Romane & Erzählungen
Für Héloise und Abaelard - In lacrimis veritas

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"Für Héloise und Abaelard - In lacrimis veritas"
Veröffentlicht am 26. Juni 2011, 6 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Für Héloise und Abaelard - In lacrimis veritas

Für Héloise und Abaelard - In lacrimis veritas

Beschreibung

Für mein Hiersein habe ich mir den Namen eines berühmten Philosophen geliehen, der vor 1000 Jahren gelebt hat - und dem das Schicksal beschied, auch einer der berühmtesten Liebenden zu werden.

Für Héloise und Abaelard

Kennt Ihr die größte Liebesgeschichte des Mittelalters? - Es ist die Geschichte von Héloise und Abaelard.

 

Er war Geistlicher und der bedeutendste Philosoph seiner Zeit und wurde mit 39 Jahren zum Hauslehrer bestellt. So traf er die 17-jährige Héloise – eine hochbegabte und -sensible junge Frau. Es war Liebe auf den ersten Blick, die nicht sein durfte. Sie wurde von ihm schwanger. Aber das Glück währte nicht lang. Ihr Vater kam dahinter und schickte seine Schergen. Sie haben ihn entmannt. Er überlebte die schwere Verletzung und bereute zutiefst sein Unrecht (kann Liebe jemals Unrecht sein?). Er ging von Paris aus nach Süden in eine einsame Berggegend und lebte inmitten einer wilden Natur als Eremit. Héloise wurde von ihrem Vater in ein Kloster gebracht: ans andere Ende Frankreichs, in die Bretagne. - Es begann ein Briefwechsel zwischen Héloise und Abaelard. Das Kind, Astrolabius, hat seine Eltern nicht überlebt, man weiß von ihm wenig.



In Briefen hielten die Liebenden einander Treue ihrer beider Leben lang. Mystische Gesänge voller Geist und Sehnsucht, um das schwere Schicksal zu meistern, sich nie wieder zu sehen. Es kam eine schwere Zeit: Ihr Kloster in der Bretagne wurde aufgelöst und sie hatte keine Bleibe. Er aber hatte in seiner Abgeschiedenheit einen eigenen besonderen Ort aufgebaut: ein Gebäude und einige Stallungen mitten in der Wildnis. Er bot ihr an zu kommen. Er selber ging weg, sein Gelöbnis nicht zu brechen, sie nie wiederzusehen. Sie kam und erschuf aus dem Ort ein Kloster, das beinahe 700 Jahre in Blüte stehen sollte, hochgeachtet und bewundert von allen weltlichen und kirchlichen Herrschern gleichermaßen, bevor die Wirren der Französischen Revolution ihm ein anderes Schicksal beschieden. Ein Ort, gegründet auf einer unsterblichen Liebe. Im Tode wurden ihre Gebeine dort - in einem gemeinsamen Sarg - zueinander gelegt.

 


Ein Dichter erwarb den Ort, das ehemalige Kloster Paraclet, und betrieb den Mythos um diese romantische Liebe. Auf ihren Grabstein ließ er meißeln: „Einfühlsame Seelen! Ehrt mit euren Tränen das Andenken an Héloïse und Abaelard; die Schönheit, der Geist und die Liebe hätten dieses Paar ein ganzes Leben lang glücklich machen sollen, sie waren es jedoch nur einen Augenblick.” – Und er schildert seine Empfindungen, immer wenn er das Grabmal besuchte: „Ich konnte in dieser Einfriedung keinen Schritt machen ohne zu mir zu sagen: Es ist hier, wo die Zärtlichste der Liebenden Tag und Nacht geseufzt hat, es sind diese Steine, auf denen ich jetzt gehe, die von ihren Tränen benetzt wurden! Diese düsteren Gewölbe haben widergehallt von ihren Wehklagen! Diese Wälder, diese Berge und diese Ebenen sind tausendmal von ihren unruhigen Gedanken durchstreift worden: Wo ist er heute? Was macht er? - Wehe mir! Sie ruht unter diesem Marmor, den ich jetzt mit meinen Füßen trete.”

 

Heute liegt das berühmteste Liebespaar Frankreichs auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise. Schon vor 200 Jahren dorthin überführt. Bis auf den heutigen Tag ist ihr Grabmal in Blumen getränkt. Liebende aus aller Welt bezeugen ihre Verehrung und Bewunderung angesichts des Höchsten, was Liebe sein kann.

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Hörbuch

Über den Autor

Abaelardus

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Seelenklang ..........hab jetzt Tränen in den Augen.............

Liebe ist unvergänglich.

LG
Seelenklang
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