Romane & Erzählungen
Beyond good an evil

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"Beyond good an evil"
Veröffentlicht am 24. Januar 2011, 12 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Beyond good an evil

Beyond good an evil

Beschreibung

Ein Ausschnitt aus dem Roman, den ich gerade schreibe. Ich würde mich über Rückmeldungen freuen.

In the light

Mel und Silas standen in gleißendem Licht. Der Ort an dem sie sich befanden schien keine Grenzen zu haben. Endlos erfüllte das strahlende Weiß die Umgebung und tauchte die Beiden in ein anhaltendes Schimmern.

„Ahja. Das also passiert wenn man von einem Schatten verfolgt wird und durch ein Fenster klettert“, ertönte Silas Stimme in der Leere. „Mel, glaubst du wir sind tot? Ist das dann hier das Paradies? Ein bisschen trostlos, meinst du nicht auch?“

Mel reagierte nicht sofort und als sie dann doch zu einer Antwort  ansetzte kam ihr ihre Stimme heller und klingender vor. „Silas ich habe keine Ahnung was gerade passiert ist. Geschweige denn wo wir sind. Wir standen doch eben noch in der Uni, vielleicht träume ich und du bist gar nicht real!“. Entschlossen kniff sie ihn kräftig in den Oberarm.

„Aua, was sollte das denn?“, erwiderte Silas empört. „Seit wann kneift man denn jemand anderen, wenn man träumt?“

„Sry, stimmt, da hab ich wohl was durcheinandergebracht. Aber dann weiß ja wenigstens einer von uns, dass wir „wirklich“ hier sind.“ Nach einer Pause fügte sie etwas tonloser hinzu: „Wo auch immer nun „hier“ sein mag.“

Sie betrachtete ihre Finger, welche ihr  ungewöhnlich rein erschienen und hell strahlten.

„Sag mal, hast du eine Idee warum wir so leuchten?“

„Keine Ahnung Mel, ich bin genau wie du auch erst eben hier angekommen. Wobei ich nicht mal sagen kann ob von oben unten, rechts, links oder was weiß ich.“

Suchend blickte er sich um. „Ich weiß nicht mal worauf wir stehen! Ich kann keinen Boden erkennen!“ Er hockte sich nieder und betastete neugierig den vermeintlichen Grund. „Glatt“, meldete er sich wieder zu Wort. „Absolut eben und irgendwie…warm. Aber angenehm hm.“

„Okay“, ließ sich nun wieder Mel vernehmen, „lass uns versuchen logisch vorzugehen. Wir müssen rauskriegen wo wir sind, wie wir hierhergekommen sind und was für ein Ort das hier genau ist.“ Sie stellte sich näher zu ihm und griff nach seiner Hand.

 „Mel, findest du das ist der richtige Augenblick für sowas? Ich hab dich ja auch sehr gerne aber meinst du nicht auch, dass Mathais darüber nicht sonderlich erfreut wäre?“ Das Grinsen war so deutlich, dass sie meinte, es in seiner Stimme heraushören zu können. „Du hast ja keine Ahnung“, fauchte sie zornig und zog dabei den überraschten Silas, der mit einer solch heftigen Reaktion auf den  lockeren Scherz nicht gerechnet hatte, hinter sich her, während sie davon stapfte.

Nachdem sie eine Weile gelaufen waren bemerkte Mel: „Weißt du was mich wundert? Du warst doch eben noch am Ende deiner Kräfte oder? Mittlerweile hast du einen Teint wie ein rosiger Babypo. Vielleicht wirkt sich dieser Ort hier auf unsere Vitalität aus?“

„Wenn das so ist, lass uns gleich hier bleiben. Wenn jetzt auch noch ein großer, fettiger Cheeseburger in meiner Hand erscheinen würde, zusammen mit diesen großartiges, frittierten Pommes, dann könnte ich mich sogar daran gewöhnen, dass wir wie zwei Glühbirnen leuchten.“

Ein Cheeseburger erschien in seiner Hand.

Mit offenem Mund starrte Silas auf das warme, eingepackte Essen, welches einen angenehmen Geruch verbreitete und ihm und Mel das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ.

„Okay, dass probier ich gleich noch mal: Ich hätte gerne außerdem noch eine große Cola mit Eiswürfeln und ein großes Stück Schokoladenkuchen mit einem dieser kleinen, lustigen Schirmchen aus Papier darauf. In blau bitte. Also das Schirmchen, nicht der Kuchen.“

Lautlos erschienen neben dem Essen die Dinge, die Silas aufgezählt hatte. „Jaaaaaaa! Fantastisch! Mel, wir SIND tot! Und das hier ist das Paradies!“, jubelte er und ließ sich im Schneidersitz nieder, um sehnsüchtig den Burger auszuwickeln. Als er gerade genussvoll reinbeißen wollte schlug Mel ihm das Essen aus der Hand.

„Was soll das? Mel, es gibt hier Essen! Leckeres, schmackhaftes Essen. Es füllt den Magen, genauer: meinen Magen!“

„Bist du verrückt, du weißt doch nicht mal was das ist! Vielleicht ist es giftig, verflucht oder weiß der Teufel was!“

„Ha! In den ganzen Büchern, Märchen und Filmen ist Essen, das wie von Geisterhand auftaucht äußerst selten gefährlich! Außerdem hab ich Hunger! Du kannst dir ja Medikamente herbeiwünschen, sollte ich irgendwelche Anzeichen von unerwünschten Begleiterscheinungen zeigen!“ Er griff entschlossen nach dem Burger und biss ein großes Stück heraus. „Hmp, Mel, daf ift der fantaftischte, vergiftete Burger den ich je gegessen habe! Lieber weißer Ort, ich hätte gerne noch einen! Nein, am Besten gleich zehn!“. Während aus dem Nichts zehn weitere Burger erschienen, beobachtete Mel misstrauisch Silas´ Gesichtsfarbe, Atmung und allgemeinen Gesundheitszustand. Aber außer entrückte Grunzlaute, welche auf sein Essverhalten, aber anscheinend nicht auf die Nahrung an sich zurückzuführen waren, konnte sie keine beunruhigende Veränderung an ihrem Freund feststellen.

„Nun nimm schon auch einen! Die sind echt gut!“, sagte er und hielt ihr auffordernd und schmatzend einen Burger hin.

Misstrauisch nahm sie ihn entgegen, während Silas sich über den Schokoladenkuchen hermachte.

„Es schmeckt tatsächlich so, als hätten wir ihn soeben aus einem Fast-Food-Restaurant gekauft“, dachte sie, während sie langsam kaute.

„Gut, dann versuch ich das auch: ähm, lieber weißer Raum, ich hätte gerne einen grünen Wackelpudding, mit einer Portion Sahne darauf.“ Kaum hatte sie den Satz ausgesprochen, erschien das von ihr Gewünschte vor ihr auf dem Boden.

„Ah, danke. Und einen kleinen Löffel bitte auch noch“, fügte sie hinzu als sie, immer noch ein wenig ungläubig, die grüne, appetitlich aussehende Gelatinespeise vor sich betrachtete.

Sie griff nach dem Löffel, der akkurat neben der Schale aufgetaucht war und begann von der Masse zu kosten. „Hmm, köstlich! Also besser ist das zuhause auch nicht“, stellte sie zwischen zwei großen Portionen fest.

Silas spielte mit dem kleinen Papierschirmchen und nuckelte gesättigt an seinem Getränk.

„Mich würde interessieren“, sagte er, „ob das mit anderen Gegenständen auch funktioniert und ob man diese auch wieder verschwinden lassen kann.“

Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf, schloss die Augen und murmelte: „Ich  hätte gerne ein Daunenkissen, nicht zu fest und nicht zu hart. Und eine Bettdecke und zwar so eine, die so riecht wie das Waschpulver, was bei uns zuhause immer benutzt wurde. Und dann hätte ich gerne noch einen Fotoapparat, am Besten eine Spiegelreflexkamera, die  Neueste, die derzeit auf dem Markt ist.“

Verzückt beobachtete er, wie sich ein Bettdeck sanft über ihn legte, dass tatsächlich nach seinem Lieblingswaschpulver roch. Er schob sich das dazugehörige Kissen unter den Kopf und schloss zufrieden die Augen. Beiläufig nahm er war, wie Mel etwas murmelte und schreckte je hoch, als sein Kopf auf die harte, warme Bodenoberfläche knallte und ein feuerwehrroter Wecker neben ihm schrill klingelte.

„Das war gemein!“, beschwerte er sich und rieb sich mit der Rückhand seinen Hinterkopf. Mel schüttelte sich vor Lachen, während Silas sich murrend wünschte, dass der Wecker wieder verschwand.

„Wir können also festhalten, dass wir uns in einem uns nicht bekannten Ort befinden, in dem anscheinend alles Materielle, dass wir uns wünschen, wahr wird.“

„Bleibt die Frage“, ergänzte Silas, „was passieren würde, wenn wir uns Antworten wünschen würden. Jemand der uns erklärt was los ist.“

Beide schwiegen grübelnd.

„Ich schlag vor wir probieren es einfach aus. Silas, du oder ich?“

„Madame, ich lasse ihnen den Vortritt. Du warst schon immer besser im Formulieren als ich.“ Mel nickte. Sie überlegte kurz und sprach dann mit fester Stimme: “Ich wünsche mir, dass jemand hier erscheint, der uns erklärt wo und warum wir hier sind, ohne das dieses etwas oder dieser jemand uns nicht gut gesonnen ist.“

Eine Zeitlang passierte gar nichts.

Dann ertönte langsam ein heller Ton, der aus allen Richtungen zugleich zu kommen schien und immer lauter wurde.

Durchdringend hallte er durch die Luft und erfüllte Körper und Geist von Mel und Silas mit pulsierender Kraft. Es war als würden sie eins werden mit dem Laut, ihr Atem bildete den Takt und ihre Herzen schlugen in einem lang vergessenen Rhythmus zu dem silberhellen, reinen Klang.

Bilder tauchten vor ihnen auf und schoben sich langsam in ihr Bewusstsein. Sie sahen Licht und Dunkel, einer uralten Antagonie folgend auseinanderstreben und wieder zueinander findend. Zeuge dieses ewigen Kampfes, der stetigen Entfremdung und Wiedervereinigung dieser beiden Kräfte zu werden, ließ Mel und Silas vor Ehrfurcht erstarren. Licht und Schatten, Dunkelheit und Helligkeit, der vor ihnen stattfindende Kampf spiegelte keinen dieser Begriffe wieder: eher waren alle diese Eigenschaften in den zwei Kräften vereint. Lichtblitze zuckten, Schatten bäumten sich auf, Schwarze Wolken ballten sich düster zusammen, Helligkeit durchflutete diese und keinen Augenblick wurde das stetige Ringen durchbrochen...

 

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Magic

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Magic Vielen Dank für die Rückmeldungen :)
Das gibt mir wirklich Mut, weiterzuschreiben, Merci :)
Vor langer Zeit - Antworten
MissLyra Ja ich will auch unbedingt noch mehr davon lesen. Du bist echt begabt. Bitte stell noch mehr rein! Danke!
Selina
Vor langer Zeit - Antworten
Mediocre Sehr gute Spache und schöne Idee. Würde gern mehr davon lesen.
Angelika
Vor langer Zeit - Antworten
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