Romane & Erzählungen
Die Augen

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"Die Augen"
Veröffentlicht am 22. November 2010, 6 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Die Augen

Die Augen

1.Kapitel

 Es war Abend und es wurde schon langsam dunkel, als ich die holprige Straße zu unserem  kleinen Reihenhaus entlang lief. Ich fror und hatte meine Jacke bis obenhin zugezogen. Ich lief gerade an dem kleinen Waldstück auf der linken Straßenseite entlang, als ich erschreckt stehen blieb! Was war das? Aus dem Gebüsch schauten zwei  furchteinflößende große Augen hervor. Doch noch bevor ich genau sehen konnte, wessen Augen mich dort aus der tiefen Dunkelheit anschauten, waren sie auch schon wieder verschwunden. „Ach nur eine Katze“, redete ich mir ein und versuchte einfach weiter zu gehen, doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich beobachtet wurde. Also beschleunigte ich meine Schritte und dann sah ich auch schon die leichten Umrisse von unserem kleinen weißen Reihenhaus, das eigentlich genauso aussah, wie die anderen Häuser rechts und links neben dem ihm, indem ich seit ungefähr vier Jahren mit meiner Mum und meinem kleinen Bruder lebte, doch für mich war dieses Haus etwas besonderes. Mein Zu Hause. Als mein Vater vor ungefähr vor fünf Jahren an Krebs gestorben war und wir es einfach nicht mehr in unserem Haus mit all den Erinnerungen ausgehalten hatten, zogen wir hier hin. Eine Stadt weiter. Ich und mein Bruder mussten auf eine neue Schule gehen, aber das fand ich überhaupt nicht schlimm, denn auf meiner alten Schule bin ich nicht wirklich zu recht gekommen. Ich hatte dort kaum Freunde. Eigentlich hatte ich gar keine. Doch das hatte sich jetzt  geändert.
Ich schritt also die beiden kleinen Stufen an unserer Haustür hoch und holte schnell meinen Haustürschlüssel aus meiner kleinen Umhängetasche, die meine Mum mir zum letzten Geburtstag geschenkt hatte. Doch durch die Tatsache, dass es stockdunkel war und wir immer noch keine Außenlampe hatten, was ich meiner Mum schon abertausende mal gesagt hatte, und, dass meine Hände unverständlicher Weise vor Angst immer noch zitternden, fand ich natürlich nicht das Schlüsselloch. „Mist!“, fluchte ich. Ich stach vergebens mit dem Schlüssel in die Richtung in der normaler Weise das Schlüsselloch sein müsste. Plötzlich hörte ich, wie jemand die Tür von innen aufschloss. Drei Umdrehungen und ein Druck auf die Türklinke und schon schwang die weiße Kunststofftür auf und dahinter kam meine Mum zum Vorschein.  Sie sah eigentlich genauso aus  wie ich. Nur ein bisschen älter. Sie hatte braune, schulterlange und leicht gelockte Haare, genauso wie ich. Sie war auch nicht besonders groß und ich auch nicht. Wie ich schon sagte, ich sah genauso aus wie sie. „Hallo Liebes! Du bist aber spät dran! Wolltest du nicht um zehn Uhr schon zu Hause sein und nicht um halb elf.“, sagte sie in einer mahnenden Stimme. Oh, es war schon halb elf?! Ich hatte gar nicht auf die Zeit geachtet. „Ähm, tut mir Leid Mum, aber ich hab auf dem Rückweg wohl ein wenig gebummelt.“, sagte ich leichthin. Doch ich fragte mich ehrlich, warum es schon so spät war. Ich war rechtzeitig, sogar noch etwas früher, bei meiner besten Freundin Milly, bei der ich diesen Abend zu Besuch war, losgelaufen.  Was hatte denn so lange gedauert, schließlich bin ich ja recht zügig gelaufen, nachdem  ich diese Monster haften Augen gesehen hatte... Die Augen! Ja, das müsste es gewesen sein. Der Moment, als ich wie angewurzelt dastand, vielleicht war die Zeit ja doch nicht so kurz gewesen, wie es mir vorkam. Aber es war schon komisch. Es kam mir wirklich vor, wie ein paar Sekunden. Komisch. Naja, ich wollte mir dann auch wirklich keine weiteren Gedanken darüber machen und ging an meiner Mum vorbei in unsere Wohnung. Sie war nicht besonders groß.  Wenn man durch die Tür vom Flur zum Wohnbereich kam, sah man rechts unser Wohnzimmer, das aus einer Couch, einem altem Sessel und unserem Durchschnitts mäßig großen Fernseher bestand. Der große braune Teppich, der dort ausgebreitet war, machte das ganze gemütlich und kuschelig. Auf der rechten Seite der großen Zimmers war unser Esszimmer. Ein großer Tisch und vier Stühle dort herum gestellt. Dann waren da noch eine Tür die zum Bad führte und die Zimmertüren von unsren Schlafzimmern.  Zwischen dem Teil des Wohnzimmers und dem Teil des Esszimmers war ein kleiner Gang, der zur Küche führte. Da ging ich meist als erstes lang, wenn ich nach Hause kam, sowie auch an diesen Abend.
Ich lief also meinen vertrauten Weg entlang und durchsuchte gerade den Kühlschrank, als meine Mum herein kam. „Na, wie war es denn bei  Milly? Habt ihr auch schön für die Arbeit am Montag gelernt?“, fragte sie während sie gähnte. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie wohl schon geschlafen hatte, da sie einen Bademantel an hatte und darunter ihr weiß-blauer Schlafanzug hervor schaute. „Ja Mum haben wir. Keine Sorge. Hast du etwa schon geschlafen?“, antwortete ich und bei der letzten Frage schaute ich mit deutenden Blick an ihr herunter. „Nicht richtig. Ich bin auf der Coach eingeschlafen.“, sagte sie und gähnte wieder. „Achso. Na dann. Ich geh mal hoch schlafen. Ich bin echt müde. Das solltest du vielleicht auch machen!“, sagte ich, während ich schon in Richtung Zimmer ging. „Ok Schatz. Schlaf schön!“
Mein Zimmer war nicht gerade groß oder luxuriös, aber das brauchte ich auch gar nicht. Ich hatte dort alles was ich brauchte und das reichte mir auch völlig. Wenn man rein kam, durch die helle Holztür, sah man rechts einen Kleiderschrank und daneben einen Schreibtisch, wo auch mein Laptop seinen Platz gefunden hatte. Dann auf der linken Seite des Zimmers, waren mein Bett und dahinter noch ein Schaukelstuhl. Ich legte also meine Tasche und meine Jacke auf den Stuhl und zog meinen Schlafanzug an. Und dann legte ich mich auch in mein Bett und schlief sofort ein.

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Annika

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