel mit enormer Präzision, aber ich konnte, mit Reflexen wie ein Tiger, ausweichen. Jetzt schnappte ich mir selbst einen meiner Spaten und schlug nach dem Kerl, der aber nicht mehr an seinem vorherigen Platz war.

Irgendwo im Dunkeln hockte er. Ich drehte mich und machte ihn kurzzeitig aus, aber er entzog sich immer wieder dem Lichtkegel. Plötzlich sah ich ihn auf mich zu rennen kommen, wich glücklich aus, er rutschte auf der Wasserlache aus, die meine tropfende Kleidung gebildet hatte, schlidderte wie ein Eiskunstläufer auf eine der Ziersäulen zu und knallte mit voller physikalischer Unbarmherzigkeit gegen sie. Ein organisches Stöhnen erklang und der Kerl lag ebenfalls bewusstlos am Boden.

Langsam erhob sich jetzt auch von Schnösel wieder. „Wasnlos?“ „Kannst du gehen?“ „Ja.“ „Gut, dann geh schon mal zum Eingang. Wir fahren erst mal zu mir.“ Er kam meinem Befehl nach ohne zu murren. Vielleicht konnte ich aus ihm doch noch einen ordentlichen Polizisten machen.

Bevor ich selbst ging gab ich dem Wächtertypen noch schnell eine mit dem Spaten mit, zur Sicherheit, und verzog mich dann auch aus der Gruft.

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RogerWright
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RogerWright Re: :-)))) Klasse geschrieben bis hier her -
Zitat: (Original von cbvisions am 08.10.2011 - 14:06 Uhr) GLG Chris


Hoffe das Ende wird nicht enttäuschen.
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