Kurzgeschichte
Als der erste Apfel fiel

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"Als der erste Apfel fiel"
Veröffentlicht am 19. Juni 2011, 16 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Der einstige kleine Zeitvertreib wuchs zu einer Leidenschaft heran. Ich möchte zuhören und in Texten festhalten was das Leben erzählt. Denn die Welt steckt voller Geschichten die erzählt werden wollen und voller Schicksale die geteilt werden sollten. Das Schreiben ist eine Wunderbare Möglichkeit vielerlei Eindrücke zu verarbeiten und mit anderen Menschen zu Teilen.
Als der erste Apfel fiel

Als der erste Apfel fiel

Beschreibung

Eine kleine Geschichte für Kinder und Erwachsene aus einer anderen Sicht.

Eine alte Streuobstwiese im Mommerland, das ist mein Zuhause. Seit vielen, vielen Jahren stehe ich nun schon hier. Gestatten, Boskop Apfelbaum mein Name. Ich bin einer der ältesten Bäume hier auf der Wiese, Pflaumen und Mirabellen Bäume sind meine Nachtbarn, Vögel und Hasen besuchen uns regelmäßig. Seit einigen Jahren kann ich sogar dort drüben den Fluß sehen.
Ich kann mich noch gut erinnern als ich damal als kleiner Setzling in einem Gewächshaus das Licht der Welt erblickte. Es war herrlich Hell und Warm, der gedüngte Mutterbodenfühlte sich weich an an meinen noch zarten Wurzeln. Ich konnte es kaum erwarten meine ersten Blätter dem Glasdach entgegen zu recken. Dort saß ich in einer reihe mit vielen anderen kleinen Setzlingen, wir wurden gehegt und gepflegt. Schnell wurden wir alle großer und kräftiger bis der erste kleine Pflanztopf zu eng wurde.
Meine Wurzeln waren schon recht kräftig geworden, es begann zu drücken, es Kneifte an den Wurzelspitzen.
Im Frühling kam der heißersehnte Tag für jeden Setzling. Der Obstbauer Topfte uns um. An einem meiner Zweige befestigte er ein kleines Schildchen mit der Aufschrift: Boskop. Er gab mir meinen Namen.
Ich war begeistert. Ich konnte es kaum erwarten die schönsten und saftigsten Äpfel hervor zu bringen. Noch eine ganze zeit lang verbrachten wir jungen Apfelbäume in dem wohlig warmen Gewächshaus.
Wir fühlten uns alle sehr wohl dort. Mittlerweile hatte ich schon einen richtigen Stamm, kräftige Zweige und viele Grüne Blätter.
Dennoch wurden wir kleine Bäume auch langsam etwas unruhig. Die Spatzen, die unter dem Dach des Gewächshauses Lebten erzählten uns von den Jahreszeiten. Sie erzählten uns das wir im Herbst all unsere Blätter verlieren würden, das Wind durch unsere Zweige weht. Sie erzählten uns vom Winter, der Kalt und Dunkel ist, auch vom Frühling und dem Sommer berichteten sie.
Wir Bäumchen wurden Nervös wir wussten ja nicht wie sich Wind in den Zweigen anfühlt, wie Kalt ist Kalt?
Aber wir waren auch Aufgeregt. Wie es sich wohl anfühlt wenn wir die ersten Früchte tragen? Werden sie unserem Obstbauern Schmecken? Ich machte mir Sorgen. Doch die sollten schnell verfliegen als die Spatzen spannende Schichten aus den Freien erzählten.
Die Zeit verging, auch im Gewächshaus gab es wohl Jahreszeiten. Ich bemerkte das die Sonne nicht mehr so stark durch das Glasdach schien, unsere Bewässerungsanlage beregtnete uns nicht mehr so oft, von draußen drangen immer öfter sonderbare heulende Geräusche zu uns herein. Das satte Grün meiner Blätter wich den Rot und Goldtönen des Herbstes. Die Farben waren ungewohnt aber ich fand sie doch recht hübsch.
Nach und nach vielen schließlich all meine Bunten Blätter herab. Nach einigen tagen stand ich das, ohne mein Blätterkleid.
Wir bekamen Angst. Angst vor dem Herbst. Angst vor dem Winter.

Vor einiger Zeit berichteten die Spatzen von Pflanzen die bei strengem Frost Erfroren waren. Sie beschrieben uns wie es aussieht wenn Weizapfen an den Zweigen herab hängen. Sie erzählten uns von der Stille die über der Landschaft liegt wenn alles Schneebedeckt ist.
Nach und nach wurden wir immer Schläfriger, bis wir unser Wachstum ganz einstellten. Wir hielten es für besser das Wasser in den Wurzeln zu behalten bis es wieder Wärmer werden würde. Am liebsten hätten wir uns vor der Kalten Jahreszeit versteckt.
Den Winter über dämmerten wir so vor uns her, lauschten dem Wind und sahen wie der erste Schnee fiel. Erlegte sich auf das Glasdach und tauchte die Umgebung in ein seltsames Licht. Die Spatzen kamen auch nicht mehr so oft vorbei. Sie mühten sich mit der Futtersuche oder saßen als kleine Dicke Federkugeln regungslos unterm Dach. Es schien als sei die Zeit Stehn geblieben.

Schließlich wich der Winter dem Frühling. Eines Morgens bemerkte ich ein wohliges Kribbeln in meinen Wurzeln. Freude und Erleichterung machte sich breit. Offenbar haben wir den Winter ohne Eiszapfen an den Zweigen überstanden. Nun wussten wir jungen Bäume das wir keine Angst vor dem Winter haben mussten. Wir sahen auch die Spatzen die immer lebhafter wurden. Sie erfüllten das Gewächshaus mit geschäftigem Treiben, sie begannen neue Nester zu bauen.
Von tag zu tag fühlte ich mich Wacher, ich saugte das frische Wasser aus der Erde, jeden Tag höher bis hin in die letzte Spitze meiner Zweige. Auch der Obstbauer kam wieder Täglich zu uns. Er strich uns über die Zweige, lockerte unsere Erde und gab uns leckeren Dünger. An einem herrlichen Tag flatterten die Spatzen aufgeregt umher, sie riefen das wir jungen Bäume nach Draußen dürfen.
Tatsächlich, der große Tag war da, jetzt werden wir endlich das Freie sehn und Fühlen.
Der Reihe nach nahm der Bauer die Pflanzkübel und brachte mich und die anderen auf die Streuobstwiese. Hier waren große Löcher im Boden ausgehoben, ein Stück Seil und Holzpfosten lagen daneben.
Behutsam nahm er mich aus dem Pflanzkübel, setzte mich in den Boden. Vorsichtig deckte er den Wurzelballen mit Erde zu gab mir gutes Frisches Wasser zu Trinken. Vor Freude über mein neues Pflanzloch fühlte ich noch etwas Wackelig und Locker um die Wurzeln. Aber als ob der Bauer dies gewusst hat Stützte er mich mit dem Holzpfosten ab, das weiche Seil legte er locker um den Pfosten und um meine Stamm. So gesichert und gut versort fühlte ich mich wohl und geborgen. Er hatte mir einen wunderschönen Platz ausgesucht.
Doch leider mußte ich mich von den anderen Apfelbäumen verabschieden, sie wurden in einiger entfernung eingepflanzt. Aber ich wusste das es ihnen gut ging.
 

Das war also das Draußen.
 Die Sonnenstrahlen kitzelten mich an meinen Ast Spitzen, ich sah die ersten Insekten an mir vorbei Fliegen. Ein bunter Vogel setzte sich in meine Krone. In meiner direkten Nachbarschaft standen Pflaumen und Mirabellenbäume. Sie waren sehr freundlich zu mir und wir wurden schnell gute Freunde. Im nu lies ich Zarte Knospen Spriesen aus denen sich wieder saftig Grüne Blätter entfalteten.
Doch was war das? Es Sprossen noch andere Knospen. Klein und Zart waren die vier. Sollten daraus die ersten Früchte werden?
Voller vorfreude gab ich alles, fleißig saugte ich Wasser und Nährstoffe durch die Wurzeln pber meinen Stamm bis in die Zweige.
Es dauerte nicht lange bis die ersten Rosa Blüten aufgingen. Es war eine aufregende Zeit.
Die Sonne schien warm und Hell auf mich herab, ein weicher Wind strich mir durch das Blattwerk. Vom ersten Sonnenstrahl des Tages besuchten Bienen meine vier Blüten. Auch die anderen Bäume standen in voller Blüte, es war ein Traumhaftschöner Anblick.
Nach und nach verschwanden die bunten Blüten. Mein Freund der Mirabellenbaum tröstete mich, er erklärte mir das daraus die ersten Früchte entstehen. Schon bald zeigten sich auch schon kleine runde kugeln.
Mittlerweile war es Sommer geworden. Die Sonne stand hoch am Himmel. Das Gras auf der Wiese wurde langsam braun, die Hasen suchten immer länger nach frischem Grün. Die Tage wurden Heiß und Lang. Wasser erreichte ich nur noch mit den Wurzelspitzen, es war mühsam geworden. Das wenige Wasser das ich erreichen konnte nutzte ich für die kleinen Früchte. Die Blätter, die hingen Schlapp an meinen Zweigen.
Nach einer ganzen weile ohne Regen sah ich am Abendhimmel zum ersten mal Gewaltige große Weiße Wolken. Bedrohlich türmten sie sich auf. Die älteren Bäume begannen Nervös zu tuscheln. Was war los? Von den Nachbarbäumen wollte ich wissen was nun passiert.
Von den Spatzen wusste ich das es große Wolken gibt, mittlerweile habe ich ja auch schon Wolken gesehn. Doch ich verstand nicht warum man vor so großen Wolken Angst haben sollte. Der Pflaumenbaum erklärte mir das es besondere Wolken sind.
Ein Gewitter zieht auf. Was war ein Gewitter?
Er erzählte mir das, daß schlimme an einem Gewitter der starke Wind und die Blitze sind. Der Wind kann so stark werden das er dicke Äste abbricht und uns aus dem Boden reisen kann. Doch das Gefährlichste sind die Blitze. Fährt ein Blitz in einen Baum kann er ihn so schwer Verletzten das er Stirbt. Er hat die kraft Uralte Bäume mit einem gewaltigen Stamm einfachso der länge nach zu Spalten.
Oft bleibt nicht mehr als ein Verkohlter haufen holz übrig. Ich erschauderte bei dem Gedanken als Holzkohle zu enden.
Besorgt begann auch ich die Dichten Gewitterwolken zu beobachten. Aus den Flauschig weißen Watte Wolken waren Dunkle Grimmige Fratzen geworden. In der Ferne sah man kleine helle lichter aufblitzen. Nur die Schwalben genossen das Schauspiel. Im Tiefflug schossen sie durch die Baum reihen. Für sie war es ein Festessen, denn all die kleinen Insekten schwirrten in einer höhe umher. Sie konnten durch den Tiefen Luftdruck nicht weiter nach oben steigen.
Die Dunkelheit brach herein, die Lichtblitze kamen immer näher, leise war ein dumpfes Grollen zu hören. Es machte mir Angst, ,meine Nachbarn versuchten mich zu trösten, mir mut zu machen.
Dann ging alles ganz schnell. Aus der leisen briese wurden starke Winböen. Der Donner wurde immmer lauter, helle Blitze beleuchteten den Himmel. Regen setzte ein, erst ganz leicht. Wir genossen das kühle Nass.
Doch die Mirabelle rief mahnend das, daß erst der anfang sei. Das Gewitter wird noch viel stärker.
Der Regen wurde tatsächlich stärker. Der aufkommende Sturm lies Blätter und Zweige durch die Luft fliegen. Der Himmel war erfüllt von Lauten Donnerschlägen. Das weiße Licht der Blitze beleuchtet die Umgebung Tag hell.
Sturm und Regen schüttelte uns alle druch, er riss an meinem Stamm, nur gut das mir die Pfosten halt gaben. Es war ein heftiges Unwetter das die halbe Nacht anhielt. Als der morgen dämmerte sah die Obstwiese frisch und saftig aus. Die Hasen hoppeltenschon munter umher. Die letzten Wassertropfen perlten von den Blättern und Zweigen. hier und da standen am Boden kleine Wasserpfützen.
Die aufgehende Sonne erwärmte die Frische klare Luft, jetzt konnte man erkennen das alle das Unwetter wohlbehalten überstanden haben. Der eine oder andere hat ein paar Blätter verloren, aber die heranwachsenden Äpfel waren unversehrt und das war die Hauptsache.
An diesem Tag kam auch den Obstbauer bei uns vorbei. Langsam ging er von Baum zu Baum und sah nach dem rechten.
Der Sommer neigte sich dem ende zu, der Herbst stand wieder vor der tür. An den vier Äpfeln hatte ich schwer zu tragen. Sie waren Faust groß und dunkel Rot. Obwohl sich meine Äste unter der ungewohnten Last bogen, trug ich meine ersten Früchte voller Stolz.
An einen morgen als der Tau noch auf der Wiese lag rückte der Bauer mit einem Tracktor  und einem Anhänger an. Ein paar Menschen mit Körben folgten ihm. Die Erntezeit hat wohl begonnen. Aus der  Ferne konnte man sehn wie die Leute die Früchte von den Bäumen pflügten. Die vollen Körbe wurden auf den Anhänger gestellt und Abtransportiert. Einigetage dauerte diese Arbeit. Der Bauer freute sich über die Qualität der Obsternte. Doch keiner der Erntearbeiter pflügte meine Äpfel.
Tagelang wartete ich vergeblich. Enttäuschung überkahm mich. Waren meine Früchte nicht gut genug? Wie das Wetter so wurde auch meine Stimmung immer Trüber und Trüber. Bis es an einem Stürmischen Herbsttag passierte. Der Wind rüttelte so fest an mir und meinen Ästen, ich konnte nichts dagen tun. Der erste Apfel fiel.
In kurzer Zeit lagen die anderen Äpfel auch am Boden im hohen Gras. Ich war so furchtbar Traurig das die ganze mühe vergeblich war.
Doch ich hatte gar keinen Grud Traurig zu sein. Schon nach ein paar Stunden machten sich die Hasen und Insekten mit Begeisterung über die Herbgefallenen Früchte her. So konnten sich meine Besucher satt Fressen und ich war Glücklich das die süßen Früchte doch noch Freunde fanden. 
 

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Über den Autor

Carina
Der einstige kleine Zeitvertreib wuchs zu einer Leidenschaft heran. Ich möchte zuhören und in Texten festhalten was das Leben erzählt. Denn die Welt steckt voller Geschichten die erzählt werden wollen und voller Schicksale die geteilt werden sollten. Das Schreiben ist eine Wunderbare Möglichkeit vielerlei Eindrücke zu verarbeiten und mit anderen Menschen zu Teilen.

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Carina Re: Lieber Gast - Danke für Deine Meinung.
Ja mit 13 Seiten erscheint die Kurzgeschichte recht lang...
Aber im Original ist die Geschichte gerademal 4 DIN A 4 seiten Lang/ Kurz. (Tims Roman Schriftgröße 12). Das ist eine durchaus übliche länge für eine Klasische Kurzgeschichte. Unsere Buchseiten hier werden kleiner und eben dadurch länger.
Vor langer Zeit - Antworten
Gast ich finde, dass diesekurzgeschichte für eine kurzgeschichte zu lang war....
Vor langer Zeit - Antworten
manjahna re - Hat mir sehr gut gefallen ..
schön zu lesen

lg Marion
Vor langer Zeit - Antworten
Carina Re: -
Zitat: (Original von SchreibSchreib am 17.07.2011 - 15:37 Uhr) Hallo Carina, ich bins wieder :D

Das Einzige, was mich an dem Text stört weißt du bestimmt.. Rechtschreibung und Grammatik.
Ansonsten: Wunderbare Idee und gute Umsetzung. Hat Spaß gemacht deinen Text zu lesen.

LG
Aliah



Hallo Aliah,
Danke für Deine Kritik freut mich das die Geschichte gefällt Ja, an Gramatik und Rechtschreibung muss ich wohl noch mehr Arbeiten
Gruß Carina.
Vor langer Zeit - Antworten
SchreibSchreib Hallo Carina, ich bins wieder :D

Das Einzige, was mich an dem Text stört weißt du bestimmt.. Rechtschreibung und Grammatik.
Ansonsten: Wunderbare Idee und gute Umsetzung. Hat Spaß gemacht deinen Text zu lesen.

LG
Aliah
Vor langer Zeit - Antworten
tscherry sehr schön geschrieben.
LG Ursel(tscherry)
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