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Felsenfest in Eis gebettet

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"Felsenfest in Eis gebettet"
Veröffentlicht am 26. Februar 2011, 4 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Frage nicht nach meinem Namen, denn er bestimmt nicht, wer ich bin. Frage nicht nach meinem Alter, denn es sagt nichts über meine Stärke aus. Weder die geistige, noch die körperliche. Frage nicht nach meinem Aussehen, denn das Aussehen kann sich verändern. Hast du jedoch Fragen außerhalb der Ausnahmen, so stelle sie weise. Denn das Recht der Beantwortung liegt am Ende bei mir.
Felsenfest in Eis gebettet

Felsenfest in Eis gebettet

Nun ist es doch soweit.
Jahre sind vergangen, als der erste Schritt in diese Richtung gemacht wurde.
Nur wenige Augenblicke scheint es in diesem Moment her zu sein.
Wie oft dachte ich, dass es unmöglich ist.
Wie oft dachte ich, dass Kritiker Recht behalten würden.
Doch nun trage ich einen Beweis ihnen entgegen, von dem ich nicht einmal mehr sicher bin,
ob ich ihn je wirklich erlangen wollte.
Der Körper ist von vielen Wiederholungen sinnloser Bewegungen gestählt.
Die Ausdauer ist auf dem Gipfel der Perfektion.
Der Wille ist stark, stärker als alles bisher bekannte.
Und doch ist eben dies, was Andere als Schwäche bezeichnen.
Denn das Innere ist einer verhärteten Kruste gewichen, die im Klang des Eises schlägt.
Eis, welches wie zähflüssige Splitter durch den ganzen Körper hineingetrieben werden 
bis nur noch eine Skulptur der Erinnerung entsteht.
Ein Museumsstück quasi, das nie einer sehen wird.
Die Maske, die früher immer getragen worden ist, ist nicht mehr.
Auch sie liegt zertreten am Boden. Das Lachen, welches sie zeigte wirkt grotesk, doch freundlich.
Wo sie früher war, ist nur noch Stein zu sehen.
Stein, der in einem Stück herausgewachsen ist und undurchdringlich scheint.
Nein, er scheint nicht nur so, er ist es auch.
Er ist dort um die Ewigkeit zu überdauern und alles und jeden
vom eisigen Museumsstück fernzuhalten.
Einem Museumsstück, welches bald in Vergessenheit geraten wird.
Von seinem Besitzer,
von seinen Suchern
und von der Beschenkten.
Aber eben dies ist, was es zu einem einzigartigen Erzeugnis macht,
seine Schönheit erhält und nie vergehen lassen wird.
Eine Existenz der Existenz willen.

Es bleibt in Fels und Eis gebettet.
Immer frei in sich.
Gefangen für die Außenwelt.

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Über den Autor

Luzifer
Frage nicht nach meinem Namen,
denn er bestimmt nicht, wer ich bin.
Frage nicht nach meinem Alter,
denn es sagt nichts über meine Stärke aus.
Weder die geistige, noch die körperliche.
Frage nicht nach meinem Aussehen,
denn das Aussehen kann sich verändern.

Hast du jedoch Fragen außerhalb der Ausnahmen,
so stelle sie weise.
Denn das Recht der Beantwortung
liegt am Ende bei mir.

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Luzifer Re: Re: Re: hhmmmmm -
Zitat: (Original von Himmelskind am 01.03.2011 - 23:25 Uhr)
Zitat: (Original von Luzifer am 01.03.2011 - 23:00 Uhr)
Zitat: (Original von Himmelskind am 01.03.2011 - 22:27 Uhr) ich schleich jetzt schon ein paar tage um den text...und versuche ihn auf mich wirken zu lassen......und komm zum schluss....na..keine ahnung.....

irgendwie wirkt er seelenlos ?

lg
birgit

Seelenlos im Bezug auf den Protagonisten oder eher vom Schreibstil bzw. Wortwahl etc.? =)


ne auf den *helden* bezogen.........der schreibstil.....ist gewöhnungsbedürftig...ich bin immer noch am drüber nachdenken..irgendwie

Gut. ^^
Wenn der Protagonist seelenlos wirkt, passt es zum Abschluss sehr gut. Wobei ich natürlich davon ausgehe, dass seelenlos mit Liebes-, Wärme- etc. Entsagung verbunden wird. Der Protagonist selbst würde es wohl anders sehen. ;)
Wenn du zu Ende gedacht hast, lass mich wissen, was dabei rausgekommen ist, denn du hast mein Interesse geweckt. =)

Lieben Gruß,
Luzifer
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer @ Hanni 2 - Bei einem Bild ist ja immer eine Perspektive, aber in einem Text können beide Recht behalten, wenn es begründet ist. Schließlich ist doch das schöne, dass man es unterschiedlich auffassen kann. =)

Was die Thematik angeht, so habe ich sie schon so oft diskutiert, gelesen, dass ich da eigentlich sagen kann, dass es nicht zwischen den Geschlechtern ausgetragen wird, sondern einfach nur von Person zu Person unterschiedlich ist. Ich gebe dir Recht, dass es meistens die männlichen Probanden sind, die eher die Freiheit und das Glück in diesem Zustand sehen, aber nicht zwingend. Die Sichtweise und Einflüsse unterscheiden sich da einfach.
So wie manche sehr mitteilsam sind, sind andere verschwiegen, doch beide suchen das Glück und haben eine andere Auffassung davon, auch wenn sich diese manchmal überkreuzen. ;)

Nicht alle würden mit "Das sehe ich anders" umgeblättert, sondern nur die, die nicht dem Zweck des Autors entsprechend erscheinen. ^^
Von Fehlern ist ja keiner befreit und aus diesen lernt man ja bekanntlich auch. =)

Aber gern geschehen. Es freut mich, wenn meine Texte Diskussionen entfachen können, an welchen sogar Freude erblüht. Manchmal ist es sogar gewollt. *g*

Lieben Gruß,
Luzifer
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Re: hhmmmmm -
Zitat: (Original von Himmelskind am 01.03.2011 - 22:27 Uhr) ich schleich jetzt schon ein paar tage um den text...und versuche ihn auf mich wirken zu lassen......und komm zum schluss....na..keine ahnung.....

irgendwie wirkt er seelenlos ?

lg
birgit

Seelenlos im Bezug auf den Protagonisten oder eher vom Schreibstil bzw. Wortwahl etc.? =)
Vor langer Zeit - Antworten
hanni86 Re: @ Hanni -
Zitat: (Original von Luzifer am 27.02.2011 - 21:45 Uhr) Wo du ein übersteigertes Mitteilungsbedürfnis hast, verkümmert meines zum Leidwesen mancher Beteiligten. ^^

Nein, den Text hätte ich sicher nicht "Hasenfuß" nennen können. Klar, mir würde auch ein Text einfallen, wo der Titel passen würde, aber hier sicher nicht. ^^
Vielmehr ist es ja ein Entschluss, der mit Arbeit für den Protagonisten verbunden ist. Außerdem, wenn er das Leiden genießt, kann es schlecht für ihn nachteilig sein. ;)

Die Formulierungen in dem Text sind alle so gewollt. Klar hätte ich "seit" schreiben können, aber es war mehr die Betonung auf den damaligen Zeitpunkt, als die Zeitspanne, gesetzt. Du kannst sie auch ruhig weiter anmerken, denn manchmal ist es ja keine Absicht. ;)

Wenn du Helden sehen willst, würde ich dir "Starke Männer" oder "Übergreifende Welten" empfehlen ^^, denn diese habe ich sicher nicht vergessen, diese verschwitzten knallharten Testosteronsäcke. =)

Ich weiß, ist es nicht schön, dass man alles am Protagonisten auslassen muss, weil der Autor sich von seinen Texten bewusst distanziert. ^^
Anders müsste man ja schon als geistiges und seelisches Wrack angesehen werden. ;)
Übrigens sind Luftgeister die liebsten Wesen, denn sie sagen viel darüber aus, wie tief man sich dem Text gewidmet hat. =)

LG
Luzifer

Da ist nun also ein Bild, von dem ich behaupte, dass es ganz eindeutig auf diese Weise aufgehängt werden soll und der Künstler kommt daher und sagt, nee, so nicht, anders rum. ;-)

Die Thematik hab ich inzwischen mit zwei Leuten diskutiert. Einmal mit einer Dame, meiner besten Freundin, einmal mit einem Herrn, meinem besten Freund.
Es sind Welten, die die Geschlechter trennen!

Wo wir Damen verzweifeln, wenn wir an jemanden geraten, von dem wir wissen, dass da etwas in Stein begraben ist, der aber nicht bereit ist, es frei zu geben, da nennen wir es Feigheit. Was gewinnt der, der sich verschließt, verzichtet er nicht auf die Wärme und die Farben dieser Welt? Und sind diese Dinge nicht so unendlich viel größer, so viel mehr wert, als alles andere? Sodass er -trotz der Arbeit, die dahinter steckt- stets den bequemen Weg wählt, weil es nur der ist, den er selbst bestimmen kann. Zu wagen auch mal fremdbestimmt zu sein und dadurch ausgesetzt, verletzlich, das kommt nicht in Frage.
Warum auch, fragt der Freund, wenn es doch gut ist, es fehlt dem Mann an nichts, er ist glücklich wie er ist, er braucht nicht mehr.

Herrje, das könnt ich niemals nachvollziehen! Niemals jemals! Und so muss ich unbefriedigt eine andere Meinung als gleichberechtigt hinnehmen, auch wenn ich, hihi, jederzeit mit Flipchart und Markern bereit wäre gegenteilige Beweise anzutreten. Die dann mit einem "Ich seh das anders" umgeblättert würden...

Liebe Grüße erneut und an dieser Stelle auch vielen Dank für Texte, die so viel hergeben, dass es eine Freude ist sie zu diskutieren, :-)

Hanni
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer @ Hanni - Wo du ein übersteigertes Mitteilungsbedürfnis hast, verkümmert meines zum Leidwesen mancher Beteiligten. ^^

Nein, den Text hätte ich sicher nicht "Hasenfuß" nennen können. Klar, mir würde auch ein Text einfallen, wo der Titel passen würde, aber hier sicher nicht. ^^
Vielmehr ist es ja ein Entschluss, der mit Arbeit für den Protagonisten verbunden ist. Außerdem, wenn er das Leiden genießt, kann es schlecht für ihn nachteilig sein. ;)

Die Formulierungen in dem Text sind alle so gewollt. Klar hätte ich "seit" schreiben können, aber es war mehr die Betonung auf den damaligen Zeitpunkt, als die Zeitspanne, gesetzt. Du kannst sie auch ruhig weiter anmerken, denn manchmal ist es ja keine Absicht. ;)

Wenn du Helden sehen willst, würde ich dir "Starke Männer" oder "Übergreifende Welten" empfehlen ^^, denn diese habe ich sicher nicht vergessen, diese verschwitzten knallharten Testosteronsäcke. =)

Ich weiß, ist es nicht schön, dass man alles am Protagonisten auslassen muss, weil der Autor sich von seinen Texten bewusst distanziert. ^^
Anders müsste man ja schon als geistiges und seelisches Wrack angesehen werden. ;)
Übrigens sind Luftgeister die liebsten Wesen, denn sie sagen viel darüber aus, wie tief man sich dem Text gewidmet hat. =)

LG
Luzifer
Vor langer Zeit - Antworten
hanni86 Holding Out For a Hero ;-) - In vielen Belangen bin ich ein Paradebeispiel. Das typische Bild der jungen Dame, die sich vom Leben mal hier- mal dorthin treiben lässt, die mit anderen jungen Damen kichernd auf der Parkbank sitzt oder gemeinsam mit einer zweiten flennend, die Männerwelt verfluchend, ein Glas Wein umklämmert hält, zu späterer Stunde einen Cocktail. Wie dem auch sei, als solches Individuum bar jeder Individualität (was ich, worauf ich doch bestehe, nur nach außen bin) liebe ich natürlich auch seichte, lustige Romanzen, hihi, darauf wollte ich ja eigentlich hinaus. Und in so einer hat kürzlich eine Dame gemeint "Life is the messy bits". Ein abgegriffener Spruch, klar. Darüberhinaus kitschig, schmalzig, altklug, all sowas. Aber andererseits doch etwas, das ich mir auf die Fahnen schreiben will um nicht das Leben neben dem Leben zu verpassen.
Das aufzuschreiben liegt sicherlich an meinem übersteigerten Mitteilungsbedürfnis. ;-)
Ansonsten, naja, derjenige, der die Skluptur baut ist ein törichter Narr, der Angst vor dem Leben hat, sich in seinem Selbstmitleid suhlt und das Leiden genießt. Sein Körper kann noch so gestählt sein, du hättest den Text auch "Hasenfuß" nennen können.
Und nun dazu, dass er mir trotzdem gut gefällt, der Text, nicht der Narr. Das tut er nämlich.
Am Anfang hab ich mich gewundert, ob du "Jahre sind vergangen, als..." meinst. Das "als" passt, wenn man will, ich hätte mit einem "seit" gerechnet aber beides hätte Berechtigung. Und am Ende kenne ich eher die Formulierung "Existenz um der Existenz willen", da hätte ich ein solches "um" verwendet. (Wenn dich solche Anmerkungen nur zu einem Augenrollen antreiben, lass ich sie weg ;-) ).
Naja, oder er tuts auch nicht, weil mich schon wieder dein Protagonist verärgert. Wo sind die Helden hin? Die Männer, die mit stolzgeschwellter Brunst in die Schlacht ziehen, alles riskieren, dabei vielleicht alles verlieren aber sich zwischen Untergang und Sieg keine Ruhe gönnen. Keinen Schutz in der jämmerlichen Sicherheit versteinerter Welten suchen, die sie der Welt berauben und umgekehrt.
Zugegebenermaßen ist gerade dieses Thema ein erst kürzlich bei Pinot Noir diskutiertes. ;-)
Hmmm, am Ende sagt so ein Text aber nichts über den Autor aus, wieder etwas, das einem die Zehennägel kräuseln will, weil jeder Zorn, den man dem Text oder seinen Figuren entgegenbringen will, einem Luftgespinst gilt.

Liebe Grüße,
Hanni
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Re: Eine Existenz um der Existenz willen.... -
Zitat: (Original von Forseti am 26.02.2011 - 08:23 Uhr) .......Zeilen, die mich sehr bewegen.....und wo bleibt das Leben, die gefühle...wenn wir nur existieren, weil wir müssen????

Liebe Grüße Marianne

Ist/sind eingefroren

Gruß
Luzifer
Vor langer Zeit - Antworten
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