Meine Freundin und ich shopten in einer Boutique. Mit zwei riesigen Tüten traten wir wieder auf die Straße, als ein Auto angerast kam. Ich rief: "Pass auf! Ein Auto!"Â
Zu spät! Sie konnte nicht mehr ausweichen. Das Auto überfuhr sie.Nun schrie und weinte ich. Der Wagen fuhr davon. Der Fahrer hatte Fahrerflucht begannen. Es war einfach nicht zu glauben. Schnell umringten uns Leute. Sie fragten, ob alles okey sei und ob ich mir das Nummernschild gemerkt habe. Ich schüttelte den Kopf. Ein Mann näherte sich meiner Freundin. Er senkte den Kopf und sagte: "Sie ist tot."
Oh Mann, mir wurde schwarz vor den Augen und ich kippte um. Wie ich ins Krankenhaus gekommen war, erinnerte ich mich nicht mehr. Ich bemerkte die Leute am Krankenbett, schloss aber wieder die Augen und verhielt mich ruhig. Aus den Augenwinkeln erkannte ich meine Eltern und eine Krankenschwester.Â
"Wird sie wieder gesund?" hörte ich meine Eltern fragen.
"Ja, doch im Schlaf redet sie immer von Rache."Â
Tat ich das, überlegte ich, kannte ich etwa den Mörder?Â
Nach dem Krankenhausaufenthalt fühlte ich mich dann wieder einigermaßen wohlauf. Ich betrat die Küche, nahm meine Handtasche und legte fast instinktiv ein Messer hinein. Was mache ich da, dachte ich überrascht über mich selbst. Ich lief die Treppen hinauf zum Büro meines Vaters.Â
"Oh, nein tu das nicht!" hörte ich eine Stimme in mir sagen.Â
Trotzdem maschierte ich weiter und öffnete die Schublade des Schreibtisches. Vaters Pistole! Da war sie. Ich nahm sie mir. Mein Vater hatte mir vor einiger Zeit gezeigt, wie man diese benutzt. Ich verließ das Haus und kam zu einer Straße. Dann klingelte ich bei einem Haus. Es öffnete ein Mann. Ich schrie in sogleich an: "Was sollte das Karl?"Â
Mit den Ellbogen verschaffte ich mir Zugang zum Haus.Â
"Komm schon, Â Alina. Du wolltest das doch auch!" meinte Karl.Â
"Nein, nein, das wollte ich nicht! Nein!" rief ich außer mir.
"Doch, Alina, das wolltest du."
"Nein! Auf keinen Fall." schluchzte ich, "ich kann nicht mehr mit dir zusammen sein. Wie konntest du nur deine eigene Freundin Maria umbringen."
Karl antwortete nicht mehr. Er sagte nur:
"Komm ins Wohnzimmer. Dort reden wir weiter."
Er drehte sich um, ich griff in meine Handtasche und zog das Küchenmesser hervor.Â
"Nein, das werden wir nicht!" brüllte ich heiser und rammte ihm das Messer in den Rücken.Â
Er schrie, fiel um und war tot. Danach zerrte ich einen Abschiedsbrief aus der Handtasche und nahm die Pistole. Ich verabschiedete mich von dem Leben und während ich weinte schoss ich. Das Blut floß an mir herunter, ich öffnete zum letzten Mal die Augen und flüsterte: "Ich kann einfach nicht mehr."
Dann schloss ich die Augen und war auf der Stelle tot.Â
Stunden später wurde meine Leiche von Polizisten gefunden. Sie fanden auch den Abschiedsbrief. Meine Eltern weinten. Auch die Eltern von Karl weinten.Â
"Nein, warum gerade meine Tochter?" trauerte meine Mutter.Â
Ein Polizist las den Brief vor:Â
LIEBE MUTTER, LIEBER VATER,
ICH KONNTE NICHT MEHR DAMIT LEBEN, DARAN SCHULD ZU SEIN, DASS MARIA TOT IST. ICH WAR EGOISTISCH. ICH WOLLTE KARL FÜR MICH, OBWOHL ER MIT MARIA ZUSAMMEN WAR. ICH WIES IHN AN, MARIA LOSZUWERDEN, ANSONSTEN WOLLTE ICH NICHT MEHR MIT IHM ZUSAMMEN SEIN. DARAUF SAGTE ER NUR, DASS DER DAS ERLEDIGEN WÜRDE. ES TUT MIR LEID, EUCH SOLCHE SCHMERZEN BEREITET ZU HABEN, ABER LEIDER KONNTE ICH DAMIT NICHT LEBEN UND KARL SOLLTE DAS AUCH NICHT.  Â
ALINA
Schließlich brachte man meine und Karls Leiche hinaus. So "lebte" ich glücklich unter der Erde, neben Maria und Karl. Und hätte ich ihn nicht umgebracht, hätte er es mit mir getan, denn im Wohnzimmer lag eine Pistole und ein Ticket nach Amerika. Oh ja, er wusste, dass ich komme.Â