Gedichte
Gedanken an meine Erblindung

Gedanken an meine Erblindung

Der Teufel stieß mir in mein Augenlicht
rote Löcher versperrten mir die freie Sicht
wieder und wieder
bei Tag und bei Nacht
hat mich die Krankheit dem Tod näher gebracht
Ich flehte den Gott um Barmherzigkeit an
was hatte ich im Leben Falsches getan?
"du bist des Satanssohn"
so spottete er, "ich will meinen Lohn"

So nimm mich
bevor die Dunkelheit ganz einbricht
warum willst du nur
von meinen Augen das Licht?
auf mein Winseln kam nichts
was habe ich ihn verflucht
Göttin Aurora um Gnade ersucht
Mein Lebenswille sich von mir schlich
der Freitod bekam ein Glanzgesicht
nur Feigheit war es die hinderte
mit vierzig Jahren die Welt zu verlassen


Als der Schalter sich umlegte
eine neue Stille
sich in mir regte
bin lange durchs Feuer gegangen
nun ist es vorbei
das Bangen