Kurzgeschichte
Fernbeziehung

Ein wenig nervös schaut sie auf die Bahnhofsuhr, laut Plan soll der Zug in 2 Minuten einfahren.
Er steht ihr gegenüber und streicht mit der rechten Hand über ihre vom Wind gerötete Wange .
Eine Haarlocke gleitet über seinen Zeigefinger.
Er schaut sie an, so verliebt wie am ersten Tag.
Aus dem Augenwinkel sieht sie den Zug heranrollen und wie er neben ihnen zum halten kommt.
Sie gibt ihm einen letzten Kuss auf die von der kälte etwas lila schimmernden Lippen.
Als sie schon mit einem Fuss auf der Treppe steht ruft Felix ihr nach: "Ruf mich an wenn du angekommen bist! Bis bald meine Süsse."
Sie dreht sich noch einmal um und bemerkt das seine Augen tränennass sind.
Sie winkt ihm zu und gibt ein kaum merkliches nicken preis.
Auf dem Weg zu einem freien Platz schaut sie noch einmal aus dem Fenster und schließt für einen kurzen Moment die Augen.
Ja, auf Wiedersehen nur bitte nicht in absehbarer Zeit, formene ihre Lippen ungehörte Worte.
Die Türen schließen sich knarrend und der Zug rollt aus seinem Leben.