Romane & Erzählungen
Brief eines Vaters - Recht und Gerechtigkeit

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"Brief eines Vaters - Recht und Gerechtigkeit"
6 S.
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Brief eines Vaters - Recht und Gerechtigkeit

Beschreibung

Es steht das jährliche Bierfest an und eine Band aus alten Männern spielt vor. Doch bevor sie ihren Aufritt antreten bekommen sie von dem jungen Mädchen, 15 Jahre alt, Bier serviert. Sie bringt es ihnen hinter die Bühne, wo man durch dunkle und schwere Vorhänge verdeckt wurde. Sie rutscht aus und das Bier ergoss sich über ihr weißes T-Shirt unter welchem sie keinen BH trug. Die Männer starren sie an, bevor sie sich an ihr vergreifen. Keiner hat die Vergewaltigung gehört, das geschändigte Mädchen fand man erst später unter der Bühne. Einer der Vergewaltiger hatte die polizei gerufen und teilte dies mit, wollte aber anonym bleiben. Das Recht unseres Staates hatte wieder einmal versagt. Niemand wurde bestraft, weil jeder dieser Männer still blieb und nichtsaussagte. Es gab keine Zeugen und niemand konnte etwas tun... Der Vater des Opfers schreibt seit Wochen an seinen Freund. Dies ist einer der Briefe.... (Namen sind wahllos gewählt und entsprechen, wie die Geschichte, nicht einem realen Fall)

Hallo Kai,

danke für die tröstlichen Worte deiner E-Mails, aber selbst wenn diese zig-fach verbreitet werden, können die Wunden eines Vaters, dessen Tochter so niederträchtig behandelt worden war, nicht heilen.

 

Wie viele Male, wie viele Nächte ich mit tränenden Augen verbracht hatte. Wie ist doch die ruhige und heile Welt, der ich vor wenigen Wochen noch vertraut habe, zusammen gebrochen- zerstört worden.

 Es hat mir das Herz zerrissen, den Körper von innen verbrannt und doch war es nicht genug des Schmerzes. Und da wagen es diese Schweine nicht einmal sich zu stellen! Keiner von ihnen!

Stell dir das vor! Eine Gruppe von erwachsenen, angenommen anständigen Männer (!), vergreift sich gemeinsam an einem wehrlosen Kind. An meinem Kind!

Bestraft für ihr restliches Leben hätte ich sie für diese respektlose und widerliche Aktion! Ich würde alles daran setzen, damit sie ihre Lektion bloß lernen! Alles würde ich tun, glaube mir! Doch sind mir die Hände gebunden…

Ich bin verzweifelt. Ich will sie stellen, dass sie ja nie mehr aus einem versifften Gefängnis heraus kommen, aber ich kann nicht! Diese Polizisten sehen es nicht, dass diese Menschen die schuldigen sind! Die Sünde hängt ihnen doch förmlich als schwarze Wolke hinterher!!!

Doch reicht der aufgebrachte Glaube eines untröstlichen Vaters nicht, um die Männer dafür zu bestrafen was sie getan haben. Sie haben das ganze Leben meiner, ja meiner, Tochter zerstört!!!

 

 

 

Erst vor kurzem kam mir Rache nach der Selbstjustiz in den Sinn. Ich glaubte ich könnte ihren Töchtern dasselbe antun. Ihnen zeigen welcher Schmerz mein Herz mir zerreißt. Aber nein! Auch wenn die Bibel es uns sagt, dass man Gleiches mit Gleichem begleichen soll, so kann ich es moralisch nicht tun! Ich will nicht wie diese Männer enden und letztendlich selbst im Knast landen, weil aus purer Ungerechtigkeit mich jemand sieht.

 Was hat meine Tochter davon, wenn ihr einziger Vater, der ihr zur Seite stehen könnte in dieser schwierigen Zeit, weit weg von ihr ist.

 

Ich bin verzweifelt, Kai. Schwer liegen die Worte der Selbstjustiz und der Rache in meinem Kopf. Nichts scheint weiter zu gehen. Die Welt bricht immer weiter zusammen und ich kann nichts gegen die Tränen und das Zittern meiner Tochter machen. Ihr Leben ist zerstört… Ewige Angst.

 

Und sowas nennt man Recht, welches für Gerechtigkeit stehen sollte.

 

Dein Jörg Müller

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Hörbuch

Über den Autor

Sinaro
Eine in Ketten gehaltene Kreatur...
Metalhead, Zocker, weiblich
Äußerlich recht klein, doch ein riesen Ego ;)

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Sinaro Re: Re: Re: Ernstes Thema! -
Zitat: (Original von Bonnie am 01.12.2010 - 22:02 Uhr)
Zitat: (Original von Sinaro am 01.12.2010 - 22:00 Uhr)
Zitat: (Original von Bonnie am 01.12.2010 - 18:35 Uhr) Für diesen Brief kann ich dir leider keine fünf Sterne geben. Nicht, weil sie in meinen Augen nicht gut genug ist, sondern wegen dem Thema, das in diesem Text behandelt wird. Das Thema ist sehr ernst und meist wollen sich die Täter gar nicht stellen, aus Angst oder Scham. Ich weiß, wie dämlich sich das anhört, aber die meisten können sich nach solch einer Tat gar nicht mehr daran erinnern oder bereuen das, was sie getan haben. In diesem Text sind die Männer ja betrunken gewesen, nicht wahr? Ich möchte die Täter in kein besseres Licht rücken, aber dennoch finde ich, dass man nicht gleich die gesamte Gesellschaft dafür beschuldigen soll, weil ein Mädchen vergewaltigt worden ist. Aus solchen Fällen - wenn auch fiktiven - kann man nur eines lernen: Man muss, wenn man Gewalt sieht, einschreiten oder zumindest Hilfe holen. Außerdem nützt es dem Mädchen nichts, wenn sich der Vater in dem Kummer wälzt und nicht versucht, ihr eine psychische Hilfe anzubieten, sei es nun ein Psychiater, ein Psychologe oder schlicht und einfach die Ruhe selbst.
Schöner Text mit einem sehr ernsten Thema, das mich schon ein wenig zum Nachdenken gebracht hat. Dafür danke ich dir. :-)

Liebe Grüße,
Bonnie



Selbst wenn keine sterne, ist es okay :D
ich freue mich mehr auf einen Kommentar als auf die sterne.
Natürlich ist es ein ernstes Thema klar. Sollte es auch sein. Aber nochmal wegen deinem, man sollte nicht die Gesellschaft dafür beschuldigen....ich weiß net mehr wo ich des wirklich im text geschrieben habe. Aber aus der Sicht des Vaters kann man seine Wut ja verstehen (finde ich):D
aber nun ja.
Danke fürs kommentieren und lesen:D

lg SiN


Natürlich kann man die Wut des Vaters nachvollziehen (verstehen wohl eher nicht, finde ich!). Aber gleich die Gerechtigkeit der Gesellschaft (oder womöglich der gesamten Welt) in Frage stellen? Ich weiß nicht. :-)




Meiner Meinung nach, neigen Menschen dazu vieles zu verallgemeinern :D deswegen das beschuldigen der gesammten Gesellschaft :D
Vor langer Zeit - Antworten
Sinaro Re: Ernstes Thema! -
Zitat: (Original von Bonnie am 01.12.2010 - 18:35 Uhr) Für diesen Brief kann ich dir leider keine fünf Sterne geben. Nicht, weil sie in meinen Augen nicht gut genug ist, sondern wegen dem Thema, das in diesem Text behandelt wird. Das Thema ist sehr ernst und meist wollen sich die Täter gar nicht stellen, aus Angst oder Scham. Ich weiß, wie dämlich sich das anhört, aber die meisten können sich nach solch einer Tat gar nicht mehr daran erinnern oder bereuen das, was sie getan haben. In diesem Text sind die Männer ja betrunken gewesen, nicht wahr? Ich möchte die Täter in kein besseres Licht rücken, aber dennoch finde ich, dass man nicht gleich die gesamte Gesellschaft dafür beschuldigen soll, weil ein Mädchen vergewaltigt worden ist. Aus solchen Fällen - wenn auch fiktiven - kann man nur eines lernen: Man muss, wenn man Gewalt sieht, einschreiten oder zumindest Hilfe holen. Außerdem nützt es dem Mädchen nichts, wenn sich der Vater in dem Kummer wälzt und nicht versucht, ihr eine psychische Hilfe anzubieten, sei es nun ein Psychiater, ein Psychologe oder schlicht und einfach die Ruhe selbst.
Schöner Text mit einem sehr ernsten Thema, das mich schon ein wenig zum Nachdenken gebracht hat. Dafür danke ich dir. :-)

Liebe Grüße,
Bonnie



Selbst wenn keine sterne, ist es okay :D
ich freue mich mehr auf einen Kommentar als auf die sterne.
Natürlich ist es ein ernstes Thema klar. Sollte es auch sein. Aber nochmal wegen deinem, man sollte nicht die Gesellschaft dafür beschuldigen....ich weiß net mehr wo ich des wirklich im text geschrieben habe. Aber aus der Sicht des Vaters kann man seine Wut ja verstehen (finde ich):D
aber nun ja.
Danke fürs kommentieren und lesen:D

lg SiN
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