Romane & Erzählungen
Endlich zu mir gefunden - Teil 1 Von der Geburt zum Erwachsen werden

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"Endlich zu mir gefunden - Teil 1 Von der Geburt zum Erwachsen werden"
Veröffentlicht am 08. November 2010, 18 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Endlich zu mir gefunden - Teil 1 Von der Geburt zum Erwachsen werden

Endlich zu mir gefunden - Teil 1 Von der Geburt zum Erwachsen werden

Beschreibung

Mit meinem heutigen Roman , möchte ich vielen Lesern eine interessante Geschichte aus dem wahren Leben , eines reisenden kleinen Mädchens erzählen.Die zahlreiche Höhen und Tiefen erlebt und gelebt hat . Mit vielen schönen Stunden , aber auch viele traurige Zeiten hinter sich hat . Heute eine reife Frau in den besten Jahren ist .Die sich im laufe ihres Lebens , vorrangig darauf konzentriert hat, die Familie zu ernähren,mit Familie zu arbeiten und Menschenleben zu retten. Immer für andere da war und dies bis zum heutigen Tag in vollen Zügen lebt . Ich wünsche Ihnen eine spannende Unterhaltung und viel Spaß am beim lesen .

Die Geburt

So weit ich mich aus Erzählungen, meiner Eltern und Großeltern erinnern kann , war die Geburt für meine Mutti  Brigitte wohl eine Qual. Erst einmal , wurde bis auf dem letzten Drücker wieder gewartet . Meine Mutti hatte schon Routine mit dem Kinder bekommen . Fix wollte sie noch die Wohnung sauber machen , obwohl die Wehen schon heftig am wirbeln waren . Die Tasche war auch nur halb gepackt und nun kam noch eine Gallenkolik dazu. Also , irgendwie wohl , höchste Eisenbahn , um in die Klinik zu kommen . Nach einem kurzen Telefonat mit meinem Vater Hans- Joachim ging`s  ab von Lütten Klein in die Universitätsklinik Rostock .Das wurde auch Zeit . Kaum war meine Mutti angekommen , kam ich auch schon . Geschätzte 5 Minuten nach der Aufnahme an der Pforte . Glück gehabt , im wahrsten Sinne des Wortes . Als kleines Dickerchen mit 3350 Gramm und 51 cm lang oder groß , keine Haare auf dem Kopf  und schreiend, vor Hunger geboren . Mein Vater war etwas traurig , wieder ein Mädchen ! Und ich sollte doch Peter werden . Nun wurde ich auf Heike im Stammbuch der Eltern eingetragen. Aber leider nicht immer in meinem späteren Leben gerufen . Da komme ich noch später drauf zurück. So ich war 10.05 Uhr im schönen Monat Juli 1964  unter einem Sonnenstrahl auf die Welt gekommen .Meine Mutti jedoch ging gleich in den Operationssal II und ließ gleich mal 27 kleine Gallensteine entfernen .Irgendwie ist ihr die Schwangerschaft mit mir  nicht so gut bekommen, sonst wäre sie nicht  "Steinreich" geworden.  

Das Laufen lernen! Meine Kindheit als Schausteller - Mädchen

Tja, ich lernte wie jedes andere Kind , das Plappern , Laufen , auf dem Topf zu sitzen , im Laufgitter rum zu spielen oder auch drin zu schlafen . Ich war ein kleines, aufgewecktes, neugieriges  "Moppel - Ich " mit blondes Löckchen .

Als ich etwas heller im Köpfchen  wurde und das Denken und Sprechen ein bißchen erlernt hatte , lernte ich meine Familie kennen . Ich hatte eine große Schwester Manuela , zweimal Oma und Opa , einmal Ur - Großeltern , eine Tante , einen Onkel ,einen Cousin          ( so alt wie ich ).Und  zu meinem Erstaunen kam 5 Jahre später noch ein Baby meiner Eltern auf die Welt . Wieder ein Mädchen , sehr groß für ein Baby und immer schreiend , weil sie viel Hunger hatte . Mit Birgit war das "3 Mädel - Haus" perfekt . Alles was sich mein Vater so nicht wirklich wünschte . Hatte er sich doch angestrengt , seinen Peter zu bekommen .Wieder nix !

So nun wurde es spannend in unserer Familie . Ich erfuhr , das wir mütterlich und väterlicherseits , einer der ersten Schaustellerfamilien  in Deutschland nach dem 2 . Weltkrieg waren . Oma und Opa von Papas Seite , hatte Oma und Opa von Muttis Seite , damals eingestellt zum Mitreisen , so nannte man es in unserer Sprache . Sie hatten die erste , kleine Kinderschaukel und später auch ein Kinderkarussell und vieles mehr . Irgendwann , so weiß ich es vom erzählen und von unseren Bildern , haben Oma und Opa von Mutti Brigitte sich auch als Schausteller selbstständig gemacht . Und nun gab es den ersten Kettenflieger , damals mit Raketen , später mit Schwäne und heute noch bekannt , mit normalen Sitzen .

Ich wurde quasi schon in eine Schaustellerfamilie rein geboren. Aber meine Eltern waren damals nicht auf Reisen . Das machte mich stutzig . Ach , dann war alles klar ! Sie wollten erst ihre Kinderwünsche erfüllen , die Familienplanung ab schließen. Bis dahin war meine Mutter mal einige Zeit Verkäuferin in einem Zentrum  Warenhaus und mein Vater Berufskraftfahrer beim FDGB .So hieß es in der damaligen DDR .

1969 mit der Geburt von Birgit und in unserer großen Familie besprochen ,war wohl die Familienplanung beendet .Also kauften meine Eltern eine preiswerte  Walzerfahrt von einem Schaustellern aus Dresden. Obwohl die Walzerfahrt jahrelang auf dem Schrott lag , hat mein Vater Hans - Joachim sie voll im damaligen , angesagten Trend liebevoll restauriert und fit für die Reise gemacht .Natürlich einschließlich mit dem dazugehörigen Fuhrpark.  Jetzt kann man sich ja denken , ich ging auf REISEN .Nicht wie andere Kinder in meinem Alter wurde nun immer gespielt . Nee, das gab es nicht .Wer gesund und kräftig genug war , mußte stets mit anpacken. Kinderarbeit war zwar schon immer verboten , aber wir halfen ja unseren Eltern und Großeltern . Das war etwas Anderes .

Als ich 7 Jahre alt war , ist mein Vater mit zur Einschulungsverantstaltung zu unserem festen Wohnort  Lütten Klein gefahren. Das  war Pflicht und nachdem ich meine Schultüte erhielt und ersten Schulranzen in der Hand hatte und eingeschult war , ging es ab wieder in die Stadt , wo wir gerade waren und dort war  mein , eigentlich erster Schultag . Ab nun ging ich in 37 verschiedenen Schulen im Kalenderjahr, bis zum 22.12. eines Jahres waren wie draußen.

Oma und Opa, Papas Eltern, hatten ein Kinderkarussell und eine Schießbude . Meine Tante , mein Onkel , mein Cousin und meine später, geborene Cousine waren im großelternlichen Betrieb  integriert .Oma und Opa von Mutti, hatten zwischenzeitlich aufgehört zu Reisen und Opa ist als Quereinsteiger in die Gastronomie gegangen . Der hat nochmal von der Picke an nach dem" alten Kölling  ", den Kellner erlernt und später seinen Gaststättenleiter gemacht. Und weil der Opi auch ein Macher war , hatte er den" Lindenhof " in Rostock - Gehlsdorf, ein Bierlokal , ein kleines Speiserestaurant und einen großen Saal mit Bühne und daneben, jetzt kommt es , eine Schießbude , die hat Oma betrieben . War schon Kult zur der Zeit .

Wenn wir im Winter zu hause waren, sind wir da immer zum Fasching gegangen oder haben den Samstagnachmittag - Kindertanz mit gemacht .Das war eine schöne Zeit . Unsere Walzerfahrt war im Winter übrigens auch im Lindenhof .unter der Gaststätte befand sich eine alte Kegelbahn. Mein Vater packte jeden Winter unser Karussell aus, damit die Schönheitsreparaturen vorgenommen werden konnten. Wir Kinder , dass heißt Manuela und ich halfen ihm oft. Es wurden die Säulen  zum Beispiel abgeschliffen und neu gestrichen, Glühbirnen von allen Außenkanten geprüft und teilweise gewechselt und, und .... Viel Arbeit in den wenigen Monaten bis es zum Ostermarkt wieder raus ging, was keiner sieht .

Meine Eltern , Großeltern , halt die ganze Familie erholten sich im Januar und Februar immer von den Monate des Reisen`s im Jahr.Wir fuhren viel weg und fuhren auch zur Schausteller-Tagungen . Dort trafen sich viele Schausteller , die wir kannten aus allen Bezirken, es wurden Erfahrungen ausgetauscht, Vorträge gehalten,Schausteller-Vorsitzende( heute nennt man dies Schausteller-Präsident ) gewählt und auch feste gefeiert .Es war schön ,wenn wir in Kühlungsborn oder Ahrenshoop waren, um uns alle zu treffen.

Meine Schulzeit auf Reisen war immer interessant. Meine ältere Schwester Manuela gefiel es nicht so gut , immer die Schule zu wechseln.Sie hatte enorme Schwierigkeiten mit dem Lernstoff oftmals hinterher zu kommen.Wir hatten in der damaligen DDR zwar ein einheitliches Schulsystem, aber nicht jeder Bezirk war " Zeit gleich" im Unterrichten des Lernmaterials .Meine jüngere Schwester Birgit ging nie auf Reisen zur Schule, in dem Genuss sollte sie nicht kommen.

Jeden Montag musste ich mich in einer anderen Schule im Sekretariat anmelden und Freitags wurde sich abgemeldet. Dies war so, weil wir immer nur " 7 Tage -Plätze "hielten.Das sind zum Beispiel , die sogenannten Volksfeste, Frühjahrs - und Herbstmärkte. Oft besuchte ich im Jahr, immer weider kehrend die gleichen Schulen.Nur wenn Oma und Opa oder meine Eltern neue Plätze für das Jahr aus gemacht hatten. Dann kam eine neue Schule für mich dazu. Ich hatte ein An und - Abmeldebuch und ein  Zensuren- Buch. Jedes Fach mit jeder Note, wurde dort festgehalten und  eingetragen. So kam es, dass ich mitunter in einem Fach 70 Zensuren über ein Jahr hatte . Aber, kaum hatte ich mich zu hause nach dem Weihnachtsfest in Lütten Klein in der Schule zurück gemeldet, da wurde ich erst einmal auf dem Pott gesetzt. Das konnte für meine Lehrer und auch Mitschüler nicht sein , wenn ich  in jedem Fach auf 1 oder 2 stand .Nee, das ging gar nicht .Da musste jedes Mal was getan werden.Es gab keine mündliche Leistungskontrolle, wo ich nicht nach vorne an die Tafel gerufen wurde. Aber es war nicht schlimm, denn Schaustellerkinder können wenn es darauf ankommt gut inprovisieren, mit der dazu gehörigen Mimik ihr Ziel erreichen. Zumindest, hat man die Lacher auf seiner Seite.

Außer die Schule, hatte ich viele schöne Stunden in der Kindheit an die ich mich sehr gern erinnere. Weil wir ein "anderes Leben" führten, bin ich automatisch viel rum gekommen. Damit meine ich nicht nur die Städte , wo wir uns mit unserem Schausteller-Betrieb präsentierten, sondern unsere Eltern unternahmen am" freien Dienstag " fast immer was mit uns.Man muss sich das so vorstellen. Montag war der Transporttag. Von einer Stadt oder Dorf  bzw. Platz zum Anderen. Montags wurde die Wagen so hin gerückt, zum Aufbauen der Walzerfahrt , wie mein Vater die Packwagen mittwochs brauchte. Montags wurden die Wohnwagen wo wir drin lebten gründlich gereinigt. Die jungen Männer " Mitreisende / Angestellte " heute genannt, mussten Ihre Abteile gründlich reinigen und Schmutzwäsche bei der Chefin Brigitte ab liefern.Die Männer hatten wie wir auch dienstags frei, deshalb gab es Montagabend aus dem Briefumschlag ( der gesammelte Lohn ) Geld für den freien Tag . Am Dienstag sind wir mal nach Polen, mal in die damalige CSSR gefahren oder sind in unserer DDR um her gefahren. Reisen durften wir ja bekanntlich nur in das sozialistische Ausland. Mittwoch, Donnerstag und den halben Freitag waren alle mit dem Aufbau und Einräumen der Geschäfte beschäftigt .Weil Freitag um 14 Uhr immer der Markt eröffnet wurde.Und je nach Anlass, wie Volksfeste oder, oder  bis 0 Uhr oder 1 Uhr in der Nacht alle Geschäfte offen hatten.Sonntagvormittag begann mein Vater mit unseren Angestellten , schon die Vorbereitungen zum Abbau in der Nacht. Es wurden die große Aussenbilderkante abgenommen, diverse Beleuchtungsmittel und , und ... alle Dinge die viel Aufwand in der Nacht machen , sie zu verpacken.Je nach Jahreszeit und Wetter.Oma und Opa bereiteten sich genauso vor , auf das Abbauen. Sonntag war ein Hektiktag.Vorbereitung Abbau,laufendes Geschäft und nachts abbauen. Und wenn mein Vater es so passte,wurde noch in der selben Nacht schon der Wohnwagen,Packwagen, Gondelwagen oder unser Wohnwagenzum nächsten Platz rüber gefahren.Damit am Montag weniger anliegt und auch mal um 18 Uhr der Hammer fällt oder der Grill an war .Oft trafen sich die Schausteller abends zwischen ihren Wohnwagen und verbrachten die Zeit miteinander. Es entstanden Schausteller - Freundschaften.Die wie schon erwähnt in den Wintermonaten besucht wurden . 

Aber Freundschaften der Schausteller untereinander, entstanden häufig durch uns Kinder. Immer wenn man uns gesucht hatte, waren wir irgendwo, bei irgend jemanden. Im Wohnwagen oder im Geschäft.Wir verdrückten uns oft, weil wir helfen sollten,deshalb nahm mein Vater oft das Mikrofon und rief mich auf dem Platz aus. Peinlich ! Meine Eltern lernten durch mich eine Familie aus Leipzig kennen.Sie hatten eine Losbude oder Verlosung genannt. In der Losbode sah es immer aus wie im Intershop.Tatsächlich! Ihre Ware konnte man nicht wirklich in der DDR überall kaufen.Von Erdbeer - Schlagschaum, Würstchen in Dosen, Ananas in Dosen und Matchbox - Autos, es gab dort für Jeden was.  Und deshalb lief die Verlosung auch so gut und die Einnahmen waren entsprechend hoch.Da ich mich mit dem Sohn Christian  anfreundete, sie wissen ja noch .... ich sollte ein Junge werden ... spielte ich oft Indianer und Cowboy und deshalb riefen mich alle bis zum 13 .Lebensjahr , entweder "Rolle Drops" oder Peter , entstand so die Freundschaft zwischen den Erwachsenen. Meine Eltern erlaubten sogar, in den Monaten wo keine Schule war , das ich mit den Leipzigern mit reiste.Ich bekam Ersatzeltern und fühlte mich bei ihnen sehr wohl.Mein Ersatz-Papa  nannte aber nicht Peter,sondern Zangenlilly. 

 

Als ich 13 Jahre alt war, entschieden sich meine Eltern aus mehreren Gründen, den Schaustellerbetrieb auf zu geben. Diese Entscheidung wurde wie immer mit Oma und Opa, Tante und Onkel besprochen und entschieden.

Ich war traurig! Mein Vater hatte seine Jugendliebe Ingrid wieder getroffen und entdeckt. Meine Mutti war noch mal schwanger von meinem Vater. Das ALLES passte nicht zusammen .Also hieß es in der " Groß - Familie " Konsequenzen ziehen und Entscheidungen treffen.

Meine Mutti ging in die Klinik und machte "DAS" , was man in solcher misslichen Lage macht nach reiflicher Überlegung. Mein Vater schwor zwar , er lässt Ingrid sausen, liebt unsere Mutti und seine Kinder. Aber es kam nun anders als von allen Familienangehörigen gedacht .

Mit 13 Jahre von heut auf morgen zum Erwachsen sein gezwungen !

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