Romane & Erzählungen
Abrechnung!

Abrechnung!

Ana ist heute bei ihrem Vater zu Besuch. Das erste Mal seitdem sie vor sieben Jahren von zu Hause abgehauen ist.

 

Ana geht es schlecht, sehr schlecht! Sie versucht immer es zu verbergen. Aber ich sehe es trotzdem. Sie sieht krank aus. Sie ist mager und lauter Narben und Einstiche zieren ihren Körper.

Sie verdeckt all dies unter einer Schicht von Kleidung, doch es ist als könnte ich hindurch schauen. Ich spüre  ihren Schmerz, ihre Verletzlichkeit, ihre Angst und ihre Kraftlosigkeit!

So gern würde ich sie in den Arm nehmen, doch Ana sieht mich nicht. Ich bin nur dafür da, um ihr Kraft zu geben, um ihr heute Beizustehen.

So wie ich es bei all anderen Mädchen auch getan habe.  Ich habe ihnen immer gesagt, dass sie es tun müssen. Ich wollte, dass sie ihre Peiniger töten, weil sie auch ein Stück weit getötet wurden.

 

Als ihr Vater sie sah, ahnte er wohl schon, dass dieser Tag nicht gut für ihn Enden wird. Aber er ließ sie trotzdem herein.

Sie war nervös, eine Hand in ihrer Tasche umklammerte dieses kalte Ding. Er sah es nicht, aber sie spürte es und ich gab ihr das Gefühl das es das richtige ist! Anna sammelte sich und da kamen sie auch schon aus ihr heraus, die ganzen Worte, die sie all die Jahre für sich behalten hat:

 

„Nun bin ich 23 Jahre alt und ich denke wir haben noch so einiges zu klären!

Als ich 3 Jahre alt war meintest DU, du hättest das Recht meine kleine Seele zu zerstören.

Du nanntest mich dein Eigen.

Und es war dir egal was dies für Folgen mit sich trägt, das Einzige was für dich zählte, war das dein Durst gestillt wird. Es ging nur um Dich. Immer nur zum Dich.

Es ging um dich als du meintest in mein Zimmer kommen zu müssen.

Es ging um dich als du dich neben mich gelegt hast.

Es ging um Dich als du mich angefasst hast.

All die Jahre, all die Jahre die du mich gequält hast, ging es immer nur um Dich!

„Fühlt sich das nicht schön an, mein Herzchen“, fragtest du mich?!

Dabei war es dir egal wie es sich für mich anfühlt… Hätte ich nein gesagt hättest du ja trotzdem weiter gemacht.

Heute kann ich dir sagen wie sich DAS angefühlt hat!

Es war eklig. Es war grausam. Es tat weh. Du warst so grob. Selbst als ich geblutet habe, hast du nicht aufgehört!

Doch ich weiß, auch heute ist dir das egal.

Aber mir nicht. Deswegen bin ich hier mein liebster Daddy!“ 

„Aber Herzchen, du wolltest das doch auch!“ sagte ER.

 

„Nenn mich nicht Herzchen, wage es nicht noch einmal! Und nun sag mir das ich  das wollte? ICH??? Denkst du wirklich ein dreijähriges Kind wollte das du es vergewaltigst?!“ schrie Ana.

Ihre Hände zitterten und sie klammerte sich noch mehr an „sein Ende“.

„Anna, so ist`s gut. Zeig ihm wer nun der Boss ist. Zeig ihm, was du mit ihm vor hast!“ flüsterte ich ihr gedanklich zu! 

Sie hat mich gehört… Denn im gleichen Moment zückte sie die Waffe und zielt auf seinen Kopf!

„So Daddy, dein Herzchen hat heute großes mit dir vor“, hauchte sie voller Hass und drückte ab.

Sein blick erstarrte, als er realisierte was geschah, doch es war zu spät, denn die Kugel schoss direkt in seinen Schädel und pustete damit die letzten Gedanken heraus.

 

Ana und ich haben es geschafft. Wir haben ihm ebenso sein Leben genommen wie er es mit ihr tat.