Kurzgeschichte
Am besten schweigen...

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"Am besten schweigen..."
Veröffentlicht am 22. Mai 2011, 4 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ein durchdachter Chaot! Ständig auf der Suche nach gut formulierten und tiefgründigen Texten.
Am besten schweigen...

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Am besten schweigen...

 

Du kannst dich nicht mehr daran erinnern, doch es war einer der schönsten Momente im Leben deiner Eltern, als du dein erstes Wort sagtest. Wie sehnsüchtig haben sie darauf gewartet. Und dann sitzt du mit funkelnden Augen und einem zuckersüßen Lächeln vor ihnen und tust den Mund auf...

Immer mehr Worte bringt man dir bei. Du lernst schnell und schon bald kannst du wirklich reden. Doch schnell wird es deinen Eltern zu viel. Du magst ihnen etwas erzählen; etwas, dass dich erfreut oder vielleicht auch traurig stimmt; etwas, was dein kleines Herz wirklich bewegt. Doch du bekommst nur zu hören: „Ich habe keine Zeit. Lass mich in Ruhe. Ich kann jetzt nicht. Halt doch mal fünf Minuten den Mund.“ Schon hast du keine Lust mehr etwas zu erzählen, bist unendlich enttäuscht, den Tränen nahe und behältst alles – wirklich alles – für dich.

 

Auch in der Schule wird gestöhnt, wenn du dich meldest und wenn du etwas sagst erntest du ein Lachen und niederschmetternde Bemerkungen. Ein schreckliches, kaum auszuhaltendes Gefühl der letzte Dreck zu sein – egal wo man hinkommt. Musst du dich dem aussetzten? Dann lieber nicht mehr melden. In der Pause willst du mit deiner besten Freundin reden, doch die hat plötzlich auch keine Zeit mehr, weil sie mit den anderen verabredet ist. Du beginnst dich in deine eigene Welt zurück zu ziehen und träumst von bessere Zeiten. Doch der Schulgong holt dich blitzschnell in die Realität zurück, in der du jeden Tag der selben Situation ausgesetzt bist.

 

Wieder zu Hause gehen dir all deine fiesen Mitmenschen nicht mehr aus dem Kopf. Du versuchst dich abzulenken. Du hörst laute, aggressive Musik, kaust an deinen Fingernägeln, wirfst deine Schuhe durchs Zimmer, zeichnest grausame Bilder, fluchst, betest, reißt dir die Haare aus, beißt dich, ritzt dich ... und wirfst dich völlig deprimiert aufs Bett. Vielleicht schläfst du ein. Doch du weißt, am nächsten Morgen geht es weiter, wenn du nur einmal den Mund aufmachst. Da fällt der Entschluss: „Ich rede kein Wort mehr!

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Checker
Ein durchdachter Chaot!
Ständig auf der Suche nach gut formulierten und tiefgründigen Texten.

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Checker Hallo Erika!

Genau das ist aus dem Kind in der Geschichte geworden. Leider ein kranker Mensch. Aber trotzdem eine sehr gute Freundin!!!

Dir noch einen schönen Abend!
Vor langer Zeit - Antworten
Erika So entstehen psychische Erkrankungen.

LG

Erika
Vor langer Zeit - Antworten
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