Kurzgeschichte
Ein Auge zudrücken

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"Ein Auge zudrücken"
Veröffentlicht am 30. Januar 2007, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich lebe frei nach dem Motto von Seeed: Es ist egal, ob du studiert hast oder gut f..kst, der Meister erkennt, will ich relaxen, oder mehr Geld und den ganzen Mist, was du verdienst ist was du kriegst! "BLUTIGE LECKERBISSEN" ALLE MEINE HORRORSTORYS ZUSAMMEN GETRAGEN, NATÜRLICH DANK EURER HILFE UND GUTEN RATSCHLÄGEN ÜBERARBEITET, LEKTORIERT UND ES WIRD AB DEM 1 JULI IM BUCHHANDEL, SO WIE IN INTERNETHANDEL (AMAZON etc.) ZUHABEN SEIN. ALSO ...
Ein Auge zudrücken

Ein Auge zudrücken

Ein Auge zudrücken

Wir hatten es geschafft. Die Sache lief wie geschmiert. In Krefeld hatten wir den Zug pünktlich bekommen, genauso die Verbindung von Viersen nach Venlo. In Venlo fanden wir die Wohnung des Marokkaners sofort und Dimmer machte den Deal auch wie besprochen klar.
Jessman ging die Muffe auf Grundeis. Dabei war er der erste, der Hier gerufen hatte, als Dimmer uns fragte, ob wir uns einen Hunderter verdienen wollten. Wir standen also in der Toilette des Marokkaners, hatten unsere Baggypants bis zu den Knöcheln herunter und versuchten uns nicht auf die Säcke zugucken, was Jessman schwer fiel, weil er so verklemmt war und Dimmer, weil er auch schon mal gerne den Bullen ritt.
Ich wollte es gar nicht wissen, schließlich weiß ich, dass ich den Kleinsten der Welt habe. Aber ich schweife ab.
Dimmer hatte das Gras auf drei gleiche Pakete verteilt und wollte es gerade mit der Frischhaltefolie umwickeln, als Jessman sagte: „Ich schaff das nicht! Wenn die mich kriegen, dann wandere ich in den Knast. Dann Hat meine Ex endlich was gegen mich in der Hand.“
„Was soll das heißen?“ Dimmer schaute ihn genervt an. Jessman konnte einen auch nerven. Er war so was, wie mein behinderter Bruder, ich schleppte ihn überall hin mit. Nur weil er mein Freund war, sprachen meine anderen Freunde überhaupt mit ihm. „Wir hatten klar gemacht wie es läuft!“
„Ich hab schiss Mann!“
„Ich gebe dir zehn Gramm, wenn die uns kriegen, kommst du mit einer Vorstrafe davon.“
„O-o-okay!
Dimmer faste in den Sack Gras, nahm nach seinem Gefühl, das ihn kaum trog, er ist der ungeschlagene Hanfkönig, wickelte Folie darum roch daran und klebte es Jessman unterm Hodensack. Dabei grinste er.
Jessman zog die Baggy wieder hoch und drehte sich weg. Unsere Brocken waren so um einiges großer und Dimmer machte zwei große Fladen von dem Pot. Wickelte alles gut ein und klebte sie mit Teppichkleber in die Hosen.
„Wenn sie uns filzen sind wir dran!“
„Und?“ Mir war es egal. Ich brauchte das Geld. Und wenn ein demokratischer Staat wie Holland das Kiffen erlaubte, warum musste dann unsere Bundesrepublik so ein Spielverderber sein. Ist doch kein Koks, sagte irgendeine Stimme aus irgendeinem Film zu mir und eine halbe Stunde später standen wir am Bahnhof und warteten auf den Zug nachhause.
Wir bestiegen ihn pünktlich und setzten uns ins Nichtraucherabteil.
Jessman saß neben mir und schwitze. Dimmer saß mir gegenüber und blickte ihn böse an. „Wenn du die Sache versaust, bin ich echt angepisst.“
„Ja, ja!“ Jessman schluckte trocken.
Da setzten sich vier Jungs, gerade achtzehn, somit zehn Jahre junger als Jessman und ich und drei junger als Dimmer.
„Geiles Zeug“ Der größte der Gruppe lachte, setzte sich auf die gleiche Reihe wie Dimmer und rieb sich geschmackvoll durchs Gesicht. „Das knallt Leute!“
Dimmer schaute nun böse zu denen.
„Lass uns mal gehen Männer, wegen den Bengels fliegen wir noch auf.“ Flüsterte er.
Ich schüttelte kurz, aber heftig den Kopf und gebot ihm mit der linken Hand Einhalt. Wir blieben sitzen.
Die Jungens kicherten, sie waren mächtig zugeraucht. Überboten sich gegenseitig mit Grasgeschichten.
„Bohr, Alter ich hab mal ein Zeug geraucht. Danach hatte ich durst, ich hätte einen ganzen See aussaufen können!“
„Ahh! Ja Mann!“ (Irgendwie müssen kleine Kiffer immer sprechen wie der gute alte Bob Marley. Warum eigentlich?) „Wir haben uns mal tierisch weggeknallt. Dann haben wir Half Baked gesehen. Ja Mann! Ahbigerbiger Mann! Snop Dog, der alte Schnorrer.“
Also alles so ein blödes Zeug, worüber nur Kiffer lachen können.
Als die Vier so richtig auf Tour gekommen sind, betreten BGSler den Wagon. Natürlich von hinten. Ich sehe sie sofort und versuche ein Unschuldsgesicht aufzusetzen. Jessman wird rot und zischt: „Fuck, Bullen!“
Die beiden Jungs, die auch nach hinten schauten, sahen auch die hübsche, blonde Beamtin, im Gefolge drei riesige Kollegen.
„Polizei!“ flüsterte der eine.
„Polizei?“ grölt der Große und lacht kreischend, wie ein Mädchen. „Die scheiß Bullen! Ich rauch denen einen vor. Die können mich am Arsch lecken!“
Die Beamtin guckte zu mir rüber, ich könnte mir das Lächeln nicht verkneifen, einer der Jungs schüttelte hysterisch den Kopf. Die Blondine beugte sich vor, als der Große rief: „Die Bullen haben nix im Hirn! Sollte man alle erschießen!“
„So die Herren, wir steigen dann in Kaldenkirchen aus.“
Der Große drehte sich zu ihr um und das Grinsen erfror.
Ihre Kollegen hoben die Jungens aus den Sitzen und führten sie zu den Türen. Die Blonde schaute uns kurz an und fragte: „Habt ihr das mitbekommen?“
„Klar!“ sagte ich sofort.
„Kann ich eure Ausweise kurz sehen und eine Zeugenaussage haben?“
„Ich unterschreibe alles. Ihr macht einen tollen Job!“
Ich unterschrieb die Anzeige und fügte noch hinzu: „Der Lange hat gesagt, dass er sich mal gerne von einer Bullenstute einen kauen lassen wolle!“
„Gut zu wissen!“ Sie verspannte sich und blickte den Jungs böse nach. Sie gab uns die Ausweise zurück. Und folgte ihren Kollegen. Dimmer stand auf und sagte noch: „Die haben gesagt, die haben das Zeug im Arsch!“
Die Blonde kniff ihm ein Auge zu. „Da schauen wir als erstes nach. Mit dem Stock!“
„Viel spaß!“ wünschte ich.
Sie stiegen aus, die Blonde drehte sich noch einmal zu uns um. „Ihr stinkt voll nach Gras Jungs, aber da drücken wir noch mal ein Auge zu!“
Der Zug setzte sich wieder in Bewegung und die Beamtin winkte uns nach.
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Hörbuch

Über den Autor

Micha2071
Ich lebe frei nach dem Motto von Seeed: Es ist egal, ob du studiert hast oder gut f..kst, der Meister erkennt, will ich relaxen, oder mehr Geld und den ganzen Mist, was du verdienst ist was du kriegst!

"BLUTIGE LECKERBISSEN" ALLE MEINE HORRORSTORYS ZUSAMMEN GETRAGEN, NATÜRLICH DANK EURER HILFE UND GUTEN RATSCHLÄGEN ÜBERARBEITET, LEKTORIERT UND ES WIRD AB DEM 1 JULI IM BUCHHANDEL, SO WIE IN INTERNETHANDEL (AMAZON etc.) ZUHABEN SEIN. ALSO WER ES BRAUCHT, ICH WURDE MICH FREUEN.

Ende Mai 2009 erscheint das Buch "Blutige Leckerbissen" von Michael Masomi. Dieses können Sie beim Autor erwerben oder auch im Buchhandel sowie im Verlag art of arts - ISBN 978-3-940119-18-6 / 196 Buchseiten / für 13,65 Euro.

Micha 2071 empfiehlt und sponsert:

www.baerenherz.de

www.aids-stiftung.de

www.deine-stimme-gegen-armut.de


"Bei reifer Erfahrung sehen wir die Unbiegsamkeit der menschlichen Charaktere ein, wie kein Flehen, noch Vorstellen, noch Beispiel geben, noch Wohltun sie dahin bringt, von ihrer Art zu lassen , sondern vielmehr ein jeder seine Handlungsweise, Denkungsart und Fähigkeit mit der Notwendigkeit eines Naturgesetzes durchführen muss."Arthur Schopenhauer


Bin jetzt schon seit 2006 hier im Forum, war einer der Ersten, gab glaube ich noch sechs andere, nun sind es schon 8 Jahre. Kinders wie die Zeit vergeht. Werde jetzt auch schon 43 Jahre, habe drei Kinder, geschieden und lebe in Krefeld. Links in meinen Buchtipps findet ihr auch einige Geschichten von mir, sowie meine Beiden Bücher. Einmal unter Michael Masomi, einmal unter Michael La Tour.


Meine Greifbaren Storys und Geschichten sind:

"Die besten Burger der Stadt" Erschienen in der Anthologie ARTOFMYSTERY

"Das Rennen" & "Wahrheit" Erschienen im Gemeinschaftswerk ourStory

"Die Frau am See" & "40 Rosen zuviel" Erschienen in der Anthologie ARTOFMAN

"Der Hund des Tapetenklebers" & "Alle Jahre wieder" Erschienen in dem Gemeinschaftsprojekt ourStory2

"Kaffee mit Milch" in der Anthologie ARTOFEROTICA

"Der Fehler","Die Venusfalle" & "Der Engelmacher" Erschienen in der Anthologie "Art of Crime"

"Barfliegen - Eine Nacht im McLose" erschienen in der Anthologie "Kneipengeschichten von A - Z" vom Holzheimer Verlag

"Der Junge aus dem Schnee" erschienen in dem Märchenbuch "Zauberhafte Herzen" beim Sperling-Verlag

"Der Leise Tod der Konkobine" und "Ü - 30 Party" erschienen in der Anthologie "Art of Live"

Diese Bücher könnt ihr über den Artofarts bookshop http://www.artofbookshop.de.gg/ beziehen, oder in Buchläden und Internetshops wie amazon, book24.de etc.

Alle Bücher vom Verlag artofarts kann man sich auch als E-Book kaufen.

Mein Dank an alle die, die mich lesen, bewerten und mit mir hier etwas Spaß haben.

Micha

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franziw2000 ***** - Ui! Glück gehabt ;-) Wieder mal ne tolle, spannende und lustige Geschichte. LG Franzi (die bald die spanische Staatsbürgerschaft annimmt ;-))
Vor langer Zeit - Antworten
FSBlaireau Du hast echt Probleme - xdxdxdxdxdxdxdxdxdxdxdxdxdxdxdxdxdxdxdxd
Vor langer Zeit - Antworten
Rehmann Ein Auge zudrücken - Gut geschrieben - manchmal etwas zu krass ! :-)
Vor langer Zeit - Antworten
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