Fantasy & Horror
Naturwesen - Der Beginn

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"Naturwesen - Der Beginn"
Veröffentlicht am 03. Mai 2011, 40 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

...hm was über mich? Na ja, ich schreibe gerne, darum bin ich hier und mal meine Geschicht(en) mal von anderen Menschen lesen zu lassen. Zu meiner Person: Ich bin 28 Jahre alt und arbeite gerade in USA für ein Jahr. Ich reise nämlich gerne und lerne dabei gerne andere Länder durch die Menschen aus dem Land kennen und nicht durch Sehenswürdigkeiten, die auch wahnsinnig toll ist. Nebenbei verschlinge ich gerne Fantasy - Bücher und Krimis...Ich ...
Naturwesen - Der Beginn

Naturwesen - Der Beginn

Beschreibung

Dieses Buch habe ich auf Anregung von Avatar geschrieben, weil ich die Idee von Cameron gut fand und mit eigenen Ideen beschreiben wollte. ICh habe versucht nicht den gleichen Plot zu schreiben. Die Wesen sind ähnlich sowie das Wort Avatar, aber sonst alles habe ich versucht sud eigenen Ideen und Gedanken zu schreiben. Es geht um ein Mädchen, welches auf Ayron umsiedelt und mit den Naturwesen bekanntschaft schließt, aber lest selbst...

1. Bekanntschaft

Ich wusste nicht, warum ich unbedingt jetzt ziellos durch den Wald lief. Es war das erste Mal, dass ich dieses Dorf verließ. Ich hielt diese Menschen dort nicht mehr aus. Die Nähe der anderen Menschen erdrückte mich zunehmend. Karl war abweisend und hielt zu mindestens mich als Belastung. Nadia war fürsorglich, aber war immer auf Karls Seite. Sie tat immer was Karl von ihr verlangte. Die Arbeit, die ich erledigen musste, ödete mich an. Ich wollte nur einfach weg.

Ich lief den Fluss entlang, der durch den Wald floss. Der Fluss führte mich tiefer in den Dschungel. Fremdwirkendes Farn und Bäume säumte das Ufer, aber ich schenkte ihnen keine Beachtung. Ich lief, bis ich außer Atem war. Es konnte nicht wahr sein, was Leon mir über meinen Vater mitgeteilte. Es mag stimmen, dass er ein Alienfreund war. Ich kann es aber nicht akzeptieren. Die Alien sind böse und grausam. Es war unvorstellbar für mich, dass mein eigener Vater sich mit solchen Wesen gut verstanden hatte. Leon hielt sich an seiner Behauptung fest und ließ sich nicht umstimmen.

Ich schüttelte den Kopf und spürte trotz meiner dicken Sohlen den Waldboden unter meinen Füßen. Äste knackten unter meinem Gewicht. Ich wollte nicht über die These von Leon weiter nachdenken und verbannte sie aus meinen Kopf, um diesen frei zu haben.

Mooreas, wie Leon sie nannte, konnten nicht nett und freundlich sein. Leon war alt und wurde senil. Immerhin war Leon Anfang sechzig und im Dorf wurde gemunkelt, dass er seit seinem letzten Kampf um den 5. April. 2200 nicht mehr richtig im Kopf war. Es war seit dem 16 Jahre vergangen. Seitdem hatten es kaum zu Übergriffen zwischen den Menschen und den Alien gegeben, außer kleinen Scharmützel zwischendurch. Trotzdem wurde das Dorf von Söldner kontrolliert. Die Söldner bezeichneten sich als Schützer des Dorfes. Daraus resultierte sich, dass sie sich in alles einmischten, was sich hier abspielte. Einerseits bedeuteten sie Sicherheit, anderseits fühlten sie sich mächtig und verlangten Schutzgeld von den Bürgern. Peter war durch diesen Status begeistert und hatte sich um eine Stelle als Söldner beworben. Sein Vater Karl hatte gute Kontakte zu den Söldnern und verschaffte ihm und seinen kleineren Bruder gute Ausbildungsplätze. Mir waren die Söldner suspekt. Ich wollte mich nicht von solchem selbst ernannten Gesetzeshüter kontrolliert werden und bevormundet werden. Die Söldner waren mir unangenehm und unheimlich.

Ich stolperte und fiel der Länge nach hin. Ich stürzte zu Boden und wendete meinen Kopf zur Seite. Ein Busch raschelte in einigen Meter entfernt von mir. Ich hielt den Atem an. Was war das? Ich konnte nichts erkennen. Beim Hinsehen raschelte der Busch noch einmal und ich hörte ein leises Knurren. Ich erschrak und erstarrte. Der Busch raschelte wieder und ein Jaulen erklang aus dieser Richtung. Der Busch bewegte sich wieder und ein großes graues Tier verschwand blitzschnell aus diesem. Ich konnte es nicht identifizieren, welches Tier es sich hier gehandelt hatte. Das Einzige, was ich erkennen konnte, war, dass sich um ein graues Tier mit einem langen Schwanz hatte. Was für fürchterliche Tiere gab es hier neben den Alien noch auf dieser Welt noch? Ich schüttelte mich vor Grauen.

Ich hockte mich hin und betastete meine Kniegelenke. Zum Glück hatte ich mir nichts getan. Ich stand auf und atmete tief ein. Der Busch sah völlig normal aus. Vorsichtiger als vorher ging ich weiter. Ich war verwirrt und unsicher. Wie sollte ich mich nun Leon gegenüber verhalten, wenn ich ihn wieder sah? Er hatte es nur gut mit mir gemeint, aber ich konnte seine wirren Gedanken nicht akzeptieren. Sollte ich die These einfach ignorieren?

Ich kletterte über oder unter den mächtigen Wurzeln der Bäume, welche manchmal bis ins Wasser hineinwuchsen. Wenn man hoch sah, konnte man die Krone des Baumes fast nur erahnen. Ich wich den herabhängenden Enden der Lianen aus oder schob sie mir aus dem Weg. Die Lianen fielen auch in den Fluss und pendelten durch die leichte Strömung im Wasser hin und her. Sie fühlten sich hölzern an und konnte mir schwerlich vorstellen damit von Baum von Baum zu schwingen, wie Tarzan es in seinem Dschungel tat. Ich lächelte über meine Gedanken.

Mein Lächeln verlor sich bald, als mir die fremden Lauten ins Ohr wieder bewusst wurden. Nervös blickte ich mich herum. Ich fühlte mich beobachtet und drehte mich mehrmals um. Im Dickicht erkannte ich keine Augen, die mich anstarrten. Ich stolperte weiter und kam auf die Lichtung. Der natürliche Weg mündete an einer Lichtung, wo es sagenhafte Blumen an einem Wasserfall wuchsen. Die Lichtung war klein und sie bildete einen Halbkreis um einen Wasserfall, der einen Fluss speiste. Um den kleinen Teich, welcher unter dem Wasserfall gebildet war, lagen in regelmäßigen Abständen flache Steine am Ufer. In dem blühenden Schilfrohr flirten riesengroße Libellen herum. Ihre Flügelschläge konnte ich deutlich hören. Ich ließ mich auf einen Stein nieder und starrte gedankenverloren auf die spiegelglatte Wasseroberfläche. Meine Gedanken schweiften zu meiner Mutter.

Ich nannte sie seit Jahren nicht mehr Mutter. Als ich klein war, war ich gewöhnt Nadia Mutter zu nennen. Seit ich die Pubertät überlebt hatte, nannte ich sie nur noch bei ihrem Vornamen. Es bildete eine gewisse Distanz zwischen uns. Ich denke, Nadia versteht es nicht, warum ich es tue. Sie leidet darunter. Ihren Unmut, den sie zeigte, war mir egal. Sie reagierte herablassend und vorwurfsvoll. Ich verstehe bis jetzt nicht, warum sie es tat.

Unsere Beziehung war durch ihre Ehe mit meinem Onkel väterlicherseits zerstört worden. Meine Mutter fing, kurz nachdem mein Vater die Erde verlassen hatte, an mit Karl zu flirten und es wurde schnell mehr daraus. Ich konnte es mit fünf nicht verstehen, was um mich herum passierte. Nur das mein Vater weg war und meine Mutter nicht trauerte. Peter nahm es gelassen hin. Er war mein realer Cousin. Karl schon vier Jahre verwitwet, als er und Nadia zusammenkamen, kurz darauf heirateten und Michael zeugten. Peter war fünf alt, als seine Mutter Elisabeth an Krebs starb. Ich weiß nicht, ob er irgendwelche Erinnerungen an seine Mutter hatte. Er spricht nicht gerne über sie.

Ich hingegen hatte noch ein paar lebhafte Erinnerungen an meinen Vater. Er trägt in meinene Erinnerungsfetzen diese Militäruniform der amerikanischen Soldaten, hatte sein Haar kurz geschoren und hatte seine Erkennungsmarken um den Hals. Dies war auch meine letzte Erinnerung an meinen Vater. Ich denke sehr oft an ihn. Ich fragte mich immer, wie war mein Vater und hatte er sich verändert. Nadia redete nicht über meinen Vater. Sie wand sich ab und versuchte mich durch ein anderes Thema abzulenken, wenn ich sie auf Jamie aussprach. Jamie Kruiger war ein Tabuthema in meiner Familie.

Karl und Peter waren eine Einheit und nahmen Nadia bei sich auf. Michael und ich wurden daraus ausgeschlossen.  Ich konnte es bei mir erklären. Ich war die Tochter von James Kruiger. Er war ein hoch dekorierter Soldat. Karl hasste ihn und ließ dies an mir aus, da mein Vater gestorben war. Ich wurde als Tochter von Nadia akzeptiert und hatte nie einen guten Stand in der Familie. Peter folgte seinem Vater stets in allen Ansichten und Taten.

Bei Michael war es anderes. Er war der leibliche Sohn zwischen Karl und Nadia. Er war ein schmächtiger Junge, der die körperlichen Attacken seines Bruders aushalten musste. Diese Attacken waren für mich schon fasst unmenschlich, aber Karl störte es nicht und nadia war durch Karls und Peters Verhalten zu sehr eingeschüchtert um ein zuschreiten. Michael las viel und war viel zu sensibelfür karls Geschmack.So das mein kleiner halbbruder mit diesen Attributen  einen schweren Stand in dieser Familie hatte. Karl und Peter hänselten ihn aus diversen Gründen. Michael reagierte feinfühlig darauf und nahm sich die Gemeinheiten zu Herzen. Um seinem Vater zu gefallen hatte er sich auf Ayron ebenfalls als Söldner zu beworben. Er hoffte dadurch Anerkennung von seinem Vater und seinen Bruder zu erlangen. Der Söldnerstatus würde seine Männlichkeit untermauern, die Karl und Peter bei ihm in Frage stellten. Ich versuchte ihn zu trösten, ob es half weiß ich nicht. Auf unsere sogenannte Mutter war nicht zu zählen, sie huschte durch das Dorf und gibt Karl immer Recht. Nadia stand auch ihrem jüngsten Sohn nicht bei, wenn Karl über ihn wetterte und ihn maßregelte.

Ich zog meine Schuhe aus und tauchte meine Zehen in das samtweiche Wasser. Die Kühle des Wassers hieß meine Füße willkommen und ich entspannte mich zusehend.

Ich machte es Nadia auch nicht leicht. Meine Freunde, die ich hatte, waren alle nach ihrer Meinung verdorben. Sie kannte Sean und die anderen vier Freunde von mir nicht. Sean war mein Freund, den ich auf der Erde zurücklassen musste. Er war ein Soldatenkind, welcher nicht einmal mit seiner Familie auf dem Stützpunkt leben durfte. Er besuchte die Universität von El Paso. Dies war schon ein Argwohn seitens meiner Familie. Durch Sean lernte ich noch vier gute Freunde kennen. Ich hing mit ihnen in den öden zerstörten Parks herum, bevölkerten Einkaufhallen und wir gingen ins Kino, wenn wir Geld auftreiben konnten. Das Kino war teuer, da die Kosten ins Unermessliche gestiegen war. Ich stahl meistens Geld von meiner Mutter und auch manchmal von Karl. Ich schlich mich aus dem Stützpunkt heraus. Die Wache war meistens beschäftigt, die Menschen, die in den Stützpunkt wollten, auf zu halten. Im Stützpunkt war das Leben noch einigermaßen aus zu halten. Wir hatten genug Strom, Wasser und Lebensmittel.

Es war eine Ungerechtigkeit, dass die bessere Gesellschaft die letzten Annehmlichkeiten hatten und andere Menschen froren und verhungerten. Meine Freunde, Sean und ich versuchten dies auszugleichen und stahlen Lebensmittel und Geld. Dieses verteilten wir an arme Menschen, aber die Polizei verhaftete uns und ich wurde zu Karl gebracht, der mich dafür auf seine Art und Weise bestrafte. Als ich achtzehn Jahre alt war wurde ich von der Polizei nach Hause gebracht. Sean und ich hatten in einen Walmarkt eingebrochen. Wir übernachteten dort und am Morgen wollten wir Lebensmittel und andere Gegenstände mit nehmen. In der Nacht griff uns die Polizei auf. Es war das letzte Mal, als ich Sean sah, wie er weggeführt wurde. Karl war absolut wütend auf mich und beließ es nicht nur mich zu verhauen. Er fesselte mich und schlug mich mit seinem Gürtel auf den nackten Rücken. Die Striemen verheilten langsam. Der Arzt des Krankenhauses verband es mir und ich verbrachte einige ruhige Tage im Hospital. Nadia war die einzige Person, die mich besuchte. Sie beklagte sich aber stets, warum ich ihr immer das Leben erschwerte, und dass sie es nicht verdiente.

Ich plätscherte mit den Füßen im Wasser auf und wühlte so den Untergrund auf.

Als ich aus dem Krankenhaus kam, eröffnete Karl mir, dass wir nach Ayron ziehen würden. Er hätte dort eine Arbeit als Ingenieur und würde dort gebraucht. Er fragte nicht, was man wollte, sondern ging davon aus, dass jeder dasselbe wollte. Ich hütete mich Karl zu widersprechen, da ich meinen Rücken noch spürte.

Ich lag die Nächte lang wach. Ayron war der unheimliche Planet, der für mich in dieses Leben geschickt wurde. Mein Körper zitterte und mir wurde es schlecht bei dem Gedanken das Raumschiff zusteigen und zu dieser Hölle zu fliegen. Wir werden hier von diesen Alien getötet, wie mein Vater. Nun lebe ich seit gut einer Woche hier auf diesem Planeten und es ging mir alles auf den Nerven.

Ich reckte meinen Kopf der Sonne entgegen und spürte die Sonnenstrahlen, die sich durch das Dickicht auf die Lichtung gebahnt hatten, auf meinem Gesicht. Ich versuchte auf andere Gedanken zu kommen. Ich hörte Vogelgeräusche aus den Baumkronen und konzentrierte mich darauf und verharrte einige Minuten so.

Die Vögel verstummten, als ein Rascheln hinter mir erklang. Ich drehte mich um und starrte auf zwei gelbe hundeartigen Augen im Dickicht. Ich wagte kaum zu atmen und fühlte mich, als könnte ich mich nicht bewegen. Das Wesen durchbrach das Dickicht und kam fauchend auf mich gestürzt. Es war ein riesiges schwarzes Tier, welches mit weit auf gerissenen Maul auf mich zu kam und sich duckte, als würde es sich gleich auf mich stürzen.

Ich kam aus meiner Lethargie heraus und tastete mich mit meinen Füßen rückwärts am Boden entlang. Dieser war rutschig und uneben, so dass ich anfing zu rutschen. Meine Füße sackten in dem Schlamm und rutschen unkontrolliert auf dem Boden herum. Ich sackte ab und tauchte unter. Als ich wieder auftauchte, hockte das Wesen nur wenige Meter am Ufer. Es verharrte wieder in einer lauernden Angriffsstellung. Ich rappelte mich auf und watete zitternd rückwärts weiter. Aus Angst eines Angriffes ließ ich das Wesen nicht aus den Augen. Das hundeartige Wesen lauerte wieder in seiner geduckten Haltung. Seine Augen funkelten mich an und Geifer lief ihm aus dem Maul.

Ich trat vorsichtig und langsam einen Schritt zurück. Ich spürte das Wasser an meinen Waden. Der Wasserpegel Wasser stieg je tiefer ich darin eindrang. Rückwärts tastend mit den Füßen, schlurfte ich in Richtung der Felswand. Vielleicht verbarg sich dort eine Nische, die groß genug für mich und zu klein für dieses Ungeheuer war. Ich spürte die raue Felswand an meinem Rücken. Was sollte jetzt passieren? Auf meiner linken Seite hörte ich das Rauschen des Wasserfalls und auf der anderen Seite erschloss sich der Dschungel in einigen Meter Entfernung an den Felsen an. Es gab keine Nische im Felsen zu sehen, wo ich mich verstecken konnte. Welcher Weg  war der richtige Weg?

Das Wesen ließ mir keine Zeit weitere Überlegungen anzustellen. Es sprang von der Entfernung von fast zehn Meter mit einem Satz zu mir und landete genau vor mir. Die Erde bebte und ich verlor meinen Halt auf den glitschigen Untergrund. Ich fiel ins Wasser und wurde in den Sog des Wasserfalls gezogen. Eine Pranke des Monsters schoss durch das Wasser und streifte meine linke Schulter. Der Sog zog mich tiefer unter Wasser. Ich strampelte wild um mich. Anscheinend verwirrten meine wilden Zuckungen das Wesen so sehr, dass es nicht zu einem erneuten Angriff überging.

Panik erfasste mich. Wie lange konnte ich unter Wasser bleiben ohne nach Luft schnappen zu müssen? Ich hatte durch das Herumwirbeln die Orientierung verloren, wo sich der Boden und die Wasseroberfläche befanden. Die Panik schlug um sich. Ich hatte die Möglichkeit zu ertrinken oder von einem Monster gefressen zu werden. In der Zeit, wo ich über diese Alternativen nach dachte, stieß ich mit dem Kopf gegen etwas Hartem. Ich riss meine Augen auf. Mein Kopf befand sich in der Nähe dem Boden. In den aufwirbelnden Sand sah ich schemenhaft Füße vor mir stehen. Es wies keine Haare oder Krallen auf. Ich zog meinen Körper zurück und stemmte mich hoch. Als ich an die Oberfläche durchbrach, atmete ich hektisch tief ein und aus. Meine Beine fühlten sich weich und wacklig an. Sie drohten zusammen zu brechen. Ich rieb meine Augen und blinzelte.

Das Ungeheuer stand knurrend im Wasser vor mir und zwischen uns stand ein blaues Wesen. Ich sah seine Rückenpartie und erahnte nur, dass dieses Wesen menschliche Züge an sich hatte. Es war blau, ganz und gar blau. Es hatte schwarze Haare, die zu einem Zopf geflochten waren. Es hatte ein langes Messer gezogen und hielt es dem Monster drohend entgegen. Er hatte sich geduckt und stand  fest im Sand. Es duckte sich und sprang fauchend auf das große Monster zu. Gleichzeitig sprang das Ungeheuer auf das blaue Wesen zu und versuchte ihn mit seinen Krallen zu schlagen. Das blaue Wesen bewegte sich geschickt und geschmeidig in der Luft. Er berührte das Ungeheuer und rammte ihm das Messer in der Halsgegend.

Durch den Kampf zwischen den beiden und den Sog des Wasserfalls hielten meine Beine den Stand im Wasser nicht und ich stürzte erneut in den Teich. Wieder brachen Wassermassen über mich ein und spürte den Strahl des Wasser, welcher durch den Wasserfall erzeugt wurde. Das dumpfe Rauschen betäubte mich und ich verlor fast die Besinnung.

Der Sog wurde weniger und ich konnte wieder auftauchen. Als ich wieder auftauchte, konnte ich mit zusammengekniffenen Augen erkennen, wie das Monster sich in die Büsche schlug.

Das menschenähnliche Unwesen stand immer noch mit gezücktem Messer schwer atmend auf der anderen Seite des Teiches. Es verharrte noch einige Sekunden und drehte sich suchend um.

Ich kroch zitternd an das Ufer und versuchte mich zu verstecken. Hilflos sah ich auf den Teich und sah, wie das blaue Wesen auf mich zu kam. Ich stützte mich auf. Es lief schnell und anmutig. Seine Muskeln bewegten sich gleichmäßig. Ich hatte keine Chance ihm zu entkommen und sackte wieder auf den Boden. Es war schnell und ich war völlig erschöpft. Was hatte es mit mir vor?

Es griff nach mir. Ich schlug um mich, damit er mich nicht so einfach bekam. Durch das wilde Schlagen haute ich meinen Kopf gegen einen herumliegenden Stein.

 

Ich hörte Vogellaute zu mir durch dringen. Ich verspürte ein ständiges und rhythmisches Auf und Ab. Ich blieb regungslos, aber das Auf und Ab blieb. Ich linste in die Realität.

„Hey, da bist du wieder,“ begrüßte mich eine fremde Stimme.

Ich war geschockt und die Nähe mit dem Wesen schlug mir auf den Magen. Ich konnte nicht sprechen und nickte benommen. Ich war ohnmächtig geworden und konnte mich nicht mehr erinnern, nur das ich gerade von einem Alien von einem Unwesen gerettet wurde. Ich konnte sein Gesicht beobachten, als er mich weg trug. Seine Züge waren menschlich bis auf seine katzenartige Augen, welche grünlich sprenkelt waren. Neben den Augen waren seine spitz zulaufenden Ohren anders.

Ich verspürte Unbehagen. Durch das unangenehme Gefühl regte ich mich und strampelte in seiner Umarmung. „Lass mich runter,“ krächzte ich.

„Fühlst du dich stark genug dafür?“ Das Wesen blieb gelassen und verlangsamte sein Tempo. „Wir sind gleich bei dir zu Hause.“

„Sofort. Auf der Stelle,“ erwiderte ich gereizt.

Das Wesen hockte sich hin und ließ mich von seinem Arm gleiten. Ich schwankte noch ein bisschen, blieb aber stehen. Der Alien sah mich weiter besorgt an. Ich wendete mich von ihm ab. „Wer bist du?“ Ich zitterte aus Angst und vor Kälte.

„Ich bin San“, seine Stimme klang melodiös.

„Du bist ein Alien,“ ich starrte ihn an. So sahen diese Ungeheuer aus. „Wieso hast du mich gerettet?“

Er blickte mich ruhig an. „Du sahst so traurig aus und warst unbewaffnet, als dich dieses Pangos an griff. Allein hattest du keine Chance.“ Er blieb hocken und sah mich mit seinen Augen an.

„Lass mich in Frieden. Geh weg, du Mörder.“ Ich drückte mich gegen den Baumstamm und sah seine blutige Klinge, die ihm an seinem Gürtel steckte. Rasch sah ich ihn an, um keine ruckartige Bewegung seinerseits entgehen zulassen.

„Mörder?“ Der Alien zog sein Messer und wischte es an einem großen Blatt ab. „Wieso nennst du mich einen Mörder? Es lebt.“

„Du und deinesgleichen habt meinen Vater getötet.“

„Ich habe was? Nein, du irrst dich. Ich habe deinen Vater nicht getötet.“ Das Wesen erhob sich. Er war groß. In seine Hand passte mein ganzer Kopf und er war mindestens drei Meter groß.

„Vielleicht du nicht, aber... Aber jetzt. Jetzt willst du mich umbringen“, sagte ich vehement.

Der Alien packte mich und hob mich hoch. „Dich umbringen? Warum sollte ich dich erst befreien, um dich dann zu töten? Ich verstehe dein Gedankengang nicht.“

„Lass mich runter.“ Ich fing an zu schreien in der Hoffnung, dass mich irgendeiner aus dem Dorf mich hören würde.

„Nein“, war seine schlichte Antwort. „Ich bringe dich zu deinem Stamm zurück.“

„Ich verrate dir aber nicht, wo wir leben, damit du uns später nicht angreifen kannst.“

Der Alien, der sich San nannte, schloss die Lippen. Er nahm mich auf, da ich auf den Boden gesunken war und trug mich zu einem großen Pilz. Dieser glühte auf, als San mich auf ihn setzte. Er brach von einer seiner Lamelle etwas ab. Eine gummiartige Flüssigkeit tropfte heraus. „Schmiere dir etwas davon auf deine Verletzung. Es wird den Schmerz lindern und die Heilung wird angeregt.“ Er reichte mir die Lamelle. Sie war so groß wie eine aufgeschlagene Zeitung und war schwer, dass sie mich fast von der Mykose zog, hätte San mich nicht aufgefangen.

„Danke“, murmelte ich verwirrt, „Danke für alles.“

Er hockte sich hin und sah zu wie ich die klebrige Flüssigkeit auf den Kratzer strich. „Wann ist dein Vater gestorben?“

„Vor 16 Jahren.“ Es brannte in der Wunde, aber die Wunde schloss sich wieder und es bildete sich eine feste Kruste, um die Wunde. „Er kämpfte zum Schutz der Basis. Brennt das immer so?“

„Ja, dass tut es. Damals habt ihr dieses Land gewollt, wo wir lebten. Wir haben es nur verteidigt. Es tut mir Leid, dass du dadurch Verlust erlitten hast. Ihr hättet uns nicht angreifen sollen.“ Er riss einen Farn ab und wickelte diesen geschickt trotz seiner Größe um meinen Oberarm.

„Wir haben euch angegriffen? Das war doch umgekehrt.“

„Nein“, beharrte er.

„Ich will nach Hause. Nadia wird sich um mich sorgen, wenn ich noch länger weg bleibe.“ Ich rutschte vom Pilz und fiel unsanft auf den Boden. „Wo muss ich lang.“

„Du kannst nicht alleine hier durch den Urwald laufen.“ San stand neben mir auf. „Ich zeige dir den Weg.“

Ich nickte und folgte ihm unwillig durch das Gestrüpp. Ich mochte nicht mit ihm reden. Viele Gedanken schwirrten mir durch den Kopf. Er lief vor mir und ließ mich in Ruhe. Er war ein Alien. Er gehörte zu diesen schrecklichen Wesen, die unser Dorf angegriffen haben sollen und uns trotzdem als die Bösen hinstellten. Sie waren Wesen ohne Gefühl oder konnten keine Einsicht zeigen. Und dennoch hatte dieses Wesen mich vor dem Pangos befreit. Ich konnte keine Gedanken klar fassen. Er verwirrte mich und ich hatte Angst. [A3] 

Nach einiger Zeit kam das Dorf in Sicht. Vor dem Dorf waren die Bäume gefällt worden, damit die unheimlichen Bäume nicht zu nah waren und Angreifer schneller zu sehen waren. Als San es erblickte, senkte er seinen Kopf und schüttelte ihn.

„Danke, San“, sagte ich unsicher.

„Wie heißt du?“ San sah mich an.

Ich zögerte. Soll ich diesem Wesen meinen Namen sagen? Es hatte mich trotz allem das Leben gerettet. Stimmen drangen zu uns rüber. San sah in die Richtung. Bevor ich was sagen konnte, verschwand er zügig im Baum und schwang sich immer höher und entfernte sich von mir.

„Anne“, schrie eine bekannte Stimme hinter mir. „Was stehst du hier herum und siehst in die Bäume.“ Mein Cousin kam auf mich zu und sah mich entsetzt an. „Was hast du gemacht?“ Er deutete auf meinen Arm.

„Das sieht nach einem Verband dieser Alien aus.“ Ein stämmiger Mann mit Maschinengewehr betrachtete meinen Arm. „Kommt mit. Wir kehren zurück ins Dorf.“

Wir bewegten uns nicht weiter. Peter starrte mich an. „Das ist eine Alienverletzung.“ Peter riss mich an sich und sah mich finster an.

„Nein“, ich zuckte zusammen.

„So verbinden sie ihre Wunden.“ Der Mann ließ nicht locker.

„Mag sein“, räumte ich sein, „aber die Verletzung erhielt ich von einem Pangos. San hatte ihn so genannt. Er griff mich – ich meine den Pangos – am Wasserfall an. San befreite mich, aber die Kralle des Pangos verletzte mich eben hier.“ Ich deutete auf den Verband.

„Pangos?“ Peter zerrte mich zurück ins Dorf.

„Pangos ist Aliensprache, vermutete ich. Es ist einer dieser Untiere aus dem Dschungel.“ Der Mann spuckte auf den Boden. „Kehre mit deiner Cousine zum Dorf zurück. Hier ist kein Platz für sie. Ich denke, wir sollten weiter patrouillieren, falls dieser Alien sich hier noch herumtreibt. Na, los, Jungs. Lass uns aufbrechen.“ Die vier Söldner zogen weiter. Sie sahen sich unsicher in den Dschungel, als würden dort gleich mehrere Alien herausspringen und sie angreifen.

„Komm jetzt“, Peter zog mich weiter und ich stolperte hinter ihm her. Er hielt seine Hand fest um mein Handgelenk. Es schmerzte und ich drehte meine Hand, um sie aus dem Griff zu befreien. Er verstärkte seinen Griff nur.

Ich hörte auf und versuchte mit ihm Schritt zu halten. Durch die Hast stolperte ich über Äste und kleine Unebenheiten, die auf dem Boden lagen. Es erschwerte das Vorankommen durch den Dschungel.

Wir sprachen kein einziges Wort, aber dies sagte mir schon alles. Peter fühlte sich bloßgestellt, dass ich mit einem Alienverband und mit feuchten Haaren und Kleidungsstücken vor der Patrouille stand. Die andauernde Wärme auf Ayron war ich und meine Kleidung wieder fast trocken. Ich erkannte trotz seinen undurchdringlichen Gesichtsausdruck seine momentane Empfindung. Er setzte immer dieses ausdrucklose Gesicht auf, wenn keiner etwas von seinen Gefühlen auch nur erahnen soll. Pokerface, nennt er diesen Ausdruck. Er schaffte ihn nicht immer. Seine Augen verrieten sein Befinden. Ich schaffte es in regelmäßigen Abständen ihn zur Weißglut zubringen. Er traute sich aber nicht wie sein Vater an mir handgreiflich zu werden. Ihm war es unangenehm, wenn die El Pasoer Polizei mich zu Hause ablieferte. Sie griff mich in verschiedenen Situationen auf. Ich wurde bei Trunkenheit und Körperdelikten erwischt. Peter und auch sein Vater Karl fanden den sich daraus resultierende Skandal als bestürzend und einen persönlichen Angriff an sie.

Wir durchquerten die dicke Mauer vom Grenzdorf und Peter wurde langsamer. Er ließ mein Handgelenk los und ich rieb mir die schmerzende Stelle.

„Was sollte das?“ Ich sah ihn wütend an.

„Was sollte was? Du kommst mit einer Wunde an, die von einem Alien verbunden worden ist und bist nass. Du ziehst überall Böses an. Ich dachte, du könntest hier ein neues Leben anfangen, aber man sieht eben, das fauliges Blut in dir steckt.“

„Bitte was?“ Ich starrte meinen Cousin an.

„Du blamierst deine Familie. Du machst dies extra. Du willst uns nur der Lächerlichkeit preisgeben. Es ist mir nicht egal, ob du dem Dorf weis machen willst, dass du ein Idiot bist. Ich lasse es aber nicht zu, dass du damit den Rest der Familie damit in den Ruin treibst“, Peter wurde immer lauter und hatte einen roten Kopf bekommen.

„Deshalb schreist du dies im Dorf herum. Ich glaube auf der Basis hat dich keiner genau gehört.“ Ich wollte mich abwenden, als Peter mich am Oberarm festhielt und mir eine Ohrfeige verpasste. Der Schlag war so hart, dass ich Kopf zur Seite flog.

„Was ist hier los?“ Karl kam auf uns zu.

Ich schwieg und rieb meine brennende Wange. Peters Ohrfeige machte mich wütend und versuchte meine Tränen zurück zu halten, die in mir aufsteigen wollten.

„Anne kommt nach Hause und trägt ein Alienverband.“ Peter steht immer noch mit einer erhobenen Hand vor mir, als wolle er jederzeit erneut zuschlagen.

„Aber das müssen wir ja nicht in der Öffentlichkeit diskutieren, oder? Was sollen bloß die Mitbewohner von Grenzdorf nur von uns denken?“ Karl rang mit den Händen. Sein Kopf arbeitete und ging anscheinend mehrere Möglichkeiten der Vermeidung eines Skandals durch. Ich machte an stallten auf seine Fragen zu antworten, als mich sein strafender Blick ermahnte, dies zu lassen.

Karl hatte, kurz nach dem wir Ayron betreten hatten, den Gouverneur Banks nach einem weiteren Befehl gefragt. Gouverneur Banks war ein alter Mann, der hoffte bald in Rente und zurück auf die Erde zugelangen. Er wollte in seinen letzten Jahren seiner Amtszeit keine unnötige Umständlichkeiten haben und gab meinem Onkel den Bürgermeisterposten von Grenzdorf. Es war die letzte zivilisierte Stätte, bevor der Dschungel die Überhand übernahm. Es existierte nur noch die Forscherbasis, die sich wieder zwei Tage entfernt lag. Onkel Karl sah es als leichte Aufgabe dieses Dorf zuleiten, welches nur aus siebzig Söldnern und zwanzig Familien bestand, und dass diese Aufgabe wie geschaffen für ihn wäre. Es passte zu seinem Selbstbild und unterstützte seinen Kontrollzwang. Er sah es nicht so und sein Selbstbild war gefährlich für mich. Karl wollte einen guten Eindruck auf die Bewohner von Grenzdorf machen und befürchtete, dass hauptsächlich ich ihm in jeglicher Hinsicht einen Strich durch die Rechnung machte. Im Dorf angekommen hatte mein Onkel festgestellt, dass er die Wahl zum Oberbürgermeister erst noch gewinnen musste und dass der Gouverneur ihn nicht so einfach ernennen konnte. Karl nahm diesen Umstand erstaunlicherweise gelassen hin. Er stellte drei Männer an, die ihm halten neue Rohstoffe zu finden und wollte neue Techniken entwickeln, die dieses und die Gewinnung beschleunigte und gewinnbringend einbrachte. Dadurch wollte er mehr Menschen für sich gewinnen und mehr Arbeitskräfte in Dorf locken.

Kein Söldner oder Zivilist nahm von uns dreien irgendwelche Notiz. Karl atmete erleichtert aus. Dennoch folgte ich ihm, als er und Peter nach Hause gingen. Ich ahnte nichts Gutes. Unser Haus stand am Dorfrand, gegenüber der einzigen Taverne im Dorf. Karl stieg mit Peter an einer Seite der Treppe rauf. Es war ein beeindruckendes Bild. Beide Männer waren große stämmige Kerl. Karl neigte mit seinen fünfzig Jahren eher zu einer Fettleibigkeit, wobei Peter mit seinen 24 Jahren nur von Kraft und Energie trotzte.

Karl öffnete die Tür. „Hallo Nadia, hallo Michael. Wir sind wieder da und haben Anne wieder gefunden.“ 

Nadia kam ihre Hände abtrocknend aus der Küche. „Wo war sie?“

„An einem Wasserfall, sagt sie.“ Peter steuert auf die Küche zu. „Wann gibt es etwas zu essen?“

Nadia sah ihm sprachlos hinterher. Sie folgte ihm zögernd. „In einer Stunde. Das Essen ist im Ofen.“

„Ach, noch so lange“, er nahm sich ein Bier aus dem Kühlschrank. Daraufhin setzte er sich an den Küchentisch und legte seine Beine darauf. An der Tischkante öffnete er die Bierflasche.

„Ja, wir sind heute früher da als sonst“, unterbrach Karl die Unterhaltung ungestüm.

Ich hatte mich an das Fenster zum Garten zurückgezogen. Michael zupfte Unkraut zwischen dem Gemüse heraus.

„Also, Anne, sag jetzt mal, wo du warst und wie das ist mit dem Alien ist?“ Karl holte mich aus meinen Beobachtungen in die Realität zurück.

„Alien?“ Nadia wurde blass. Sie griff sich ans Herz. Sie stolperte rückwärts und plumste auf einen Stuhl.

Ich lief zu meiner Mutter hin. Auch wenn wir beide Differenzen miteinander hatten, wollte ich nicht, dass sie noch mehr leidete als sie schon hin tat. Karl oder Peter rührten sich nicht von ihren Plätzen, sondern beochateten die Szene. Ich berührte unsicher meine Mutter. „Nadia, der Alien hat mir nichts getan. Er hat mich beschüzt vor einem viel gefährlichen hundeartigen Wesen. Ich war nur Spazieren und meine neue Umgebung an sehen.“

„Na, siehst du, was du angerichtet hast. Nadia hat fast einen Schock bekommen.“ Karl unterbrach mich. Seine Stimme klang böse.

Ich stand auf und holte mir ein Glas, welches ich mit Wasser füllte und es Nadia gab. Sie führte es zum Mund und trank in kleinen Schlucken. „Keine Sorge, Nadia. Der Alien hat mich vor einem Untier beschützt“, wiederholte ich.

„Du willst uns gerade mitteilen, dass du vor zwei Stunden so mir nichts dir nichts abgehauen bis. In den Dschungel laufen und einen dieser Alien aufgabeln.“ Karl schrie mich an.

„Aufgabeln. Ja, ich bin abgehauen, weil ich Freiraum brauchte. Das gebe ich zu, aber ich habe mich keinem Alien an den Hals geworfen, wenn du das meinst. Ich wurde von einem Ungeheuer angegriffen.“ Ich hielt seinem Blick stand.

„Anne lernt schon Aliensprache. Das Tier wird in der Sprache dieser Alien Pangos genannt. Oder, hat dieser San es nicht so genannt?“ Peter lehnte sich zurück und nahm einen Schluck von seinem Bier.

„San? Du kennst seinen Namen?“ Karl lief rot an.

„Ja. Er hat ihn mir gesagt. San hat mir den Arm verbunden und das war alles. Kann ich jetzt gehen?“

„Nein“, schrie Karl mich an und kam auf mich zu.

Ich zuckte zurück und schlug mit dem Kopf gegen das Fenster. Nadia hielt ihren Kopf gesenkt und das Glas in ihren Händen zitterte. Ich konnte ihrem Gesichtsausdruck nicht erkennen. Peter lächelte und genoss die Vorstellung.

„Es ist doch nichts passiert. Er kennt meinen Namen nicht.“

„Aber die Gruppe von Peter haben deine Bekanntschaft mit diesen Viehern gesehen. Da gibt es bestimmt Getrasche. Über James wird gemunkelt, dass er so ein elender Alienfreund war. Es reicht doch, dass er unsere Familie schlecht macht. Also,…“ Karl stand vor mir und zitterte vor Wut.

Mein Vater war ein Alienfreund, schoss es durch meinen Kopf. Ich konnte es nicht glauben. Er war in der Großen Schlacht gegen die Alien gefallen und dennoch soll er irgendwelche Freundschaften zu diesen entsetzlichen Ungeheuern gehabt haben. Konnte er ihnen vertrauen, hat er ihnen vertraut? Kannte er San? Was hat er hier erlebt? Ich hatte keine Ahnung, die Ungewissheit fraß mich auf.

„Du sollst nicht so über meinen Vater reden und besonders nicht in so einen verächtlichen Ton.“ Ich zitterte vor Wut.

Der Schlag traf mich ungeachtet und ich schlug erneut gegen das Fenster. Der Schmerz war unbeschreiblich. Ich rieb mir den Kopf und sah Karl argwöhnisch an.

„Du sprichst nicht so in meinem Haus mit mir, verstanden?“ Er griff meine Oberarme und schüttelte mich wild.

Meine Zähne schlugen aufeinander. Ich wand mich in seinem Griff und trat nach ihm. Dadurch brach ein imaginäres Band in ihm und seine Schläge prasselten auf mich nieder. Ich konnte mich nicht mehr wehren. Vor Schmerz krümmte ich mich zusammen und erduldete weitere Schläge von ihm. Ihn stoppen konnte jetzt keiner mehr.

Die Schläge hörten auf und er fasste mein Kinn an. Er zog mein Gesicht zu sich. „Du verlässt dieses Haus nicht mehr bis ich dir die Erlaubnis dafür gebe. Das heißt, du wirst noch Schlimmeres erleben wirst, wenn du dich nicht darin hältst. Verstanden?“

Ich nickte lethagisch und sank zu Boden. Ich spürte, wie die Stellen, wo Karl mich getroffen hatten brannten und wie Blut in meinem Gesicht herunter lief. Es war mir egal. Ich wollte nur einfach weg von hier und alleine sein

Karl ließ mich los und stand auf. „Komm Peter. Wir müssen noch zum Schmied Morgan.“

Peter grinste mich an und folgte seinem Vater.

Ich kauerte immer noch auf dem Boden und sah auf dem Holzboden. Ich konnte keinen Gedanken fassen und traute mich nicht zu bewegen. Mein Körper zitterte unaufhörlich und Tränen liefen mir über die Wangen. Ich bewegte meinen Arm und wischte diese weg.

Ich hörte, wie ein Stuhl auf dem Boden scharbte und wie ein Glas weggestellt wurde. Nadia kam mit einer fürsorglichen Hand führsorglich auf mich zu. „Anne, was machst du immer für Sachen.“ Sie wollte mir aufhelfen, aber ich schüttelte ihre Arme von mir ab.

Ich sah sie an, sie erschrak von meinem Anblick. „Lass mich in Ruhe. Jetzt brauche ich deine Hilfe nicht mehr, Nadia. Jetzt ist es zu spät.“

Ich humpelte in mein Zimmer hoch. Der Weg war erschwärlich durch alte und neue Verletzungen. Als ich nach einer Weile in meiner kleinen Kammer angekommen war, verschloss die Tür hinter mir. Der Schmerz brandete durch meinen Körper. Karls Schläge waren nicht nur auf meinem gesicht geblieben sondern waren überall auf meinen Körper geprasselt. Ich wollte nur noch eins, mich nur noch auf mein Bett zurück ziehen und ich verzog mich in mein Bett. Ruhe wollte sich in mir nicht ausbreiten. Ich starrte an die Decke meines Zimmers.

Ich rappelte mich auf und stellte mich vor dem Spiegel in meinem Zimmer, um eine Bestandsaufnahme von mir zu machen. Mein Spiegelbild war unansehnlich. Ich hatte ein blaues Auge. Über der Augenbraue war die Haut aufgeschürft und Blut rann an meiner Schläfe auf die Wange herunter. Meine Oberarme waren blau und rot. Der Verband von meinem Oberarm war durch die Schläge abgerutscht und ich riss den Rest ab.

Die Wunde war nur noch ein roter langer Strich, der schmerzte, wenn ich den Muskel unter meiner Haut bewegte.

Es klopfte an der Tür. Ich erstarrte. „Ich bin es. Michael. Lass mich rein“, Michael klopfte hartnäckig weiter an der Tür. Ich ging mit vorsichtigen Schritten auf die Tür zu und ließ ihn ein.

Michaels Gesicht sah bekümmert aus und trug er hielt eine Schüssel Wasser und Tücher in den Händen. „Ich wollte dir bei den Wunden helfen, Anne. Es tut mir leid.“ Er sah hilflos aus. Er stand wieder zwischen zwei Stühlen aus. Er wollte keinen Ärger mit Nadia haben und mir helfen. Ich sah Nadia hinter ihm stehen. Sie sah finster in unsere Richtung. Ich schloss die Tür hinter Michael und ließ mich auf das Bett fallen. Michael half mir das Blut aus dem Gesicht zu waschen.


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Hörbuch

Über den Autor

Alinea
...hm was über mich? Na ja, ich schreibe gerne, darum bin ich hier und mal meine Geschicht(en) mal von anderen Menschen lesen zu lassen. Zu meiner Person: Ich bin 28 Jahre alt und arbeite gerade in USA für ein Jahr. Ich reise nämlich gerne und lerne dabei gerne andere Länder durch die Menschen aus dem Land kennen und nicht durch Sehenswürdigkeiten, die auch wahnsinnig toll ist. Nebenbei verschlinge ich gerne Fantasy - Bücher und Krimis...Ich schreibe gerne, kann mich aber nicht entscheiden, was ich genau schreiben will, deshalb habe ich mehrere Bücher angefangen und in mein Herz geschlossen.

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anteus FANTASY & HORROR: NATURWESEN von ALINEA
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Ich bin zwar kein Fan von Fantasy und Horror, doch Du hat es beschrieben und auch Spannung in die Geschichte gebracht.
Leider schreckt die Länge der Geschichte vom Lesen ab. Ich denke das ist auch der Grund, warum es nicht oft bisher kommentiert wurde.
Meine Empfehlung wäre, es in mehreren Teilen zu gliedern um es dann nochmals neu einzustellen.
Ansonsten gefällt es mir gut!
Vielleicht hast Du ja mal Lust bei mir zu stöbern?
Falls Du bei mir dann Schreibfehler oder sonstiges entdeckst, teile es mir bitte mit.
Denn ich weiß, dass auch ich manchmal Fehler mache.
Ich würde mich über einen Gegenbesuch, hier, auf meiner Seite und meine Homepage http://www.zitateanteus.de.tf
sehr freuen.
Bin für jede ehrliche Kritik offen.
Liebe Grüße
Anteus
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