Romane & Erzählungen
Das Märchen von der Langeweile

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"Das Märchen von der Langeweile"
Veröffentlicht am 02. Februar 2011, 6 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Ein Mensch mit einem großen Erfahrungsschatz., mit viel Humor, mit viel Liebe den Menschen gegenüber, ein Querdenker mit viel Kreativität, ein Mensch, der gerne schreibt, Theater spielt, improvisiert, ein Genießer und ein bekennender Holland-Fan ist.
Das Märchen von der Langeweile

Das Märchen von der Langeweile

 

Chorus:

Langweile, Langweile, du mein Vergnügen, Langweile, Langweile, du meine Lust….

Gäb’s keine Langweile, gäb’s kein Vergnügen, gäb’s keine Langweile, gäb’s keinen Frust…..

 

Im Wartezimmer eines Arztes....

Es dauerte schon eine ganze Weile, bis ich erfuhr, wie lange ich noch warten musste. Ich las das kurze Märchen von der Langen&Weile:

 

Vor vielen, vielen Jahren wohnte hinter nie enden wollenden Bergen auf einer nie enden wollenden Ebene die Weile in einem Haus ohne Ecken und Kanten. Es hatte die gleiche Farbe der Ebene angenommen, unterschied sich kaum von der Ebene, in der weder Pflanzen noch Steine noch 

 

 sonst etwas wuchsen. Es war also auch ein total ebenes Haus. Wenn man nicht gewusst hätte, dass es da war, hätte man meinen können, dass in dieser Ebene das totale Nichts herrschte. Eines Tages machte sich die Lange auf den Weg, um die Weile zu besuchen, da sie sich schon eine Weile lang nicht getroffen und erst recht nichts voneinander gehört hatten. Als die Lange schon eine ganze Weile gegangen war, ihr Gähnen kaum zu verhindern wusste, tauchte aus der Tiefe der Unendlichkeit eine engelsgleiche Gestalt auf. Die unerwartete Begegnung ließ sie eine Weile lang ihren ermüdenden Weg vergessen. Die Gestalt sagte nämlich zu Lange: „Wandle auf den Pfad der Tugend! Wenn du nicht den richtigen Glauben hast, wirst du eine Weile lang in der Hölle zubringen!“ „Die Weile, die ich suche, ist aber nicht lang“, erwiderte Lange, langsam ärgerlich werdend.

 

 

„Wer bist du denn?“ fragte sie anschließend. „Ich bin doch die Monika“, sagte die engelsgleiche Gestalt. „Noch ist es Zeit zur Umkehr“, fuhr sie mit harter Stimme fort.

„Wenn ich jetzt umkehre“, antwortete Lange, „habe ich den ganzen Weg umsonst gemacht. Ich will doch nur die Weile besuchen. Ich glaube daran, dass ich sie finde. Wie dieser Pfad, auf dem ich wandle, heißt, weiß ich nicht. Was fällt dir überhaupt ein, zu glauben, dass Weile und ich in der Hölle unsere Zeit zubringen wollen.! Das wäre uns viel zu langweilig. Was heißt hier überhaupt richtiger Glaube? Erstens gibt es den nur in den christlichen weblogs christlicher Communities und zweitens muss das nicht richtig sein, an das viele Millionen Menschen glauben. Denk doch  an den Spruch: Esst Scheiße! Millionen Fliegen können nicht irren.

 

 Außerdem geht es dich einen Scheißdreck an - oder sollte ich sagen feuchten Kehricht? - , an was ich glaube.“

Die engelsgleiche Gestalt Monika schnappte nach Luft. „Ein Abgrund tut sich hier auf! Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie sagen und tun“ schrie sie mit sich überschlagender Stimme und schickte sich an, ins nichts zu verschwinden. „Verweile doch, du engelischer Mensch“, entgegnete Lange, immer noch jenseits von Weile. „Woher hast du diesen schönen Spruch mit dem Vater?“ fragte Lange die Monika. „1.Mose 3,14 – Ezechiel 4,45 – Matth.3,56 –Mark.7,16 –Luk.5,12 – Joh.5,44 -3. Joh.3,33“ „Hör auf! Hör auf! Das wird ja immer langweiliger..“, unterbrach Lange die Aufzählung der engelsgleichen Gestalt. Monika war, immer weiter diese Bibelstellen aufzählend, im Nichts verschwunden und konnte nun mit nichts mehr antworten. 

 

So ging Lange weiter, lange darüber sinnierend, was das Nichts sei.

Es muss wohl die Hölle für jemanden sein, im Nichts zu verschwinden, dachte sie noch. Doch weit kam sie nicht. Schon nach den nächsten Schritten befiel sie ein herzhaftes Gähnen. Oha, dachte sie, Weile muss in der Nähe sein! Wie schön, denn Gut Ding muss seine Weile haben!  Und für ein gutes Ding hielt sie sich. Zu Monika fiel Lange noch der folgende Spruch ein : Wer anderen in der Nase bohrt, hat selbst nichts drin. Genau! Ich lass es nicht zu, dass Monika in meiner Nase bohrt!

Diesen Entschluss setzte sie sofort mit ihrem berühmten zweiten Lächeln  in die Tat um, schneuzte zweimal in ihr Nasentuch und achtete darauf, dass nichts wieder aus dem Nichts auftaucht. Dadurch, dass nichts wieder aus dem Nichts auftauchte, konnte Lange endlich schon von weitem die Weile erkennen. 

 

Kaum bei ihr angekommen, wusste Lange von nichts zu erzählen. Ãœber diese Begebenheit freuten sich Lange & Weile…….

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Ein Mensch mit einem großen Erfahrungsschatz., mit viel Humor, mit viel Liebe den Menschen gegenüber, ein Querdenker mit viel Kreativität,
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Nageki Hm... - Irgendwie habe ich bei dieser 'Geschichte' nicht gelächelt/gelacht.
Doch zuerst zu Unebenheiten, die mir während des Lesens bewusst geworden sind:
"Außerdem geht es dich einen Scheißdreck an - oder sollte ich sagen feuchten Kehricht-, an was ich glaube."
Unschön. Durch die Wiederholung von AN wird der Rhythmus in dieser "Geschichte" unterbrochen. Zudem ist es eine unelegante Lösung, zumal du dir selbst ins Wort fällst.
Was fällt dir überhaupt ein, zu glauben, dass Weile und ich in der Hälle unsere Zeit zubringen wollen.!"
Falsche Zeichensetzung. Entweder ? oder ?!
Humor hat jeder Mensch, nicht wahr? Meinen hat die Geschichte nicht hervor gelockt, wenn es denn überhaupt zum Lachen bringen sollte.
Für (mich) war es viel mehr Zynismus... oder wahlweise auch Sarkasmus.
Die Geschichte im Gesamten gefällt mir jedoch, sie ist wirklich bemerkenswert.
Der Rhythmus in diesem Text und die ganzen Farbkleckse der Wörter ergeben bei mir ein warmes, und doch düsteres Gemälde.

"Und so trug es sich zu, dass das Ende ohne Weile und Lange keine Langweile sein konnte. Und weil sie sich damals trafen, gibt's die Langweile (auch) heute noch."

Ein letzter Gedanke zu deiner Geschichte. Sie hat mir gefallen, wie gesagt.

Lg
Nageki


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Tilly ist lustig - und macht doch nachdenklich...
die idee ist schön wie kurz und weil

thomas
Vor langer Zeit - Antworten
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