Gedichte
... und die Hühner trugen Namen

Barfuss über Stoppelfelder,

Wolkenschlösser trieb der Wind,

durch verträumte Kindertage,

in meine kleine bunte Welt.

Blauer Himmel, Sonnenblumen,

ein Horizont schier grenzenlos,

glücklich lächelnd eingeschlafen

im Schatten eines Rebenstocks.

Auf der Wiese Margeriten,

an den Zöpfen bunte Maschen,

weiche Stacheln, Igelkinder

hinterm Haus im Heu versteckt.

Ewig meckernd eine Ziege,

streichelzarte Hasenohren,

und die Hühner trugen Namen,

lautes Geschrei um jedes Ei.

Haferbrei, Kartoffelsuppe,

durch Fensterritzen blies der Wind,

Badezimmer unterm Brunnen,

so wie die Katze wasserscheu.

Märchen, nur für mich erfunden,

gar lustig zaubert Kerzenlicht,

abends in den Kuschelstunden,

mir Schattenbilder an die Wand.

Oma nennt mich kleiner Engel,

Opa nur lächelnd, meine Maus

in ihrer Liebe tief geborgen,

verlief zu schnell die Kinderzeit

Es war Armut, sagt das Heute,

vieles kann es nicht verstehen,

doch Erinnerung lässt leise

Kinderglück mich wieder sehen.