Sakari kommt aus einer Dämonenjägerfamilie, die seit Generationen Dämonenjäger ausbildet. Bei einem Einsatz kommt ihr kleiner Bruder Brian ums Leben und Sakari gibt sich selbst die Schuld an seinem Tod. Eines Tages trifft sie auf einen Dämon in Gestalt ihres kleinen Bruders. Sie bringt es nicht übers Herz ihn zu töten und ahnt nicht welche Folgen diese Entscheidung mit sich bringt.
Es war ziemlich früh am Morgen, als Jace mich wachrüttelte und mit dem Worten: „Wir müssen weiter!“, hochzog. Er ging wieder in die Knie und bedeutete mir wieder auf seinen Rücken zu klettern. Irgendwie schaffte ich es, meinen Umhang aufzuheben und ihn mir umzulegen. Dann stieg ich wie mir geheißen auf seinen Rücken. Das nächste was ich mitbekam, war das holpernde auf und ab seiner Schritte, als ich schließlich wieder einschlief.
Ich öffnete die Augen. Ich lag alleine auf einer Lichtung.
„Jace?“, rief ich panisch. Was war passiert? Wo war er? Vorsichtig rappelte ich mich auf. Mein Knie tat gar nicht mehr so schrecklich weh, sodass ich ein paar Schritte gehen konnte. Vielleicht war er einfach nur Feuerholz sammeln gegangen, versuchte ich mir einzureden. Mit der Hand fuhr ich durch meine Haare. Sie waren total verknotet, also versuchte ich sie mit den Fingern zu entwirren. Erfolglos. Ach was sollte das eigentlich? Es interessierte doch jetzt eh keinen wie ich aussah! Ich ließ meinen Blick durch die Landschaft schweifen. Ich keuchte heftig auf, als ich Brian keine 5 Meter von mir entfernt stehen sah. Er hielt ein Messer in der Hand und deutete auf zwei Gestalten.
„Entscheide dich!“
„Für was Brian? Für was soll ich mich entscheiden?“, schrie ich ihn an.
„Für einen von den Beiden!“
„Wen denn!?“
„ Für ihn oder den da!“, brüllte er außer sich vor Wut.
Ängstlich schaute ich mir das Bild, das sich mir bot, noch einmal genauer an.
Ich hatte das Gefühl nicht mehr atmen zu können, als ob irgendwas meine Kehle zuschnürte, als ich schließlich erkannte von wem Brian da sprach.
Vor seinen Füßen lagen am Boden zusammengekrümmt, Patrick und Jace.
„Nein Brian was hast du vor?“
„Das weist du doch genau!“, sagte er lachend.
„Das kannst du nicht machen Brian!“
„Und ob!“
Und wie um seine Worte zu unterstreichen, trat er einen bedrohlichen Schritt weiter an die Beiden heran.
„Warte Brian!“, sprach ich hastig.
Er zog die Augenbrauen hoch.
„Und wie lautet deine Wahl?“
Was sollte ich bloß tun? Ich mochte Jace, aber…Patrick kannte ich schon so lange…!
Ich biss mir auf die Lippe. Ich konnte unmöglich einen von den Beiden retten und den anderen damit umbringen…
„Na gut!“
Und mit diesem Satz sauste das Messer auf Jace herunter.
„Neeein!“, kreischte ich.
Ich kniff meine Augen zusammen, nur um sie gleich darauf wieder aufzureißen.
Wimmernd und weinend, fand ich mich in Jace Armen wieder. Ich krallte mich förmlich an ihn. Beruhigend strich er mir die Haare aus dem Gesicht.
„Sakari es war bloß ein Traum!“, redete er auf mich ein.
Ein Traum? Er hatte so real gewirkt!
Ich schaute in Jace besorgte, blaue Augen. Ich weis nicht wie lange ich noch so in seinen Armen lag und ihn in die Augen sah. Aber schließlich hörte ich auf zu weinen und Jace setzte sich neben mich auf die feuchte Erde. Mir war gar nicht aufgefallen, dass es geregnet hatte.
Ich war immer noch damit beschäftigt meine Hände anzustarren, als mir auffiel, dass Jace Blick auf mir ruhte. Verlegen räusperte ich mich und hob den Kopf.
Dann stand ich vorsichtig auf. In einem hatte mein Traum gestimmt, meine Knie tat fast nicht mehr weh. Jace stand plötzlich neben mir, um gegebenenfalls meinen Arm zu ergreifen, doch ich schüttelte nur den Kopf.
„Wir müssen weiter! Wegen mir haben wir jetzt schon wieder Zeit verloren!“, sagte ich tonlos. Jace Nickte nur. Schließlich setzten wir unseren Weg fort. Währenddessen schaute Jace mehrmals verstohlen zu mir herüber, was mich ehrlich gesagt ziemlich wütend machte. Gut er hatte mir geholfen, aber meiner Meinung nach, brauchte er mich ja nicht ständig zu bemuttern! Ein Knurren, schreckte mich aus meinen Gedanken. Jace hatte anscheinend nichts gehört, denn er ging fröhlich pfeifend weiter. Ängstlich packte ich Jace Arm. Fragend schaute er mich an. Lautlos formte ich mit den Lippen die Worte: Dämonenwolf.
Jace schaltete sofort. Er schob mich hinter sich und zog sein Schwert. Genau in dem Augenblick kreuzte der Wolf unseren Weg. Doch er war nicht allein. Zwei weitere schwarze Wölfe standen zu seiner Rechten. Wann hörte das eigentlich endlich mal auf?
Ängstlich rückte ich näher an Jace heran. Sicher, ich hatte schon viele Dämonen getötet, aber ich konnte mich einfach nicht an diese Größe der Ungeheuer gewöhnen. Die Wölfe versuchten uns zu umkreisen. Doch Jace hatte ihre Absicht schon früh erkannt und rannte, mit mir im Schlepptau, auch schon los. Obwohl das in meinen Fall wohl eher stolpern war. Doch umso näher die Wölfe kamen, umso weniger sanfter ging Jace mit mir um. Ich hätte wetten können, dass wenn ich gefallen wäre, er mich einfach weiter geschliffen hätte. Bei unseren Spurt durch den Wald, blieb ich auch noch ständig mit meinen Haaren an abgeknickten Ästen hängen. Abrupt, blieb Jace stehen, sodass ich gegen in stolperte. Keuchend holte ich Luft.
„Warum bleibst du stehen?“, schrie ich ihn panisch an.
„Klettre auf dem Baum da!“, befahl er daraufhin.
„Nein! Du hast mir nicht vorzuschr…!“, setzte ich an, doch Jace schubste mich fort.
Atemlos schaute ich ihn an.
„Mach schon!“
Verwirrt schaute ich zu ihm auf. Mir fiel auf, dass er um einiges Größer war als ich.
Ein zorniger Ausdruck trat in seine Augen. Ich erschauderte. Plötzlich, und ich konnte mir selber nicht erklären warum, hatte ich höllische Angst vor ihm. Also nickte ich nur und lief auf einen Baum zu, der mir halbwegs geeignet erschien. Vorsichtig stellte ich einen Fuß auf einen tiefer gewachsenen Ast. Stück für Stück kletterte ich weiter hinauf. Was sich allerdings als gar nicht mal so einfach entpuppte. Mein Knie fing durch die Belastung, wieder an zu schmerzen. Als ich mich hoch genug befand, lugte ich nach unten. Jace hatte immer noch sein Schwert in der Hand und schaute suchend umher. Dann sah ich etwas Weißes hinter ihm aufblitzten. Der 1. Wolf, schoss es mir durch den Kopf.
„Jace! Vorsicht hinter dir!“, brüllte ich hinunter.
Dieser drehte sich um und erwischte den Wolf an einer Pfote. Er ging jaulend zu Boden. Jace lächelte vergnügt. Das war doch jetzt nicht etwa sein ernst?
Doch sein Lächeln verging ihm gleich wieder, als die Beiden anderen Wölfe auftauchten. Sie umkreisten ihn erst gemächlich und kreuzten dann vor und hinter ihm, starteten einige Scheinangriffe. Mein Herz hämmerte in meiner Brust. Jace wich immer wieder geschickt, den weiteren Angriffen aus. Doch ich war mir sicher, dass er es desto trotz nicht mit allen dreien aufnehmen konnte. Okay, den einen hatte er ja schon verletzt, aber ganz gut war mir bei der Sache nicht. Ich griff über meine Schulter, um einen Pfeil aus meinen Köcher zu ziehen, als plötzlich meine Hand ins Leere griff. Verdammt ich musste ihn beim Rennen verloren haben! Zu allem Überfluss hörte ich ein Knacken unter mir. Entsetzt schaute ich herab. Der Ast auf dem ich mich niedergelassen hatte gab nach und stürzte mit mir zusammen in die Tiefe. Es war als sei die Zeit stehen geblieben. Dann hörte ich jemanden meine Namen schreien und wenige Momente später endete mein Sturz sanfter als erwartet. Jemand hatte mich aufgefangen. Sofort nahm ich diesen vertrauten Geruch war. Ich schlug die Augen auf.
„Patrick!“, quietschte ich und schlang meine Arme um ihn. Dann nahm ich es erst so richtig wahr. Patrick steckte in der schwarzen Dämonenjägerkleidung. Mir blieb mein Lachen in der Kehle stecken.
„Wieso…sein wann bist du…?“
„Später!“, sagte er lächelnd und setzte mich ab.
„Was hast du vor?“
„Ihm“, er deutete auf Jace. „…helfen!“
„Aber du kannst nicht…!“
Er hörte mich schon gar nicht mehr. Patrick rannte. Wie bitte? Seit wann erzählte man denn seiner besten Freundin nicht mehr, dass man beschlossen hatte, ein Dämonenjäger zu werden? Oh so einfach würde er mir nicht davon kommen!
Ich zog den Reisverschluss meines Stiefels auf und betete darum, dass ich meinen Dolch nach dem Kampf auf dem Gelände, wieder an seinen Platz befördert hatte. Ich sollte Glück haben, er lag genau dort wo er hingehörte. Meine Finger schlossen sich um den kühlen Griff, mit der anderen Hand zog ich den Reißverschluss wieder zu. Patricks auftauchen hatte mir Mut gemacht. Ich hatte das Gefühl ihn beschützen zu müssen. Aber das war…ein schmerzerfüllter Schrei ließ mich zusammenfahren. Ich fuhr herum. Patrick lag zusammengekrümmt auf dem Boden.
„Jace du musst…!“
Schwer atmend, sank ich zu Boden. Einer der Wölfe drückte mich mit seinen schweren Pfoten unsanft in den Dreck. Nein! Ich musste Patrick retten!
Ich tastete nach dem Dolch, ich hatte ihn wohl fallen lassen, es waren nur noch Zentimeter. Ich streckte meinen Arm so weit wie es nur ging nach dem Dolch aus. Ich würde ihn nicht erreichen. Mein Blick glitt zu dem inzwischen blutüberströmten Patrick. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Bitte, er durfte nicht auch noch sterben! Wütend ergriff ich schließlich doch den Dolch und rammte es dem Biest in die Brust. Ein rauer Laut drang aus seiner Kehle, er fiel zu Boden. Mit aller Kraft kroch ich unter dem Wolf hervor. Besorgt schaute ich wieder zu Patrick. Jace hatte nicht geschafft alle Bestien von ihm fernzuhalten, denn über Patrick stand der weiße Dämonenwolf. Mit einem Wutschrei wirbelte ich herum und stürzte mich auf dem Wolf. Dieser drehte sich erschrocken zu mir um, er hatte nicht mit mir gerechnet. Doch zu Spät. Ich stieß den Dolch kraftvoll in den Wolf hinein. Auch er ging zu Boden. Erschöpft kniete ich mich über Patrick.
„Patrick! Sag was!“
„Sakari!“, sagte er lächelnd. „Wie war ich?“
Ich schaute an ihm herab. So schlimm wie es ausgesehen hatte, war es gar nicht. Sanft schaute ich ihm in die Augen.
„ Naja das willst du lieber nicht hören aber das wird schon wieder!“
„Gut!“, flüsterte er.
„Sakari! Was tust du da? Los wir müssen weiter. Es dauert nicht mehr lange, dann wird das ganze Rudel hier sein!“
Jace ergriff meinen Arm. Ruckartig entzog ich mich ihm.
„Nein! Wir müssen Patrick mitnehmen!“
„Okay! Dann hilf mir mal!“, verlangte Jace schließlich. Erstaunt sah ich ihn an. Ich hätte nicht erwartet, dass er dies einfach so abtat.
Er hievte sich wankend, den schwer atmenden Patrick über die Schulter.
„Damit das klar ist! Du bist mir dann was schuldig!“
War ja klar, dass die Sache einen Haken hatte. Es gab immer einen Haken. Aber dennoch nickte ich einfach. Ich machte mich schließlich daran Patricks Blutungen zu stillen. Â
Wir kamen nur langsam voran, aber dennoch erreichten wir vor Sonnenuntergang die Stadt von der Jace gesprochen hatte. Nun gut, es war wohl eher ein kleines Dorf.
„Ist es das?“, fragte ich Jace, als wir nicht weit entfernt von dem Dorf, auf einen Hügel standen.
„Ja!“
„Schaffst du es noch ihn zu tragen?“, fragte ich mit einem besorgten Blick auf Patrick. Ich war an allen Schuld. Hätte ich doch Patrick nie von dieser ganzen Dämonenjäger-Ausbildung erzählt. Quatsch! Selbst dann hätte er davon erfahren. Es war schon seit Jahrhunderten kein Geheimnis mehr, dass es so etwas wie Dämonen wirklich gibt.
„Sakari?“
„Hmm?“
„Was denkst du?“
„Ich mache mir Sorgen um Patrick!“
„Wir sind bald da! Wir werden schon jemanden Finden der ihm hilft! Du weist doch es wird bestimmt ein Heilerin dort geben!“
„Ja.“
Erleichtert atmete ich aus.
Das Dorf wäre wundeschön gewesen, wenn ich mehr darauf geachtet hätte. Aber ich hatte nur Augen für Patrick. Â
Jace steuerte auf ein kleines mit Efeu bewachsenes Haus zu. Vor der Tür blieb er stehen. Erwartungsvoll sah er mich an. Schnell klopfte ich an, es hatte keiner Worte benötigt, in dem Moment verstand ich ihn auch so. An der Tür Hing ein Dämonenjäger-Abzeichen.
Plötzlich wurde die Tür stürmisch aufgerissen. Vor uns stand ein zierliches Mädchen, mit roten Locken, die ihr wirr im Gesicht hingen. Ihr Blick blieb an Patrick kleben.
„Oma! Hier braucht jemand deine Hilfe!“, rief sie schließlich.
Hecktisch winkte sie uns herein. Jace legte Patrick auf einen Art O.P. Tisch ab. Sofort, war die Großmutter des Mädchens, bei uns. Sie nahm Patrick den Druckverband ab, den Jace ihm bei unserer letzten Rast angelegt hatte. Ihre Enkelin hatte schon damit angefangen die Wunde zu säubern. Ich trat nahe zu Patrick. Er griff nach meiner Hand. Ich lächelte ihn an.
„Und wie sieht es aus?“, fragte ich schließlich als ich es nicht mehr aushalten konnte. Die alte Frau hatte Patricks Wunden gesäubert und Desinfiziert. Nun machte sie sich gerade daran sie zu nähen. Patrick verzog schmerzerfüllt das Gesicht. Ich drückte seine Hand. Jace hatte währenddessen, an der Wand gelehnt, schweigend zugesehen.
„Es wird schon wieder! Er muss sich jetzt erstmal ein paar Tage ausruhen. Ich würde euch gerne einladen hier zu bleiben, aber ich hab hier nicht genug Platz! Aber einige Häuser weiter wohnt meine Joycelynn mit ihren Eltern, sie werden euch bestimmt aufnehmen!“, sie zeigte auf ihre Enkelin.
„Das wäre wirklich sehr nett von euch!“, sagte nun Jace an das Mädchen Joycelynn gewannt.
Sie nickte und sagte: „Kein Problem! Wir nehmen öfter wandernde Dämonenjäger bei uns auf.“
Sie lächelte Jace an.
„Und was wird jetzt mit Patrick?“
„Er bleibt ja sowieso zur Beobachtung hier. Ich werde ihn gleich etwas zur Beruhigung geben. Macht euch also keine Sorgen!“
Jace stieß sich von der Wand ab und folgte Joycelynn, die schon vorgelaufen war, um uns zu ihrem Haus zu bringen.
„Bis später!“, flüsterte ich Patrick lächelnd zu und eilte den Beiden nach. Vom Weiten hörte ich sie lachen. Genervt verdrehte ich die Augen.
„Jace warte doch!“, rief ich.
Er lief langsamer, sodass ich ihn einholen konnte. Ich drängte mich zwischen Joycelynn und ihm.
Joycelynns Eltern hatten uns gleich lächelnd begrüßt und uns versichert, dass wir für eine Weile bei ihnen wohnen könnten.
Beim Abendessen fiel mir auf, dass Jace und Joycelynns Blicke sich ständig kreuzten. Mir war sofort klar gewesen, dass die Beiden heftig miteinander flirteten. Komischerweise, machte mich das rasend, obwohl mir das eigentlich gar nicht zustand! Jace gehörte mir nicht. Aber trotzdem!
Später suchten die Eltern das Gespräch mit mir und Jace.
„Es tut mir leid! Wir haben leider nicht mehr so viel Platz wie besprochen! Eben ist noch ein Dämonenjäger hier eingetroffen!“
„Das macht gar nichts! Sakari und ich können uns ein Zimmer teilen!“, antwortete Jace.
Ich lief rot an. Hoffentlich war das keinen aufgefallen!
Joycelynns Mutter musterte mich eindringlich, sodass es mir noch fiel schwerer fiel das zu verbergen.
„Gut dann wäre das geklärt!“, sagte sie dann.
Jace verabschiedete sich früh und ging hinauf in unser Zimmer.
Ich zog mir noch einmal meinen Umhang über und lief hinaus um noch einmal bei Patrick vorbeizusehen. Doch dort angekommen machte mir keiner auf, sodass ich gezwungen war, wieder zurück zu gehen.
Im Haus der Peters, rannte ich fast ins Bad, so groß war das Verlangen nach einer warmen Dusche. Als ich dann schließlich ausgiebig geduscht hatte, zog ich mir das Nachthemd an, das Joycelynns Eltern für mich bereit gelegt hatten. Sie waren wirklich sehr freundlich zu uns! Es passte genau und meine Haare hatte ich auch soweit entwirrt, dass sie in sanften Wellen über meine Schultern fielen. Was ein bisschen Shampoo und ein Föhn so alles bewirkten! ,dachte ich.
Langsam und unsicher trat ich auf dem Flur und lief zu der 2. Tür rechts des Ganges. Hier war mein Zimmer. Das ganze Haus, kam mir sehr gemütlich vor. Alles war schlicht eingerichtet und die Wände mit hellen Farben gestrichen. Es erinnerte mich doch sehr an mein zu Hause. Plötzlich bekam ich Heimweh. Hoffentlich ging es meinen Eltern gut, dachte ich, zum wer weis wie vielten Mal an diesem Tag.
Nun gut! Es ließ sich nicht länger hinausschieben. Langsam drückte ich die Klinke hinunter und trat schüchtern ein. Die Tür schloss ich wieder leise hinter mir. Es war ja noch nicht schlimm genug gewesen, dass ich mit einem mir fast fremden Jungen ein Zimmer teilen sollte! Nein jetzt musste ich auch noch mit ihm in einen Bett schlafen. Na ganz toll!
Schnell schlüpfte ich zu Jace ins Bett.
„Du riechst gut!“, kam es gleich von ihm. Ich hatte gedacht er hätte schon geschlafen, sodass ich erschrocken zusammenzuckte.
„Das würdest du auch, wenn du dich waschen würdest!“, sagte ich gehässig und lachte in mich hinein.
„Danke für den Tipp!“, erwiderte er und drehte sich zu mir um. Ich wich ein Stück zurück. Das Mondlicht, das ins Fenster schien, spendete genug Licht um Jace Augen sehen zu können. Von seinen so intensiven Blick konnte ich mich gar nicht losreißen. Mir blieb meine nächste Antwort in der Kehle stecken. Er sah so atemberaubend aus. Ich räusperte mich und drehte mich schnell zur anderen Seite, sodass ich ihn nicht mehr ansehen konnte. OH, ich betete, dass ich schleunigst einschlief.
Was tat ich denn da? Ich war doch nicht etwa dabei mich ihn Jace zu verlieben! Oder doch?
Ich zwang mich an Patrick zu denken. Hoffentlich wurde er bald wieder gesund!
Irgendwann fielen mir die Lider zu und ich sank in einen tiefen Schlaf.