Gedichte
Rota Teppich - Berlina Schnauze!

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"Rota Teppich - Berlina Schnauze!"
Veröffentlicht am 17. Februar 2011, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Einst brach ich auf, eine Welt zu erobern! Heut sitz ich in einem Käfig voller Narren! So kam ich zum Entschluss, "Will Hofnarr sein!" Und daran arbeite ich nun, in Berlin, das durch seine einmalige Nähe von Ost und West vielleicht schon einen Gedanken voraus ist. Mag sein, dass dieser Gedanke auch Nord und Süd einander etwas näher bringen kann.
Rota Teppich - Berlina Schnauze!

Rota Teppich - Berlina Schnauze!

Titel

Anke Engelke hat 's gesagt:

"Hallo Familie!" als sie die Gäste der Eröffnungsfeier begrüßte. Und sie hat erklärt, dass es ja tatsächlich wie ein Familientreffen sei.

Oho! Gut wahrscheinlich, dass wenige Berliner dort waren!

Denn die denken ja gern auch ironisch!

Etwa so: "Watt, Familientreffen? Wieda nur de ollen Kamelln, von verjangne Heldentaten und vaflossnen Ruhm. Nüscht neuet also!"

Tja, Anke, der Rheinische Humor ist eben nicht der einzige auf dieser Welt!

Rota Teppich

 




Mann! Kiek dir ma die Schicksen an,

die sind doch nich janz dicht!

Bei minus zwee in’n Seidenfummel,

da kricht man doch de Jicht!

 

Und kiek ma da, wie die posiert,

zeicht ihr rasiertet Been!

Det Dekolleté iss ooch jewachsen,

vor ’n Jahr war ’t noch janz kleen!

 

Komm, lass uns ma nach drinne jehn.

Hier sind zu ville Linsen!

Und eena steht ma uff de Botten!

Watt jibt ’et da zu jerinsen!

 

Ick hab doch nur det eene Paar,

nich teua, aba scheen,

und ooch so herrlich ausjelatscht,

deswejen so bequem!

 

Mensch! Eben noch so janz feudal,

nu sind se an varoh’n!

Jetz dränjeln se und knuffen sich

vor jedet Mikrofon.

 

Ach kiek ma! Süß! De Pinguine!

Fliecht da nich een Tupet?

Ach nee! De Herrn der scheenen Dam’n,

haun sich um det Buffet.

 

Watt nu? Jetz ström’se rin, in’n Saal,

sitzen artich in’ne Reihe.

Glotzen, wie Kindas bei de Messe,

awarten de höchste Weihe.

 

Det iss scheena als so’ne Kamera,

ooch det Reh macht nich so ville her,

selbst wer eenen Onkel Oscar hat,

hätt’ doch jern so’n joldenen Bär’!

 

Nu iss’et vorbei! Kiek an, wie se strahl’n!

Hör, wie de Valiera motzen!

Komm, raus hier! Ick brooch jetz Berlina Luft.

Mach schnella, sonst muss ick  kotzen!

  

Berlinale, Bundespresseball,

Kamera, Bambi  und ooch de Henne,

Allet ausjelatscht, man feiat sich selbst

Und denn? Det jeroße Jeflenne!

 

Weeste watt? Ick schmeiß meene Botten wech!

Morjen werd’ ick mir neue koofen!

Die ollen sind zwar so scheen bequem,

doch nur bei’n steh’n, und nich bei’n loofen!

                                                                                PeKa  

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Hörbuch

Über den Autor

pekaberlin
Einst brach ich auf, eine Welt zu erobern! Heut sitz ich in einem Käfig voller Narren! So kam ich zum Entschluss, "Will Hofnarr sein!" Und daran arbeite ich nun, in Berlin, das durch seine einmalige Nähe von Ost und West vielleicht schon einen Gedanken voraus ist. Mag sein, dass dieser Gedanke auch Nord und Süd einander etwas näher bringen kann.

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MerleSchreiber Jessas, wos is denn dös!!! Nachdem ich so einiges gegoogelt habe (z. B. Botten=klobige Schuhe), muss ich sagen: Ein überaus engagiertes und amüsantes Gedicht, lieber Peter. Auch wenn ich manch einzelne Wort nicht verstanden hab`, den HUMOR versteh ich schon - der ist klasse!
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende nach Berlin!
Merle
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Danke Merle, für deine Mühe!
Hat das Hörbuch auch nicht geholfen?
Schreib mir, was du nicht verstehst! Ich werde es dolmetschen, natürlich ins Hochdeutsche. Bei Bayrisch ging's mir wohl wie dir!
Liebe Grüße Peter
Vor langer Zeit - Antworten
Zentaur ich habe noch ein paar Coins für deine neuen Botten gefunden. vielleicht reicht's noch für eine Currywurst nach der Shoppingtour.
lg Helga
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Ick dank ooch scheen, Helja!
Hab mir welche gekauft, die nicht stillstehen können!
Aber vielleicht sollten wir mal für die Schuhe der Akteure spenden?
Die stehen nach wie vor rum und posieren nur, geblendet vom eigenen Heiligenschein.
Liebe Grüße Peter
Vor langer Zeit - Antworten
Albatros99 Nu guck ä moa hoar, woas de Bouletten for hibsche Verschel reimn tun! Liebe Grüße aus der Oberlausitz - Christine
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Na, ob de Anjesprochenen det ooch so hübsch finden, weeß ick nich!
Aba, watt sone olle Berlina Jeroßschnauze iss, lässt sich davon nich beeindrucken, watt de Andren denken tun!
Übrijens: Det "B" uff'n Nummanschild, heeßt nich Boulette! Nee! Det heeßt "Blöd". Aba ooch daraus machen wa uns nüscht, wei wa wissen, det et nur Blöde und Janz Blöde jibt. Und wir sind eben blöde!
Aba, lass dir nich ärjern, Christine, ick hab ooch ma für drei Jahre inne Obalausitz jewohnt, und fand de Menschen da janz in Ornung!
Liebe Jerüße Peta aus Spreeathen (vaschuldet wie de Athena sind wa ja tatsächlich)
Vor langer Zeit - Antworten
Albatros99 Ha, ha, gut gebrüllt Löwe. Wir haben vor paar Jahren unsere Große nach Berlin geschickt, na, jetzt hat se die gleiche große Berliner Schnauze (und inzwischen och Schulden wegen völlig überteuertem Haus) Ja, so geht das mit der Hauptstadt! Da ist `s am ewigen Hintern der Welt zumindest ruhiger. Liebe Grüße Christine
Vor langer Zeit - Antworten
Sealord Dat hasse aba fein jesacht, so eina aussm Pott konnt dat auch verstehen!
LG Uwe
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pekaberlin Danke, Uwe!
Na, ja, das ist ja auch so eine Art "Hochberlinerisch"!
Liebe Grüße Peter
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Sealord Ja mitte Staublunge, oder Säuferleber kannste eben nur nuscheln! ;-)
LG Uwe
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