Kurzgeschichte
Der Baum

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"Der Baum"
Veröffentlicht am 21. Mai 2011, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ein durchdachter Chaot! Ständig auf der Suche nach gut formulierten und tiefgründigen Texten.
Der Baum

Der Baum

Beschreibung

Das manchmal unschöne Leben eines Baumes...

Der Baum

Der Baum

 

Es ist ein alter, sehr großer und beeindruckender Baum, der dort an der kleinen Strasse steht. Er steht dort schon so viele Jahre und in all dieser Zeit ist er immer schöner geworden.

Er wurde immer größer und konnte schon nach ein paar Jahren dem einen oder anderen Passanten ein wenig Schatten spenden. Je älter er wurde desto mehr Schatten konnten die Menschen bei ihm finden. Immer wieder bekam er neue Äste. Immer filigraner wurde sein Geäst, das er Tag für Tag mit sehr viel Stolz präsentierte.

Und vielen Menschen, die ihm begegneten berichtete er still von all den Dingen, die in den vielen Jahren hier an diesem Platz geschehen waren. Viele tausend Menschen hat er gesehen, sie kamen von überall her und jeder Mensch war einzigartig.

Jedes Wochenende versammelten sich vor ihm die Touristen, die von dort die kleine Stadt besichtigten und zum Ausdruck brachten, wie wohl sie sich in dieser Stadt fühlten.

Hin und wieder kam auch ein einzelner Mensch mit einem spannenden Buch, der bei ihm die nötige Ruhe fand, um die Geschichte zu genießen.

Im Sommer spielten kleine Kinder um ihn herum und wenn man genau hinsah, konnte man erkennen, wie auch der Baum anfing zu strahlen und sich mit den Kindern über das Leben freute!

Doch der Baum hat auch Dinge sehen müssen, die er nicht sehen wollte. Da war der Verkehrsunfall vor einigen Jahren. Ein Auto raste ungebremst in ein entgegenkommendes Fahrzeug. Der Aufprall war so stark, dass das Auto von der Strasse geschleudert wurde. Der Baum nahm alle Kraft zusammen und fing das Auto auf. Das Fahrzeug hatte er zerstört, doch den Fahrer vor dem Tod bewahrt, da er sonst in den dahinter liegenden Fluss gefallen wäre.

Seit dem saß der Fahrer des Wagens im Rollstuhl und der Baum trug seit diesem Tag eine kleine Narbe an seinem Körper.

Einige Zeit später kam ein Mädchen vorbei. Es war schon fast dunkel. Sie schluchzte und versteckte sich hinter dem großen Stamm. Der Baum blickte die Strasse entlang und sah einen Mann kommen. Um das Mädchen zu schützen, holte er tief Luft und um noch breiter zu werden, damit der Mann das Mädchen nicht findet. Doch er lief direkt auf den Baum zu und trotz aller Mühe des Baumes entdeckte er das Mädchen und ließ sie nicht mehr los. Der Mann hat das Mädchen verletzt, sehr verletzt. Und der Baum stand daneben und konnte nichts tun. Er musste zusehen, wie das Mädchen gedemütigt wurde. Das Mädchen konnte nie wieder Mädchen sein und wollte nie wieder daran erinnert werden.

Auch der Baum trug seit diesem Tag eine viel größere Narbe an seinem Stamm, die immer wieder aufriss und ihn nicht vergessen ließ was er gesehen hatte. Er konnte nicht mehr lachen und wurde bald sehr krank. Er war zu schwach, um weiterhin das Gute in der Welt sehen zu können.

Auch das Mädchen war seither ein anderes.

Er wollte diesen Platz verlassen. So schnell wie möglich. Doch erst Jahre später kamen Menschen, die den Baum endlich fällten, nachdem er nur noch ein großer gebrochener Holzhaufen war.

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Mischael Wirklich sehr gut geschrieben. Danke dafür.
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