Kurzgeschichte
Zeitsprung - Drei Leben- eine Welt

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"Zeitsprung - Drei Leben- eine Welt"
Veröffentlicht am 28. Dezember 2007, 62 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Verträumt.
Zeitsprung - Drei Leben- eine Welt

Zeitsprung - Drei Leben- eine Welt

Beschreibung

Als die Zwillinge Maurice und Miranda versuchen den Mord an ihrer Mutter aufzudecken, gelangen sie durch einen Zeitsprung in eine andere Welt. Sie entdecken den Mörder und fliehen in ihre Zeit zurück um zu retten, was noch zu retten ist...

Drei Leben- eine Welt

Sie saß dort allein und nass wie ein begossener Pudel. Nie hatte man ihr erklärt wieso. Nie hatte sie Fragen gestellt. "Wieso?", sie schrie die Frage in den Himmel, die sie jahrelang unterdrückt hatte. Immer Mutter, Vater, und ihre Brüder geachtet und jetzt? Eine wohlige Welle des Mitleids erreichte sie und sie gab sich ihrer hin. WARUM ? Warum ich, dachte Miranda und hob ihren Rock an um über die Treppe schreiten zu können. Ein Weg zur Hölle. Zum Bett ihres neuen Ehemanns













"Miranda, ich finde dich, verdammt auf jeden Fall" Immer wieder musste er an sie denken. Die unzähligen Tränen die über ihre Wangen geronnen waren und ihren Schmerz, den sie sichtbar in sich getragen hatte. Wie ein Schutzschild. "Ich muss sie sehen" Er sprach seinen Gedanken laut aus und Fleja, die nordische Magd - die wohlgemerkt auch seine Bettgenossin war, drehte sich für einen Moment um und sah ihrem Herrn ins Gesicht. "Es geht mich nichts an, aber.." "Du hast Recht, es geht dich nichts an", er hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Seine Magd stand auf und ging beleidigt aus dem Zimmer, Was hätte er tun sollen? Der Schmerz war noch zu groß













"Ihre Lordschaft, Sir Arthur Longshire" Ein großer, stattlich gebauter, noch junger, schwarzhaariger Mann betrat das Zimmer und im nächsten Moment ging er mit den Knie und senkte das Haupt vor dem Mann, den er Vater nannte. "Arthur bitte, tu das nicht, nicht als mein Sohn." "Vater es ist soweit. Sie werden kommen." Diener, Wächter, Zofen und alle Anwesenden rissen die Münder auf und erstarrten. Richard stand auf und schaute einen Moment, einen lange Moment nach draußen. Zwei große Kastanien, mit Efeu berankt blickten ihm entgegen im ersten Morgenlicht. Vielleicht würde das einer seiner letzten Morgen werden. Vielleicht. Was nach diesem Tag geschehen würde, sollte so einiges verändern im Leben des Königs.













Nebel umhüllte das Schloss und drei Menschen begegneten ihrem Ich in einer Situation, aus der sie nicht fliehen konnten. Ein junges Mädchen wurde zwangsverheiratet, ihr Geliebter seiner Angebeten entrissen und ein König gestürzt. Drei Leben- eine Welt.

Allein am See


Marie saß vor dem Haus, das ihrem Vater gehörte und schon dessen Vater gehört hatte, und blickte auf den See,in dem sie früher mit ihren Brüdern gespielt hatte. Nie würde sie die schönen Sommertage vergessen, an denen sie unbeschwert herumgetollt hatte ohne sich über irgendetwas Sorgen zu machen. Sie seufzte und tauchte einen Zeh ins Wasser, wich aber sofort zurück, als sie spürte wie die Kälte des Wassers ihren Zeh schmerzen ließ. Das tiefdunkle Blau des Sees erinnerte sie an die Augen Sophies, Sophie, meine Schwester, dachte sie, wo bist du hin? Wäre nicht alles anders gekommen, hättest du dich mit Vater versöhnt? „Wo bist du“ schrie sie in den Nebel, der wie ein Vorhang über dem See schwebte.“ Wo bist du?“ Ihre Tränen liefen nur so ihre Wangen herunter und in ihrer Traurigkeit erkannte sie die Gestalt nicht, die sich ihr langsam von hinten näherte. „Du verstehst immer noch nicht, warum sie ging,oder?“ Maurice blickte in das Gesicht seiner Schwester und hielt ihre Hand. „Ich hab dich gesehen, nachdem ich die Pferde abgesattelt habe.“ Sie schmiegte sich an Maurice starken Oberkörper und es vergingen ein paar Minuten, ehe sie sich wieder löste. „Sophie lebt. Das ist das Wichtigste. Sieh mal, es ist für uns alle nicht einfach, aber es ging ihr hier schlecht. Du kennst sie doch.“ „Schlecht? Sie hatte doch uns!?“ Miranda wusste, dass es keinen Sinn ergab, was sie so leichtsinnig von sich gab. In diesem Moment gab es für sie nur den See, Maurice und die Sorge um Sophie.“Ich weiß aber immer noch nicht, warum sie uns nicht Bescheid sagte“, erwiderte sie trotzig, „Oh doch, das weißt du. Sie ging ohne irgendwem etwas zu sagen, um uns zu schützen, Sie ist ein vorbildliches Mädchen.“ Immer beschützte er sie, gab allem was sie tat einen Sinn. Würde er am Ende etwas mit ihrem Verschwinden zu tun haben. „Maurice, darf ich dich etwas fragen?“ „Aber sicher, Schwesterherz“ ,grinste Maurice. „Hast du Sophie geliebt?“ Einen Moment breitete sich eine unangenehme Stille zwischen den beiden Geschwistern aus, bis Maurice zu einer Antwort anlegte. „Es ist nicht so wie du denkst, wir waren Freunde. Ich möchte darüber nicht weiter sprechen.“ Er stand auf und ging. Und hinterließ Miranda, die mit der Antwort ihres Bruders ganz und gar nicht zufrieden war und keinen Schritt weiter gekommen war.

„Sir Avingford hält um die Hand meiner Tochter an. Um deine Hand.“ Mirandas Augen weiteten sich und sie war sich sicher dass ihr Vater gleich etwas in der Art wie „Aber du musst ihn natürlich nicht zum Mann nehmen“, sagen würde, aber er tat es nicht. „ Benjamin Avingford ist eine gute Partie für uns. Er besitzt verschiedene Plantagen in der neuen Welt und er ist zudem einem alten Adelsgeschlecht angehörig. Bitte, Miranda überleg es dir gut.“ Richard stand auf und überlegte, genauer gesagt er schwelgte in Erinnerungen einer längst vergangenen Zeit. Seiner Jugend. Auch er war einmal jung gewesen und hatte um die Hand der Sandra de Chaille angehalten Und kurze Zeit später waren sie sich das erste Mal begegnet. Sofort hatte er sich in das junge temperamentvolle Mädchen von damals 14 Jahren verliebt und sie geheiratet. Doch sie hatte eine Anderen geliebt. Sie hatten fünf wundervolle Kinder bekommen, doch keines hatte die abgrundtiefe Liebe einer Mutter zu spüren bekommen. Sandra hatte sich vor zwei Jahren das Leben genommen und er konnte es ihr nicht verdenken. Sie hatte ihn im Stich gelassen. Belinda, seine zweite Frau, schenkte zwar seinen Kindern ihre barmherzige Liebe, doch er selbst war sich seinen Gefühlen ihr gegenüber nicht sicher. Sie war auch so eine „gute Partie“ gewesen. Das gleiche Schicksal würde jetzt seine Tochter treffen. Wie gern hätte er sie davor bewahrt.“Bitte teile mir in den nächsten Tagen deine Entscheidung mit , denn der junge Herr möchte eine Antwort erhalten.“ Mit diesen Worten machte sich Richard auf dein Weg in sein Schlafgemach, in dem Belinda bereits auf ihn wartete.

Die engen Gassen, in denen es erbärmlich stank erweckten den Eindruck immer enger zu werden. Das einfache Volk scherte sich rechts und links und barst auseinander, als die prächtige Kutsche des Königs sich anmeldete. Die goldverzierten Räder rumpelten über den rauen Steinboden und der Kutscher hatte ernste Schwierigkeiten sein Pferde über diesen Untergrund zu bewegen. Man hatte das Gefühl, als würde Gott persönlich zu seinen Anhängern niederkommen, doch war es der König, der wie jedes Mal am Wochenende seine Rede hielt. Jeder Bauer, Zigeuner, Soldat, Schmied, Koch und all die anderen Bewohner des kleinen Ortes verneigten sich, als die Kutsche an ihnen vorbeidonnerten. Doch das einzige was ihnen durch diese Ehrbietung zuteil kam, war die Matsche, die von den Rädern auf die Umher stehenden klatschte. Trotzdem beschwerte sich niemand und es hatte den Schein, dass die Dorfbewohner es sogar als Huldigung sahen, den königlichen Schlamm berühren zu dürfen. Doch der Schein trügte. Schon lange beobachten die Dorfbewohner wie ihr Herrscher in immer fortschreitendem Luxus wohnte, während seinem Volk an dem Wichtigstem fehlte. Jeder wusste im Ort, dass der König auf Kosten von seinen Untertanen lebte. Den Pakt, den er mit Henry 4th geschlossen hatte, galt schon lang nicht mehr. Es würde einen Aufstand geben. Einen Aufstand, nachdem wir einen neuen Kaiser haben, dachte David und konnte den Tag des Sieges kaum noch erwarten.

„Sag ihm, dass du nicht heiraten kannst. Sag ihm, dass wir uns lieben. Sag ihm…“ „Ich…Ich kann nicht, Robert. Was soll ich tun?“ Hätte sie jemand beobachtet, hätte er wohl den Eindruck gehabt, Stallbursche und Stallmädchen würden hier sitzen und sich gegenseitig trösten. Miranda blickte Robert tief in die Augen und als ihm die ersten Tränen über die Wangen liefen, fiel sie mit ein. „Männer dürfen nicht weinen“, sagte sie halb Ernst halb Spaß unter Tränen. „Wenn sie das, was sie lieben, verlieren, schon.“, antwortete er und musste grinsen. Sie bedeckte seinen Mund mit Küssen und in seinen Armen versuchte sie zu vergessen, das sie ihn bald verlassen würde. „Oh Robert, Oh Robert.“, flüsterte sie und zog ihn wieder zu sich. In dem Gemach ihres Vater brannte Licht, doch das sahen die beiden nicht. „Mein Kind“, dachte Richard, „ was tutst du nur? Du kannst nur verlieren.“ Und er schloss die Fenster und legte sich wieder zurück ins Bett.













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„Himmelherrgott, warum steht ihr in meinem Zimmer?“ Die beiden Wachen sahen sich einander erstaunt an und wandten sich dann ernst an ihren König. „ Das ganze Herrenhaus brennt – was sollen wir tun?“ „Sind Belinda und Miranda…“ „Ja , wir sind in Sicherheit, Vater“, beruhigte ihn Miranda, die soeben das Zimmer betreten hatte. Aber Robert ist noch dort drin. Bitte hilf mir! Ihre Augen waren vom Weinen ganz rot und sie zitterte am ganzen Leib.






















Er beauftragte einen Diener, sie mit einem heißen Getränk und einer Decke zu versorgen, doch er wusste aus Erfahrung dass man diese innere Kälte selbst loswerden musste. Hoch erhobenen Hauptes steuerte er auf das prächtige, mit Gold verzierte Gebäude zu , oder das was noch von ihm geblieben war. Auf den ersten Moment dachte er an einen Alptraum, doch er konnte die Realität riechen. Die ganze Luft war eine einzige Rauchschwade und ihm tränten die Augen, obwohl er mehr als 15 Fuß vor dem brennenden Gebäude stand. Rote, furchterregende Flammen züngelten an dem einst so prächtigen Gebäude herab und zerfraß die Holzverkleidung. Je näher er an das Gebäude herantrat, desto wärmer wurde es ihm und er musste mit den Tränen kämpfen. „Robert? Hören Sie mich?“ Er wusste genau, dass er keine Antwort erhalten würde und er wünschte sich, keine Antwort zu bekommen. Seine Tochter würde bald in festen Händen sein und der Stalljunge würde ihnen nicht mehr dazwischenfunken können. Diese Gelegenheit kam ihm gerade recht.“Geht und bleibt bei meiner Tochter. Ich möchte, dass ihr Familie Delight erklärt, dass ihr Junge leider einem tragischen Flammentod zum Opfer geworden ist.“ „Aber Herr, vielleicht ist der Junge noch am Leben?!“ Galhard wagte es das Wort gegen seinen Herrn zu richten. „Galhard, was das angeht sei unbesorgt, du wirst dich schon bald mehr um deine eigenen Sachen kümmern“ Der magere Wache lief rot an und nahm im nächsten Moment eine weißliche Gesichtsfarbe an. „Ich bin hier. Richard! Miranda! Bitte helft mir!“ Der hagere Schatten des Stallknechtes erschien hinter den Flammen, die dabei waren sich durch die Holzbalken zu fressen. Doch bevor Richard ihm die Hand zu reichen, fiel einer der Holzbalken zwischen sie und riss den König mit sich. „Bitte. Helft mir!“ Ein letzter Hilfeschrei kam aus dem Mund des Jungen, bis das Feuer den Jungen verschlang. „Man muss Opfer bringen.“, dachte Richard und ging schnellen Schrittes auf das Schloss zu. Miranda stürmte ihm entgegen und sah schon in seinen starren Augen, dass etwas geschehen war. Doch deutete sie es falsch. „Wo ist Robert? Wo ist er jetzt?“ Er wollte seiner Tochter die vielen Worte, die er hätte machen können, ersparen. Er hätte sagen können „Robert hat es leider nicht geschafft“ oder „es tut mir so Leid.“ Doch Richard brachte nur drei Worte hervor „Richard ist tot.“ Diese Worte rissen Miranda aus ihren heilen Welt und ließ sie immer tiefer sinken. „Du hättest ihn retten können!“ Er las diesen Vorwurf schon ihren Augen ab, bevor sie es aussprach.“ „Es war nur für dein Bestes“, murmelte er leise, aber verständlich. Doch Miranda war schon weit weg. Weit weg in ihrem Denken und weit weg in der Welt. Eine Woche stand fest, der Brand war durch eine Kerze verursacht worden, die nicht gelöscht wurde.

Es war ein Armenbegräbnis, wie man es nur kannte. Alle Angehörigen, die sich auf die Anzahl von fünf beschränkten und ein Teil des Hofstaats mitsamt Miranda, Maurice und ihrem Vater waren gekommen. Maurice hatte schon im Alter von sechs Jahren eine enge Freundschaft mit dem Stalljungen Robert verbunden, der täglich seine liebsten Tiere, die Pferde pflegte und versorgte. Er machte sich mittlerweile ernsthafte Sorgen um seine Schwester, die seit einer Woche schon keine Nahrung mehr zu sich genommen hatte und mit keinem ein Wort gesprochen hatte. Er hatte großes Verständnis für ihre Trauer, nicht aber für ihre Anschuldigungen ihrem Vater gegenüber. Sie machte es sich in dieser Sache ein wenig zu leicht, dachte Maurice. Miranda gab die gesamte Schuld an dem Unfall ihrem Vater. Richard tat sich diese Beerdigung, die er zum größten Teil finanziert hatte nur an, weil er ein leichtes Ziehen im Magen hatte und es als Schuldgefühl deutete. Der Junge sollte wenigstens eine ansehnliche Bestattung erhalten. Soeben redete der Pfarrer und ließ die Anwesenden in der Erinnerung an ihren Robert schwelgen. „So einen guten Jungen, so fleißig und immer hilfsbereit sieht die Welt nicht oft. Er hat nicht viel hinterlassen außer eine Erinnerung an einen großartigen jungen Mann, der es verdient hätte, das Leben weiter zu genießen.“ Das nächste was Richard nur am Rande mitbekam, war, dass seine Tochter tränenüberströmt die Beerdigung verließ und ihr Zwillingsbruder ihr hinterherlief. Dem König zerriss es fast das Herz, seine beiden Kinder in einem solchen Zustand zu sehen , doch er tröstete sich mit der Vorstellung, dass die Zukunft so einiges an Positivem für die beiden bereithielt. Er hatte alles geplant.









Sie saß alleine, eingekuschelt in die warme Elchpelzdecke auf ihrem Himmelbett gekuschelt. Ihre Augen starrten gen Himmel und sie nahm nicht wahr, dass er das Zimmer betrat. Die großen türartigen Fenster, die kaum jemand anders besaß und das schwere Holzbett, in dem sie als kleines Kind so gerne Purzelbäume geschlagen hatte, bedeuten ihr nichts mehr. Erst als die dicke Eichenholztür mit soviel Kraft zugeschlagen wurde, dass ihre gläserne Pferdefigur zerbrach, schreckte sie auf. Miranda drehte sich abrupt um und setzte zu einer Frage an, doch Maurice kam ihr zuvor. „Du…immer nur du. Ich habe auch meinen besten Freund verloren. Ich kann nicht mit ansehen, wie du hier vor dich hin siechst!“ „Achja, wer ist den Papis Liebling, sein Erbe? Du hast ihn doch gar nicht richtig kennen gelernt, so selbstverliebt wie du bist.“ „Ach das liebe Schwesterchen, das du vorgibst, gibt es gar nicht. Ich möchte nicht auf dieser Linie mit dir streiten. Das ist nicht unser Niveau!“ „Was ist denn unser Niveau? Arme Stalljungen verbrennen lassen?!“ Seine Schwester ließ sich rücklings auf das weiche Bett fallen, aber nicht ohne ihm vorher noch einen wutentbrannten Blick zu schenken, der ihn zurückweichen ließ. Er wusste, dass es auf ihre Bemerkung keine Erwiderung gab. Maurice wusste, dass etwas wahr war, an dem, was seine Schwester verbreitete. Doch er wollte es nicht wahr haben.

Es war nicht so gewesen, wie er gedacht hatte. Er hatte nicht dieses „Ich habs geschafft“- Gefühl gefühlt, als er den verkohlten Leichnam in den See geschmissen hatte. „Was ist nur aus mir geworden“, dachte er verzweifelt. Die Antwort sendete ihm postwendend seine innere Stimme. „Ein verbitterter, alter Mann.“ Richard weinte.

Er saß auf einem dreckigen Holzballen und zog an seiner Zigarre. Vater würde nicht merken, dass eine fehlte. Vater merkte schon seit längerer Zeit nichts. Maurice wippte mit den Füßen und schubste die Ballen, die vor ihm lagen, weit von sich weg. „So macht Vater es mit seinen Angestellten“, kam es ihm in den Sinn. Jeder von seinen Wächtern wurde erst zu einer Figur in seinem Plan, bis sie gehen durften. Was war das für eine Welt. Doch Maurice sah ein, dass sein Vater einen wichtigen Schritt machte. Ein Schritt, um näher an die Macht zu gelangen. Ein wichtiger Schritt.

Einen Schritt zu weit

„Sir A’Tool , würden Sie mich für einen Moment entschuldigen. Nehmen Sie ruhig schon einmal Platz.“ Richard wies auf den kaminroten mit Kaschmir bezogenen Sessel. Als er durch die Tür getreten war, holte er einen Moment Luft, ehe er an das große, mit Seidenvorhängen bestückte Glasfenster trat. Er öffnete es einen Spalt breit und ließ sich die kühle Morgenbrise um die Nase wehen. Sir A’Tool, war schon der zweite in dieser Woche, der ihm angeboten hatte, seine Legion zur Verfügung zu stellen in dem alles entscheidenden Kampf. The battle against Henry. Ob Richard sie gewinnen würde stand noch in den Sternen. Wie auch, ob er Anhänger finden würde. Selbstbewusst betrat er wieder Raum und gab A’Tool mit einem Nicken zu verstehen, dass er einwilligte.








Die sagenumwobene Burg spiegelte sich auf dem Wasser des großen Sees. Ihre Eleganz und Anmut war nicht zu übersehen und so mancher Geschäftsmann hatte um dieses Prachtstück geworben. Doch die Burg war im Besitz der Familie Deliver, schon seit Jahren. Und da würde sie vorerst bleiben.








„Sandra. Sandra!“ Er warf sich hin und her und schmiss das schwere Kissen aus dem Bett. Der Schweiß rann ihm den Rücken herunter und verwandelte sich auf der Bettdecke zu riesigen Flecken. Belinda lag neben ihm und ihr gleichmäßiger Atem beruhigte ihn wieder. Er hatte wie so oft schon von seiner ersten Frau geträumt, sie war bei ihm gewesen und hatte ihn getröstet. Richard dachte an das seidene, goldene Haar und ihre weichen Gesichtszüge. Mit dieser Vorstellung schlief er wieder ein.












„Schlaf Kindchen, schlaf, deine Mutter ist ein Schaf, dein Vater..“ Belinda wiegte Henry in den Schlaf, bis der Säugling daumennuckelnd und zufrieden einschlief. Was ist das für ein Vater, der seinen kleinen Sohn ignoriert? Für Richard gab es nur Maurice und Miranda. Die Tochter von Sandra. Doch irgendwann würde er einsehen müssen, das auch ihre Kinder stark waren. Belinda hatte ihrem neuen Ehemann zwei prächtig Jungen geschenkt, doch er hatte ihnen Namen gegeben und es dabei belassen. In der ganzen Burg hingen Erinnerungen an Sandra und Belinda fühlte sich nicht selten wie ein Platzhalter für die Frau, die Richard geliebt hatte. Er liebte sie nicht. Sie hatte es von Anfang an gewusst und trotzdem machte ihr diese Erkenntnis schwer zu schaffen. „Schlaf, Kindchen, schlaf, deine Mutter ist ein Schaf..dein Vater ist ein Hütehund..“



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Die Stallknechten liefen wirr umher, in einer knappen Stunde würde Sir A’Tool eintreffen und es wurde von ihnen wie immer Hochleistung gefordert. Zaumzeug wurde gewaschen, Zügel erneuert, Boxen ausgemistet und frisches Futter besorgt. Der Geruch von Schweiß lag in der Luft und der von Pferdemist. Richard betrat den Raum mit einem angeekelten Naserümpfen und klatschte zweimal in die Hände. „Meine Herrschaften. Beeilen Sie sich, die Zeit läuft!“ Aufgeregtes Stimmgewirr wurde bemerkbar und man konnte den Argwohn der Knechte heraushören. Von dem Feierabend würden sie heute nicht mehr viel mitbekommen.




Sie las in einem Gedichtband, welches einer der Gaukler ihr von seiner Reise mitgebracht hatte. Dauernd bekam sie irgendwelches wichtiges Zeug geschenkt, was aber mit der Zeit immer wieder an Bedeutung verlor. Sie liebte Bücher. Zärtlich strich sie über den Buchdeckel und ihr kam eine Erinnerung auf, die sie lieber vergessen hätte. Es war ein frischer, aber dennoch sonniger Junitag gewesen und Maurice und sie hatten zusammen mit ihrer Mutter Sandra im See getobt. Bis ihr Vater gekommen war und mitgeteilt hatte, dass Sandra sofort zu ihm in den Turm kommen sollte. Miranda wusste immer noch nicht, welch wichtige Sache ihr Vater an diesem Tag mit ihrer Mutter besprochen hatte. Sie legte das Buch weg und nahm sich fest vor der Sache auf den Grund zu gehen. Und mit Maurice zu reden.




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Der Mond spiegelte sich im trüben Blau des Wassers und alles deutete daraufhin, dass es eine ruhige Nacht geben würde. Trotzdem schlang Maurice seinen Fellmantel etwas enger um der beißenden Kälte zu entgehen und spornte Husar, seinen feurigen Rappen, an. Eine dichte Nebelsuppe kam ihm entgegen und er hatte das Gefühl immer tiefer in ihr zu versinken.Bald schon hatte der Nebel ihm die Sicht genommen und er kam nur langsam voran. Im nächsten Moment hörte er einen Schrei. "Mein geliebter Sohn!" Er vernahm die Stimme Belindas ehe er bewusstlos von seinem Pferd fiel und auf dem gefrorenen Boden liegen blieb.


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Sie waren weißer Gestalt und einer solchen Eleganz, wie er es noch nie gesehen hatte. Ihre dünnen Hemdchen flatterten im Wind und ihre goldenen Haare fielen in dicken Strähnen herunter. So liebliche Stimmen wie diese es waren hatte er noch nie vernommen. Er kam immer näher und näher und wollte sie berühren. Doch sie wichen zurück. "Du musst noch warten, Maurice. Noch ein bisschen.Bald ist es soweit." Dann verschwanden sie und augenblicklich verschwand der Nebel, der ihm zuvor noch die Sicht versperrt hatte. Obwohl er wieder auf den Beinen war, stieg er nicht wieder auf sein Pferd, was nahe graste. Was hatten die Geschöpfe gemeint mit "Bald wird es soweit sein?" Und war es nur eine Version gewesen, die ihn erreicht hatte? Maurice fand keine Antworten auf seine Fragen und bestieg sein Pferd um weiter zu reiten.


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Richard lief auf und ab und klagte immer wieder. Ja, er fing sogar wieder mit dem Beten an, obwohl er es schon vor ein paar Jahren aufgegeben hatte. Ein Mann vieler Sünden wie Richard musste ohne Gott auskommen. Maurice war jetzt genau sechs Tage weg und er verstand den Grund seines Verschwindens nicht. Bis nach Melshire waren es ungefähr ein Tag Ritt hin und einer zurück. "Warum mein Sohn und nicht ich?",klagte der König.


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Immer wieder schlichen sie sich in seine Träume. Mal waren es verführerische Frauen in prächtigen weißen Gewändern, die ihm gefährlich nah kamen und ihm zuflüsterten "Komm zu uns", mal erschien ihm ein Tor, doch er wagte es nicht zu betreten. Maurice nahm sich vor mit Miranda zu reden und so trafen sie sich zufällig in der alten Bibliothek.

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"Maurice, ich möchte dich etwas fragen." "Was für ein Zufall, ich war auch gerade auf dem Weg zu dir."! Miranda glaubte nicht an einen Zufall. Es war Schicksal, sie sollte jetzt mit ihrem Zwillingsbruder reden. "Was haben Vater und Mutter an dem Abend besprochen,als er sie von dem See gerufen hat?" Einen Moment zweifelte sie , dass er sich an jenen Tag hätte erinnern können,doch an seinen schreckensweiten Augen sah sie, dass er sehr wohl wusste, welcher Tag gemeint war. "Ich weiß es nicht, Schwester." Mit diesen Worten drehte er sich um und hatte anscheinend keinen Grund mehr, mit ihr zu reden. Miranda grübelte. Was hatte Maurice zu verbergen. Hatte er sie angelogen und wusste sehr wohl, was an diesem Tag geschehen war?

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Sie wusste es. Er konnte es nicht fassen, wie konnte sie es wissen? Sie zerstörte alles. Sie war einen Schritt zu weit gegangen. Und das würde sie bezahlen.

Schlaf nicht, wenn die Nacht ruft

Schweißgebadet wachte Maurice auf und warf sich hin und her auf seinem Laken. Sogern er sich erinnern wollte, es funktionierte nicht. Er sah sich im Raum um und stellte fest, dass alles so war, wie er es am Abend gesehen hatte. Erleichtert schloss er die Augen und bemühte sich weiterzuschlafen. Doch es gelang ihm nicht. Jetzt erinnerte er sich wieder. Sie hieß Malina. Was für ein komischer Name. Immer wieder rief sie sanft und leise seinen Namen und er verzerrte sich nach ihr. "Maurice, folge mir. Komm zu mir und meinen Schwestern" Und er ging.Er ging durch das große, weiße Tor.




Kaum hatte Richard seinen Sohn wiedergewonnen, so entglitt er ihm wieder. Seit Stunden versuchte Dr.Terry den jungen Grafen zu versorgen. Das schlimme Fieber und die immer wieder kommenden Schweißausbrüche machten ihm zu schaffen. Richard saß zu jeder Zeit am Bett seines Sohnes und machte sich Sorgen, wie er dachte, es kein anderer Vater für seinen Sohn machen konnte. "Komm wieder zurück", flüsterte Richard ihm ins Ohr. Urplötlich schlug Maurice die Augen auf und sah nur verschwommen wie sein Vater ihn küsste und vor Freude weinte. Er umarmte seinen Vater ein letztes Mal, bevor er wieder in einen tiefen Schlaf versank.




Mirandas Augen waren in einem Zustand, den man fast nicht mehr schlecht nennen konnte. Die wenige Farbe, die es in ihrem Gesicht noch gab, waren definitiv die schwarzen Ringe unter ihren Augen, ein Zeichen für die enndlosen schlaflosen Nächte seit dem Verschwinden ihres Zwillings. "Miss Miranda,würden Sie bitte hereinkommen. Ihr Vater möchte ihnen jemand vorstellen." Das konnte doch nicht sein Ernst sein. Während sie um ihren Bruder trauerte, der dahinsiechte wie ein stück faules Fleisch, hatte er allen Ernstes vor sie zu verloben. Sie betrat das Zimmer mit einem entschlossen Gesichtausdruck. Nicht mit mir, dachte sie. Nicht mit mir !




Es war alles sorgfältig geplant. Maurice würde nicht mehr aufwachen. Er war sich sicher. Maurice würde schon bald keine Gefahr mehr sein. Einfach entschlafen. Ja ,das hörte sich gut an, dachte er.




Nachdem er das Tor erreicht hatte, war es nur ein Katzensprung in die andere Welt gewesen. Ein lächerlicher kleiner Sprung in eine andere Welt."Komm hier rüber und spring einfach. Es tut nicht weh!" Es war Selena, er wusste nun ihren Namen ohne dass sie etwas gesagt hatte und er glaubte ihr. Im Moment des Sprungs wurde sein Körper einmal durchgeschüttelt und er landete hart auf einer Wiese.




Selena schlief unruhig. Sie träumte von einem gutaussehenden Jungen. Er hatte schwarzes, seidiges Haar und immer wieder streifte sie seinen perfekten Körper. "Maurice, komm. Komm einfach hierher." Und im nächsten Moment lag etwas warmes neben ihr im Bett. Maurice




"AAAAAAAAAHhhhhhhhhhhhhhh" Ein Schrei der durch Mark und Bein ging schüttelte seinen kalten Leib durch. Jetzt wo es ihm gerade so schön warm geworden war, hatte man ihn aus dem Schlaf gerissen. Er blinzelte und erschrak. Wo bin ich ? Vor ihm lag ein Kasten, wodurch man rausgucken konnte. Rechts davon eine Bank, die weicher aussah, als die , die er von zuhause kannte. Ein komischer Apparat gab Musik von sich, die er aber als Krach empfand. Jetzt erst drehte er sich in Richtung Schrei und erstarrte. Eine Frau. Nein, ein Mädchen. Halb nackt. Er errötete und drehte sich zurück. Was war mit ihm geschehen?




Als erstes fielen ihr seine smaragdgrünen Augen auf. Sie hatte noch nie solche Augen gesehen. Doch ehe sie sich weiter mit ihm befassen konnte, ging die Tür auf , mit einer solchen Wucht, dass die Tür fast aus den Angeln fiel. "Schatz, was ist los? Warum hast du so gräßlich geschrien." Tante Josy war wie immer so besorgt um ihre Lieblingsnichte, dass sie gar nicht mitbekam wie der fremde Junge sich leise aus dem Bett schlich und sich hinter die Wand stellte. Was sollte Josy nur von ihr denken, wenn sie sie mit einem fremden Jungen im Bett erwischte?






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Auf dem Schloss der Delivers war mittlerweise der Bär los.Miranda hatte sich im obersten Turm von Schloss Deliver eingeschlossen und ihre Dienstmärgde und ihr Vater versuchten vergeblich sie daraus zu bekommen. Maurice war dem Tode nah und als sie heute morgen seine Hand gehalten hatte, war sie seltsam kalt gewesen. Ihr Zwillingsbruder durfte nicht gehen. Und auf keinen Fall jetzt. Gestern war ihr ihr baldiger Gemahl vorgestellt worden. Genau so ,wie sie ihn sich vorgestellt hatte. Ein Mann auf die Vierzig zukommend, mit einem dicken Bauch und einem kahlen Schädel. Sie würgte. "Wenn ihr mich wiedersehen wollt, müsst ihr mir erst meinen Bruder zurückholen." Sie war sich bewusst, dass man sowas nicht einfach befehlen konnte, aber man konnte ja hoffen.





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Tipp: Wer gerne Musik beim Lesen hört, dem empfehle ich Nightwish "Amaranth" oder Amy Winehouses "Rehab"...ich selber hab es beim Schreiben gehört:-)

Armando - das Leben kommt zurück

Er kam auf einen komischen Weg zu ihnen. Seine Eltern hatten ihn aus dem Haus geworfen, nachdem er mehrmals gestohlen hatte und um sich durchs Leben zu kämpfen in den Kopf gesetzt Knappe zu werden. Was bei seiner hageren Gestalt völlig lächerlich war. Doch Lady Miranda war von ihm fasziniert, auch wenn er sie schmerzlich an ihren Bruder erinnerte, der immer noch vor sich hinfieberte. Er war der Mensch, mit dem sie reden konnte. Und genau das brauchte sie jetzt. Einen Menschen , der ihr zuhören konnt. Und genau das war er , wie sich schnell herausstellte.







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Als er das erste Mal in ihre ozeanblauen Augen gesehen hatte und ihre honigfarbene Haut betrachtete hatte, hatte er das Gefühl gehabt im Paradiese angekommen zu sein. Als hätte er sein ganzes Leben auf diesen Moment gewartet, blieb er fasziniert stehen. Ihr rötliches Haar und ihr dunkelroter Kirschmund waren eine Augenweide für jedes männliche Wesen und er konnte nicht von ihr ablassen. "Guten Morgen, Missíue' Amando, das Zimmer rechts bitte." Die Stimme einer Zimmermagd, von der er keinen Moment angenommen hatte es hätte die der wunderschönen jungen Frau sein, riss ihn aus seinen Träumen. Viel zu schön war die Vorstellung mit dieser Lady ein Jahr zu verbringen. Doch als Stalljunge hatte er nicht viel Chancen bei ihr, wo hinzukam, wie man munkelte ihr Angebeteter vor einem Jahr eines tragischen Todes gestorben war. Allerdings machte die Tatsache, dass dieser Herr ebenfalls Stalljunge gewesen war, ihm Hoffnung. Nichts desto Trotz würde ihm die Arbeit verhelfen näher an sie heranzukommen. Er hievte sein Gepäck hoch und ließ sich glücklich und voller Vorfreude auf ein Jahr vieler Gefühle- auf das harte Knechtbett fallen.







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In seinen Träumen seiner Kindheit hatte er sich ausgemalt, was es bedeutete Erfolg zu haben. Erfolg wie sein Vater gehabt hatte, wenn er mit leuchtenden Augen von der Jagd wiederkam und ein erlegtes Tier mitbrachte. Erfolg, wie sein Bruder gehabt hatte, als er bei der University of Art angenommen wurde, zum Druß seiner Eltern wohlgemerkt. Ja Christopher hatte das Fünkchen mehr Verstand gehabt, was sich Richard in harten Zeiten wie diesen wünschte. Nur heute hatte er seinen Erfolg nicht feiern können. Er hatte seine Tochter, das liebste was er hatte seit seine Frau verschieden war, an einen fremden reichen Adligen verkauft. Ja bei dieser hohen Mitgift konnte man es nur "verkauft" nennen. Und gerade deswegen konnte er seinen Erfolg nicht feiern.







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Der Krieg wütete bereits in den hintersten Ecken Englands und Richard sah sich gezwungen, eine Entscheidung zu treffen. Je mehr Abende er damit verbrachte, zu grübeln was er als nächstes in Bewegung setzten konnte, desto weniger fiel ihm ein. Es würde einen Untergang geben, es sei denn Maurice würde vorzeitig sein Erbe antreten. Aber dieser war krank und dem Tod näher als dem Leben. Naja, vielleicht bald nicht mehr. Denn RIchard wusste genau, wo er war. Da , wo er sich selber vor ein paar Jahren wiedergefunden hatte. Nichts leichter als das, dachte Richard und grinste boshaft.







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Ihr teures Designerkleid flatterte im Wind und ihre Gucci-Brille steckte in ihren feuerroten Haaren. Mit langen Stiefeln stöckelte sie auf das Büro ihres Managers zu. Eine angenehme Frauenstimme wies sie zurück. "Frau Deliver, Herr Migel wird Sie erst in einer halben Stunde erwarten. Setzen Sie sich bitte noch ins Wartezimmer." Eine Prinzessin war es nicht gewohnt,zurechtgewiesen zu werden.








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Auf verdammt lange Nächte folgten verdammt schlechte Tage und der Rythmus brannte sich ein. Maurice lag seit fast drei Monaten unberührt ohne jegliches Lebenszeichen in seinem Gemach. Nicht viele Sachen hätten gereicht, um ihm den Rest zu geben. Doch nur Miranda wusste, dass er es gut hatte. Ihr war ein Zeichen geschickt worden. Eines Morgens hatte eine blaue Feder auf ihrer Fensterbank gelegen. Ein Zeichen des Hoffnungsvogels.







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In all diesen Zeiten des Schreckens und der Sorge um Prinz Maurice' Wohlergehen, herrschte der erste Hungerkrieg seit Jahren. Richards Bündnis mit Heinrich hatte sich aufgelöst und die Menschen schöpften ihre letzten Vorräte auf. Ein jeder bangte um sein Überleben und je länger die Dürreperiode anhielt, desto mehr AUfstände gab es. Am Anfang waren es nur drei , vier jämmerliche Bauern gewesen die sich gegen die Hungersnot und RIchards Sturrheit entgegenbrachten, doch schon bald bildeten sich Gruppen von über fünfzig Leuten gegen Richard. Er hatte keine Ahnung was zu tun, eben sowenig wie sein Berater.








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Miranda lief den weiten, steinigen Weg entlang um zu Armando zu kommen. Durch den Nieselregen, vorbei am großen Tal kam sie zu einer kleinen Holzfällerhütte. Hier lebte seine Familie, seine 8 Geschwister, seine Eltern und Großeltern. Obwohl Miranda die Eigenschaft hatte, bei all dem Elend gerne wegzugucken, zwang sie sich die Hütte zu betreten. Sie hatte beschlossen ihn zu besuchen, weil er jetzt schon seit zwei Tagen fehlte - ohne ihr Bescheid gesagt zu haben. Mutig klopfte sie mit der geballten Faust zweimal hintereinander auf die schwere Eichentür. Ruchkartig wurde sie geöffnet und sie bekam einen alten, runzligen, gebückten Mann , dessen Rücken so krumm wie der eines Katers war , zu Gesicht. "Holdes Fräulein. Wo hin des Weges, nein sagen wir eher, was führt Sie zu meiner bescheidenen Hütte?" Ihr lag der Name Armando auf der Zunge und deswegen hauchte sie ihn in die Morgenkälte. "Aha verstehe. Treten Sie ein." Er wie mit dem Kopf in die Richtung der Haustür. Sie betrat das Haus und wunderte sich, in welcher Armut Menschen überleben konnten. Fast wären ihr die Tränen gekommen, als sie Armando samt seiner 8 Geschwister erblickte, die zum Teil jünger als er waren. Aber eine Prinzessin durfte nicht weinen.






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Tags darauf wanderte Sie in Gedanken zu Mr.McKinley, der ihr wieder einmal ein Angebot unterbreitet hatte, das sie nicht verstand. Ein paar Tausende von Euros für eine jämmerliche Einstellung als Direktorin? Sie verstand ihn nicht. Manchmal war es fast so ,als hielt er sie für eine Prinzessin. Doch das, war sie schon lange nicht mehr.






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Er fieberte vor sich hin , bis er urplötzlich aus seiner starren Haltung befreite und die Augen öffnete. Zimmermädchen Lane, eine ältere rundliche Dame, klatschte in die Hände und verbreitete die frohe Botschaft, ehe sie zum König rannte. Doch als dieser voller Erwartung das Krankenzimmer seines Sohnes betrat, sah er nur einen schlafenden Jungen, ganz so wie er ihn am morgen verlassen hatte. Ärgerlich wandte er sich an Lane und machte ihr klar, dass sie zu verschwinden hatte.






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Als Maurice das erste Mal eine Straße betrat, von der er noch nicht einmal wusste, dass sie "Straße" hieß, wäre er fast überfahren worden. Zwischen den vielen Kutschen, die eine viel höhere Geschwindigkeit als jene in seinem Land hatten (,wobei er dort natürlich die fehlenden Pferde suchte) übersah er die Ampel, die es bei ihm natürlich nicht gab. Erschrocken taumelte er zurück, als eines der schnellen Geschosse auf ihn zufuhr. Das nächste Wunder bemerkte er , als er einem schwarzen Menschen entgegenkam. In seinem ganzen Leben hatte Maurice zwar Menschen mit rußbefleckten Gesichtern gesehen, aber sowas noch nie . Er stand einen Moment da und staunte. Bei all diesen neuen Eindrücken sah er nicht, wie die Menschen hinter seinem Rücken über ihn tuschelten. Denn er hatte immer noch seine alte Kleidung an.





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Rasch verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer und jeder in der Stadt war der Meinung, dass er den Fremden genauer unter die Lupe zu nehmen. So durfte Maurice bald boshaftes Getuschel in seiner Anwesenheit und merkwürdige Blicke spüren. Doch das alles kümmerte ihn nicht, denn er war immer noch überaus fasziniert von der großen Welt, die er zuvor noch nie gesehen hatte.


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Selena sah auf die große Wanduhr und wich erschrocken zurück, als sie sah, dass der große Zeiger schon mehr als vier Mal herumgekommen war, seitdem sie zu Mittag gegessen hatte. Maurice als ihren wiederaufgetauchten Cousin aus Schottland vorzustellen, war in ihrer Klasse gar zu einfach gewesen, da die Schotten eh für ein bisschen durchgeknallt galten. DOch seit ihre Eltern jenen Jungen gesehen hatten, der sich weder benehmen noch gut anziehen konnte,hatte sie ein Problem mehr zu schaffen. Bis ihr Vater auf sie zugekommen war und ihr zu verstehen gegeben hatte, dass der Junge gerne bleiben dürfe, solange seine Eltern noch auf Dschungelreise in Arizona waren. Serena musste fast losprusten, als sie in das freundliche Gesicht ihres Vaters gesehen hatte.


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!!!!!!!!!ich kämpfe mich mit meinen dreizehn Jahren hier durch bei mystorys und jeder, der meine geschichte bishierhin gelesen hat - hat es echt verdient hier zu sein! Danke für eure Unterstützung!!!!!!!!!!!


Kommen wir zur Geschichte zurück!
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Egal was die hohen Lorde, die geachtetesten Bader und die gerade erst bekannten Homöopathen ihr sagten, Miranda gab nicht auf für Maurice zu kämpfen. Wenn er mit der feuchten Stirn auf den warmen Laken lag und seine Augen geschlossen waren, tupfte sie ihm immer wieder mal den Schweiß von der Stirn oder las ihm etwas vor. Denn ein Vater wie Richard auchtete auf Bildung im Haus und so hatten die Zwillinge schon im zarten Alter von sieben Jahren einen eigenen Hauslehrer gehabt.
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momo93
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NStellaObuz Re: Re: super -
Zitat: (Original von momo93 am 15.01.2008 - 14:57 Uhr)
Zitat: (Original von nstella am 15.01.2008 - 14:35 Uhr) liebe momo, gut gemacht, obwohl ich keine langen Geschichten lese, aber das hier hat mir gut gefallen, hut ab(aber ich hab so viele Hütte)
lg Stella


hey danke stella,
ich bin dir sehr dankbar dafür, dass du dich selbst überwunden und die geschichte trotdem gelesen hast! Aber was meinst du mit "(aber ich hab so viele Hütte?"

LG,maren


Liebe Maren,
das sagt man wenn man respekt hat , also hut ab.ich wollte alle mein Hütte abmachen.Naja, ich hab viel humor.
lg stella
Vor langer Zeit - Antworten
momo93 Re: super -
Zitat: (Original von nstella am 15.01.2008 - 14:35 Uhr) liebe momo, gut gemacht, obwohl ich keine langen Geschichten lese, aber das hier hat mir gut gefallen, hut ab(aber ich hab so viele Hütte)
lg Stella


hey danke stella,
ich bin dir sehr dankbar dafür, dass du dich selbst überwunden und die geschichte trotdem gelesen hast! Aber was meinst du mit "(aber ich hab so viele Hütte?"

LG,maren
Vor langer Zeit - Antworten
NStellaObuz super - liebe momo, gut gemacht, obwohl ich keine langen Geschichten lese, aber das hier hat mir gut gefallen, hut ab(aber ich hab so viele Hütte)
lg Stella
Vor langer Zeit - Antworten
MJLK Re: Re: cool -
Zitat: (Original von momo93 am 08.01.2008 - 20:16 Uhr)
Zitat: (Original von MJLK am 08.01.2008 - 15:36 Uhr) Coole Geschichte gute idee


hey danke für deinen netten Kommetar - hab ja jetzt erst grad ma bis zum dritten Kapitel geschrieben, es werden noch weitere folgen. Ich hoffe, du schaust ab und zu mal wieder bei meinem "Zeitsprung" vorbei.
LG, Maren



aber klar doch
Vor langer Zeit - Antworten
momo93 Re: cool -
Zitat: (Original von MJLK am 08.01.2008 - 15:36 Uhr) Coole Geschichte gute idee


hey danke für deinen netten Kommetar - hab ja jetzt erst grad ma bis zum dritten Kapitel geschrieben, es werden noch weitere folgen. Ich hoffe, du schaust ab und zu mal wieder bei meinem "Zeitsprung" vorbei.
LG, Maren
Vor langer Zeit - Antworten
MJLK cool - Coole Geschichte gute idee
Vor langer Zeit - Antworten
momo93 Re: Ein Erlebnis... -
Zitat: (Original von Dragonfly am 29.12.2007 - 17:02 Uhr) Mein Lieber Herr Gesangsverein.
So jung, und so talentiert.
In Deinen Zeilen lese ich einen Stil der Tanja Kinkel gleichkommt.
Im Moment lese ich "Die Puppenspieler" von Ihr, und muss sagen das Dein Stil gleichwohl paralellen aufweist.
Momo. Mach bitte bitte weiter so... Du hast etwas spezielles in Deinem Ausdruck, das einmal ganz groß werden kann....
Von mir für dieses Zeilen: inoffizielle zehn Punkte Madame!
Gruss
Stefan


Lieber Stefan,
danke für deinen netten Kommentar. Ich habe die Geschichte jetzt noch ein bisschen erweitert und würde mich freuen, wenn du dir das einmal anschauen würdest!
LG;Maren
Vor langer Zeit - Antworten
franziw2000 Zeitsprung - Da kann ich Stefan nur Recht geben. Gut gemacht! LG Franzi
Vor langer Zeit - Antworten
Dragonfly *deleted* Ein Erlebnis... - Mein Lieber Herr Gesangsverein.
So jung, und so talentiert.
In Deinen Zeilen lese ich einen Stil der Tanja Kinkel gleichkommt.
Im Moment lese ich "Die Puppenspieler" von Ihr, und muss sagen das Dein Stil gleichwohl paralellen aufweist.
Momo. Mach bitte bitte weiter so... Du hast etwas spezielles in Deinem Ausdruck, das einmal ganz groß werden kann....
Von mir für dieses Zeilen: inoffizielle zehn Punkte Madame!
Gruss
Stefan
Vor langer Zeit - Antworten
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