Gedichte
Der Spiegel

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"Der Spiegel"
Veröffentlicht am 22. September 2010, 4 Seiten
Kategorie Gedichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich bin ein janz jemeinen Hund
Der Spiegel

Der Spiegel

Beschreibung

Für Britta - weil sie Sonette mag, nicht etwa, weil der Inhalt auf sie bezogen wäre. Es ist natürlich kein reinblütiges Sonett. Ich habe die Fünfhebigkeit nicht streng durchgehalten, aber das schadet ja nicht. oder?

Der Spiegel

Du bist der Spiegel deines Gegenübers
In seinem Zorn erwacht dein Trotz
Wie die Berührung eines Nasenstübers
Und Bilder eines kurzen Werbespots

Nervt dich die Gegenüber-Show.
Noch ehe Worte fallen, bist du wach
In deinem Kopf entsteht ein Krach
Die Frage contra oder pro

Hat sich in deinem Hirn entschieden - längst
(Und es geht schneller, als du langsam denkst)
In deinem Trotz erwacht sein Zorn

Und schon drängt ihr zu diesem einen Punkt
An dem Synapse zu Synapse funkt
Die Frage nur:  Wer hat die Nase vorn?

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ber58
Ich bin ein janz jemeinen Hund

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ber58 Re: Antwort auf die ausführliche Antwort: - Entschuldige vielemals, Volker, ich wollte nicht herablassend sein :O)
Vor langer Zeit - Antworten
Volker Antwort auf die ausführliche Antwort: - Whao, Bernd...
Ich glaube, dass es ziemlich klug ist, was Du mir da zwecks Wegweisung alles geschrieben hast, und möglicherweise habe ich sogar etwas verstanden. Allerdings wie Du mit meinem vollsten Einverständnis bemerkst:
"In der wirklichen Welt ist es häufig so, dass Gespräche zu Monologen werden: Wir reden nicht mit dem Andern, sondern mit uns selbst."
Und da mir gelegentlich der Schalk im Nacken sitzt:
"Du bist auf dem richtigen Weg, denke ich."
"Sie könnten aber auch im realen Sinne eins sein, da bist du auf dem richtigen Weg"
"Was ich eigentlich sagen wollte, ist: Vertrau deinem Gefühl und glaube nicht, dass es ein richtiges Verständnis eines Gedichtes gibt und bestimmt keine Autorität, die es dir verklickern müsste."
Nichts für ungut, bitte.
Was ich schon herausgefunden habe, ist, dass Leute, die mir den Gefallen erweisen und sich mit meinen lyrischen Ergüssen beschäftigen, mitunter bei weiten mehr und, mit Verlaub, Genialeres aus den Versen herausholen, als ich mir je zu träumen gewagt hätte. Mit anderen Worten, die/der Autor/In ist nicht selten ein/e relativ beschränkte/r Interpret/In, was ihren/seinen eigenen Text betrifft.
Herzliche Grüße
Volker

p.s: Um es noch einmal zu unterstreichen, falls es nicht hinreichend deutlich geworden ist: Meine Reaktion auf Dein Sonett, war eine ausgesprochen positive!
Kennst Du vielleicht diesen Satz:
"Die Landkarte ist nicht das Gebiet"?
Vor langer Zeit - Antworten
ber58 Re: Hat sich ... -
Zitat: (Original von Volker am 29.09.2010 - 13:54 Uhr) ... in deinem Hirn entschieden - längst
(Und es geht schneller, als du langsam denkst)

Treffer! Sorgfältig erzielter Treffer. Ich kann nicht behaupten, dass ich das Sonett verstanden habe. Zum Beispiel weiß ich nicht, ob es sich hier um zwei Personen handelt oder nur um eine ... Aber um der zitierten Verse willen kann ich gut damit leben.
Herzliche Grüße
Volker



Lieber Volker,

ich kann mir nie vorstellen, dass anderen etwas unklar ist, wenn es doch mir klar vor Augen steht. Mein Fehler. Du bist auf dem richtigen Weg, denke ich. Insofern könnte es sein, dass du es dir einfach zu schwer machst. Möglicherweise sind es zwei. Sie missverstehen einander. Das Missverständnis des Einen erhebt sich im Missverständnis des Anderen. Das ist wie bei der Henne und dem Ei. Wer angefangen hat - das zu bestimmen, ist nicht möglich. Die beiden sind eins im Irrtum. Und sie schieben einander die Verantwortung für die Eskalation in die Schuhe - den Konflikt, der sich dann insofern abschwächt, als sie "nur" versuchen, einander zu übertrumpfen, statt sich gleich an die Gurgel zu gehen. Die Tragik liegt darin, dass sie sich im Missverstehen gleich sind und dass das gemeinsame Missverständnis beide zum gleichen Schluss führt: Sie sind also eins und nicht eins. Sie könnten aber auch im realen Sinne eins sein, da bist du auf dem richtigen Weg: Jemand könnte vor dem Spiegel stehen und mit sich selbst reden. In der wirklichen Welt ist es häufig so, dass Gespräche zu Monologen werden: Wir reden nicht mit dem Andern, sondern mit uns selbst. Liebe wird auch oft dazu benutzt, sich selbst Glücksgefühle zu verschaffen, statt zuerst an den Anderen zu denken. Und schon versucht jeder, die Nase vorn zu haben ... Aber das ist ein zu weites Feld, als dass wir es hier beackern könnten.
Was ich eigentlich sagen wollte, ist: Vertrau deinem Gefühl und glaube nicht, dass es ein richtiges Verständnis eines Gedichtes gibt und bestimmt keine Autorität, die es dir verklickern müsste.
Ich war, das darf ich hinzufügen, ziemlich stolz, als ich das Sonett fertig hatte. Ich hatte überhaupt nicht die Absicht gehabt, eines zu schreiben. Die erste Zeile war plötzlich in meinem Kopf (und in dieser ersten Zeile ist alles gesagt. Was folgt, ist nur noch Erläuterung.) Größtenteils habe ich allerdings nur kühle Reaktionen hervorgerufen. Da freue ich mich über ein Wort in deinem Kommentar besonders: sorgfältig. Das in der Tat ist mein Anliegen.
Auch dir herzliche Grüße,
Bernd
Vor langer Zeit - Antworten
Volker Hat sich ... - ... in deinem Hirn entschieden - längst
(Und es geht schneller, als du langsam denkst)

Treffer! Sorgfältig erzielter Treffer. Ich kann nicht behaupten, dass ich das Sonett verstanden habe. Zum Beispiel weiß ich nicht, ob es sich hier um zwei Personen handelt oder nur um eine ... Aber um der zitierten Verse willen kann ich gut damit leben.
Herzliche Grüße
Volker
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