Gedichte
Nur a Viech - inspiriert von Feuerchen

Ach was haben wir gewartet,

endlich ist das Kälbchen da,

kann schon ganz alleine stehen,

braucht nicht einmal, die Mama.

Braucht sie nicht, wieso denn das?

Ist doch noch so winzig klein.

Schau wie traurig Mamas Augen,

Tränen rinnen nicht zum Schein.

Ach des Viehch, des spürt das net,

Tiere haben kein Gefühl,

meinst das weiß, wer’d Mutter ist,

na, da denkst du viel zu viel.

Nicht mal trinken darf das Kleine,

einmal an der Mutter Brust,

Viecher denken nicht an Mütter,

denen ist das nicht bewusst.

Und ich seh die großen Blicke,

Tränen steigen mir empor,

Gern würd ich die Augen schließen,

doch wie falsch käm ich mir vor.

Draußen fliegt ein kleiner Käfer.

Glückssymbol für Liebelei.

Setzt auf meiner Hand  sich nieder,

der ist wenigstens noch frei.

Schau, sag ich zum Nachbarbuben,

ist denn der nicht richtig süß?

Nimmt ihn, hält ihn hin der Katze,

sagt zu dieser: Minki friss.

Die Katze aber weigert sich,

sie kannte wohl das Käferlein.

Ich hätt zwischenschlagen können,

doch das wäre wohl auch nicht fein.

Hast du denn keine Gefühle,

frag ich dann das brave Kind,

ach, das intressiert doch keinen,

weil Viecher, nun mal Viecher sind.

(C) Ute AnneMarie Schuster 13.8.2010