Romane & Erzählungen
Selbstmitleid & Verantwortungslosigkeit

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"Selbstmitleid & Verantwortungslosigkeit"
Veröffentlicht am 08. November 2010, 6 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Selbstmitleid & Verantwortungslosigkeit

Selbstmitleid & Verantwortungslosigkeit

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Kein Wunder brauchen wir Erlöser auf die wir warten. Zehntausend Jahre lang und mehr. Kein Wunder brauchen wir Gott, brauchen wir das Schicksal, brauchen wir höhere Mächte, mystische oder auch mysteriöse versteckte Kräfte, konsistieren wir doch zu größten Teilen aus Schwächen. Ein Sammelsurium der Unfähigkeit. Der Mensch. Zu Außnahmen in der Lage. Jedoch zur Regel tendierend, gelähmt durch die ihm innewohnende natürliche Trägheit. Nutzt jede Gelegenheit alles von sich zu stoßen was ihn wahrhaft zu produktiven Taten nötigt.

"Das System" in dem wir leben verschlingt uns. Die "da oben" machen was sie wollen. "Gott" hat es so gewollt. Sein "Schicksal" kann man nicht ändern. Sehr Ideenreich ist der Mensch wenn es darum geht sich vor der Verantwortung zu drücken. Selbstmitleid über alle Maßen, überall.

Ich kann es nicht mehr hören. Diese schleimigen Selbsbeweiräucherungen durch die Akkumulation von Gründen ein in so übergroßem Maße Leidtragender zu sein.

Auf keinen Fall aber wollen wir selbst Verantwortlich sein. Guter Trick. Ich bin nicht Erfolglos weil ich zu Faul zum Arbeiten bin, schlage meine Frau nicht weil ich böse bin, kränkele nicht ständig weil ich psychisch instabil bin, bin nicht Einsam weil ich mich weigere andere so zu akzeptieren wie sie sind, nein, nein. Die Tausend Gründe die ich dir jetzt gleich vorbeten werde sind schuld daran. Und wieder Gott, wieder Schicksal, wieder das System, wieder die Geheimorganisationen, wieder wewehchen, wieder die rassistischen Lehrer, wieder Allergien, wieder die Eltern, wieder die Kinder, wieder Tausend Schöpfungen menschlichen Geistes zur Vermeidung von Verantwortung.

Jeden Tag werden überall Beweise dafür gesucht selbst nicht in der Verantwortung zu stehen, wenn es um Dinge geht die wir unserem Leben als negativ-attribute attestieren. Von den großen, scheinbar allzu offensichtlichen, "Tatsachen" (wie Krankheiten) bis zu den subtilsten Hinweisen (wie dem seltsamen Verhalten der Kollegen) werden alle Erlebnisse des Alltagslebens analysiert, als brauchbar oder unbrauchbar eingestuft und schließlich katalogisiert um Sie später auf Abruf in den Dienst des Schutzes vor der Eigenverantwortung stellen zu können.

Der in dieser Art Leidtragende hat durch dieses ungehörige Maß an Unheil, welches ihn niederdrückt wie der Globus unseren guten Atlas, glücklicherweise NUN das Recht auf Anerkennung. In ihrem Umfang mindestens dem Maße desjenigen Unheils entsprechend welches ihm zwangsläufig widerfahren musste.

Anerkennung für das Jammern über widrige Umstände. Anerkennung für die einzige tatsächliche Tat die er vollbracht hat, nämlich dem Sammeln von Gründen um seine Unfähigkeit als unausbleibliches Ergebnis ebendieser widrigen Umstände erscheinen zu lassen. Wir können so erbärmlich sein in unserem Selbstmitleid. Aber auch noch die Dreistigkeit zu besitzen uns im Nachhinein dafür diejenige Anerkennung zu erschleichen die für den Mut zur Tat und zur Veränderung hätte erlangt werden können, bildet den Höhepunkt dieser psychologischen Charade, die ein jeder Mensch scheinbar ohne sie erlernt zu haben ohne Probleme zu vollziehen vermag.

Und Wehe demjenigen, der die Unverfrorenheit besitzt mich als Leidensrezipienten während einer meiner verbalen Ergüsse bezüglich meiner Leiden, und sei es nur in subtilster Weise, darauf hinzuweisen, dass ich auch Verantwortung trage, für das eigene "Unheil". Die Reaktion ist in den Meisten Fällen ebenso heftig wie sie vorhersehbar war. Entweder werden nun stärkere Geschütze zur Beweisführung herangezogen, bis hin zu den metaphysischen, oder aber die Reaktion fällt aggressiv aus. In beiden Fällen ist die Reaktion eine ganz natürliche, zwei einfache Mittel die dem gleichen Zweck dienen. Der eigenen Rechtfertigung in die ich scheinbar unausweichlich gedrängt werde, da der andere mich der Absichtlichen Mitwirkung an meinem eigenen Unheil bezichtigt. Skandalös !!! "Und natürlich ganz und gar unlogisch und alle anderen würden mir da auch zustimmen....."

Dächte ich noch einmal einen moment nach. Gestatte ich mir nur einmal einen Moment lang, nur einen Moment lang es lediglich einmal in Betracht zu ziehen. Könnte nicht etwas daran sein. An der eigenen aktiven Mitwirkung am eigenen Unheil? Könnte ich nicht doch, wenn ich wollte? Anders!

Mut ist notwendig. Mut, Gefahren einzugehen die allerdings nur als solche erscheinen solange man nicht in der Lage ist zu sehen, dass es Caramellbonbons sind...........

Aus diesem Mut bestehen Träume... Aus diesem Träumen bestehen Ideen.... Aus diesen Ideen besteht die Zukunft...

Copyright

@ Benjamin Kluszynski

13/11/2010

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