Science Fiction
DER SCHWUR - Kapitel 1 - DER TURM

0
"DER SCHWUR - Kapitel 1 - DER TURM"
Veröffentlicht am 19. Mai 2011, 8 Seiten
Kategorie Science Fiction
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Eigentlich ist es so wie es ein Landsmann von mir treffend beschrieb: 'Mit den Riesen habe ich keine Probleme; nur die Windmühlen machen mir echt zu schaffen!'
DER SCHWUR - Kapitel 1 - DER TURM

DER SCHWUR - Kapitel 1 - DER TURM

Beschreibung

Eigentlich war die Mission - der Run - schon vorbei und es galt nur noch, die Ware der Kontaktperson - dem Mr. Johnson - abzugeben... Eigentlich...

DER TURM - I -

Nervös spielte Oasis mit ihrem Tarot herum. Dabei war sie so aufgekratzt, dass sie fast auf den Karten herumkaute. Und als sie es überhaupt nicht mehr aushielt, kroch sie nach vorne. "Wie läuft's Cry?"
Die sechzehnjährige Cree auf dem Beifahrersitz des Bisons winkte zwar ab, warf jedoch der Riggerin neben sich einen prüfenden Blick zu, um dann ein OK nach hinten zu signalisieren. Doch Oasis gab sich damit nicht zufrieden und beugte sich zwischen den Sitzen vor.
Weder Mariem, die ihrem trügerischen Dämmerschlaf frönte, noch Chrysantheme - kurz Cry - die an den Kontrollbildschirmen der Armatur klebte, schenkten ihr dabei jegwelche Aufmerksamkeit. Die ganze Szenerie wirkte wie eingefroren und das einzige erkennbare, das sie noch lebten, war ihr Atmen. Vor dem stehenden Wagen, war es kaum anders.
Im Lichte der untergehenden Sonne, wirkte der Pinienwald da draußen, durchsetzt mit einigen Akazien, wie ein aufgemotztes Hochglanzplakat eines Reisebüros, das für Trekkingferien in der unberührten Natur warb. Oasis kniff die Augen zusammen. Inklusive speisender Schleiereule. Es wirkte fast echt. Wären nur nicht die Leute in der etwa zweihundert Meter entfernten Lichtung gewesen. Auf den ersten Blick konnte sie gerade noch Marmor und Segovia, ihre Waschbärenschamanin, ausmachen. Der Kampfmagier verhandelte gerade mit dem ekligen Mr. Johnson, der ihnen den ganzen Run eingebrockt hatte, während Segovia hinter ihm den gepanzerten Koffer hielt. War dieses leblose Stück wirklich all die überstandenen Strapazen wert?
Ein 5Mb großer Code, der besser geschützt gewesen war, als Dunkelzahn's Dritten!
Mann, war das wild gewesen.
Dafür konnte sie weder Butcher noch Alliana sehen. Was wohl als gutes Zeichen zu deuten war. Alliana hatte schon seit Beginn ein schlechtes Gefühl für die ganze Sache gehabt.
Aber schließlich hatten sie es ja doch geschafft...
Und nun hockten sie hier in Mariems Geländewagen. Wenn sie so überlegte, durften sie eigentlich nicht einmal hier sein. Alliana war von Anfang an dagegen gewesen. Es war ihr Grundsatz, nie Kinder in Gefahr zu bringen. Denn Chrysantheme war zwar schon 16, doch sie erst elf!
Dafür war Mariem, ihre Riggerin, schon ganze 32. Uralt, war das für Oasis, schon fast unbegreifbar. Aber sie hatte sich heftig für sie eingesetzt, hatte allen glaubhaft machen können, dass eine Teilung des Teams im Moment zu gefährlich wäre.
Weswegen man sie mitgenommen hatte.
Sie hatte sich scheinbar zu weit vorgebeugt, als Crys Sitz wegen ihrem Gewicht ein wenig nachgab. "Oas!" Zischte ihr die Cree entgegen und stieß sie mit aller Kraft wieder auf die Sitzbänke zurück. Aber die Nervosität blieb.
Kopfschüttelnd setzte sich Oasis hin und begann mit entspannenden Atemübungen. Als auch diese nichts fruchteten und ein Blick nach vorne ihr offenbarte, dass die Sonne schon ganz verschwunden, es jenseits der Windschutzscheibe zu dunkel war, um Details zu erkennen, begann sie das Tarot im Kreuz zu legen. Die erste Karte war der Narr, mit seinen wässrigblauen Augen, obwohl Dreck oder irgendetwas Undefinierbares auf seinem linken Auge klebte. Oasis sah sich um. War ja auch nicht zu verwundern in diesem Schweinestall.
Wieder einen Blick nach vorne, nichts. Also zog sie die nächste Karte. Der Turm... Uh-Oh!
"Äh... Cry..."
Nun, folgte das Glücksrad.
"Cry, Bitte!"
"Sei endlich ruhig!"
"I-ich hab 'n mulmiges Gefühl..."
"Psst. Da unten tut sich was!"
Zögern wog Oasis den Kartenstapel in der Hand und betrachtete die ausgelegten Karten. Dabei versuchte sie sich einzureden, dass ihr bloß ihre Nervosität einen bösen Streich spielte. Schon manchmal hatten sie die Karten verarscht. Ein paar Mal wirklich schlimm. Wie damals bei ihrem ersten Date.
Aber all zu häufig, hatten sie recht behalten...
"Was ist mit Butcher, wieso hat er sich noch nicht gemeldet?" Durchbrach nun Crys Flüstern die gespannte Stille. Oasis holte tief Luft, strich sich mit der Zunge über ihren linken Hauer - das sollte Glück bringen - und hypnotisierte das Deck. Nun konzentrierte sie sich darauf, dass die nächste Karte sicherlich die Kelch Zehn sein würde. Ohne jeden Zweifel. Absolut!
Langsam, schon fast gefasst, schloss sie die Augen und deckte ab.
Von irgendwoher erklang ein fast unhörbares Summen, als Mariem lauthals fluchte und abrupt Gas gab. Schussgarben durchbrachen die Schwärze. Oasis wurde nach hinten geschleudert, während entfernt eine Explosion erklang, gefolgt von Crys panischem Schrei. "Das war Marmor!"
Oasis öffnete die Augen. Sie hielt den Tod in Händen.
"In Deckung!" Brüllte Mariem, während der Ford-Kanada Bison einen kurzen Augenblick lang schwerelos war, um dann mit protestierender Achse und quietschenden Reifen aufzusetzen und ins Geäst zu donnern. Oasis wurde gleichzeitig von der Inneneinrichtung des Wagens beerdigt, während dieser einen Steilhang hinunter raste. Erneut erklangen Schüsse, splitterte das Glas der Fahrzeugkanzel und stöhnte die Riggerin unterdrückt auf, als das Fahrzeug etwas Massives rammte und der Schlag Oasis Kopf voran in die Sitze knallen ließ. Ihr wurde schwarz vor Augen.
Und das letzte, was sie vernahm, war Mariems befreiender Seufzer "Geschafft!" Und das kontinuierliche Beschleunigen des Wagens.

http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_53582-0.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_53582-1.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_914401.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_914402.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_914403.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_914404.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_914405.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_914406.png
0

Hörbuch

Über den Autor

Lobezno
Eigentlich ist es so wie es ein Landsmann von mir treffend beschrieb:

'Mit den Riesen habe ich keine Probleme; nur die Windmühlen machen mir echt zu schaffen!'

Leser-Statistik
58

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Lobezno Re: -
Zitat: (Original von Leos am 07.07.2011 - 21:09 Uhr) schon ganz ordentlich;)

Danke!
Vor langer Zeit - Antworten
Leos schon ganz ordentlich;)
Vor langer Zeit - Antworten
JustMe Ich denke einfach, dass beispielsweise auf der ersten Seite schon einige Wörter nicht zum restlichen Stil passen:
...schenkten ihr dabei JEGWELCHE Aufmerksamkeit...
das klingt in einem Gedicht oder einem guten Krimi richtig gut, aber ich denke, da es um Fantasy geht ist es vielleicht ein bisschen zu hochtrabend.
Es gibt noch ein paar andere Stellen, die ich jetzt nicht unbedingt alle nennen will, es ist auch nichts Schlimmes.
Es ist wirklich nur eine klitzekleine Kleinigkeit, die den meisten vermutlich auch noch völlig egal wäre.
Vor langer Zeit - Antworten
Lobezno Re: - Hallo,
vielen Dank für den Kommentar und die Wertung. Das ganze ist im Shadowrun-Universum angesiedelt (düsteres Cyberpunk, jedoch mit Magie und Fantasy durchzogen), falls dir das was sagt.
Ansonsten bin ich für jede Kritik und jeden Kommentar zu haben!
Wo genau ist denn Deiner Meinung nach die Wortwahl ein bisschen unpassend?
Vor langer Zeit - Antworten
JustMe Ich hab zwar noch keine Ahnung worum es geht, aber ich finde es ist ganz gut geschrieben. Manchmal ist die Wortwahl vielleicht ein bisschen unpassend, aber schon das erste Kapitel hat was.
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
5
0
Senden

53582
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung