Kurzgeschichte
Pudding

Mein Hals tut so weh, mein Harn ist kristallklar. Zitatende. Klack macht der Lichtschalter. Ich will nur abhängen und chillen und im Bett herumkriechen, bis ich tooot bin, baby. Diese friedliche Schlummerstimmung in meinem Hirn. Ich bin gehüllt in weichen Flaum, die fiese Welt kann mir nichts mehr anhaben. Jeden Tag schweben, fitzeklitze leicht, klein, süß, beruhigt. Federkitzeln, Wolkenknuddeln. Die Diddle Maus hat am selben Tag Geburtstag wie ich. Gleich geh ich schlafen und das wird so ein wunderbarer, kuschliger Exzess. When everything is lonely I can be my own best friend.

Keeeine Zeit, ich hab jetzt ein Hobby! Der menschliche Versuch sich unsterblich zu machen hat mich schon immer fasziniert. Er will einfach nicht aufgeben. Mutig, meine Damen und Herren, und zugleich töricht! Aber obwohl sein Wesen nach Vernunft strebt... von Erfolg ist diese Suche wahrlich nicht gekrönt. Fuck you, Menschheit, und betrachte grinsend dein Werk. Der Frühling steht vor der Tür und mein Soziopathen-Dasein geht in die nächste Runde. Danke. Ringdingding, sieht so aus, als hätten sämtliche Gegner im Vorhinein aufgegeben. Auch gut. Verblöde ich eben weiterhin gekonnt, ans Bett gefesselt. One more pill, James!

Ich bin erleichtert, endlich den Mörder von Laura Palmer präsentiert bekommen zu haben. Ich stopfe den Menschen meine Kunst in den Rachen und niemand frisst es. Smells like Tinte, mmmmh.

Gänsehaut bestückt, von Wahnvorstellungen durchflochten. Kämpfen, nicht untergehen. Trug und Schein, Sturm und Drang. Ich bin keine gute Gesellschaft, kann mit Normen nicht umgehen.

Ich tippe auf die Zigarette und lass die Asche auf meine Schuhe fallen. Eigentlich kompletter Schwachsinn, alles und so.