Fantasy & Horror
ANYPLACE, ANYWHERE, ANYTIME - ... Liebe wird aus Mut gemacht. Denk nicht lange nach ...

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"Mal eine klassische Liebensgeschichte, unter ungewöhnlichen Umständen ..."
Veröffentlicht am 14. Dezember 2010, 18 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Eigentlich ist es so wie es ein Landsmann von mir treffend beschrieb: 'Mit den Riesen habe ich keine Probleme; nur die Windmühlen machen mir echt zu schaffen!'
Mal eine klassische Liebensgeschichte, unter ungewöhnlichen Umständen ...

ANYPLACE, ANYWHERE, ANYTIME - ... Liebe wird aus Mut gemacht. Denk nicht lange nach ...

INTRO

- dort, jetzt


Areynie trat auf den basaltenen Balkon hinaus und kuschelte sich eng in ihr Gewand aus Lapislazuli und wilden Efeuranken. Äußerlich war die junge Frau von alabasterfarbener Haut eine leibhaftige Personifizierung weiblicher Anmut; in der Tiefe ihrer unsterblichen Seele jedoch noch ein Mädchen, das sich verzweifelt nach den sorglosen Zeiten einer allzu kurzen Kindheit sehnte. In Gedanken versunken, verlor sich der Blick ihrer malachitfarbenen Augen in der Ferne. „Meine hochverehrte Frau Mutter, was denkt ihr, werde auch ich eines Tages dem

Richtigen begegnen?“ Gehüllt in einem Traum aus gewobenem Wind und feinsten Nebeln erschien jetzt eine Frau hinter ihr, vor deren überirdische Schönheit selbst Aphrodite verblassen würde. Zärtlich umarmte sie Areynie. „Ach mein Herzblut, was plagen dich erneut trübe Gedanken, verscheuche sie rasch. Hinweg mit ihnen.“ Die theatralische Handgeste ließ ihre Tochter schwach lächeln, während sie weiter sprach. „Natürlich wirst du. Auch wenn wir Geschöpfe der Macht und der Herrschaft sind, so sind wir nicht zuletzt Frauen. Und unser ist ebenso das Recht, geliebt und angebetet zu werden. Vergiss dies nie! Es ist bloss Schicksal, dass

dein Traumprinz nicht dein erstes Mannsstück sein wird. Und er wird wohl kaum auf einem weißen Schimmel daher geritten kommen. Aber glaube mir, wenn ich dir sage, dass du ihn treffen wirst.“ Die Lichtelbe genoss die Umarmung ihrer Mutter. Diesen innigen Moment jenseits aller Verpflichtungen oder Benimmregeln, welcher kurzzeitig ihrem Leben wieder eine spürbare Sicherheit gab. Und eine Geborgenheit, aus der sie genug Mut schöpfte, um die eine, brennende Frage zu äußern. „Muss diese Vermählung denn wirklich sein? Ich kenne meinen Zukünftigen ja nicht einmal. Nicht, dass ich Euren wohlüberlegten Entscheid in Frage stellen würde. Ich weiß sehr gut, dass

ihr um mich besorgt seid und nur mein Bestes wollt. Aber ist er wirklich der Richtige um mein Gemahl und der Vater meiner Kinder zu werden?“ Ninhwyfar, Gebieterin der schwarzen Festung und der unzähmbaren Sturmwinde streichelte liebevoll Areynies flachsblondes Haar. „Ich verstehe deine Beunruhigung meine Perle und muss dir gestehen, dass auch ich anfänglich Bedenken hatte. Aber es ist nun mal Krieg. Und einem solch erbarmungslosen und hasserfüllten Feind sind wir noch nie zuvor auf dem Schlachtfeld gegenüber gestanden. Erstmals fürchte ich um unser aller Heil! Deswegen; um unser eigenes Überleben und das der uns anvertrauten Völker willen, braucht dein Herr Vater einen

starken Verbündeten, dem er vertrauen und mit dessen Blut er rechnen kann. Mit dieser Vermählung sichern wir nicht nur unsere eigene Zukunft, sondern auch die unserer Untertanen. Du musst zugeben, dass dies ein Preis ist, den wir gerne zu zahlen bereit sein sollten.“ Die Tränen unterdrückend nickte Areynie und versuchte sich, von der Ausweglosigkeit der Situation abzulenken. „Ach, hochverehrte Frau Mutter, erzählt mir doch bitte erneut, wie ihr und mein Herr Vater euch kennen lerntet. Die Stelle, wie er und seine tapferen Kameraden euch aus den Fängen der Riesen befreiten, gefällt mir ganz besonders.“ Sanft lächelte Ninhwyfar, als ein sehnsüchtiges Funkeln in ihren Augen

erwachte. „Ach Kind, das waren wahrhaft andere Zeiten. Und ohne deinen Herrn Vater beleidigen zu wollen, ebenso andere Männer ...“ Und während ihre leidenschaftliche Erzählung begann, wanderte ihr Blick vom imposanten Basaltturm ihrer schwarzen Festung, welche sich aus den Resten des Zürcher Landesmuseums erhob zur ausgebrannten Ruine des Grossmünsters und weiter zu der elbischen Schlachtflotte auf dem Zürichsee.

PROLOG

- hier, jetzt Berat Ochsenbein schritt über einen Fuhrpark. Sein Blick hüpfte dabei von einem Kraftfahrzeugkennzeichen zum anderen. Die meisten waren aus der Schweiz, aber er entdeckte darunter auch welche aus Deutschland und Frankreich, sogar zwei belgische mit dem Siegel des Nordatlantikpaktes. Bei einem Kontrollschild hielt er inne. Die Rußschicht, die das ganze Fahrzeug bedeckte, war darauf so gut wie möglich weggekratzt worden, konnte man die Zahlen

knapp entziffern. Der dreiachsige Duro war ursprünglich ein gepanzertes Sanitätsfahrzeug gewesen. Vereinzelt brach noch das originale Weiss unter Schwärze, Dreck und eindrücklichen Dellen hervor. Der Mann seufzte schwer. Die Pneus waren dafür praktisch neu. Nachdenklich sah er zum Sicherheitszaun hoch, an den der Fahrzeugpark grenzte, und sein Blick wanderte über einen Schutzwall und dem Rhein zu dem, was einmal sein Heimatland gewesen war. Wie waren sie überhaupt in diese Lage geraten? Der Wahnsinn hatte letztes Jahr begonnen. Mit Drachen, Riesen und anderes

unmögliches Zeug, dass es nicht geben konnte, nicht geben durfte. Und doch, plötzlich waren all diese Ringe und Brillenmagierfilme Realität geworden. Anscheinend war bei Erweiterungsarbeiten im Gotthard-Basistunnel etwas entdeckt worden, dass allgemein das 'Portal' genannt wurde. Und daraus war dieser Alptraum hervorgequollen, dem sich nichts entgegensetzen konnte. Unnatürliches Gewürm, direkt aus den Eingeweiden der furchtbarsten Höllen. Dazu kam, dass einige dieser Kreaturen wirklich klug waren. Auf eine erschreckende Art und Weise, wie es diese verdammten Spitzohren zu Genüge gezeigt hatten. Einem solch kaltblütigen und unversöhnlichen Feind war die menschliche

Rasse noch nie begegnet. Sowohl das gut ausgebildete, schweizerische Militär, wie die Hilfstruppen aus dem Ausland hatten sich an diesen Elben, wie sie sich selber bezeichneten, die Zähne ausgebissen. Hierbei hatten sie die Zivilbevölkerung wie Schachfiguren missbraucht, um sich wie ein Krebsgeschwür durch die gesamte Schweiz zu fressen. Kopfschüttelnd versuchte Berat die aufkeimenden, verstörenden Bilder der letzten Einsätze zu verdrängen. Und die feinen Herrschaften machten sich nicht einmal die Hände dreckig. Eine Armee an Robotern oder 'Golems', wie man diese metallischen Ungetüme inzwischen nennen musste, zusammen mit Geschöpfen, wie sie

sich der Teufel selbst nicht ausdenken konnte, hatten unter ihrem Befehl alles niedergewalzt, was sich ihnen in den Weg stellte. Was zum Teufel nochmals war dieses feuerspeiende Ungetüm mit den Köpfen eines Löwen, einer Ziege und einer Schlange für ein Tier gewesen? Oder die hässlichen Löwen, die nicht nur sprechen konnten, sondern auch giftige Stacheln aus ihren Mähnen schossen? Die Dinger durchschlugen sogar normale Panzerung. Wobei die unnatürlichen Stimmen der Geschöpfe ihn bis in seine Träume verfolgten. Hinzu kam noch die sogenannte 'Magie' dieser

Brut. Niemand konnte erklären, wie sie funktionierte oder wie man sich vor ihr schützte. Aber damit hatten sie, seit die Invasion begonnen hatte, bei jeder, absolut jeder Konfrontation, den Boden mit ihnen aufgewischt. Wie sollte man Krieg gegen jemanden führen, der die Realität nach Belieben verändern konnte? Er hatte Leute zu leblosen Statuen werden sehen, Sturmgewehre, die in den Händen plötzlich zu Staub zerfielen oder ganze Panzerbataillone, unter denen ein Wald mit derartiger Wucht erwuchs, dass die Fahrzeuge wie Spielzeuge mehrere hundert Meter weit weggeschleudert

wurden. Seine Hände zitterten. Es schauderte Berat, als es ihm endlich gelang, seinen Blick von den grünvioletten Wolken über dem Rafzerfeld abzuwenden. Konnte es denn wirklich sein, dassden Sowjets ein streng geheimes Experiment in die Hose gegangen war, wie hier einige aus der Polenta-Fraktion behaupteten? Aber wieso dann nur die Schweiz? Bei einem ziemlich ramponierten Saurer 10DM entdeckte er Fourier Ugozzoni, wie dieser in den Himmel starrte. Vielleicht brachte ihn eine kurze Plauderei auf andere Gedanken. Die momentane Situation

nagte massiv an der Psyche. Und nicht nur seiner. Hoffnungsvoll machte sich Berat auf den Weg zu seinem Kameraden. In einem war er sich inzwischen sicher. Nichts in dieser durchgeknallten Welt konnte ihn mehr überraschen. Ein ohrenbetäubender Knall übertönte alles, ließ ihn in die Knie gehen. Aber das Geräusch hatte nichts Übernatürliches an sich. „Das war ... das war ein Überschallknall!“ Ugozzoni nickte nur, als sein Kamerad zu ihm aufschloss. „I-ich hab’s gesehen, als es in die verbotene Zone hineinflog.“ Berat suchte den Himmel ab. „Ich dachte, bis

auf weiteres wären Angriffs- und Aufklärungsflüge untersagt. Was war es denn? Ein F/A-18, Eurofighter oder vielleicht sogar ein Brite?“ Der Fourier schüttelte nur den Kopf und wirkte irgendwie nicht ganz bei sich. „Nein. Aber ich habs gesehen. Wirklich!“ Er sah nochmals verstört in die Höhe. Eine Yacht ... eigentlich zwei. Schneeweiß, beide ohne Mast, Deck an Deck. Und ihre Kiele ragten weit nach oben und unten, als wären es Flügel.“

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Lobezno
Eigentlich ist es so wie es ein Landsmann von mir treffend beschrieb:

'Mit den Riesen habe ich keine Probleme; nur die Windmühlen machen mir echt zu schaffen!'

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Annabel Du hast sehr schöne Worte gefunden. Ich habe dein Buch sehr gerne gelesen. Lieben Gruß an dich und einen schönen Tag wünscht Annabel
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Lobezno War mir ein Vergügen, herzlichen Dank!
Wünsche ebenfalls einen tollen Tag.
Vor langer Zeit - Antworten
Treebeart Besser. Durch die Beschreibung auf der ersten Seite hat man ohnehin den Eindruck, dass es sich um sehr hübsche Frauen handelt.
Da braucht man es dann nicht ein zweites Mal erzählt bekommen.

Gruß, Nico
Vor langer Zeit - Antworten
Lobezno Re: - Vielen Dank!

Zitat: (Original von Treebeart am 14.12.2010 - 12:10 Uhr) Einziger Kritikpunkt ist die, meiner Meinung nach, zu überschwengliche Beschreibung der Damen.
Dieses ganze "Wunderschön, Männer würden für sie sterben, selbst die Göttin würde erblassen" ist für meinen Geschmack zu klischeehaft.

Gruß, Nico

Mhmm...

Scheint wohl zu Viel des Guten...
Hab's wieder raus genommen, da ich selber nicht ganz zufrieden damit war. Bis mir was besser einfällt.

Ich glaube, das funzt auch so noch.
Was meinst du?

Gruss
Lobezno
Vor langer Zeit - Antworten
Treebeart Finde ich vom Stil her gut geschrieben. Man ist als Leser mit dabei und wird langsam in die Thematik herangeführt. Macht Lust auf mehr.

Einziger Kritikpunkt ist die, meiner Meinung nach, zu überschwengliche Beschreibung der Damen.
Dieses ganze "Wunderschön, Männer würden für sie sterben, selbst die Göttin würde erblassen" ist für meinen Geschmack zu klischeehaft.

Gruß, Nico
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