Romane & Erzählungen
Vorbei

Ich habe gewusst dass es bald zu Ende sein wird. Ich habe nur noch darauf gewartet.
Denn ich wusste, dass wir uns nur noch im Kreis drehen, es einfach keinen anderen Weg geben kann, dass wir es einfach nicht mehr schaffen.
Ich habe auch gewusst, dass es hart sein wird. Aber ich habe es mir anders vorgestellt. Mein Verstand sorgte immer dafür, dass ich mich auf diese Trennung vorbereite. Ich dachte, es wäre eine Erleichterung, nachdem wir uns so oft verletzt hatten, und ich so oft geweint hatte.
Ich habe nicht damit gerechnet, dass es mich so hart trifft.
Als es dann soweit war, habe ich gedacht, dass ich diese Schmerzen nicht aushalte. Ich habe nicht nur eine sehr ernste Beziehung verloren, sondern auch meinen besten Freund.
Ich habe Freunde verloren, von denen ich das nie erwartet hätte. Aber du warst immer für mich da. Du hast mir immer Halt gegeben, mich aufgemuntert, dir ging es schlecht wenn es mir schlecht ging. Deine Liebe, du hättest alles für mich getan, genau wie ich für dich. Deine Liebe hat mich so oft lächeln lassen, ich habe mich wie ein neuer Mensch gefühlt. Nicht mehr allein, endlich hatte ich das gefunden was ich so lange gesucht hatte. Wir konnten ganze Wochen miteinander verbringen und trotzdem war es nie langweilig, ich konnte dich immer um mich haben, es war einfach schön mit dir.
Ich denke so oft an diese Zeit. Du auch. Aber du willst ja nicht mehr.
Du hast auch gelitten, das habe ich gesehen. Ich kenn dich, ich erkenne das sofort. Aber das zerstört auch jede Hoffnung. Weil du nicht zurückkommst.
Gegen Ende unsere Beziehung, wollte ich nur noch weg von dir. Ich wollte mein altes Leben zurück, ich gab unsere Beziehung die Schuld, dass es mir entglitten ist. Und jetzt?
Wenn ich auf Partys bin, kann ich manchmal diese viele Menschen nicht mehr ertragen und ziehe mich zurück. Das ist nicht meine Art, ich habe Partys geliebt. Aber es tut immer noch weh und ich muss mich dann zurückziehen. Ich denke dann an dich und fühle mich so hilflos. Denn ich habe Angst, dass ich das alles ohne dich nicht packe. Ich habe so furchtbar Angst, dass ich nie aufhören kann an dich zu denken, dass ich jetzt wieder alles alleine machen muss. Ich fühl mich so leer innerlich, seit du weg bist. Es ist als hättest du einen Teil von mir mitgenommen als du dich von mir getrennt hast. Ich sehe mich nur noch als menschliche Hülle, innerlich spüre ich, außer dem Schmerz, gar nichts mehr. Ich dachte ich habe es geschafft, aber jetzt fängt es wieder an. Ich brauch dich, und kann dich nur noch als Freund haben. Ich weiß nicht ob ich das lange schaffe. Ich will mich wieder neu verlieben aber niemand interessiert mich, weil ich ja sowieso denke, dass an dich keiner rankommt. Ich will, aber ich kann niemandem eine Chance geben. Ich will auch wieder fröhlich sein und nicht immer an uns denken, aber ich kann es einfach nicht. Das macht mich verrückt. Ich habe die Kontrolle verloren, ich kann es nicht mehr beeinflussen. Ich wache morgens auf und weine. Ich weiß nicht warum. Die Traurigkeit hängt wie ein schwarzer, schwerer Vorhang über mir. Und ich bin so machtlos. Dabei will ich nur dass es aufhört. Ich will wieder ich sein. Aber du fehlst mir so sehr, du warst für mich mein Zuhause.
Wenn wir uns sehn, fängst du an, von früher zu reden, dann lächelst du. Jetzt reden wir über die Fehler in der Beziehung, jetzt ist es zu spät. Du sagst, dass wir sicher immer noch zusammen wären, wenn es zwischen uns immer so gewesen wäre wie jetzt. Du fasst mich immer noch zärtlich an und besuchst mich oft. Dir tut es weh mich so zu sehen. Du siehst jetzt vielleicht wie sehr ich dich geliebt habe. Hast du mich auch so geliebt? Du sagst ja und ich glaube dir sogar. Aber wieso jetzt nicht mehr? Wieso so schnell? Ich werde noch lange brauchen um dich zu vergessen und diese Fragen in meinem Kopf auszustellen. Solange warte ich, dass irgendetwas passiert was diese Situation erträglicher macht.