Romane & Erzählungen
Ewige Qual - Die Sklaven

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"Ewige Qual - Die Sklaven"
Veröffentlicht am 25. März 2011, 4 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Ewige Qual - Die Sklaven

Ewige Qual - Die Sklaven

FĂ€chersklaven

Die Luft war heiß und trocken und nur der flackernde Schimmer einer Kerze erleuchtete den engen Raum. Der Schein fiel auf die dreckverschmierte Haut dreier junger MĂ€nner, die im Halbdunkel kauerten und auf ihren Einsatz warteten.

Die schwere PanzertĂŒr, die ihr einziger Ausweg gewesen wĂ€re, war von außen verriegelt und auf der gegenĂŒberliegenden Seite der TĂŒr war ein grobes Gitter hinter dem eine Klappe zu sehen war. Der gesamte Raum bestand nur aus rostigem dunklen Metall.

Die drei MĂ€nner hielten große FĂ€cher in ihren von der Anstrengung der vorherigen Arbeiten zitternden HĂ€nden. Ihre Mienen waren wie versteinert. Sie taten nichts. Sie sagten nichts, denn sie sprachen nicht dieselbe Sprache. Eine weitere Maßnahme des Sicherheitsinspektors um zu verhindern, dass ein Aufstand angezettelt oder ein gemeinsamer Fluchtversuch veranstaltet wĂŒrde. NatĂŒrlich waren andere Möglichkeiten der Kommunikation vorhanden, aber wohin sollten sie schon fliehen? Da draußen gab es keinen Platz fĂŒr sie. Dort draußen, da waren nur die Weiten der holzigen Ebene, begrenzt von den unerklimmbaren weißen Bergen und den Schluchten der unendlichen Tiefe.

Plötzlich schwang die Klappe auf. Sofort erhoben sich die drei Sklaven und brachten ihre FÀcher in Position. Vor ihnen lag ein langes Rohr mit dem Durchmesser von 6 Ellen. Darum auch nur 3 der Sklaven an dieser Position.

Ein Rauschen ertönte. Das Rohr begann erst rötlich dann in einem dunklen Orangeton zu glĂŒhen.

Ein Aufseher warf einen Blick durch ein Guckloch in der Wand und konnte erkennen wie die Sklaven die Luft durch das Rohr fĂ€cherten. Sonst wĂŒrde sie die Hitze umbringen, und wenn nicht die Hitze dann der Aufseher soviel stand fest.

Dann verstummte das Rauschen schnell wieder. Der letzte Arbeitsdurchgang an dieser Stelle war fĂŒr die Arbeiter geschafft. Der Aufseher zog Stift und Zettel aus der Hosentasche und machte den vorletzten Haken. Dann schloss er die TĂŒr auf. Die Geschundenen torkelten heraus und gaben die FĂ€cher dem Materialkammermeister, der schon fordernd die rechte Hand ausgestreckt hatte und wartete. Die Peitsche des Aufsehers knallte, als die MĂ€nner nun zu ihrer letzten Arbeit getrieben wurden. Sie gingen eine dreckige Treppe aus Kupfer herunter zu den Feuersklaven, die in einer rot erleuchteten Halle warteten.

Ihre Aufgabe war es die „Feuerspeier“, das waren die langen Kanonen, die das Rohr zum GlĂŒhen gebracht hatten, mit der richtigen Dosierung der Pulver zu fĂŒllen, um sie in der richtigen LĂ€nge am Brennen zu halten, und das Ende im gleichen Moment anzuzĂŒnden. Sie hatten Pech dass sie heute in der untersten Etage der rechten Seite Schicht hatten, denn so mussten sie die Dreckarbeit machen.

Der Technikmeister, der bis jetzt mit dem RĂŒcken zu der versammelten Menge an seinem Pult gesessen hatte, legte einen Schalter um und stand auf. Er ging zu einem Seil das aus einem Loch in der Decke hing.

Ein Countdown ertönte in der Sprache der Aufseher.

„Subun“

Die Menge hatte sich inzwischen vollkommen unter die isolierte Platte verzogen, die unter dem von den vielen GlĂŒhrohren eingeschlossenen lĂ€nglichen Raum lag.

„Trasyv“

Die Sklaven stemmten ihre HĂ€nde unter die Platte.

„Dom“

Sie drĂŒckten explosionsartig und wĂ€hrend der Technikmeister an dem Seil zog und ein lauter Glockenschlag erklang, schoss die Platte durch die vereinte Kraft der Sklaven blitzartig in die Höhe. Der ungeheure Gegenstand, den die Rohre ihrerseits erhitzt hatten, wurde herausgeschleudert.

Das rote Licht erlosch.

„Noch einen Toast?“, fragte meine Mutter.

„Gerne“, sagte ich und lĂ€chelte.

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Thyvael

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Thyvael Re: Dauergrinsen - immer wenn ich das lese und beim letzten Satz bin, stiehlt sich dieses breite Grinsen in meinen Gesicht udn ich kriegs nicht mehr weg^^ Coole Kurzgeschichte, geniales Ende....aber das weißt du ja schon.

danke

lg richard zu guttenberg
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