Kurzgeschichte
Ein Augenblick

0
"Ein Augenblick"
Veröffentlicht am 10. Juni 2011, 22 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Bevor ich hier etwas schreibe das keinen interessiert, fragt mich einfach :)
Ein Augenblick

Ein Augenblick

Beschreibung

Er wandert umher und könnte doch zufrieden sein, wäre da nicht dieser Zwiespalt und diese Leere die in Quälen.

Anmerkung!

Leider habe ich niemanden der Korrektur lesen kann, deswegen bitte ich darum über die Futzelfehler hinweg zu sehen. Dazu habe ich über zwei Jahre nichts mehr geschrieben. Heute kam mir spontan etwas in den Sinn und musste an etwas denken. Deswegen musste ich dies auch aufschreiben.

Dazu es muss hier nicht meine persönliche Meinung zu manchen Themen sein, ich habe versucht die Sichtweise der Person hier klarzustellen.

Ist es wirklich so unerträglich?

„Hey, hast du das schon von Amanda gehört? Ihr Typ hat sie mit einem Berg Schulden und dem Kind sitzen gelassen.“ Ein Seufzer glitt über meine Lippen. „John wollte sich das Leben nehmen, hat allerdings nicht funktioniert, jetzt wurde der Gute noch in eine Klinik gesteckt.“, kam es von Bettys Seite. Wie sie sich versuchten mit ihren Storys zu übertreffen, nun diskutieren sie schon darüber wen es schlimmer erwischt hatte, wie armselig und widerlich. Menschen entschieden was schlimmer waren und was noch erträglich sei. Sie nahmen sich einfach das Recht dazu weil sie Menschen waren. Menschen hielten sich sowieso für Götter, sie waren etwas besseres. Sie waren nichts besseres, sie waren hier nur geduldet. Ob dies irgendwann anders sein würde?

Um auf das Thema wieder zurück zu kommen: wie kann man nur darüber diskutieren welches Schicksal schlimmer ist? Ich mache in solchen Dingen keinen unterschied, beides ist unerträglich. „Valentine was hälst du davon?“ Ich blickte auf und lächelte leicht. „Das mit John ist wirklich schlimm.“, mal wieder kam nicht das über meine Lippen was ich dachte.

Oft kam es mir so vor als hätte mein Mund einen eigenen Verstand. Er harmonierte nicht mit dem was in meinem Kopf war. Mein Mund hilft mir mich anzupassen während mich mein Verstand dazu bringen will das ich ein Außenseiter werde. Aber ist es das wirklich wert, zu lügen, sich zu verstecken um nicht aus der Reihe zu tanzen? Sicherlich war es das wert. Es amüsierte mich immer und immer wieder wenn ich von Leuten hörte „Ich will mich abgrenzen, ich bin anderst als alle anderen, ich sag immer meine Meinung.“ Was für eine Lüge. Man konnte sich niemals wirklich abheben, man war immer an diese Regeln gebunden, diese Regeln von diesem Spiel das man Leben nannte. Es deprimiert mich, dieser Gedanke deprimiert mich. Ich weiß noch ganz genau wie ich mit 16 immer meinte das ich meine Meinung sagen würde. Natürlich habe ich in meinem bisherigen Leben oft meine Meinung gesagt und auch vertreten, allerdings... wie bei solchen Situationen hält man sich zurück. Schweigen. Sicherlich gibt es solche Situationen für jeden Menschen in seinem Leben, wenn nicht solche dann andere. Ich will mich jetzt nicht weiter damit auseinandersetzen. Stumm verbanne ich dieses Thema wieder nach hinten, nach hinten in diese dunkel verstaubte Ecke.

Ich blickte auf die Uhr und mein heutiger Arbeitstag war nun vorbei. Wieder glitt ein Seufzer über meine Lippen. Harry fragte ob ich nicht noch Lust hätte etwas trinken zu gehen, ich verneinte freundlich und sagte ihm das meine Frau und mein Kind zu Hause mit dem Essen auf mich warten würden. Stumm und mit einem undurchdringlichen Blick stieg ich in mein Auto und verbannte meine Aktentasche auf den Beifahrersitz. Sie war mein ständiger Begleiter, Montag bist Freitag. Sie fuhr jeden Morgen mit mir zur Arbeit und wieder nach Hause. Manchmal kam es mir vor als würde sie mit mir reden, redete von der Arbeit, alles was noch dort wartete, Arbeit, Arbeit, Arbeit. Ich bin dankbar darüber das ich in der heutigen Zeit einen gut bezahlten Job habe, eine Frau und eine wunderbare Tochter. Sie wird jetzt am 8. Mai sechs. Sie hatte ihr ganzes Leben noch vor sich. Im Moment sprach sie nur noch davon das sie in paar Monaten endlich in die Schule gehen konnte. Schule. Was für eine Zeit. Wie lange war es her? Ich lehnte mich auf das Lenkrad und verschränkte auf selbigen meine Arme. Mit den Blick der im Meer vom Nichts unterging bettete ich mein Kinn auf meine Arme, nur das Licht der flackernden Straßenlaterne erleuchtete die Straße. Motten tummelten sich um das Licht. Dieses Bild kam mir irgendwie bekannt vor. Man konnte es mit so vielen Dingen vergleichen. Ehe ich weiter darüber nachdachte setzte ich mich richtig hin und startete den Motor. Ein sattes Geräusch machte dieses Ungetüm, er schnurrte wie eine Raubkatze. Gut bezahlter Job, eine hübsche Frau, ein liebevolles Kind und ein dicker Schlitten, eine gut funktionierende Ehe. Das Konto war auch nie in den roten Zahlen, was wollte man alle mehr?

Während ich auf der Hauptstraße entlang fuhr zogen Menschenmassen und bunte Lichter an mir vorbei. Jedes Licht bedeutete ein Leben, ob es kümmerlich war oder nicht musste jeder selbst entscheiden. Aber konnte man dies überhaupt entscheiden? Da kam mir ein Bild in den Sinn. Als ich mal auf der Suche nach einem Geschenk für meine Tochter war, es war zu ihrem vierten Geburtstag, sah ich jemanden verwahrlostes auf der Straße. Niemand achtete auf diese kleine krüblige Person. Sie saß dort ganz alleine, verschmutzt, und vor ihm stand ein Becher in diesen man Geld werfen konnte. Ich setzte mich auf eine Bank und beobachtete diesen Mann und diese vorbeiziehende Menge. Die Menge die mit dem Strom schwamm. Komischerweise fiel mir nach einer Weile auf das diese Person die so unwichtig schien glücklicher war als alle anderen. Sein Gesicht hatte etwas zufriedenes. Er war immer wieder dankbar dafür wenn jemand Geld in den Becher war, wen wunderte es? Mich. Viele gaben kein Geld da sie dachten solche Leute würden es für Alkohol ausgeben, was leider auch oft so war. Ich hatte mich entschieden es mit etwas zu Essen zu versuchen. Die Geschichten kannte ich alle, alles was solche Leute mit dem kostbaren Essen machten. Wegwerfen, aggressiv reagieren weil es kein Geld gab. Ich wollte es dennoch versuchen. Ich ging zum Becker und kaufte ein belegtes Brötchen, anschließend gesellte ich mich zu diesen Mann und bot es ihm an. Dieser Gesichtsausdruck der sich mir bot werde ich niemals vergessen, es war die Dankbarkeit. Er war so glücklich darüber und war den Tränen nahe. Obwohl er nichts hatte außer das was er bei sich trug, das Geld aus dem Becher und dieses eine Brötchen war er glücklicher als die Menschen die an ihm vorbeizogen.

Zu Hause angekommen begrüßte mich meine Kleine und meine wunderbare Frau. Das Essen war wie immer wunderbar und alle berichteten von ihrem Tag. Ich muss gestehen das ich zufrieden mit meinem Leben bin, ich habe nichts groß auszusetzen. Natürlich gibt es immer etwas was man bemängelt und was besser sein könnte, da war ich nicht anders als alle anderen... dennoch war das ganze drum herum in Ordnung für mein Leben. Aber obwohl ich doch zufrieden war und solch ein Glück hatte fühlte ich immer etwas merkwürdiges, etwas was ich vor langer Zeit gedeutet habe. Leere. Woher kam sie? Warum war sie hier? Was fehlte mich? Normalerweise hatte man dies doch nur damit es mit irgendetwas gestopft wurde. Liebe konnte es nicht sein, so viel Liebe wie ich hier bekam. Fehlte mir irgendetwas Materielles? Das war das Erste an das ich gedacht hatte, kein Wunder es ist menschlich. Aber egal was ich mir kaufte was ich wollte ich konnte diese Leere nicht ausstopfen. Ich weiß nicht woher sie kommt und warum ich sie habe. Sicherlich kennen dies auch andere das man solch eine Leere verspürt und nicht weiß woher sie kommt. Bekämpfen denn alle anderen sie genauso wie ich? Ersteinmal eine rauche.

Ich hatte mich auf das Gelände gestützt und blickte weiterhin in den Himmel. Die Sterne konnte man Leider in einer Großstadt nicht so gut sehen, als wenn man außerhalb dieser war. Dafür hatte man allerdings die Sterne der Stadt, all diese kleinen Lichter die man Nachts bewundern konnte, man musste nur einen guten Aussichtspunkt haben und man hatte den Sternenhimmel hier unten, hier unten bei sich. Künstlich aber es war ein Sternenhimmel mit all seinen kleinen Bewohnern die es da oben nicht gab. Für manche gab es selbst da oben Bewohner, kleine Marsmenschen die da umherwanderten. Ich muss gestehen das ich nicht zu der Sorte gehöre die an solch abstrakte Gestalten glaubt, allerdings bin ich mir nicht so sicher ob es dort oben nicht doch noch etwas gibt Ich habe nie verstanden das Menschen Gestalten die sie vermuteten immer so verschandeln mussten. Warum durften sie nicht so aussehen wie wir? Vielleicht sahen wir ja komisch aus. Darüber mal nachgedacht? Menschen sind nicht so wunderbar wie sie sich geben.

Ein Gedankengang: Menschen sind widerlich und dennoch so interessant das man nicht anders kann als mit ihnen und mit sich zu leben. Ich sehe es immer und immer wieder an mir selbst. Ich bin nett zu jemanden den ich hasse, denke schlechtes über Menschen die ich nicht kenne, habe Vorurteile und werfe die Menschen um mich oft alle in den selben Topf. Wünsche anderen den Tod und mir wäre es egal wenn manche sterben würden, würde am liebsten meinen Chef erstechen oder mit meinem polierten Schlitten über ihn fahren, mehrmals. Manchmal würde ich gerne meiner Tochter eine knallen damit sie aufhören würde zu reden, würde meine Frau die Treppen runterschubsen damit sie ins Krankenhaus musste, so würde mir das Gerede über ihrer ''Freunde'' für einige Zeit erspart bleiben. Es gibt noch so vieles. Habe mich auch schon gefragt wie es ist jemanden umzubringen. Lüge täglich, werde gefragt ob es gut aussieht und ich sage es ist klasse dabei ist es einfach nur grässlich, würde mir am liebsten einen Strick um den Hals legen und mich erhängen, würde alle Kinderschändern foltern und sie am Ende zu Tode quälen, hätte meinen Vater früher gerne eine verpasst wenn er mir eine verpasst hatte, hätte gerne den Lehrern gesagt was ich von ihnen gehalten habe, würde am liebsten einen Amoklauf bei den ganzen Idioten von Politikern machen, würde gerne Steuern hinterziehen um noch mehr Geld einzuheimsen, denke oft genug Schlechtes über meine eigentlich sehr guten Freunde, bin ein schlechter Freund, würde am liebsten diesen ganzen verböten Snobs die Organe rausreißen um sie anderen zu spenden und noch so vieles mehr. Es gibt so viele Dinge die mich erbärmlich machen. Vieles denke ich im Zorn, aber schlimm genug das ich diese Dinge denken, manche Dinge würde ich gerne tun und manches davon habe ich getan. Dinge die ich bereuhe oder nicht bereuhe. Zwar sind Menschen auch gute Wesen, es gibt auch gutes. Sie teilen, sind hilfsbereit, kreativ, freundlich, haben einen Gemeinschaftssinn, sind intelligent (mehr oder weniger), und, und, und... . Das Wichtigste: sie können Liebe und Geborgenheit schenken wie vermitteln. Das hört sich alles so Klischeehaft an und diese Aufzählung ist ebenfalls so, dennoch... da die Gesellschaft Pessimisten erzieht denke ich auch meistens so. Es fällt Menschen leichter negative Dinge aufzuzählen als positive. Sich runter zumachen funktioniert auch immer wunderbar. Allerdings tun dies nur viele um von anderen das zu hören was sie hören wollen. Nehmen wir ein Beispiel: eine hübsche junge Frau mit einer Figur die von einem Engel abstammen könnte sagt sie wäre hässlich und fett, ganz tief drinnen weiß sie genau das dies nicht der Wahrheit entspricht. Andere sagen ihr auch genau das was sie bereits schon wusste, damit wird ihr Ego gestärkt und ihre gespielten Minderwertigkeitskomplexe werden damit nur angestachelt diese Show öfters abzuliefern. Man fühlt sich doch immer wieder gut wenn man Lob/Komplimente von anderen hört, Neider hat und weiß das man besser als alle anderen ist. Es gibt auch einige Freundschaften die nur einen Nutzen mit sich tragen. Ein Mädchen aus meiner klasse das wirklich hübsch war hing mit einer ab, naja... man würde sie als nicht gerade hübsch bezeichnen. Allerdings hieß es sie hätte ein großes Herz da sie sich um solche Menschen kümmerte. Das Mädchen das nicht so hübsch war bekam nun mehr Aufmerksamkeit. Beide nutzen sich aus und sie überspielten es, aber ganz tief in sich drinnen wussten sie die Wahrheit ganz genau. Genug geraucht.

Sex mit meiner Frau, schlafen, Arbeit, Familie, Geld, Spaß, Dinge die mich runterziehen.... . Ich habe keine Lust mehr weiter über solche Dinge nachzudenken. Ich entschied mich heute nicht wie gewöhnlich nach der Arbeit nach Hause zu fahren. Ohne zu Hause Bescheid zu geben fuhr ich einfach aus der Stadt. Ich wusste nicht wohin, einfach weg, weg von allem. Jeden Tag das selbe, immer wieder das selbe, keine Lust mehr, weg, weg von hier, WEG! Ihr fuhr auf einen Feldweg, das Handy fing an zu klingeln, ignorieren, ausschalten, auf den Hintersitz, aussteigen und weg. Die Sonne war noch am Himmel aber langsam ging sie unter. Wieder diese Leere, diese Leere die mich immer und immer wieder begleitete. Heute war ein wirklich schlimmer Tag für mich. Ich konnte nicht mehr, ich wollte heute nur noch meine Ruhe, nicht mehr über solche Fehlgriffe der Gesellschaft und der Menschheit nachdenken, nicht über das erbärmliche Ich das vor allen fliehen wollte. Hieß es nicht es würde nach dem Tod der Himmel oder die Hölle auf einen warten? Wie konnten sie alle daran glauben!? Hatten sie diesen Gott oder diesen Teufel schon einmal gesehen? Merkten denn alle nicht das wir Gott und Teufel spielten, wir spielten die Leben schenkte und die Leben nahmen, alles andere war Wissenschaftlich zu erklären. Alles! Selbst was man als eine Seele bezeichnete konnte man Wissenschaftlich erklären, es gab nichts, nichts an das man noch wirklich glauben konnte. Was sollte einem Halt geben? Dafür gab es genug Dinge... aber sie gingen für mich langsam alle verloren. Und wieder kam mir diese Kirche in den Sinn. Wie konnten so viele Menschen an dieses verlogene Buch das den Namen Bibel trug glauben!? Alles war vor vielen, vielen Jahren passiert... allerdings auch nur die wunderbaren Männer hatten das Glück und waren immer die großen Auserwählten, ab und zu durfte auch mal eine Frau eine Rolle spielen. Am Ende war sie auch nur das Vieh das benutzt wurde um weggeworfen zu werden.Wo war ihr Gott jetzt, wo war er heute? Wo war dieser Jesus? Für mich sind das alles nur Hirngespenster um der Menschheit was zu liefern an das sie sich klammern konnte. Klammern, damit sie nicht zusammenbrach. Aber sie benutzen all dies auch um Krieg zu führen. Wie dumm Menschen waren. Hieß es nicht das ihre Götter Liebe gaben? Für Menschen schien es aber ein gewaltiger Liebesbeweis zu sein andere abzuschlachten, Unschuldige, Hilflose. Das war eine der Auslegungen von Liebe. Warum nicht? Menschen legten aus das Liebe immer nur das Gute heißen musste. Und wieder... was war bitte schon gut!? Es kotzt mich an! Keine Lust weiter alles auszulegen, zu zerreißen, darüber nachzudenken, laufen, will laufen. Renne... renne durch mein Leben bis zu der Endstation. „Zum Tod bitte einsteigen. Abfahrt noch ungenau. Keine Sorge es wird ihnen allerdings noch schnell genug mitgeteilt.“ Danke!

Warum musste ich immer und immer wieder über diesen ganzen Müll nachdenken? Warum konnte ich es nicht einschließen, den Schlüssel wegwerfen und weiter Leben!? Ich riss immer und immer wieder diese Themen ab und fechtet sie in mir aus, bis ich nicht mehr wollte. Immer und immer wieder stand mein Gegner da und wartete darauf das ich mit ihm das nächste Thema ausfechtet. Wie er da stand mit seiner Maske, seinen Blick konnte ich nicht sehen, diese feindliche und dennoch stolze Haltung. Ich fechte aber nie bis zum Ende, ich brach mittendrin ab und er ließ mich, er ließ mich und wartete auf das nächste Mal, unser nächstes Treffe. Meine ganzen angerissenen Themen konnte man wunderbar weiter diskutieren. Ich hasse es!

Stumm lief ich weiter, weiter auf diesem Feldweg. Hatte die Hände in meinen Hosentaschen und meine Krawatte flog leicht im Wind. Mein Blick war auf den Boden gerichtet, der gesenkte Blick eines Hundes der ziellos umherwanderte und mitansehen musste wie die Sonne unterging. Morgen würde sie einfach wieder aufgehen und ihr falsches Lächeln zur Show stellen. Sie amüsierte es sicherlich, dieses erbärmliche Schauspiel hier! Ich wollte kein Hund sein, ich wollte stark sein! Ich hob meinen Blick und sah hinauf, hinauf zu der untergehenden Sonne und zu der blauen Leinwand die sich verfärbte hatte. Die künstlerische Sonne hatte sich einen Pinsel und ihren Farbtopf geschnappt und fing an zu malen. Ich blieb langsam stehen und schaute weiterhin in den Himmel. In diesem Moment dachte ich nichts, nichts. Was sollte ich schon denken? Wie schön? Nein! Ich dachte nichts. Dieses Bild, diese Farben. Alles so unberührt und rein. Warum achteten die Menschen so wenig auf solch ein schönes Schauspiel, auf solch ein Kunstwerk das so schnell verschwand wie es auftauchte. Am nächsten Tag würde eine neue Leinwand aufgestellt werden und ein neues Bild würde entstehen, Tag für Tag. Warum achteten wir so wenig auf solche Momente? Warum konnte dies nicht alle Menschen glücklich machen, vergessen lassen... nur für einen Moment? Ich fiel auf einmal auf die Knie, meine Arme hingen schlaff an mir hinab. Mein Blick war auf dieses Leinwand gerichtet. Mein Blick war nicht zu deuten, meine Gefühle waren nicht zu deuten. Auf einmal wurde mir etwas bewusst, diese Leere die sich mir bot, ich wusste nicht warum sie jetzt so stark war aber mir wurde eines bewusst: diese Leere... ich wollte sie nicht stopfen, ich wollte sie behalten. Für immer. Sie war ein Teil von mir und ich ein Teil von ihr. Sie gab mir auf einmal das Gefühl das man Zufriedenheit nannte.

Ich weiß nicht wie lange ich da saß und in den Himmel blickte, die Sonne war verschwunden und der Sternenhimmel wurde auf die Leinwand gespannt. Mein Piepser ging auf einmal los, stimmt diesen hatte ich nicht im Auto gelassen. Ich holte ihn raus. Meine Frau. Stimmt meine Frau und meine Kleine. Ich holte mein Portmonee aus meiner Tasche und öffnete dieses. Ich sah das Bild meiner zwei wichtigsten Menschen in meinem Leben. Stumm steckte ich es weg und stand auf, klopfte den Staub von meinen Sachen und steckte wieder die Hände in die Hosentasche. Für einen Moment der Zufriedenheit und die Gewissheit das ich nicht mehr weiter stopfen musste. Ich blieb vor meinem Auto stehen, noch ein Blick zu diesem Himmel der sich mir in der Stadt nicht bot. „Hmmm, der künstliche Sternenhimmel hat auch was.“, kam es über meine Lippen. Ein amüsiertes Lächeln glitt über meine Lippen und ich setzte mich in meinen Wagen. Das Essen war sicherlich fast kalt, ich mochte kein kaltes Essen.

Das Leben ist lohnenswert, so heißt es. Jeder sollte es für sich selbst entscheiden. Es gibt so vieles mit dem man sich auseinander setzten muss. Es ist in Ordnung, dass ist das Leben, oder auch nicht. Jeder muss es für sich selbst entscheiden. Manchmal reicht allerdings auch nur ein Moment um zu merken was man will, was man nicht will, was man hat oder was man nicht hat. Es ist doch nicht alles so schlecht wie ich dachte. „Papa, Papa!“ Ich habe alle hier was ich brauche, sie im Arm sie neben mir und diese Leere die mich zu das macht was ich bin. Wie wird mein Ende aussehen? Darüber kann ich mir später auch noch Gedanken machen, jetzt will ich Leben.... bis es mich wieder einholt... .

http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_54517-0.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_54517-1.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_440848.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_455120.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_455121.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_455122.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_455123.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_455124.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_455125.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_455126.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_455127.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_455128.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_455129.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_455130.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_455131.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_455132.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_455133.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_455134.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_455135.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_455136.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_455137.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_455138.png
0

Hörbuch

Über den Autor

MiyukiHolic
Bevor ich hier etwas schreibe das keinen interessiert, fragt mich einfach :)

Leser-Statistik
22

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Zeige mehr Kommentare
10
0
0
Senden

54517
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung