Krimis & Thriller
Das Geisterhaus - Ein mysteriöser und unheimlicher Specht Fall (5)

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"Das Geisterhaus - Ein mysteriöser und unheimlicher Specht Fall (5)"
Veröffentlicht am 22. August 2011, 12 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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Über den Autor:

Die Pflicht des Menschen ist seine stetige Vervollkommnung. Ich versuche dies jeden Tag ein klein bisschen, zumindest wenn es durch Bücher geschieht.
Das Geisterhaus - Ein mysteriöser und unheimlicher Specht Fall (5)

Das Geisterhaus - Ein mysteriöser und unheimlicher Specht Fall (5)

Beschreibung

Heia Safari! Unser nicht immer nüchterner Held geht auf Geisterjagd mit erstaunlichem Ergebnis, aber noch nicht dem Ende, pech gehabt! Titelbild: www.pixelio.de/©Stefan Bayer/PIXELIO

Kapitel 4 - Im Dunkeln ist gut munkeln, oder so...

Bei einem prasselnden Feuer saßen wir am Kamin, also ich, der Adelssack und unsere bezaubernde Gastgeberin. Gunther hatte sich in der Küche verschanzt. Natürlich hatte ich überprüft, dass er nicht herauskonnte. Die einzige Fluchtmöglichkeit ergab sich durch einen Sprung durch die, von mir höchstpersönlich, verschraubten Fenster.

Ich habe ja schon erwähnt, dass ich mal staatlicher Bulle war und nicht jeder auf dem Revier hat mich in schlechter Erinnerung. Deshalb kann ich immer noch auf die Dienste unseres Technikexperten Dr. Bastelviel zurückgreifen, oder wie wir ihn immer liebevoll nannten, B. B. verschaffte uns die beste Ausrüstung für Geisterjäger, die man mit Geld und noch viel mehr Schmiergeld, westlich des Urals, erwerben konnte.

Eine Thermokamera war da noch das billigste Ausrüstungsgerät. Ich durfte eine Waffe nutzen, die einer überdimensionierten doppelläufigen Schrotflinte sehr nah kam. Allerdings schoss dieses Gerät Munition ab, die, wahrscheinlich nur im Iran, halbwegs legal war. B. hatte gemeint, sie würde ordentlich reinknallen. Hoffentlich zerlege ich damit nicht das ganze Haus, dachte ich damals. Wir trugen Schutzanzüge, die wahrscheinlich sogar geholfen hätten Tschernobyl zu überstehen. Eine weitere Spielerei waren die sogenannten Geisterfallen, die aus massivem Eisenwürfeln bestanden, die sich auch Knopfdruck öffneten und, durch einen kleinen Ektoplasamagneten, die Geister hineinzog. Ich fragte mich schon immer wo unser Doktor die Sachen herbekam und vor allem ob er wusste, was diese Dinge eigentlich bewirkten.

Obwohl ich alles für überflüssig hielt, außer der Knarre, eine Waffe war niemals sinnlos, konnte ich dem alten Kerl nichts abschlagen, wenn er mich mit seinen halbblinden, glasigen Augen, die schon eine leicht gelbliche Verfärbung des Augapfels zeigten, ansah. Er hatte etwas von einem alten Hund, der nicht eingeschläfert werden wollte.

Ich ließ mir einen doppelten Whiskey durch die Kehle rinnen, wobei das Halten des Glases durch die Handschuhe nicht erleichtert wurde. Von Schnösel starrte irgendwo hin, wahrscheinlich an die Wand und Magdalena las ein Buch, hatte ich lange nicht mehr getan.

Plötzlich krachte es laut im Stockwerk über uns. Man hätte meinen können, der ganze Dreckskasten wäre zusammengebrochen. Doch zu meiner großen Verwunderung waren alle Wände und Decken noch an ihrem Platz, jedenfalls in diesem Stockwerk.

Wie zwei Großwildjäger pirschten wir uns, also ich und der andere Ganzkörperkondomfreund, die Treppe hinauf. Unsere Wärmekameras immer auf Bereitschaft. Gunther, der es sich genötigt gefühlt hatte auch mal aus der Küche zu kommen, hatte ein paar Mal laut protestiert und gegen die Tür geschlagen, es aber schnell aufgegeben.

Hier oben, wo ein paar Gemälde nicht mehr gerade hingen und kleine Beistelltischchen nun den Weg versperrten, da man diese umgeworfen hatte, schien aber sonst nichts Gefährliches zu sein. Als wir an eine Weggabelung kamen teilten wir uns auf. So hatte ich es im Film gesehen. Mit geübten Handzeichen, die der Adelsdepp beim dritten Mal verstand, schritt jeder von uns in einen Korridor.

Es war dunkel, das einzige Licht wurde durch den Vollmond erzeugt, der sein weiß-gelbes Licht durch die großen Fenster warf. Der Staub von Generationen moderte in den feuchten Ecken vor sich hin und hochnäsige Ahnen blickten auf mich herab, als wollten sie mir unbedingt auf den Kopf spucken.

An der nächsten Weggabelung trat plötzlich ein eindeutig sehr warmes Gebilde hinter der Biegung hervor. Es bewegte sich langsam, es hatte mich offensichtlich noch nicht bemerkt. Ich hielt die Geisterfalle in der linken Hand, was einem Kraftakt eines Schwergewichtlers gleichkam und meine Knarre in der anderen Hand, bereit dem Geist den Arsch wegzublasen.

Plötzlich drehte sich das Vieh, ich erkannte es an der ruckartigen Bewegung in der Thermokamera. Es sah mich jetzt an, doch ich warf augenblicklich die Geisterfalle, traf es dabei am Kopf und versetzte es so in esoterische Schwingungen. Es versuchte mich mit einem seltsamen Tanz zu verwirren, aber ich zielte und feuerte meine Waffe ab.

Dummerweise hatte B. mir verschwiegen, wie ungenau dieses Importding war und so durchschlug die Munition lediglich eines der Fenster und riss einen Teil der Ziegelwand daneben mit. Ich hatte ein zusätzliches Loch in die Wand geballert, gab es eben jetzt mehr Durchzug und Frischluft, tat dem Mief hier nur gut.

Als ich meine Kamera abnahm um zu sehen was da jetzt, wimmernd, von Staub bedeckt, am Boden lag. Potztausend! Es war mein Assistent! Scheiße! Den hätte ich kaltmachen können!

Nichtsdestotrotz ging ich in den einzigen noch verbliebenen Gang und stieß auf Geratewohl Türen auf. Wäschekammer, Abstellraum für Putzzeug, Gästeklo, Gästeklo, Gästezimmer, Gästeklo, rechnete man mit einer Choleraepidemie? Die letzte Tür gab den Blick auf eine Treppe frei, die aus massivem Stein bestand und nach unten führte. Ein Schlüssel steckte im Schloss. Durch Zufall fiel mir ein, dass ich immer Spielknete bei mir hatte und so stellte ich in Windeseile einen Abdruck des Schlüssels her. Wahrscheinlich war das die einzige Gelegenheit diesen Schlüssel zu kopieren.

Da ich Schritte hörte ging ich sofort zu meinem Assistenten, der sich stöhnend erhob. „Meine Herren? Was ist passiert?“ Frage die Hausherrin mit dominahaften Tonfall. „Nichts. Keine Geister gefunden!“ „Und was ist dann das?!“, sie zeigte auf das neue Loch in der Wand. „Das hat der da gemacht!“, petzte der Blaublüter. Ich bereute in diesem Moment noch mehr als zuvor, dass ich ihn verfehlt hatte.

„Was fällt Ihnen eigentlich ein?!“, schrie sie mich hysterisch an, wobei sie sehr dramatisch aussah und ihr Busen atemlos auf und nieder sprang. Es hatte irgendwie etwas Geiles, trotz des Negativen. Bin ich deswegen etwa pervers?

„Ich hab ihn eben für ein Gespenst gehalten“, erläuterte ich wahrheitsgemäß. Die Gastgeberin besah sich den Drecksack genauer mit einem Blick, der mir gar nicht gefiel, weil er Mitleid mit dem Verstaubten zum Ausdruck brachte. Mein Gott, ich hatte eben ein Loch in die Wand geballert, ein ordentlicher Maurer konnte das wieder kitten., mein Freund Manni für den halben Preis, versprochen.

„Wissen Sie wer den Lärm verursacht hat?“, wurde ich kalt gefragt. „Nein, die Spitzbuben waren bereits verschwunden, als wir hinaufgingen. Kann man übrigens von hier aus in eines der Turmzimmer gelangen?“ Ich weiß bis heute nicht warum ich die Frage stellte und Magdalena schien nicht weniger überrascht darüber zu sein, dass sich ein solcher Geistesblitz aus meinem schon lädierten Hirn hervor gequält hatte. „Nein“, äußerte sie mit weit aufgerissenen Augen, „man kann nur über Türen im Erdgeschoss in die Türme, nicht über den ersten Stock.“

Ich merkte es mir, oder versuchte es zumindest. „Na dann, gehen wir wohl wieder nach unten.“ „Und was ist mit ihrem Assistenten?“, fragte sie als wäre es ein Kapitalverbrechen ihn einfach sich selbst zu überlassen. „Gunther soll Eis holen, das reicht. Dazu müsste man ihn aber erst aus der Küche lassen.“ „Sie haben meinen Wachmann in der Küche eingeschlossen?!“ „Er hätte es ja auch sein können. Wenn er weiterhin in der Küche ist, ohne dass ein Fenster eingeschlagen wurde, so ist er definitiv keiner der Geister.“ Ich war sehr stolz auf meinen messerscharfen Verstand. „Das sind aber sehr seltsame Methoden, die Sie da anwenden.“ Mit einem coolen Blick, der nicht aussah als würde ich gleich besoffen umkippen, begutachtete ich den steilen Zahn. „Lady, besondere Situationen verlangen besondere Maßnahmen.“ Ein Spruch für die Ewigkeit, genau wie Harribo mach Kinder froh oder Rosebud!. „Und was ist mit dem Loch?“ In MacGuiver Manier hatte ich umgehend den passenden Einfall. „Ein paar gelbe Säcke drüber geklebt und schon hat man ein wahnsinns Provisorium.

Ja, ich bin der Beste, aber das kann man ja selber lesen…     

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RogerWright
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RogerWright Re: :-))))) Klasse geschrieben -
Zitat: (Original von cbvisions am 08.10.2011 - 13:42 Uhr) viel gelacht und geschmunzelt.

GLG Chris


Dankeschön! Vielleicht liest du die Geschichte zu Ende und gibst dann einen endgültigen Kommentar ab, das würde mich noch mehr freuen!
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