Humor & Satire
"skifoan is des leibanste"

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""skifoan is des leibanste""
Veröffentlicht am 11. Juni 2011, 16 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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"skifoan is des leibanste"

"skifoan is des leibanste"

Beschreibung

Unfälle passieren beim Skifahren nicht nur auf der Piste, sondern auch abseits und da wo es unvorstellbar ist.

So es ist wieder so weit Wochenende! Eigentlich immer der gleiche Ablauf, VORGLÜHEN, CLUB, AFTER PARTY, SIT-IN, und dann wieder, VORGLÜHEN ... Möglicherweise ist es auch jedes Mal so, dass alles gleich ist!? Dadurch man aber immer so breit ist, weiß man eh nichts mehr vom vorhergehenden Wochenende und es kommt einem immer neu vor. Wären da nicht die sonderbarsten Vorfälle die einen ein, leben lang im Gedächtnis bleiben! Wann die sonderbaren Vorfälle sind, ist immer unterschiedlich, aber nie vor dem VORGLÜHEN. Der Ablauf an diesem Wochenende war dieser, VORGLÜHEN, SCHWARZE PISTE, NOTARZT, CLUB, AFTER PARTY, SIT-IN, KARANKENHAUS.

 

Es war der 13.08 und da gab es ausnahmsweise auch einmal einen Grund zum Feiern, der Geburtstag eines Kumpels, ich nenne ihn mal ... hmmm, Alberto Tomba (Tombalabomba). Der feierliche Vorglühkreis bestand aus 8 + Alberto Mann. Es war die Gruppe, die im Winter immer nach Österreich auf die Gerlosplatte, zum Skifahren sind. Zumindest sind am Anfang alle noch Ski gefahren. Wie wir aber im Laufe der Zeit feststellten, sind immer weniger zum Skifahren gekommen. Also zur Abfahrt nach Österreich waren wir immer die Acht gleichen. Zur Abfahrt auf die Abfahrt, wurden es immer weniger. War auch günstiger für alle beteiligten und die die auch auf der Piste waren. Wer solche koordinativen Spezialausfälle aufgefahren hat wie wir, sollte nicht mal dran denken, sich auf allen Vieren fortzubewegen!

Als wir das letzte Mal die Planung für die Skiwoche machten, kam die Frage der Fragen: „Wer nimmt na Tschi deß johr miid?“ Damit wollte er wissen, wer den Transport für die Ski übernimmt. War mir nicht gleich so klar und sagte: „Stimmt, die lass ich gleich daheim!“ Alle schauten recht blöd und fingen an zu lachen. Wie es dann wieder ruhig war, kam ein, „hast recht i a“ in die Runde. Irgendwann waren dann alle so weit, ihre Ski nicht einzupacken, „genau dann kimma uns die Gaudi mim tschedbäg (Jetbag) a sporn!“ Dies war der Anfang von –„zum Skifahren fahren ohne Ski“ –

Dadurch wir jetzt mehr Platz hatten, kamen wir auf die Idee Alberto Tomba mit auf die Reise zu nehmen, er ist ein null Komma null Skifahrer, dafür aber ein fünf Komma fünf Promille Trinker. Zum Geburtstag 13.08 haben wir ihm alte Ski mit Stiefel, Skiastecken und Skianzug aus den 80er Jahren geschenkt. Der Abend nahm so seinen üblichen Verlauf, also vorglühen auf höchstem Niveau.

Ach ja zur Örtlichkeit noch ein paar Dinge! Alberto Tomba wohnt in einem Mehrfamilienhaus im dritten Stock, sechs Wohnungen und auf jeder Etage zwei. Also hinter vier Türen spielt sich ein Normales leben ab denk ich mal. Eigentlich auch hinter Tür Nummer fünf, die Wohnung gegenüber, bei Frau??? Ihr Name geht eigentlich immer unter, weil bis wir die Musik leise haben hör ich von ihr immer nur: „ihr saugrippln jeden freidoch und samstoch des gleiche gwirch miid eich, i hol glei Polizei!“ Warum bekommen immer die falschen älteren Menschen Probleme mit dem Gehör. Auf jeden Fall begannen wir, den Geburtstag schon um 13:00 Uhr zu feiern. Aus drei Gründen, einmal, weil wir uns ja am Freitag schon einen in die Birne setzten und darum hat man dann auch schneller seinen gewollten Zustand, zum anderen weil da Frau??? Nichts wegen Nachtruhe sagen kann und weil wir auf dem Balkon grillten, es war ja auch bomben Wetter 31° hatte es.

Irgendwann kam es uns komisch vor, dass keine Beschwerde wegen der

1 A Minimal House Musik gekommen ist, schließlich war es schon 18:00 Uhr also fünf Stunden Ultra Alarm. Wir machten uns wirklich sorgen um Frau??? Da schauten wir mal aus der Wohnung und sahen, dass der Fußabstreifer hochkant an der Tür angelehnt war. Zum Glück dies hieß nämlich, sie ist unterwegs. Wieso sie ihn immer aufstellt, weiß keiner, wir interpretieren es immer, als: „Ihr könnt noch mehr aufdrehen Jungs!“ Bei uns wurde es immer schlimmer, bei jedem hat die Leber schon mal angeklopft und wollte wissen, wann Feierabend ist, aber für uns war klar es wird eine Sonderschicht eingelegt. Was Alberto Tomba zu seinem Geschenk gesagt hat? Zumindest weniger wie die, die uns mit dem ganzen Zeug durch die Stadt haben laufen sehen. Zu unserem Glück sind es schon die meisten Leute gewohnt, dass Normalität bei uns Hausverbot hat. Das Schlimmste ist immer, wenn man normal sein will, nur sollte man wissen, was damit gemeint ist, „führt Euch hald a mal wie normale Leut auf“ hää? Damit kann ich zum Beispiel soviel anfangen wie mit einem Bügeleisen, mehr versauen, als ich gut machen kann. Es liegt an der immensen Anstrengung sich normal zugeben. Vom Gefühl her würde ich es mit, beim Spicken oder mit sich selber spielen erwischt werden vergleichen. Sau peinlich hald. Man sieht und hört sich förmlich selber, nur kontrollieren kann man es nicht mehr. Alles, was man da tut ist, so dermaßen bescheuert, dass man sich wünscht, eine Wachsfigur zu sein und alles, was man sagt, ist so sinn– und zusammenhangslos, dass man selber nicht im geringsten versteht, was man sagt. Nur leider erkennt man es erst, wenn man selber hört, was man gesagt hat, da allerdings hat es sein Gegenüber auch schon gehört. Aber anders geht es auch gar nicht, schließlich muss sich das Hirn ja drauf konzentrieren die Bewegungen wenigsten einigermaßen zu steuern und da hat es allerhand zu tun.

Ah ja, zurück zur Party! Geschenk wurde mit einem „wos sull i na miid dem Schmarrn afanga“ entgegengenommen! Es wurde ihm natürlich gleich erzählt, dass wir Heuer zum Skifahren fahren und er dabei ist. „i ko doch goua niad foan!“ „Sixt wir nämlich a bloß am Ersten doch, wenn iberhabst und dann mache wir eh bloß nu wos Du am besten kannst.“ Er grinste und meinte: „schloufn, aber da muaß i niad extra zu die Rucksack foan!“ Alles klar er kommt mit!Es ging lustig und total chaotisch Weiter und so um 19:00 Uhr rum kam plötzlich: „Eh i nimm fei meine schie scho miid, fir wos hob is na etz?!“ Scheiße! Dachte ich mir die Ski standen die ganze Zeit in seinem Blickfeld, klar, dass es ihn nicht in ruhe gelassen hat. „geh hol ma uns an daxi und schaua a mal am Monte hinte, da kannst a imm Summa foan“! Es hatte weder einer Lust noch den Zustand um ihn da hinter am Monte Caolino zu bringen, geschweige denn auf den Berg.

Ihm war sogar egal, dass der Lift nicht fuhr. Ich bin einmal in meinem Leben da hoch, da war ich aber konditionell in Bestform und bei der Ankunft, als letzter und langsamster Montebesteiger seit je her, ganz oben dachte ich, ich muss sterben! „NO WAY Alberto, außerdem hat a Taxi kein Skigepäckträger.“ „host a wieder recht,“ knallte er dann ein wenig gefrustet in die Runde. Er muss irgendwann mal aufgestanden sein, weil er plötzlich in voller Montur samt Stiefel, außer den Ski, auf dem Balkon stand und „skiiiiiiiii foan as skifoan is des leibanste, was ma si nur vorsteuin ko“ für die ganze Siedlung zum Besten gab. Er sollte doch wieder rein kommen haben wir gesagt, nicht dass er noch einen Hitzschlag bekommt bei noch immer 28° neben einem glühenden Grill. Er kam dann auch nahm seine Ski und meinte nur, „i drog des zeig bloß schnell in keller obe, dann is verrammt, wenn morgn meine oiden kimma, assadem bringe, glei nu a kistl miid.“ Wir hätten wissen sollen, dass soviel Einsicht in diesem Zustand nie und nimmer erwartet werden darf! Dadurch der Verstärker mal kurz Pause machte, weil er zu heiß geworden ist, hörten wir alle ein Klicken. Dann kam noch ein zweites Klicken, danach eine Art Schleifen, ein „auf Zeiten“, ein Schrei, einen undefinierbaren Knall, der mit zwei bis drei Klatschern unterlegt war und da drauf ein gebrummtes Gestöhne.

„Na bitte niad ..."! Kam wie aus einem Mund. Alles stand auf und wankte zur Tür, die leicht offen stand. Im Geländer steckte ein verbogener Skiastecken und in der Halbetage, wo es im Treppenhaus um die Kurve geht, Lag Alberto Tomba mit noch einem Ski am rechten Fuß, der andere fuhr schon mal vor in den zweiten Stock, eine gebrochene Skibrille, seine rechte Hand war am Ballen offen, im Rauputz ein Streifen der hautfarbig anfing aber schnell ins Blutrote überging. Das war die Schadensaufnahme, die wir mit einem Kanon, aus Lachanfällen zum Highlight des Abends, werden lassen hätten können. Frau??? Hat ja wie gesagt, eine beschissene Einstellung zu lauter Musik, jetzt kommt noch mit dazu, dass Sie auch ein beschissenes Timing hat, sich im Treppenhaus aufzuhalten. Ihr Teppich stand noch an der Tür, dafür lag Sie und ihre Tasche zusammen mit Alberto auf der Halbetage. Jetzt wurde auch klar, warum ein „auf Zeiten“ gekommen ist und dann der Schrei. Klar wurde aber auch, dadurch nur Albert Geräusche machte und Frau??? Nicht an Narkolepsie leidet und auch sonst nicht im Treppenhaus schläft, muss ein Notarzt her und Herr Tomba mit Skiausrüstung so schnell weg wie möglich. In der Zeit, wo wir warteten, ca fünf bis zehn Minuten lagerten wir Frau??? Mit dem Kopf ganz vorsichtig auf einem Kissen und die Beine legten wir auch ganz vorsichtig auf die zweite Treppenstufe. Blieb nur noch eine Sache, dem Arzt klarmachen, dass Frau??? Kreislaufprobleme hat. Die Anzeichen sprachen alle dafür, es war immer noch verdammt warm, wenn nicht gar schwül, sie war blass bis kreidebleich, im richtigen Alter und den Rest besorgen wir Ihr ja jedes Wochenende. Da kann man schon mal “Kreislauf“ haben, nur hat sie sicher jetzt auch noch “Rücken, Kopf, Bandscheibe, Nacken“ und alles, was man hald so hat, nach einem Zusammenstoß der dritten Art. Aber alles das musste sie von unserer Seite aus nicht haben. Uns wäre Gedächtnisverlust und ein kleiner bis mittlerer Schaden am

Trommelfell durchaus recht gewesen. Tut mir leid so was sagt man nicht ich weiß, aber es wäre für alle Beteiligten ein sehr guterAnsatz sämtliche Probleme mit einem Schlag, im wahrsten Sinne ..., ein Ende zu bereiten.

Notarzt kam und lobte unsere Hilfsbereitschaft, wie auch unser Schnelles reagieren. Sorgen brauchen wir uns keine machen, sie käme gleich wieder zu sich. Trotzdem müsse sie ein bis zwei Nächte unter ärztlicher Aufsicht mit ins Krankenhaus.

Ok, das hieß für uns morgen Nachmittag Krankenbesuch!

Dadurch wir uns keine Sorgen machen brauchten feierten wir weiter, inzwischen war auch der Verstärker wieder kalt geworden und da der Teppich hochkant an der Tür stehen blieb ...

Total im Eimer und mit einem Bewegungsdrang, der einem Hydranten gleicht, ging es am Nachmittag ins Krankenhaus zu Frau??? Als wir

An der Anmeldung standen, jeder mit einem Strauß Blumen und Pralinen und Wissen wollten auf welchem Zimmer Frau Rosemarie H. Zu finden sei, kam nur von dem Anmeldetypen, der am Butterbrezen essen war,

„Die is nimmer da!“ „ist sie...?“Wir dachten schon sie hätte Abschied von uns genommen". „Na gschdorm is niad, Sie is bloß verlegt worn". „is also doch wos schlimmers?“ wollten wir wissen. „naja wia ma will, körperlich is topfit, bloß geistig hods a boar dawischt wias ausschaut.“ „Was heißt des?“

"Wemmas gfragt hom wos basiert is, dann hods allawei gsagt, a skifoarer is Ihr im Treppenhaus entgegen kimma, fralle bist am Anfang a wenig verwirrt wenns de a mal zambuscht hod, aber in oa sau loch ei hots des blärt und dann a nu a so asrasten wenn ma ihr erklärn wuid, das des niad gibt, mei pfite god soch i da bloß, da homma a gaude kaptt de nacht!“

„Ja etz hommas awall nou Rengschburch ins Bezirkskarnkenhaus gfoan, weil a Psychiather hod dann doch Ahnung von dem zeich!“

Wir schauten uns an und jeder hatte den gleichen Gedanken: “Klären wir den Fall auf, geht der Wahnsinn weiter, tun wir es nicht ...“!

Da kam schon die Frage: „Ihr seit wohl angehörige?“ und biss in die Breze. Bei uns wieder ein Kurzes anschauen ...: „na wir san die Skifahrer!“

Da hätten dann fast wirklich einen auf dem Gewissen gehabt, der Anmeldetyp hat sich so vor Lachen verschluckt, dass ihn gleich zwei Kollegen strecken mussten, um ihn vorm Ersticken zu bewahren. Wir klärten den Vorfall dann auf, und schilderten dem zuständigen Arzt, was wirklich war. Alberto hatte sogar die Skibrille und seine Mütze im Rucksack, da hatte er sie nämlich am Vortag versteckt um die Beweismittel verschwinden zu lassen. Der Arzt wollte zum Abschluss von uns noch wissen, wie so etwas überhaupt passieren kann? Kam vom Alberto nur: „I hob ja gschria auf Zeiten, aba glaubst die war wegganga!“ „sunst herts ja a alles1“

 

Um einen Marathon der Entschuldigungen kamen wir nicht herum, selbstverständlich bei Frau Rosemarie H., ihren Kindern, Enkeln und entfernte Verwandte. Uns ist nichts weiter passiert, weil alle die Entschuldigung angenommen haben und heute drüber lachen können, wobei wenn ich mir vorstelle, es hätte eine Anzeige wegen Körperverletzung gegeben ..., was da wohl los gewesen wäre im Gerichtsaal?

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