Fantasy & Horror
Ich und das Tier II

Einleitung

Wahnsinn,...wie es ist ohne Herz zu leben....

Eine dunkle kalte Nacht. Darauf hat es nur gewartet. Noch bevor ich es sehen kann, rieche ich es schon. Seinen üblen, nach Leiche und modrigen Boden riechenden schwarzen Körper. Blauschwarzes struppiges Fell schält sich aus der Fensterecke, genau da wo meine kleine Lampe steht. Wenig wehrhaft spreche ich es an:

"Verdammt, du Scheißvieh...was willst du schon wieder von mir?" die reine Angst schwingt in meinen Worten mit.

*ABER, ABER...DOC, WIR HABEN ZU REDEN, DENKE ICH...?!*

"Ich habe dir nichts mehr zu sagen, verschwinde endlich aus meiner Welt."

*DEINE WELT, DOC...? MITNICHTEN! NIEMANDSLAND WOHL EHER...* es lacht rasselnd.

Jetzt habe ich endgültig genug, ich sehe es unvermittelt an. Das schiere Grauen erfasst mich. Es ist als würde es aus jeder Pore seiner Haut Gift und Galle versprühen, ganz so, als hätte Gott es einzig und allein geschaffen um mich zu quälen. Ich fange an zu zittern, denn diesmal habe ich nicht mit seinem Erscheinen gerechnet. Ich bin in keinster Weise auf seinen Besuch vorbereitet. Ich ahne das es diesmal um so schwerer für mich sein wird es wieder loszuwerden. Überhaupt schon darüber nachzudenken bedeutet Schwäche. Und es beobachtet mich eindringlich, aus seinen feurig gelben Augen. Mich überfällt ein Gefühl als hätte ich heftigsten Schüttelfrost. Es grinst, es stinkt.

*WARTEST DU MAL WIEDER AUF DEINE KLEINE...?* fragt es mich scheinheilig.

"Du weißt es doch schon,...sie schreibt mir nicht mehr."

*WEN MEINST DU, MEIN BESTER...? grinsend hämisch, quält es mich weiter.

*DEINE EINGEBILDETE MUSE, DEIN TURMFRÄULLEIN, DIE BLONDE HEXE, DAS SCHWERTMÄDCHEN ODER DIE MASKENFRAU?*

*HARHARHARHARHARHAR* schallend lachend, macht es eine obzöne Geste mit seinen glitzernden Pranken.

Jedes Wort, das das schwarze Vieh zu mir spricht, sticht mit der Intensität einer glühenden Nadel in mein Hirn, und einen Moment denke ich das es mehr von mir wissen muß als ich mir je eingestehn würde.

*SCHON WIEDER MAL VERLIEBT, ROMEO...? WANN LERNST DU ES EIGENTLICH...? WANN BEGREIFST DU EIGENTLICH, DAS ICH SCHON LANGE DIE KONTROLLE ÜBERNOMMEN HABE, DIR NUR GEBE WAS ICH WILL, UND ES DIR GENAUSOGUT WIEDER WEGNEHMEN KANN, WENN ICH WILL. LASS ES JETZT ENDLICH ZU....GIB AUF, LASS MICH ENDLICH FREIWILLIG IN DICH HINEIN, DANN WIRD WIEDER ALLES GUT, DANN KANNST DU ENDLICH WIEDER SCHLAFEN, DANN LASSE ICH DICH WIEDER SCHLAFEN, DANN ....*

"Hör auf "schreie ich es an, "das glaub ich dir niemals !!!"

*DU GLAUBST ES MIR NICHT,...IMMER NOCH NICHT...? WILLST ES MIR NICHT GLAUBEN, DAS ICH DICH ZU DINGEN ZWINGE, WENN WIEDEREINMAL DEIN VERSTAND AUSSETZT...? SOLL ICH ES DIR MAL ERZÄHLEN, MEIN BESTER...?*

"Nein,...bitte bitte geh weg !!!" ich weiß auf was es anspielt, aber ich will es nicht wahrhaben, will es nicht glauben.

Ich kämpfe gegen meine Tränen an. Dieses mal ist es verdammt hart, eine schlimme Ahnung beschleicht mich, was das Tier mir gleich erzählen wird.

*ACH DOC, WAS GLAUBST DU DENN WER DICH DIE GANZE ZEIT BESCHÜTZT ...? OHNE MICH HÄTTEST DU DOCH LÄNGST AUFGEGEBEN, ...OHNE MICH WÄRST DU EIN NICHTS, EIN JEDERMANN, EIN NIEMAND OHNE JEGLICHES CHARISMA, SO INTERESSANT WIE FÜNF METER FELDWEG, ...LASS ES DOCH EINFACH GESCHEHEN, DOC, LASS MICH IN DICH HINEIN !!!*

Mit Bestürzung registriere ich wie es immer dunkler wird im Raum, als wenn sich alles dunkle, alles schwarze dieser Welt verabredet hat, sich ein Stelldichein bei mir zu geben. Im Hintergrund spielt ein grausiges, seltsam disharmonisches altes Lied, ich versuche mich daran zu erinnern woher ich es kenne, doch es gelingt mir nicht. Mir dreht sich der Magen um, der Geruch des alptraumartigen Geschöpfes wird immer penetranter. Das bedeutet es nähert sich mir immer mehr. Es ist als würde es leuchten,....schwarz. Seine glühenden kleinen Augen werden zu Scheinwerfern in der Dunkelheit.

*JA, DOC....WEHR DICH NICHT MEHR !!! DU BIST ICH, UND ICH BIN DU !!!

LASS ES JETZT GESCHEHEN, LASS MICH IN DICH HINEIN,.....LASS MICH ENDLICH DEIN SCHWARZES HERZ FRESSEN !!!

J E T Z T !!!*

Ich fühle schmerzhaft wie es meinen Geist und meinen Körper übernimmt, sogleich macht es sich daran mein Herz zu verschlingen, an ihm zu nagen, und es mit knackend schmatzenden Geräuschen aus meiner Brust zu reißen und es sich mit schamloser Gier in sein Maul zu stopfen. Das letzte was ich denke ist: "Ich habe ...

...verloren ! "

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